Europa und die Marsianer

Europa und die Marsianer von Linke,  Detlef B., Sander,  Klaus
"Was macht denn den Menschen aus, aus Sicht der Neurobiologie heute - nicht nur gegenüber Außerirdischen, sondern auch in Abgrenzung tierischer Lebensformen? Wie sichern wir die Einheit der Menschheit? Denken wir an Europa, so haben wir ja auch die Fragen der Abgrenzung vor uns, diesmal innerhalb der Menschheit, aber nicht ohne Virulenzen wie bei allen anderen Abgrenzungsfragen auch." Nach der gemeinsamen Produktion der CD "Die Zeiten des Gehirns" (supposé 2004), auf der er von Krankheit schon schwer gezeichnet erscheint, ist es in den Tagen vor seinem Tod der Wunsch Detlef Linkes, uns eine Art von Vermächtnis zu diktieren. Daheim, vom Krankenbett aus, nur auf das Notwendige noch bedacht, redet er sich von der "Seele", was ihn drängt und nicht ruhig werden läßt. Erscheint manches plaudernd, fast intim formuliert, ist dieser Ton doch auch der Ökonomie geschuldet: Mit der sprichwörtlich letzten Kraft und schon angegriffener Stimme, entwirft er für uns noch einmal das Panorama seines Denkens, macht es lebendig, beschwört - wenn uns alles zu entfallen droht, die Welt aus den Fugen gerät - den bleibenden Horizont, die Hoffnung eines jeden Menschen: die Gegenwart des Anderen.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Geist und Gehirn

Geist und Gehirn von Gutland,  Gerhard, Heisterkamp,  Jens, Linke,  Detlef B., Meyer,  Frank, Pohlmann,  Urs
Derzeit ist die Hirnforschung noch immer von einer monokausal materialistischen Richtung geprägt. Das Sein bestimmt das Bewusstsein, lautet die nach wie vor verbreitete und einflussreiche Devise. Die Fülle an Material über die Bedeutung der elektrochemischen Ebene für die Entstehung des Bewusstseins ist so gewaltig, dass gar keine andere Möglichkeit in Betracht zu kommen scheint als die, die Beziehung von Geist und Gehirn als ursächliche Abhängigkeit des Geistes von der Materie zu deuten. Dabei wird in der Regel wenig beachtet, welchen Widerspruch es zu einem der leitenden Grundwerte der Gegenwart, zur Idee der autonomen Individualität, bedeutet, den menschlichen Geist auf die komplexe Interaktion von Neuronen, Synapsen und Botenstoffen zu reduzieren. Die Widersprüchlichkeit aufzuweisen die darin liegt, dass sich der menschliche Geist auf allein materielle Substrate zurückführt, bildet eines der verbindenden Grundmotive der Aufsätze dieses Bandes. Außerdem geht es darum, im Diskurs zur Relation von Geist und Gehirn das Defizit an Erfahrungswissen auszugleichen, das in dieser Debatte auf der Seite des Geistes herrscht. Können Geist und Gehirn in einem nicht-reduktionistischen Modell wieder zusammengebracht werden?
Aktualisiert: 2020-09-29
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Kopfkino

Kopfkino von Bandel,  Jan Frederick, Bellstorf,  Arne, David B., Gipi, Goblet,  Dominique, Grajewski,  Oliver, Hommer,  Sascha, Hoven,  Line, Lenkova,  Claire, Linke,  Detlef B., Linke,  Maja, Mawil, Modan,  Rutu, moki, Satrapi,  Marjane, Scheel,  Ulrich, Schwieger,  Dirk, Sommer,  Anna, Vähämäki,  Amanda, Weiss,  Susanne
Das Comic-Genre ist in Bewegung geraten und in den verschiedensten Facetten allgegenwärtig. Das Potenzial und den Formenreichtum des Comics weiß gerade eine junge Generation von Comic-KünstlerInnen für sich zu nutzen, die die eigene Biografie als Ausgangspunkt ihrer Bildgeschichten verarbeitet und gesellschaftspolitische Themen aus einem sehr persönlichen Blickwinkel verhandelt. Die Ausstellung im Kunsthaus Dresden vereint eine Gruppe internationaler Comic-KünstlerInnen und stellt in Wandzeichnung, Buch, Heft, Film und Computerspiel aktuelle Tendenzen der zeitgenössischen Comicszene vor. Bilder von David B. (FR), Arne Bellstorf (D), Andreas Michalke (D), Gipi (IT), Oliver Grajewski (D), Dominique Goblet (BE), Sascha Hommer (D), Line Hoven (D), Claire Lenkova (D), Maja Linke (D), mawil (D), Rutu Modan (GB/IL), moki (D), Marjane Satrapi (FR), Ulrich Scheel (D), Dirk Schwieger (D), Anna Sommer (CH), Amanda Vähämäki (FI) und Stafeta (D). Texte von Susanne Weiß und Jan Frederick Bandel. Die gleichnamige Ausstellung findet vom 02.02. bis zum 20.04.2008 im Kunsthaus Dresden statt.
Aktualisiert: 2019-08-29
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Die Zeiten des Gehirns

Die Zeiten des Gehirns von Knoefel,  Thomas, Linke,  Detlef B., Sander,  Klaus
Der Hirnforscher Detlef B. Linke ist ein Ausnahmedenker - nur selten gelingt, wie hier mit souveränem Gestus, der Brückenschlag zwischen den Disziplinen: so spannen sich seine Gedanken beweglich und ungemein unterhaltsam, den ganzen Reichtum der Verbindungen ausschöpfend, zwischen Neurobiologie und Philosophie, Evolution und Ethik. Der Rhythmus seines Denkens aber lebt vom Fluss der Mündlichkeit - auch die Bücher Linkes entstehen aus den Transkriptionen besprochener Bänder - und von daher zeigt sich die Tonaufnahme als Medium der Mitteilung in diesem Fall als geradezu ideal. Linke führt uns durch die Landschaften des Gehirns, in seine "Lichtkammern und Dunkelräume", durch die Schönheit seiner Architektur und die Tiefen seiner Pathologien. Was meinen wir, wenn wir "Ich" sagen? Wo ist das "Ich" zu Hause, wo finden wir uns wieder in der Welt? Lassen sich "Ich und Körper" einfangen im gleichen Modell, in der gleichen Wirklichkeit - sind beide identisch? Und was etwa - mit Blick auf deren Identität - bedeutet die Trennung Siamesischer Zwillinge, das gewaltsame Zerlegen in "Ich und Du"? Ist der andere in uns nicht unverzichtbarer Teil. spiegeln wir uns, entgehen wir uns selbst, ohne der Mimesis, dem anderen, ohne den Prozessen der Menschwerdung jemals zu entgehen? Wächst aus diesem Spiegelkabinett des konstitutiven Miteinanders dann später die Sprache? Ist der rückkopplungsfreie Mundraum, in welchem Innen und Außen ineinander übergehen, das Spielfeld, auf dem wir uns in die Welt hinein entwerfen? Wie kommt es zur Asymmetrie der Hirnhälften und ließen sich aus ihrem Zusammenspiel Biographien beschreiben oder die Eigenleben der Geschlechter? Steuert das männliche Testosteron Linkshändigkeit und Kreativität? Und welches sind die Zeiten des Gehirns, seine Rhythmen, Tempi, wechselnden Takte; kennen Inhalte ihre je eigenen Zeiten und worin liegt die Katharsis des Lachens? Haben wir mit Hölderlin als Hirnforscher, in seiner Poetik ein Modell für eine mögliche Einheit im Hirn? Sicher scheint nur, dass wir nicht(s) ohne den Anderen sind - immer in der Hoffnung, dass da noch ein Anderer ist, der auf uns wartet.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Hölderlin als Hirnforscher

Hölderlin als Hirnforscher von Linke,  Detlef B.
Er galt als einer der »profiliertesten Grenzgänger zwischen Neurowissenschaften und Philosophie« »(Frankfurter Allgemeine Zeitung)«, als einer »der interessantesten Denker unserer Zeit« »(Neue Zürcher Zeitung)«. Im Februar 2005 starb der renommierte Hirtnforscher, Arzt und Philosoph Detlef B. Linke. In seinen zahlreichen Arbeiten zum Verhältnis von Kreativität und Denken, Sprache und Gehirn, Gehirn und Seele verteidigte er die Freiheit des menschlichen Denkens. Bis zuletzt war Linke fasziniert von der Idee, Hölderlins Konzept der Poesie als einen Entwurf der Hirnwissenschaften zu deuten. Linke reflektiert in diesem Band über Neuropsychologie und Lebenskunst und entwirft mit Hölderlin ein Konzept menschlichen Denkvermögens, das der Freiheit, dem Respekt vor dem anderen und der Liebe verpflichtet ist. »Mit der Äußerung, daß ich Hölderlin für einen Hirnforscher halte, meine ich es sehr ernst. Hölderlin war Experimentator und Wissenschaftler seines Lebens. Mit seiner Rhytmustheorie formuliert er eine Theorie der menschlichen kognitivemotionalen Leistungen, seiner Geistestätigkeit insgesamt, die Anschluß an die gegenwärtigen Formulierungen der Hirnforschung gewinnen kann, dabei aber in ihrer Komplexität und Integrationskraft darüber hinausgeht.«
Aktualisiert: 2023-03-28
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