Ferdinand Schuster (1920–1972)

Ferdinand Schuster (1920–1972) von Christian,  Sabine, De Chiffre,  Lorenzo, Gethmann,  Daniel, Goldgruber,  Michael, Gross,  Eugen, Haßlinger,  Clemens, Kaindl,  Heimo, Kräuter,  Arnold R., Maldoner,  Bruno, Neuwirth,  Holger, Obermair,  Felix, Pachauer,  Volker, Ranz,  Winfried, Schmölzer,  Ferdinand, Senarclens de Grancy,  Antje, Uitz,  Jörg, Vrablik,  Bob
Die erste Monografie über Ferdinand Schuster, dessen architektonisches Werk vor allem in gesellschafts - politischer Hinsicht bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat
Aktualisiert: 2023-04-14
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Transformation findet Stadt

Transformation findet Stadt von Gasparin,  Sonja, Hauser,  Walter, Kancler,  Tomaz, Kobe,  Jurij, Maldoner,  Bruno
Die Transformation des Stadtraumes ist in den meisten Städten ein kontinuierlicher Prozess, dessen Entwicklungshöhepunkte sich oftmals architektonisch markant im Stadtraum abbilden. Ein Spaziergang vom Grazer Hauptplatz über die Erzherzog-Johann-Brücke, vorbei an der Murinsel und dem Kunsthaus in Richtung Annenstraße macht diesen kontinuierlichen Wandel sehr deutlich. Im Weitergehen, das Golden Eye am Europaplatz passierend und entlang des ehemaligen Industriegeländes, das sich seit einiger Zeit zu einem der größten Fachhochschulzentren Österreichs entwickelt hat – der FH Joanneum – bis zur Welterbezone Schloß Eggenberg offenbart sich, wie sehr Transformation für eine Stadt notwendig ist, um die Anforderungen und Bedürfnisse einer rasch anwachsenden Bevölkerung zu erfüllen. Der Wandel betrifft dabei den gesamten Stadtraum, wenngleich die Veränderungen lokal sehr unterschiedlich sind. In den historisch gewachsenen Vierteln der Altstadt obliegt mit der Gestaltung und Benutzbarkeit des öffentlichen Raumes der Stadtverwaltung eine besondere Verantwortung. Die Qualität dieses in erster Linie zu Fuß durchschreitbaren Raumes unterstützt das Wirtschaftsleben und attraktiviert die historische Kernzone als Wohnort, beide Faktoren sind unerlässlich für eine lebenswerte Stadt. Gepflasterte Straßen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität ergänzen architektonisch markante Häuserfronten und machen den besonderen Stellenwert der Altstadt auch hinsichtlich ihrer Materialität, Gestaltung und Dichte deutlich. Die Stadt Graz ließ seit ihrer Erhebung des Historischen Zentrums in den Welterbestatus 1999 beinahe jeden Platz – meist auf Basis von Architekturwettbewerben – qualitätsvoll neu gestalten. Die Transformation von öffentlichem Raum, der bis dahin noch dem Verkehr gewidmet war, hin zu urbanem Lebensraum, ist ein wesentlicher Schritt des Transformationsprozesses. Die mit markanten Denkmälern und Brunnen akzentuierten Plätze bilden mit den flankierenden Gastgärten öffentliche Wohnzimmer, die zum Verweilen und Flanieren einladen und Körper und Geist Raum geben. Die besondere Struktur der historischen Altstadt, die bis heute viele öffentliche Funktionen beherbergt, bildet auch das Vorbild für die zeitgemäße Stadt der kurzen Wege und intelligenten Kommunikation, die Smart City. Ihr Entwicklungsgebiet liegt in Graz entlang und nahe der eingangs beschriebenen Achse nach Westen und stellt ein „Transformationsgebiet“ größeren Ausmaßes dar. Wieder geht es um Wohnen, Arbeiten und Erholen, ja schlicht um das Leben mit all seinen zeitgemäßen Bedürfnissen, gestützt durch virtuelle Arbeits-, Kommunikations- und besonders effiziente Mobilitätsmöglichkeiten, um multifunktionale Stadträume zu schaffen. Der Transformationsprozess ehemaliger Industriegebiete in lebendige Stadtteile erfordert insbesondere den Faktor „Zeit“, um konsequente Planung auf Basis internationaler Wettbewerbe und eine ebenso anspruchsvolle Umsetzung der Ideen zu ermöglichen. Interessanterweise sind die charakteristischen Denkmäler dieser Transformationsgebiete häufig Relikte historischer Industrieanlagen, die scheinbar aus der Zeit gefallen, Monumente der Kontinuität im Wandel sind und daher als Symbol für die Transformation von STADT schlechthin stehen.
Aktualisiert: 2020-09-10
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Stadt weiterbauen: Zukunft Altstadt

Stadt weiterbauen: Zukunft Altstadt von Hody,  Eva, Lampugnani,  Vittorio Magnago, Maldoner,  Bruno
Stadt weiterbauen – Zukunft Altstadt In den wachsenden Stadtregionen Europas hat der Druck auf noch unbebaute Freiflächen zugenommen. Die Strategien zur Stadterweiterung setzen oftmals dort an, wo die Stadtplanung des späten 19. Jahrhunderts abrupt abgebrochen ist. Aber auch jene Zonen, die außerhalb der Gründerzeit-Stadt liegen und als »Zwischenstadt« einen bunten Flickenteppich in das Umland auslegen, bilden Versuchsareale für neue urbane Zentren. Es brennt die Frage, wo und wie die traditionelle europäische Stadt weitergebaut werden soll – auf den Dächern der Altstadt und der Gründerzeitbauten, den letzten grünen Freiflächen der Gründerzeitzonen oder im »sprawl« der Peripherie? Mit den Auswirkungen des weltweiten Trends einer rapiden Urbanisierung, der im Zusammenwirken mit dem teilweise exponentiellen Ansteigen der Bevölkerungszahlen vor allem in der dritten Welt und in Schwellenländern Stadtgebilde von gigantischen Ausmaßen und kaum erfassbaren Organisationsformen hervorbringt, beschäftigen sich heute Scharen von Wissenschaftlern und Planern im Bestreben, ein Bild zukünftiger Stadtformen zu zeichnen. Das Deutsche Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung rief für 2015 das Thema Zukunftsstadt zum Wissenschaftsschwerpunkt des Jahres aus, das österreichische Bundesministerium für Bildung und Forschung startete zur gleichen Zeit das breit angelegte Forschungs- und Förderungsprogramm Stadt der Zukunft. Vor diesem Hintergrund erscheint die Frage, ob es sich bei dem traditionellen Modell der europäischen Stadt um ein nicht mehr zeitgemäßes Auslaufmodell handelt, nicht gänzlich abwegig. Werden unsere Städte globale Anforderungen wie CO2-neutrale Energie- und Ressourceneffizienz, die Integration der Erneuerbaren Energieversorgung, Klimaanpassung, die Einbeziehung der sozialen und kulturellen Aspekte der neuen Wanderungsbewegungen und vieles mehr physisch, ökonomisch und ideell verkraften können? Sind die über Jahrhunderte gewachsenen Strukturen flexibel genug, um die in einer digitalisierten Informationsgesellschaft immer rascher ablaufenden Veränderungsprozesse aufzunehmen und sogar stabil genug, um sie zu überstehen? Und werden sie Zukunftsvisionen wie Mobilitätskonzepte ohne Lärm und Abgase, urbane Landwirtschaft auf Hausdächern, Gebäudekonzepte, die Energie gewinnen, statt sie zu verbrauchen, nicht im Wege stehen? Vielleicht sind es aber gerade solche Szenarien, die dem Thema des Symposiums 2015 des Internationalen Städteforums in Graz »Stadt weiterbauen – Zukunft Altstadt« ein gewisses Gewicht verleihen Die penible Auseinandersetzung mit der Entwicklungsgeschichte unserer Städte zeigt auf, welchen Turbulenzen diese gewachsen waren und welche Werte sie über den Lauf der Zeit hinweg zu bewahren und zu kumulieren in der Lage waren. Erst der Versuch, Gleichwertiges zu schaffen, offenbart die Unwiederbringlichkeit ihrer Eigenheit als Ausdruck des gemeinsamen gesellschaftlichen Wollens, Lebensraum zu gestalten. Dies betrifft nicht nur die Stadt im eigentlichen Sinn, sondern auch kleinere Siedlungskerne und den Umgang mit der Kulturlandschaft. Es sind aber vor allem die Altstädte, die auf engem Raum zeigen, wie man auf Forderungen nach Veränderung und Anpassung an jeweils zeitkonforme Lebensweisen reagiert hat, und die Zeugnis davon ablegen, dass Kontinuität und ständige Erneuerung keinen Widerspruch darstellen. Wenn es um die Frage des Weiter-Bauens geht, bedeutet dies implizit die Auseinandersetzung mit vorhandenen Strukturen, das Einfügen in einen Kontext, die Umnutzung und Adaption von so nicht mehr Gebrauchtem im Gegensatz zum pionierhaften Aufbruch in das Neue, zum Ausweichen in die Peripherie, dem Verbrauch von unbebautem Freiland und zur möglichst weitgehende Verweigerung von Bindungen. Weiterbauen kann hingegen bedeuten, müde gewordene Stadt- und Siedlungsstrukturen wieder mit neuer Energie aufzuladen und abgebrochene gesellschaftliche Bindungen wieder neu zu fokussieren. Es stehen also nicht so sehr die Gebäude im Einzelnen im Vordergrund, sondern die Bezüge, die sie herstellen, und der Raum, den sie für die städtische Gemeinschaft erzeugen. Dennoch fällt der Architektur die Rolle des Proponenten auf der Bühne zu, der die dahinterstehenden gesellschaftlichen Strömungen weithinaus über jene Generation, die sie geschaffen haben, zum Ausdruck bringt. BauherrInnen und PlanerInnen, aber auch Gestaltungsbeiräte, Schutzkommissionen und Denkmalschutz haben dabei nicht bloß eine für die Gegenwart bedeutsame Aufgabe, sondern auch die Verantwortung für die Zukunft. Die Beiträge des Symposiums spannen sich als eigenständige theoretische Positionen und Erfahrungsberichte über das breite Feld der hier beschriebenen Aspekte und sind Katalysatoren für weiterführende Überlegungen. Die gezeigten Beispiele eindrucksvoller praktischer Arbeit bezeugen, dass kreative Interventionen wertvollem Bestand zu neuer Qualität verhelfen können. Allen Referentinnen und Referenten sei für die Bereitstellung ihres Wissens und ihrer Erfahrung, und vor allem auch für die Mühe der Aufbereitung zu schriftlichen Artikeln, herzlich gedankt. Dank gebührt auch allen Unterstützern der Veranstaltung und nicht zuletzt dem Bundeskanzleramt, das durch seine Unterstützung diese Publikation wieder ermöglichte. Möge sie mit Interesse gelesen und verbreitet werden!
Aktualisiert: 2020-01-17
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