Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia

Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia von Ohlenroth,  Derk
Vor annähernd 90 Jahren in der mittelminoischen Fundschicht eines kretischen Palastes entdeckt, ist der auf spätestens ca. 1600 v. Chr. datierte beidseitig piktographisch bestempelte Diskos von Phaistos bis in die Gegenwart ein ungelöstes Rätsel geblieben. Schon das Schriftsystem ist singulär und der Aussagewert seiner Zeichen ungeklärt. Unbekannt ist aber auch die zugrundeliegende Sprache: Da man den Kulturhorizont, dem der Diskos entstammt, als rein minoisch versteht, wird etwa ein indogermanisches Idiom kaum ernsthaft in Erwägung gezogen. Alle Versuche, das prähistorische Dokument zu entschlüsseln, gelten derzeit als chancenlos. Demgegenüber antworten beide Inschriften auf einen bisher nicht in den Blick gefaßten Frageansatz positiv: Verständlich werden die Aussagefunktion der Bildzeichen, die Anlage der feldabgrenzenden Vertikalen, der unterhalb mancher Piktogramme ansetzende Schrägstrich oder einzelne Nachbesserungen im feuchten Ton. Der Inhalt der Inschriften - wie ihre sinnbezogene Gesamttektonik - erweist sich als ebenso schlüssig wie die ausgefeilte Stilistik der Texte und nicht zuletzt deren kulturhistorische Einbettung. Darüber hinaus sind beide Texte komplementär aufeinander bezogen. Das Ineinanderspielen aller verschiedenen Teilaspekte läßt in sich kohärente individuelle Funktionszusammenhänge sichtbar werden, die alle Merkmale des Historisch-Originären aufweisen. Ursprünglich im griechischen Mutterland, an zwei hochaltertümlichen Kultstätten des südwestlichen Arkadien, beheimatet, rücken die Diskos-Inschriften die Anfänge abendländischer Literalität beträchtlich hinauf und lassen die kulturellen Implikationen der ägäischen Bronzezeit in anderem Licht erscheinen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia

Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia von Ohlenroth,  Derk
Vor annähernd 90 Jahren in der mittelminoischen Fundschicht eines kretischen Palastes entdeckt, ist der auf spätestens ca. 1600 v. Chr. datierte beidseitig piktographisch bestempelte Diskos von Phaistos bis in die Gegenwart ein ungelöstes Rätsel geblieben. Schon das Schriftsystem ist singulär und der Aussagewert seiner Zeichen ungeklärt. Unbekannt ist aber auch die zugrundeliegende Sprache: Da man den Kulturhorizont, dem der Diskos entstammt, als rein minoisch versteht, wird etwa ein indogermanisches Idiom kaum ernsthaft in Erwägung gezogen. Alle Versuche, das prähistorische Dokument zu entschlüsseln, gelten derzeit als chancenlos. Demgegenüber antworten beide Inschriften auf einen bisher nicht in den Blick gefaßten Frageansatz positiv: Verständlich werden die Aussagefunktion der Bildzeichen, die Anlage der feldabgrenzenden Vertikalen, der unterhalb mancher Piktogramme ansetzende Schrägstrich oder einzelne Nachbesserungen im feuchten Ton. Der Inhalt der Inschriften - wie ihre sinnbezogene Gesamttektonik - erweist sich als ebenso schlüssig wie die ausgefeilte Stilistik der Texte und nicht zuletzt deren kulturhistorische Einbettung. Darüber hinaus sind beide Texte komplementär aufeinander bezogen. Das Ineinanderspielen aller verschiedenen Teilaspekte läßt in sich kohärente individuelle Funktionszusammenhänge sichtbar werden, die alle Merkmale des Historisch-Originären aufweisen. Ursprünglich im griechischen Mutterland, an zwei hochaltertümlichen Kultstätten des südwestlichen Arkadien, beheimatet, rücken die Diskos-Inschriften die Anfänge abendländischer Literalität beträchtlich hinauf und lassen die kulturellen Implikationen der ägäischen Bronzezeit in anderem Licht erscheinen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Ermittlung relativer Chronologie und die Linear-B-Entzifferung

Ermittlung relativer Chronologie und die Linear-B-Entzifferung von Ohlenroth,  Derk
Die Darstellung erläutert und illustriert ein Verfahren, die zeitliche Abfolge von Texten ohne Zuhilfenahme äußerer Daten zu bestimmen. Indem die Texte als aktuales Sprechereignis verstanden werden, treten sie in ihrer jeweiligen authentischen Gegenwart in den Blick. Getragen von ihrem originären Sprecher in actu, setzen sie - in dessen elementarer Funktion - ein verstehendes Äquivalent frei, den originären Rezipienten. Als Gegenüber des Sprecher-Subjekts, zugleich aber nur aus diesem ableitbar, bekundet er eine räumliche Gegenwart, die zugleich zeitliche Gegenwart beglaubigt und mit dieser notwendig verfällt. - Das Verfahren erweist die Vorstellung vom Alter des griechischen Alphabets und damit zugleich die seit 1952 herrschende Deutung der bronzezeitlichen Linear-B-Schrift als revisionsbedürftig. The article illustrates a method for determining the temporal sequence of texts without the use of external data. By interpreting the texts as an instant speech event, one can focus on their authentic presence. As they are communicated by the speaker of origin in actu, they - in their most elementary function - construct a comprehending equivalent, i.e. the original addressee. He is a vis à vis of the speaking subject and simultaneously, however, derived from the speaking subject. In this capacity, he possesses a temporal and consequently a spatial presence, which with the former necessarily decays. - The method provides evidence that both the conception of the age of the Greek alphabet and the since 1952 prevailing interpretation of the Bronze-age Linear B script stand in need of revision.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia

Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia von Ohlenroth,  Derk
Vor annähernd 90 Jahren in der mittelminoischen Fundschicht eines kretischen Palastes entdeckt, ist der auf spätestens ca. 1600 v. Chr. datierte beidseitig piktographisch bestempelte Diskos von Phaistos bis in die Gegenwart ein ungelöstes Rätsel geblieben. Schon das Schriftsystem ist singulär und der Aussagewert seiner Zeichen ungeklärt. Unbekannt ist aber auch die zugrundeliegende Sprache: Da man den Kulturhorizont, dem der Diskos entstammt, als rein minoisch versteht, wird etwa ein indogermanisches Idiom kaum ernsthaft in Erwägung gezogen. Alle Versuche, das prähistorische Dokument zu entschlüsseln, gelten derzeit als chancenlos. Demgegenüber antworten beide Inschriften auf einen bisher nicht in den Blick gefaßten Frageansatz positiv: Verständlich werden die Aussagefunktion der Bildzeichen, die Anlage der feldabgrenzenden Vertikalen, der unterhalb mancher Piktogramme ansetzende Schrägstrich oder einzelne Nachbesserungen im feuchten Ton. Der Inhalt der Inschriften - wie ihre sinnbezogene Gesamttektonik - erweist sich als ebenso schlüssig wie die ausgefeilte Stilistik der Texte und nicht zuletzt deren kulturhistorische Einbettung. Darüber hinaus sind beide Texte komplementär aufeinander bezogen. Das Ineinanderspielen aller verschiedenen Teilaspekte läßt in sich kohärente individuelle Funktionszusammenhänge sichtbar werden, die alle Merkmale des Historisch-Originären aufweisen. Ursprünglich im griechischen Mutterland, an zwei hochaltertümlichen Kultstätten des südwestlichen Arkadien, beheimatet, rücken die Diskos-Inschriften die Anfänge abendländischer Literalität beträchtlich hinauf und lassen die kulturellen Implikationen der ägäischen Bronzezeit in anderem Licht erscheinen.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia

Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia von Ohlenroth,  Derk
Vor annähernd 90 Jahren in der mittelminoischen Fundschicht eines kretischen Palastes entdeckt, ist der auf spätestens ca. 1600 v. Chr. datierte beidseitig piktographisch bestempelte Diskos von Phaistos bis in die Gegenwart ein ungelöstes Rätsel geblieben. Schon das Schriftsystem ist singulär und der Aussagewert seiner Zeichen ungeklärt. Unbekannt ist aber auch die zugrundeliegende Sprache: Da man den Kulturhorizont, dem der Diskos entstammt, als rein minoisch versteht, wird etwa ein indogermanisches Idiom kaum ernsthaft in Erwägung gezogen. Alle Versuche, das prähistorische Dokument zu entschlüsseln, gelten derzeit als chancenlos. Demgegenüber antworten beide Inschriften auf einen bisher nicht in den Blick gefaßten Frageansatz positiv: Verständlich werden die Aussagefunktion der Bildzeichen, die Anlage der feldabgrenzenden Vertikalen, der unterhalb mancher Piktogramme ansetzende Schrägstrich oder einzelne Nachbesserungen im feuchten Ton. Der Inhalt der Inschriften - wie ihre sinnbezogene Gesamttektonik - erweist sich als ebenso schlüssig wie die ausgefeilte Stilistik der Texte und nicht zuletzt deren kulturhistorische Einbettung. Darüber hinaus sind beide Texte komplementär aufeinander bezogen. Das Ineinanderspielen aller verschiedenen Teilaspekte läßt in sich kohärente individuelle Funktionszusammenhänge sichtbar werden, die alle Merkmale des Historisch-Originären aufweisen. Ursprünglich im griechischen Mutterland, an zwei hochaltertümlichen Kultstätten des südwestlichen Arkadien, beheimatet, rücken die Diskos-Inschriften die Anfänge abendländischer Literalität beträchtlich hinauf und lassen die kulturellen Implikationen der ägäischen Bronzezeit in anderem Licht erscheinen.
Aktualisiert: 2023-03-27
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