Wer gräbt, der findet – so könnte man in freier Abwandlung der bekannten Zeilen aus der Bergpredigt formulieren, wenn
man an die gerade im Hildesheimer Stadtbild omnipräsenten Baustellen denkt. Und tatsächlich ist das, was im Rahmen der Kanalbauarbeiten der Stadtentwässerung am Dammtor zu Tage gefördert wurde, für die Stadtgeschichte äußerst spektakulär. So wurde der Chor der in der Blutnacht des Heiligen Abends 1332 mitsamt der ganzen Dammstadt niedergebrannten St. Johanniskirche entdeckt, ein Hohlraum barg Reste einer massiven Steinbrücke, die eventuell
mit den urkundlich belegten Aktivitäten Rainald von Dassels 1161 in Zusammenhang stehen könnte. Ereignisse, Bauten und Gestalten, die über Jahrhunderte in den grauen Nebelschwaden der Vergangenheit versunken waren, kehren
unvermittelt ganz plastisch und real in die Gegenwart zurück. Und, da der beim Hochwasser 2017 unterspülte Mischwasserkanal noch auf längerer Strecke erneuert werden muss, darf im Umfeld mit weiteren Entdeckungen gerechnet
werden. Seien wir also gespannt, welche Geheimnisse und Überraschungen unser so heftig durchwühlter Boden in Zukunft noch preisgeben wird!
Unabhängig von den mit den Baumaßnahmen einhergehenden archäologischen Aktivitäten wurde die Beschäftigung mit der Hildesheimer Landes- und Ortsgeschichte im vergangenen Jahr intensiv fortgesetzt. Wir freuen uns, Ihnen in der Kalenderausgabe 2023 wieder viele Artikel und Beiträge vorstellen zu können. So widmet sich Werner Dicke aus traurigem aktuellem Anlass ab Seite 28 dem Thema »Frieden oder Krieg?« und erinnert an den Hildesheimer Bund von 1652. Christoph Gerlach setzt ab Seite 46 seine im vergangenen Jahr begonnene bauhistorische Untersuchung der Hildesheimer Neustadt fort, ab Seite 78 erzählt Ingrid Pflaumann die Geschichte der Familie Zeppenfeldt, Jutta Finke dokumentiert ab Seite 92 die Verlegung des Friesentores 1818 und über den Wechsel der alliierten Truppen in der Region 1945 berichtet
Karl-Heinz Heineke ab Seite 100. Auch den Spuren von Oberstleutnant Georg Kraut (1870 – 1964), dessen im Verlagsarchiv erhaltener Bildbestand schon im Jahrgang 2021 präsentiert werden konnte, gehen wir weiter nach, Andrea Nicklisch kann diesmal zahlreiche ethnologische Objekte im Roemer- und Pelizaeus-Museum seiner Sammlung zuweisen (ab Seite 131).
Von den vielen anderen Titelthemen und Aufsätzen möchte ich noch besonders »700 Jahre jüdische Gemeinde in Hildesheim« (ab Seite 115), »Villa Sodherre. Das Dorf Söhre mit der dortigen Mühle« (ab Seite 148), »Aus der Frühzeit der
Söhlder Elektrizitätsversorgung« (ab Seite 175), »Hildesheim in der Gartenlaube« (ab Seite 232), »Begegnungen mit Melsene Meyer« (ab Seite 264), »Zur Geschichte des Hildesheimer Jazz« (ab Seite 275) sowie »Opa Tedchen und seine
Döneken« Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen (ab Seite 303).
Wir hoffen, dass Ihnen die Kalenderausgabe 2023 wieder interessanten, anregenden und vor allem unterhaltsamen Lesestoff bietet!
Aktualisiert: 2022-12-01
Autor:
Sven Abromeit,
Doris-Kathrin Boldt,
Ewald Bürig,
Werner Dicke,
Jutta Finke,
Christoph Gerlach,
Andrea Germer,
Bruno Gerstenberg,
Marcel Giffey,
Albrecht Göstemeyer,
Hartmut Häger,
Ernst-August Kurt Maria Hahne,
Benno Haunhorst,
Karl-Heinz Heineke,
Christina R. Hirschochs-Villanueva,
Thomas Hoffmann,
Sabine Jensen,
Heike Klapprott,
Manfred Klaube,
Günter Klimmt,
Klaus-Dieter Krömmling,
Axel Christoph Kronenberg,
Andrea Nicklisch,
W. Georg Olms,
Ingrid Pflaumann,
Claudia Pollich-Post,
Charlotte Scheibert-Wiese,
Hartmut Seyfart,
Gabriele Stockhofe,
Brigitte Tast,
Hans-Jürgen Tast,
Regina Viereck,
Gudrun Wille
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Der Jahrgang 2021 des Hildesheimer Kalenders. Seit 1731 als Jahrbuch für Geschichte und Kultur der treue Begleiter durch das Jahr für alle geschichtsbegeisterten Leserinnen und Leser im Hildesheimer Land.
Aktualisiert: 2020-12-08
Autor:
Sven Abromeit,
Klaus Arndt,
Ewald Bürig,
Werner Dicke,
Jutta Finke,
Bruno Gerstenberg,
Albrecht Göstemeyer,
Veronika Gronau,
Hartmut Häger,
Benno Haunhorst,
Karl-Heinz Heineke,
Hans-Oiseau Kalkmann,
Manfred Klaube,
Günter Klimmt,
Fredy Köster,
Michael Lukas,
Walter Maciejewski,
Margarete Meyer,
W. Georg Olms,
Ingrid Pflaumann,
Gerlinde Picker,
Claudia Pollich-Post,
Margrid Schiewek,
Franz Schütte,
Monika Tapmeyer,
Brigitte Tast,
Hans-Jürgen Tast
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Liebe Leserinnen und Leser!
»Fuit Hildesia!« – Hildesheim ist nicht mehr, so leitete Domkapitular Hermann Seeland (1868 – 1954) seine 1947 erschienene Dokumentation »Zerstörung und Untergang Alt-Hildesheims« ein und stellte weiter fest: »… das alte Hildesheim mit seiner reichen unübertrefflichen Holzarchitektur, seinen trauten Straßenbildern und seinen stillen Winkeln ist dahin
– für immer, unersetzlich, unwiderruflich.«
25 Jahre nach der Zerstörung der Stadt am 22. März 1945 zog Hans Trolldenier (1906 – 1993) im Editorial »Eine neue Stadt entstand« des Hildesheimer Heimat-Kalenders 1970 das Fazit: »Und heute? Zwischen 1950 und 1965 entstand eine neue Stadt mit bald 100 000 Einwohnern. ... Das neue moderne Hildesheim besitzt weniger Farbe. Es ist dafür dynamischer. Und
seine Bewohner können glücklich sein.«
Zum 50. Jahrestag der Zerstörung 1995 gab unser Verlag den Band »Hildesheim lebt. Zerstörung und Wiederaufbau« von Meno Aden (1935 – 2001) heraus. Dr. Bruno Gerstenberg formulierte in seinem Vorwort die Frage: »Hildesheim hatte sich von einem ›Nürnberg des Nordens‹, wie es einst genannt worden war, zu einem ›Pompeji des Nordens‹ verändert. Heute
nach fast 50 Jahren gehen die Gedanken zurück. Der Wiederaufbau hat stattgefunden, aber ist er auch gelungen?«
Im März kommenden Jahres wird der Untergang »Alt-Hildesheims« nun 75 Jahre zurückliegen. Der 22. März bleibt ein Schicksalsdatum der Stadt, aber die Aussage »Hildesheim lebt« hat sich zwischenzeitlich mehr als bewahrheitet.
Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025 zeugt von neuem Selbstbewußtsein und Verständnis für das eigene Herkommen, vielleicht auch vom oben beschriebenen »Glück« der Bewohnerinnen und Bewohner …
Wir beginnen den Reigen der Titelthemen dieser Ausgabe mit den bislang nicht veröffentlichten Erinnerungen von Hermann Grimme an die Ereignisse des Jahres 1945 (ab Seite 18). Und Karl-Heinz Heineke zeigt uns ab Seite 34 in »Case-No. 12-2823 Bad Salzdetfurth« einen weiteren Aspekt der Luftkriegsgeschichte der Region. Ingrid Pflaumann schließt ab Seite 46 ihre Stadtteil-Geschichten mit dem Viertel rund um das Hagentor ab, dem hochaktuellen Thema »bezahlbares Wohnen« widmet sich Hildegard Tapmeyer ab Seite 64 und berichtet über die Entstehung der Stadtrandsiedlung Glockensteinfeld. Mit der Gewissensfrage »Gehst Du zur Schaper oder zur Kreitz?« leitet Elke Urban ihre Erinnerungen an eine legendäre Hildesheimer Gymnastikschule ein (ab Seite 84) und »Neue und alte Gesichter« stellt Birgit Jürgens ab Seite 96 vor.
Von den vielen anderen historischen und aktuellen Fragen, die Hildesheimer Kalender behandelt werden, möchte ich noch besonders die Aufsätze »Es begann mit einem Hospital der UN« über die Geschichte der Lungenheilstätte Diekholzen
(ab Seite 105) und »Hildesheim als Filmkulisse« (ab Seite 201) ihrer Aufmerksamkeit empfehlen.
Wir hoffen, dass Ihnen auch die Kalenderausgabe 2020 wieder interessanten und reichhaltigen Lesestoff bietet!
In diesem Sinne grüßt Sie Ihr Sven Abromeit
Aktualisiert: 2020-06-30
Autor:
Sven Abromeit,
Ewald Bürig,
Jutta Finke,
Andrea Germer,
Bruno Gerstenberg,
Hermann Grimme,
Veronika Gronau,
Hartmut Häger,
Karl-Heinz Heineke,
Birgit Jürgens,
Günter Klimmt,
Jens Koch,
Fredy Köster,
Axel Christoph Kronenberg,
Michael Lukas,
Walter Maciejewski,
W. Georg Olms,
Ingrid Pflaumann,
Gerlinde Picker,
Claudia Pollich-Post,
Antje Spiekermann,
Hildegard Tapmeyer,
Hans-Jürgen Tast,
Elke Urban,
Werner Vahlbruch,
Gabriele Vogt,
Christa-Maria Ziss
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Der Jahrgang 2019 des Hildesheimer Kalenders, seit 1731 als Heimatkalender das regionale Jahrbuch für Geschichte und Kultur.
Aktualisiert: 2020-02-17
Autor:
Sven Abromeit,
Klaus Arndt,
Ewald Bürig,
Jutta Finke,
Bruno Gerstenberg,
Veronika Gronau,
Hartmut Häger,
Karl-Heinz Heineke,
Claudia Höhl,
Günter Klimmt,
Axel Christoph Kronenberg,
Gerhard Lutz,
Walter Maciejewski,
Jürgen Oesterley,
W. Georg Olms,
Ingrid Pflaumann,
Claudia Pollich-Post,
Christina Prauss,
Felix Prinz,
Wolfgang Retelsdorf,
Christoph Röhrs,
Bettina Schmitz,
Antje Spiekermann,
Brigitte Tast,
Hans-Jürgen Tast,
Gabriele Vogt
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