Aktualisiert: 2014-09-12
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Vorsorgliche Warnung: Überzeugte Besucher der heute noch konkurrierenden Berliner Opernhäuser, eingeschworene Anhänger gar einer der drei Bühnen sollten das vorliegende Buch tunlichst meiden: Es verfolgt so umfassend und unvoreingenommen wie möglich Entstehung, Entwicklung und Verlauf der Operngeschichte Berlins. Bislang ist das nur in freilich opulenten Selbstdarstellungen der drei am öffentlichen Tropf hängenden Institutionen möglich. Die Hof- und Staatsoper, die zweite Komische Oper sind ausgiebig, die Deutsche Oper ist immerhin ansatzweise dargestellt. Über Krolls Theater oder Hans Gregors erste Komische Oper mag sich einiges in Antiquariaten finden lassen. Die meisten der zahlreichen, zum Teil wichtigeren Bühnen sind so gut wie gar nicht dokumentiert. Die Opern Mozarts, Glucks oder Verdis etwa wurden nicht unter den Linden, sondern auf dem Gendarmenmarkt oder in der Königstadt für Berlin erstaufgeführt. Wie sorglos mit dem historischen Material umgegangen wird, mag das unten gezeigte Bild andeuten: 1988 erschien es in einer Pracht-Dokumentation über "Theater in Berlin" als das ausgebrannte Schauspielhaus", 1992 in "Apollini et Musis" als die ausgebrannte Hofoper - beide Male vom selben Künstler.
Aktualisiert: 2019-12-25
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Von der "Waldoper" hat die "Opera Lesna" fast nichts übriggelassen. Das Zukunftsmodell von 2005 zeigt jedoch eine ideale "Event Location" für "Easy Performances", "Karaoke Contests for everybody" oder "Something like that". Damit dürfte dann jede Erinnerung an die ungeliebte Geschichte und Vergangenheit verdrängt sein. Wer sich dennoch für die ausgelöschten Jahre zwischen 1909 und 1944 interessiert, ist auf das angewiesen, was Einhard Luther zum hundertjährigen Jubiläum der Waldoper in fünfzig Jahren erforscht und im vorliegenden Buch festgehalten hat. Es gibt kein anderes Dokument über dieses eigenartige und einzigartige Kulturphänomen.
Aktualisiert: 2019-12-26
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"Was vergangen, kehrt nicht wieder, aber ging es leuchtend nieder, leuchtet's lange noch zurück!" (Karl Forster 1784 - 1841) - Zahllose mehr oder weniger gut erhaltene Bauten, Plastiken und Bilder zeugen als greifbare Schöpfungen der bildenden Künste von Entstehung und Entwicklung vergangener Hochkulturen, die nach einem letzten grandiosen Höhepunkt ihr Ende fanden. Die schönen Künste lassen sich nicht unmittelbar konservieren. Das gesprochene Wort, die getanzte Bewegung, der gesungene Ton sind im Augenblick ihres Entstehens bereits Vergangenheit und leben allenfalls in der Erinnerung fort, unterliegen aber demselben Gesetz: Auf Entstehen und Wachsen folgt nach glanzvollem Höhepunkt das unabwendbare Ende. Die "Heldendämmerung" entsprach ihren historischen Vorbildern. Sie war strahlender Höhepunkt einer musiktheatralischen Epoche, die mit ihr zu Ende ging. Sie ist andeutungsweise erhalten in den Bild- und Tondokumenten, deren Qualität entsprechend der Zeit ihrer Entstehung begrenzt ist. Aber sie lebt in der Erinnerung der Zeitzeugen, die sie erfahren durften. Ihre Zahl vermindert sich täglich. Auch ihnen ist das ewige Leben auf Erden nicht beschieden.
Aktualisiert: 2019-12-26
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Sohn eines deutsch-russischen Emigranten und einer schlesisch-westfälischen Musiklehrerin, geborener Münchner und überzeugter Berliner, Jesuitenschüler, Philosophiestudent, Sänger mit Bühnenreife, Ex-Manager einer Fluggesellschaft, Musikredakteur a. D. eines großen Berliner Senders und seit frühester Kindheit der Oper verfallener Musikschriftsteller – mit solcher Vita hielt sich der Autor für berufen, die „Saga vom Heldentenor“ zu schreiben. Ob er - im biblischen Sinne – dazu auch auserwählt ist, sei dem Urteil des geneigten Lesers überlassen. Teil III der „Biographie eines Stimmfaches“ ist den Wagnertenören der Kaiserzeit gewidmet. Dem Thema angemessen und der großen Zahl damaliger Fachvertreter entsprechend, schien dem Verfasser das Wort des Wolfram aus Richard Wagners „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ der passende Titel: „So viel der Helden“.
Aktualisiert: 2019-12-26
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„Du sollst das Buch über die Zunft der Heldentenöre schreiben. Wenn es endlich vorliegt, werde ich auf meiner Wolke die Harfe beiseite legen und lesen, was Du über uns geschrieben hast.“ Max Lorenz zu E. Luther im März 1974
Aktualisiert: 2019-12-26
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"Dem Volke zu behagen", war der Wahlspruch, unter dem Jacob C. Engel alljährlich seine Sommeroper in "Krolls Theater" veranstaltete. Botho von Hülsen verfolgte "größere Ziele": Seine Hofoper diente einzig der höheren Ehre seiner Majestät des Königs und seines Hofes. Die Nachwelt interessierte sich dafür wenig: Keine Epoche der Berliner Operngeschichte ist so dürftig dokumentiert wie die Zeit von 1850 bis 1888 - die "Aera Hülsen und Engel".
Aktualisiert: 2019-12-26
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