Zum "unique selling point" (USP) unserer Ausgabe: DIE ERSTE UND EINZIGE AUSGABE VON KOBELL's "BRANDNER KASPAR" MIT DER TRANSSKRIPTION DES ALTBAIRISCHEN ORIGINALTEXTES VON 1871 AUS DEN "FLIEGENDEN BLÄTTERN" IN DAS HOCHDEUTSCHE! DIES IST DER ORIGINALTEXT UND KEIN "REMAKE" DURCH EINEN ANDEREN SCHRIFTSTELLER! ---
---"Das „Paradies“ ist ein besonderes Fleckchen Erde, denn genau hier … oben auf der Gindelalm hatte Franz von Kobell 1871 seine unsterbliche „G’schicht‘ von‘ Brandner Kasper“ angesiedelt." aus: Bräustüberl-Zeitung, hrsg. vom Herzoglichen Bräustüberl, Tegernsee, AUSGABE 20 – 3. FEBRUAR 2007, Seite 2 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Franz Ritter von Kobell, seine Gindelalm, sein Brandner Kasper, dessen Brandner Traudl, Kirchweihnudeln, Kerschgeist, Ferdinand Barth, Georg Eitzenberger, – DAS BUCH FÜR ALLE, DIE BAYERN LIEBEN ----------•
•Ein Esssay von Dr. phil. Pauline Bengelmann ------•© Bengelmann Verlag 2013. All rights reserved. Nachdruck für den Buchhandel nach den buchhändlerischen Usancen wird ausdrücklich gestattet! --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Diese von dem Germanisten, Soziologen und Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. phil. Walter Rathgeber, gebürtig vom Tegernsee, Bergsteiger und Kletterer, ehemaliger Begleitender Bergarzt bei naturwissenschaftlichen Expeditionen und Jagdgesellschaften in den Urwäldern der Karpathen und in den Hochkarsten Jugoslawiens, herausgegebene und bearbeitete DEUTSCHE ERSTAUSGABE der im Jahre 1871 zuerst in den FLIEGENDEN BLÄTTERN (Verlag von Braun & Schneider, München) in altbairischer Sprache bzw. Tegernseer Mundart erschienenen Novelle DIE G’SCHICHT‘ VON‘ BRANDNER KASPER enthält:
• Erstens den vollständigen, ungekürzten und in allen Einzelheiten, wie z.B. Apostrophen, unverfälschten Urtext in altbairischer Sprache bzw. Tegernseer Mundart, wie ihn der Dichter ursprünglich verfaßt hat –ohne die späteren Ergänzungen, eigenmächtigen Kürzungen und Bearbeitungen durch Hinzufügen frei erfundener Geschichten durch übereifrige Verlagsmitarbeiter ab 1872! Der Professor Kobell wird da im Himmel oben nur noch den Kopf geschüttelt haben, wenn er mitansehen mußte, wie man sein Originalwerk verfälscht……Der altbairische Urtext von 1871 aus den FLIEGENDEN BLÄTTERN war jedenfalls seit etwa 100 Jahren verschollen bzw. nicht mehr zugänglich, da die wenigen Exemplare in den Handschriftenabteilungen einiger Bibliotheken nicht kopiert werden dürfen und für die allgemeine Öffentlichkeit de facto nicht zugänglich sind. Erst die Verleger Dr. phil. Pauline Bengelmann, Dr. phil. Knut Bengelmann und Dr. phil. Walter Rathgeber konnten nach jahrelanger weltweiter Suche ein völlig erhaltenes Exemplar (kein Textverlust, die Illustrationen frisch wie aus der Druckpresse) der FLIEGENDEN BLÄTTER von 1871 erwerben! Verlag und Herausgeber beanspruchen deshalb ein Leistungsschutzrecht nach § 71 II UrhG mit einer Schutzdauer von 25 Jahren ab Erscheinen, denn der Bengelmann Verlag hat trotz Gemeinfreiheit des Werkes erst durch einen Vertrag mit dem "Finder" eine Nutzungsmöglichkeit erhalten. Das Urheberrecht sieht vor, daß der "Finder" trotz fehlenden Urheberrechtes ein Entgelt erhält und seine Marktchancen gesichert werden (vgl. Manfred Rehbinder, Urheberrecht, Beck Vlg. 2006, S. 269). Herausgeber und Verlag können jedoch Lizenzen für die online-Verbreitung dieser leistungsschutzrechtlich geschützten Urfassung in der Bearbeitung durch Dr. phil. Walter Rathgeber, Germanist und gebürtig vom Tegernsee, als e-book vergeben!
• Zweitens die erste wortgetreue, vollständige und ungekürzte Übersetzung aus der altbaierischen Tegernseer Mundart von 1871 in das zeitgenössische Oberbairisch des 21. Jahrhunderts, also die ZEITGENÖSSISCHE-OBERBAIRISCHE ERSTAUSGABE.
•Drittens die erste wortgetreue, vollständige und ungekürzte Übersetzung aus der altbaierischen Tegernseer Mundart von 1871 in das Hochdeutsche, also die DEUTSCHE ERSTAUSGABE. Erstmals können somit jetzt alle Menschen (Meister v. KOBELL und der Schlossermeister Brandner rufen jetzt vom Paradies runter zur Erde: 'auch de Breiss'n) den ungekürzten und unverfälschten Urtext des Brandner Kasper fließend in einer glanzvollen, eleganten und zeitgenössischen deutschen Transskription lesen.
• Viertens das Vorwort des Herausgebers sowohl in deutscher als auch in oberbairischer Sprache.
• Fünftens das Originalrezept von der Brandner Traudl von der Gindelalm am Schliersee für die Original-Kirchweihnudel der Brandners, die mit Kerschgeist serviert werden muß.
• Sechstens einen Essay von Dr. phil. Walter Rathgeber zur Erläuterung der Frage, warum die Urheberschaft für die genialen vier Illustrationen zum Urtext des Brandner Kasper von 1871 in den „Fliegenden Blättern“ lange Zeit zu Unrecht dem Kasperlgrafen Franz Graf von Pocci zugeschrieben worden war, bis der Herausgeber die Wahrheit ans Licht rückte: Die vier Illustrationen hat der aus einfachsten Verhältnissen stammende Partenkirchener Maler und spätere Professor Ferdinand Barth eigens auf Wunsch des Dichters angefertigt, wie Luise von Kobell, die Tochter des Dichters, bekundet hat.
• Siebtens einen Bericht von Luise von Kobell, der Tochter des Dichters, als ihr Vater in seinem Studierzimmer die G’schicht vom Brandner Kasper zum ersten Male vorgelesen hat.
• Achtens selbstverständlich Reproduktionen aller vier Holzstiche von Ferdinand Barth (1842 – 1892) (Bildbearbeitung: Dr. phil. Walter Rathgeber), sowie zahlreiche Reproduktionen alter Holzstiche vom Schliersee, Tegernsee und der Gindelam sowie von zwei Photographien des Schlierseer Landschaftsphotographen Georg Eitzenberger (1882 – 1963), der zwischen 1920 und 1960 mit der Plattenkamera, die wegen ihres Gewichtes von einem Bergmann getragen werden mußte, in den Schlierseer und Tegernseer Bergen unterwegs war: die Gindelalm im Jahre 1920 und die damalige Sennerin in der guten Stube der Gindelalm. Schließlich noch eine Landkarte des Gebietes zwischen Schliersee und Tegernsee, wo der Dichter die Handlung seiner Novelle ablaufen läßt.
Zielgruppe für diese bibliophil ausgestattete Ausgabe des Brandner Kasper sind somit alle Menschen, die den „Brandner Kasper“ vielleicht schon in den verschiedenen Romanfassungen und Theaterfassungen gelesen haben, in Rundfunk, im Fernsehen und im Kino die großartigen Hörspiele, Lesungen und Verfilmungen und in Freilichtbühnen und Theaterhäusern die sehenswerten Aufführungen besucht haben. Und die den Originaltext sowohl als Urtext von 1871 als auch im heutigen Oberbairisch und im heutigen Deutsch lesen wollen, die dazu noch die Reproduktionen der berühmten Illustrationen des Partenkirchner Malers Ferdinand Barth genießen wollen, und die das Originalrezept für die Kirchweihnudel mit Kerschgeist von der Brandner Traudl mal ausprobieren wollen – vielleicht bei einer zünftigen alpenländischen Stubenmusik. Dazu könnte die Rezitation des nachfolgenden Gedichtes von Georg Trakl passen: Ein Winterabend (1. Fassung):
Georg Trakl -------
---Ein Winterabend
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Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
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Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
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Wanderer tritt still herein -
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.
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----------------------------------------------------------------------------------------------------Der altbairische Urtext des 'Brandner Kasper' ist der vom Dichter selbst redigierte und mit den Illustrationen von Ferdinand Barth (4 Holzstiche) ausgestattete Text in der Erstausgabe in den FLIEGENDEN BLÄTTERN 1871, Nr.1363, Seite 65 - 67, und Nr. 1364, Seite 73f, erschienen im Verlag von Braun & Schneider in München. Bereits der nächste bekannte Abdruck dieser altbairischen Novelle in einem Sammelbändchen ('Schnadahüpfln und Gschichtln'), vermutlich 1872 oder eher später erschienen und von unbekannter Hand (womöglich von der Tochter des Dichters, Luise von Kobell) textlich verändert, unterscheidet sich erheblich vom Urtext 1871! Sämtliche Nachkriegsausgaben enthalten erheblich verfälschte Textfassungen. Gegenwärtig ist den Herausgebern keine online-Version und keine andere print-Version bekannt, welche den Urtext tatsächlich unverfälscht bringt! Die meisten online-Versionen stützen sich auf eine eigenwillige Bearbeitung aus den 50er Jahren. Der Grund für diesen literaturgeschichtlichen Mißstand liegt offenbar darin begründet, daß die Urfassung von 1871 nicht mehr auffindbar oder zugänglich war. Erst die vom BENGELMANN VERLAG veranlaßte, weltweite und jahrelange Suche nach einer Originalausgabe der beiden FLIEGENDEN BLÄTTER-Ausgaben von 1871, die den Urtext enthalten, hat zum Erfolg geführt. Dr. phil. Walter Rathgeber ist es gelungen, ein völlig erhaltenes Exemplar aufzuspüren und zu erwerben.Verlag und Herausgeber beanspruchen deshalb ein Leistungsschutzrecht nach § 71 II UrhG mit einer Schutzdauer von 25 Jahren ab Erscheinen, denn der Bengelmann Verlag hat trotz Gemeinfreiheit des Werkes erst durch einen Vertrag mit dem "Finder" eine Nutzungsmöglichkeit erhalten. Das Urheberrecht sieht vor, daß der "Finder" trotz fehlenden Urheberechtes ein Entgelt erhält und seine Marktchancen gesichert werden (vgl. Manfred Rehbinder, Urheberrecht, Beck Vlg. 2006, S. 269). Herausgeber und Verlag können jedoch Lizenzen für die online-Verbreitung dieser leistungsschutzrechtlich geschützten Urfassung in der Bearbeitung durch Dr. phil. Walter Rathgeber, Germanist und gebürtig vom Tegernsee, als e-book vergeben! Nach der schwierigen Beschaffung der sehr gut erhaltenen FLIEGENDEN BLÄTTER mit dem Urtext und den Original-Holzstichen von Ferdinand Barth brauchte es noch LANGE VORBEREITUNGSZEIT für die Beschaffung weiterer Original-Holzstiche und Photographien für diese bibliophile Ausgabe. -------------------------------
Der altbairische Originaltext dieser Novelle aus dem Jahr 1871 ist endlich und erstmalig in das Hochdeutsche und in das heutige Oberbayerische übersetzt worden - selbstverständlich vollständig und ungekürzt einerseits, ohne Ergänzungen, ohne frei erfundene zusätzliche Geschichten und textliche Erweiterungen andererseits.------ Franz Ritter von Kobell’s ‚BRANDNER KASPER‘ mit den Original-Illustrationen des Partenkirchener Malers und Mitarbeiters von Franz von Kobell bei den ‚FLIEGENDEN BLÄTTERN', Professor FERDINAND BARTH (Bildbearbeitung durch Dr. phil. W. Rathgeber), aus den FLIEGENDEN BLÄTTERN von 1871, alten Holzstichen aus dem 19. Jahrhundert und s/w Plattenkamera-Photographien des Schlierseer Landschaftsphotographen Georg Eitzenberger (1882 - 1963)! -----------------------------------------------------------
Die bisherigen Texte vom Brandner Kasper, soweit deren Herausgeber und Bearbeiter stets verkündet haben, daß es sich um den Originaltext handele, sind tatsächlich nicht identisch mit der Originalausgabe in den FLIEGENDEN BLÄTERN von 1871, sondern eher identisch mit den Ausgaben des BRANDNER KASPER, die etwa 80 Jahre nach der Erstausgabe von 1871 erschienen sind. Die von Kobell selbst gesetzten Apostrophe und Interpunktionen des Mundarttextes werden meist nie vollständig wiedergegeben, aber schlimmer noch: Die Namen der beiden Hauptakteure werden seit langer Zeit nicht unverfälscht wiedergegeben. Aus dem Originaltext von 1871 geht jedenfalls eindeutig hervor: 1) Der Brandner Kasper heißt mit dem Vornamen ‚Kasper‘ und nicht etwa ‚Kaspar‘. 2) Der ‚Gevatter Tod‘, der Sensenmann, der Gebeinkramer oder Beinkramer, auch Knochenmann oder Knochenkramer genannt, der die Knochen bzw. Gebeine oder Beine ? auch als Deminutiv ‚Knöcherl‘ oder ‚Beindl‘ genannt ? der Toten einsammelt oder in diesen ‚herumkramt‘, heißt bei Kobell nicht ‚Boandlkramer und auch nicht ‚Boanlkramer‘, sondern
--------------------------‚Boalkramer‘,---------------------------
jedenfalls im Originaltext aus der Feder des Schöpfers vom ‚Brandner Kasper, Franz Ritter von Kobell! Der Professor Kobell hat das korrekt so geschrieben, denn das hochdeutsche Wort ‚Bein‘ für Knochen wird auf mittelbairisch ‚Boa‘ ausgesprochen. Im Plural heißt das hochdeutsche Wort ‚Beine‘, auf mittelbairisch wird die Pluralbildung von ‚Boa‘ ‚Boa’l‘ ausgesprochen und mundartlich auch so geschrieben. Auch in der Deminutivform ‚Beindl‘ für ‚Knöcherl‘ heißt es auf mittelbairisch ‚Boal‘.
Die nunmehrige Bearbeitung des BRANDNER KASPER durch den Tegernseer Germanisten Dr. phil. Walter Rathgeber enthält „last not least“:
-------------------1) eine erstmalige, ungekürzte und vollständige, unverfälschte (d.h. frei von erfundenen Ergänzungen) Transskription des Originaltextes in das heutige Oberbairisch bzw. Mittelbairische, wie es im Voralpenland und auch in den bayerischen Rundfunksendern gesprochen wird (OBERBAYRISCHE ERSTAUSGABE DES ORIGINALTEXTES VON 1871).
------------------2) eine erstmalige, ungekürzte und vollständige, unverfälschte (d.h. frei von Ergänzungen) Transskription des Originaltextes in das Hochdeutsche (HOCHDEUTSCHE ERSTAUSGABE DES ORIGINALTEXTES VON 1871).
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Dieser Band enthält
----------1) den ungekürzten und vollständigen sowie unverfälschten Originaltext des "Brandner Kasper", wie er in den "Fliegenden Blättern" im Jahre 1871 (Braun & Schneider war, der auch das Partenkirchener Münster und das Münchner Rathaus mit Gemälden ausgestattet hat. Trotzdem wurde lange Zeit die Behauptung aufgestellt, daß Franz von Pocci die Illustrationen zum Brandner Kasper angefertigt habe.
Wie konnte es zu einem derartigen Irrtum kommen? Sigmund Freud würde vielleicht sagen, daß diese Behauptung Ausdruck einer sog. Fehlleistung sei: Da Franz Graf von Pocci der berühmtere Künstler ist, könnte der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen sein, daß Franz Graf von Pocci auch die vier berühmten Holzstiche zum Brandner Kasper angefertigt hätte, und nicht der aus einfachen Verhältnissen stammende Ferdinand Barth aus Partenkirchen.
Vielleicht beginnt die Geschichte dieses Irrtums damit, daß Dr. Aloys Dreyer in seinem „biographischen Nachwort“ zu dem 1912 im Verlag von Carl Schnell (Carl Aug. Seyfried & Comp.) erschienenen Band „Allerhand G’schicht’ln und G’sang’ln. Eine Auswahl oberbayerischer Gedichte und Erzählungen von Franz von Kobell“ geschrieben hat, daß die Bilder in Kobell’s „Schnaderhüpfeln und Sprüch’ln“ von Pocci stammen. Dieses Werk mit den Illustrationen von Pocci ist jedoch 1845 erschienen, und da gab es noch keine Novelle mit dem Titel „Brandner Kasper“. Später, ohne Jahreszahl in der Titelseite, laut bibliographischen Angaben (online) der Bayerischen Staatsbibliothek im Jahre 1872, - also womöglich ein Jahr nach der Erstveröffentlichung vom „Brandner Kasper“ in den „Fliegenden Blättern“ von 1871 -, erschien dann von Franz von Kobell ein Bändchen mit dem ähnlich lautenden Titel „Schnadahüpfln und Gschichtln“, und in diesem Band wurde eine zweite Version von Kobell’s Novelle vom Brandner Kasper veröffentlicht, die einige Änderungen im Text enthält, mit den vier berühmten Illustrationen von Ferdinand Barth. Es ist anzunehmen, daß dieser Band womöglich von Luise von Kobell herausgegeben worden ist und womöglich nicht 1872, sondern erst später erschienen ist, und daß nicht Franz von Kobell, sondern dessen Tochter Luise von Kobell diese Änderungen im Text vorgenommen hat. Diese Annahme begründet sich nach Ansicht des Verfassers auf der Tatsache, daß Luise von Kobell in ihrem im Jahre 1884 erschienenen Bändchen mit dem Titel „Franz von Kobell. Eine Lebensskizze“ im Zusammenhang mit der Novelle „Brandner Kasper“ den Urtext in den FLIEGENDEN BLÄTTERN von 1871 gar nicht erwähnt, und in einer Fußnote lediglich auf die „Schnaderhüpfln und Gschichtln“ verweist.
Zu beachten ist ferner, daß im Titelblatt und auch sonst nirgends im Text weder bei den „Fliegenden Blättern“ des Jahres 1871 noch bei der mutmaßlichen Ausgabe von 1872 ein Hinweis erfolgt ist, von wem die Illustrationen angefertigt worden sind. Weder Franz von Pocci noch Ferdinand Barth hatten damals irgendeine Erwähnung verdient!
Die Geschichte des Irrtums hinsichtlich der Urheberschaft der vier berühmten Illustrationen zum „Brandner Kasper“ beginnt offenbar mit Kurt Wilhelm und seinem laut Verlagsangaben im Vorspann im Mai 1983 erschienenen Originalausgabe seines Theaterstückes mit dem Titel „Der Brandner Kasper und das ewig‘ Leben“ (als dtv-Bändchen ). Im Nachspann zu seinem Theaterstück schreibt Kurt Wilhelm in seinem Beitrag „Klassiker ohne Absicht. Stichworte zum Lebenslauf des Professors Franz Ferdinand von Kobell“, daß die „G’schicht vom Brandner Kasper“ im Jahre 1871 „in bayrischer Sprache“ erschienen sei, „illustriert von Freund Pocci, in den ‚Fliegenden Blättern‘“. Nebenbei sei bemerkt, daß die in diesem Bändchen von Kurt Wilhelm aufgenommene Version des Originaltextes nicht identisch ist mit dem Urtext in den „Fliegenden Blättern“, auch wenn Kurt Wilhelm im Bildnachweis den Eindruck erweckt, der Text sei den „Fliegenden Blättern“ entnommen worden. Im Bildnachweis zu diesem 1983 erschienenen Band „Kurt Wilhelm / Franz von Kobell: Der Brandner Kasper und das ewig‘ Leben“ heißt es nämlich: „Zeichnungen auf den Seiten 9, 11, 15, 16: Franz von Pocci, Originalillustrationen zu Kobell, ‚Die G’schicht vom Brandner Kasper‘ aus den Fliegenden Blättern Nr. 1363 / 64“.
Karl Pörnbacher hat als Herausgeber des reizenden Reclam-Bändchens Nr. 5511 mit dem Titel „Franz von Kobell. Die Gschicht von Brandner-Kasper. Schnadahüpfln, Gedichte und Jagdskizzen“ den entscheidenden Fehler (Errare humanum est, Anmerk. des Hrsg.) dann wiederholt. Er hat in der Titelseite vermerkt „Mit 16 Illustrationen von Franz von Pocci“ Und auf Seite 69 hat Pörnbacher in seinem Quellenverzeichnis angeführt: „'Die Gschicht von Brandner Kasper' aus: Fliegende Blätter. Bd. 55, München: Braun & Schneider war, der auch das Partenkirchener Münster und das Münchner Rathaus mit Gemälden ausgestattet hat. Trotzdem wurde lange Zeit die Behauptung aufgestellt, daß Franz von Pocci die Illustrationen zum Brandner Kasper angefertigt habe.
-----------2) ganzseitige Reproduktionen aller vier berühmten Holzstiche von Ferdinand Barth (1842-92) aus Partenkirchen (Oberbayern) zum "Brandner Kasper" aus den "Fliegenden Blättern" 1871 (Original im Besitz des Bengelmann Verlages), bearbeitet von Dr. phil. Walter Rathgeber.
-----------3) eine erstmalige, vollständige und ungekürzte Transskription des Tegernseer Originaltextes von 1871 in das heutige Oberbairisch, wie es im Alpenvorland und auch im Bayrischen Rundfunk gesprochen wird (also 'Mittel-Bairisch, siehe hierzu: Ludwig Zehetner, Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, edition vulpes Regensburg 2005, ISBN 3-9807028-7-1). MITTELBAIRISCHE ERSTAUSGABE!
---------- 4) eine erstmalige, vollständige und ungekürzte Transskription des Tegernseer Originaltextes von 1871 in das Hochdeutsche von Dr. phil. Walter Rathgeber (HOCHDEUTSCHE ERSTAUSGABE).
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