In Anbetracht der Problembereiche der gegenwärtigen Tierschutzdiskussion scheint das Verhältnis des modernen Menschen zum Tier weitestgehend auf einer verdinglichten Einstellung zu basieren, so dass die Bedürfnisse nichtmenschlicher Individuen ebenso wenig respektiert werden wie deren Empfindungsfähigkeit und natürliches Sosein. Die Autorin legt dar, dass das ursprüngliche Verhältnis des Menschen zum Tier, so wie auch zur Natur im allgemeinen, ein einheitliches war, so dass das Zusammenspiel aller Lebensformen als Gemeinschaft aufgefasst wurde (Ägypten, Indien, Bibel). Doch auch wenn der Mensch seine Herrschaft eher im Sinne eines gütigen Verwaltertums ausführen soll, so stellt die mit dem biblischen Schöpfungsberichts konstatierte Sonderstellung des Menschen - zusammen mit dem Denken der Antike, welches ebenfalls ausführlich behandelt wird - dennoch einen wesentlichen Meilenstein für die Entwicklung eines anthrophozentrischen Weltbildes im abendländischen Denken dar. Hier wurde den Tieren die scheinbar nur den Menschen auszeichnende Vernunftbegabung gänzlich abgesprochen. Dadurch geriet die biologische Verwandtschaft von Mensch und Tier in den Hintergrund, und nichtmenschliche Lebewesen konnten als prinzipiell minderwertig eingestuft werden. Die Darstellung der Problembereiche der gegenwärtigen Tierschutzdiskussion (Tiere in der Nahrungsmittelindustrie, Tiere als wissenschaftliches Modell und Versuchsobjekt sowie Wild- und Heimtiere) führt des weiteren zu der Frage, ob es eine eindeutige Demarkationslinie zwischen Mensch und Tier gibt. So beschäftigt sich die Autorin mit den biologischen, emotional-psychischen und geistig-intellektuellen Unterschieden bzw. Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier. Auch Elemente des Tierschutzrechts werden in einem eigenen Kapitel berücksichtigt, ebenso wie grundsätzliche Aspekte der Tierethik und ihre Abgrenzung zur ökologischen Ethik (insbesondere, unter dem Aspekt der Leidensfähigkeit, der konkrete Bereich der ethischen Zulässigkeit von Tierversuchen) und die 'Würde der Kreatur'. Des weiteren diskutiert die Autorin Schweitzers Ethik der 'Ehrfurcht vor dem Leben', die einen äußerst umfangreichen Schutz des Lebens fordert - jegliche Schädigung von Leben ist schlecht und alles, was Leben fördert, gut. Dem gegenüber vertritt Singers Präferenz-Utilitarismusdie Auffassung, dass das rein biologische Leben nur insofern wertvoll ist, als es die Grundlage für Bewusstseinszustände ist. Dies gilt für jede Lebensform unabhängig von ihrer Gattungszugehörigkeit; denn eine prinzipielle ethische Bevorzugung menschlichen Lebens gegenüber anderen Lebewesen wird von Singer abgelehnt. Nach dem utilitaristischen Prinzip der gleichen Interessenabwägung müssen die Interessen aller von einer Handlung betroffenen Lebewesen gleichermaßen berücksichtigt werden. Singer differenziert Lebewesen also unabhängig von ihrer Gattungszugehörigkeit in nicht-bewusste, bewusste und selbst-bewusste. Seine hiermit einhergehende Auffassung zur Tötungsproblematik ist jedoch sowohl unter tier- als auch unter menschenrechtlichen Aspekten problematisch und umstritten. Deshalb setzt sich die Autorin abschließend mit wesentlichen Ansätzen zur Kritik an Singer auseinander.
Aktualisiert: 2020-12-04
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