Das Elbe-Hochwasser 2002

Das Elbe-Hochwasser 2002 von Niedermeyer,  Ralf O
Als exogen-geologisches Extremereignis war das Elbe-Hochwasser im Sommer 2002 wegen seiner katastrophalen Auswirkungen und Folgen für die Bundesrepublik Deutschland besonders schwerwiegend, da es zahlreiche Menschenleben forderte und sehr hohe Kosten verursachte. Angesichts der Schäden und der Wahrscheinlichkeit zunehmender Häufigkeit solcher Extremereignisse wie der Elbe-Flut 2002 leisten die Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands spezielle Beiträge zur Risiko- und Schadensminderung bzw. zur Vorsorge. Diese umfassen Ursachenerkundung und -Bewertung, die Einschätzung von kurz- bis langfristigen Auswirkungen auf Böden, Grundwasser und Baugrund sowie die Kartierung und Ausweisung von Gefährdungsräumen auf Grund der Identifizierung und Verbreitung von subrezenten/fossilen Uberflutungssedimenten. Ziel ist die Erweiterung bzw. Präzisierung lokaler bis regionaler Geodatenbestände durch geowissenschaftliches Monitoring, das sich sowohl auf die Dokumentation der Flutereignisse als auch auf die daraus abzuleitenden Handlungsempfehlungen orientiert. Vor diesem Hintergrund haben die Staatlichen Geologischen Dienste in den betroffenen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit speziellen geowissenschaftlichen Untersuchungsprogrammen sofort auf dieses extreme mitteleuropäische Flutereignis reagiert und stellen die Ergebnisse hier vor. Die Beiträge behandeln Einflüsse und Konsequenzen des oberflächennahen geologischen Untergrundes auf das Hochwassergeschehen um Dresden, Darstellungen hochwassergefährdeter Gebiete in geologischen Karten, Bestimmungen von Schwermetallfrachten im Wasser und den Sedimenten der Elbe sowie geohydraulische Modellierungen zur Charakterisierung der flächenhaften Ausbreitung der Hochwasserwelle im Grundwasser. Außerdem werden geophysikalische Untersuchungsergebnisse zur Kennzeichnung des geologisch bestimmten Gefährdungspotenzials des UNESCO-Weltkulturerbes Dessau-Wörlitzer Gartenreich dargestellt. Seit dem Elbe-Hochwasser im Sommer 2002 sind die individuelle und gesellschaftliche Wahrnehmung solcher natürlichen Extremereignisse sowie das daran gebundene Problembewusstsein gestiegen. Das "Jahr der Geowissenschaften 2002" hatte durch dieses "Event" eine nicht vorhersehbare Aktualität erreicht. In der Wirtschafts- und Umwelt- politik Deutschlands wurden nachhaltige Konsequenzen gezogen: Unmittelbar nach der Elbe-Flut hatte sich am 15. September 2002 eine ressortübergreifende "Flusskonferenz" auf ein "5-Punkte-Programm" verständigt, das Maßnahmen zum vorbeugenden Hochwasserschutz festlegte; am 7./8. November 2002 beschäftigte sich die 59. Umweltministerkonferenz Deutschlands mit den Auswirkungen der Flutereignisse des Sommers 2002. Daraus resultierte im Sommer 2003 der Entwurf eines "Hochwasserschutzgesetzes", das am 15. März 2005 durch den Bundestag und den Bundesrat verabschiedet wurde. Der Erfolg des Hochwasserschutzgesetzes, das erstmals bundesweit einheitliche Vorgaben zur Vorbeugung gegen Hochwasserschäden als verbindlich erklärt, wird langfristig davon abhängen, wie vorhandene und stetig zu aktualisierende geowissenschaftliche Informationen berücksichtigt werden. Hierzu trägt die vorliegende Publikation bei.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Das Elbe-Hochwasser 2002

Das Elbe-Hochwasser 2002 von Niedermeyer,  Ralf O
Als exogen-geologisches Extremereignis war das Elbe-Hochwasser im Sommer 2002 wegen seiner katastrophalen Auswirkungen und Folgen für die Bundesrepublik Deutschland besonders schwerwiegend, da es zahlreiche Menschenleben forderte und sehr hohe Kosten verursachte. Angesichts der Schäden und der Wahrscheinlichkeit zunehmender Häufigkeit solcher Extremereignisse wie der Elbe-Flut 2002 leisten die Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands spezielle Beiträge zur Risiko- und Schadensminderung bzw. zur Vorsorge. Diese umfassen Ursachenerkundung und -Bewertung, die Einschätzung von kurz- bis langfristigen Auswirkungen auf Böden, Grundwasser und Baugrund sowie die Kartierung und Ausweisung von Gefährdungsräumen auf Grund der Identifizierung und Verbreitung von subrezenten/fossilen Uberflutungssedimenten. Ziel ist die Erweiterung bzw. Präzisierung lokaler bis regionaler Geodatenbestände durch geowissenschaftliches Monitoring, das sich sowohl auf die Dokumentation der Flutereignisse als auch auf die daraus abzuleitenden Handlungsempfehlungen orientiert. Vor diesem Hintergrund haben die Staatlichen Geologischen Dienste in den betroffenen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit speziellen geowissenschaftlichen Untersuchungsprogrammen sofort auf dieses extreme mitteleuropäische Flutereignis reagiert und stellen die Ergebnisse hier vor. Die Beiträge behandeln Einflüsse und Konsequenzen des oberflächennahen geologischen Untergrundes auf das Hochwassergeschehen um Dresden, Darstellungen hochwassergefährdeter Gebiete in geologischen Karten, Bestimmungen von Schwermetallfrachten im Wasser und den Sedimenten der Elbe sowie geohydraulische Modellierungen zur Charakterisierung der flächenhaften Ausbreitung der Hochwasserwelle im Grundwasser. Außerdem werden geophysikalische Untersuchungsergebnisse zur Kennzeichnung des geologisch bestimmten Gefährdungspotenzials des UNESCO-Weltkulturerbes Dessau-Wörlitzer Gartenreich dargestellt. Seit dem Elbe-Hochwasser im Sommer 2002 sind die individuelle und gesellschaftliche Wahrnehmung solcher natürlichen Extremereignisse sowie das daran gebundene Problembewusstsein gestiegen. Das "Jahr der Geowissenschaften 2002" hatte durch dieses "Event" eine nicht vorhersehbare Aktualität erreicht. In der Wirtschafts- und Umwelt- politik Deutschlands wurden nachhaltige Konsequenzen gezogen: Unmittelbar nach der Elbe-Flut hatte sich am 15. September 2002 eine ressortübergreifende "Flusskonferenz" auf ein "5-Punkte-Programm" verständigt, das Maßnahmen zum vorbeugenden Hochwasserschutz festlegte; am 7./8. November 2002 beschäftigte sich die 59. Umweltministerkonferenz Deutschlands mit den Auswirkungen der Flutereignisse des Sommers 2002. Daraus resultierte im Sommer 2003 der Entwurf eines "Hochwasserschutzgesetzes", das am 15. März 2005 durch den Bundestag und den Bundesrat verabschiedet wurde. Der Erfolg des Hochwasserschutzgesetzes, das erstmals bundesweit einheitliche Vorgaben zur Vorbeugung gegen Hochwasserschäden als verbindlich erklärt, wird langfristig davon abhängen, wie vorhandene und stetig zu aktualisierende geowissenschaftliche Informationen berücksichtigt werden. Hierzu trägt die vorliegende Publikation bei.
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Das Elbe-Hochwasser 2002

Das Elbe-Hochwasser 2002 von Niedermeyer,  Ralf O
Als exogen-geologisches Extremereignis war das Elbe-Hochwasser im Sommer 2002 wegen seiner katastrophalen Auswirkungen und Folgen für die Bundesrepublik Deutschland besonders schwerwiegend, da es zahlreiche Menschenleben forderte und sehr hohe Kosten verursachte. Angesichts der Schäden und der Wahrscheinlichkeit zunehmender Häufigkeit solcher Extremereignisse wie der Elbe-Flut 2002 leisten die Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands spezielle Beiträge zur Risiko- und Schadensminderung bzw. zur Vorsorge. Diese umfassen Ursachenerkundung und -Bewertung, die Einschätzung von kurz- bis langfristigen Auswirkungen auf Böden, Grundwasser und Baugrund sowie die Kartierung und Ausweisung von Gefährdungsräumen auf Grund der Identifizierung und Verbreitung von subrezenten/fossilen Uberflutungssedimenten. Ziel ist die Erweiterung bzw. Präzisierung lokaler bis regionaler Geodatenbestände durch geowissenschaftliches Monitoring, das sich sowohl auf die Dokumentation der Flutereignisse als auch auf die daraus abzuleitenden Handlungsempfehlungen orientiert. Vor diesem Hintergrund haben die Staatlichen Geologischen Dienste in den betroffenen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit speziellen geowissenschaftlichen Untersuchungsprogrammen sofort auf dieses extreme mitteleuropäische Flutereignis reagiert und stellen die Ergebnisse hier vor. Die Beiträge behandeln Einflüsse und Konsequenzen des oberflächennahen geologischen Untergrundes auf das Hochwassergeschehen um Dresden, Darstellungen hochwassergefährdeter Gebiete in geologischen Karten, Bestimmungen von Schwermetallfrachten im Wasser und den Sedimenten der Elbe sowie geohydraulische Modellierungen zur Charakterisierung der flächenhaften Ausbreitung der Hochwasserwelle im Grundwasser. Außerdem werden geophysikalische Untersuchungsergebnisse zur Kennzeichnung des geologisch bestimmten Gefährdungspotenzials des UNESCO-Weltkulturerbes Dessau-Wörlitzer Gartenreich dargestellt. Seit dem Elbe-Hochwasser im Sommer 2002 sind die individuelle und gesellschaftliche Wahrnehmung solcher natürlichen Extremereignisse sowie das daran gebundene Problembewusstsein gestiegen. Das "Jahr der Geowissenschaften 2002" hatte durch dieses "Event" eine nicht vorhersehbare Aktualität erreicht. In der Wirtschafts- und Umwelt- politik Deutschlands wurden nachhaltige Konsequenzen gezogen: Unmittelbar nach der Elbe-Flut hatte sich am 15. September 2002 eine ressortübergreifende "Flusskonferenz" auf ein "5-Punkte-Programm" verständigt, das Maßnahmen zum vorbeugenden Hochwasserschutz festlegte; am 7./8. November 2002 beschäftigte sich die 59. Umweltministerkonferenz Deutschlands mit den Auswirkungen der Flutereignisse des Sommers 2002. Daraus resultierte im Sommer 2003 der Entwurf eines "Hochwasserschutzgesetzes", das am 15. März 2005 durch den Bundestag und den Bundesrat verabschiedet wurde. Der Erfolg des Hochwasserschutzgesetzes, das erstmals bundesweit einheitliche Vorgaben zur Vorbeugung gegen Hochwasserschäden als verbindlich erklärt, wird langfristig davon abhängen, wie vorhandene und stetig zu aktualisierende geowissenschaftliche Informationen berücksichtigt werden. Hierzu trägt die vorliegende Publikation bei.
Aktualisiert: 2018-07-06
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