Methoden für das effiziente Zusammenwirken von Mensch und Maschine sind einer der Schlüssel für eine flexible und kundenindividuelle Produktion der Zukunft. Vorgestellt werden grundlegende Prinzipien der humanzentrierten Automatisierung und deren Potenziale zur Erweiterung der technischen Lösungsräume in der Produktionstechnik. Humanzentrierte Lösungen der Automatisierung sind in der Regel so gestaltet, dass die Maschine den Menschen rechnergestützt assistiert. Die Untersuchungen geben hierzu einen Überblick in den Feldern der Assistenz zur Roboterprogrammierung und der Ergonomieassistenz. Ein besonderes Lösungsfeld der humanzentrierten Automatisierung ist dabei die industrielle Robotik, die insbesondere durch die Mensch-Roboter-Kollaboration an Flexibilität gewinnt. Im Unterschied zur humanzentrierten Robotik zielt die humanoide Robotik auf die Abbildung menschlicher Fähigkeiten auf den Roboter. Die Entwicklung der Industrie 4.0 hat eine spezifisch ausgeprägte Künstliche Intelligenz zur Grundlage. Im Zuge des globalen Wandels und Zusammenwachsens der Märkte auf politischer, aber vor allem auch auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene, stellt sich immer wieder die Frage, wie jene Entwicklungen durch die Industrie 4.0 gefördert bzw. unterstützt werden können.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Mit Ambivalenz wird in Bezug auf Wissenschaft eine Vorgehensweise bezeichnet, die bisweilen mit dem Prinzip eines „sowohl als auch“ unterschiedliche, auch gegensätzliche Theorien und Methoden bezeichnet, die in der Entwicklung der Wissenschaft auftreten. So wird die Ambivalenz der Wissenschaft als ein wesentlicher Teil des Fortschritts am Beispiel sowohl der Physik als auch der Molekularbiologie sowie der Informatik genauer dargestellt. Ein besonderes Problem betrifft die Ambivalenz der experimentellen Methode, nachdem Aristoteles aufgefordert hatte in der Wissenschaft bei der bloßen Beobachtung zu bleiben, denn das Experiment sei Technik und nun aber seit Galilei die experimentelle Methode in der Wissenschaft mit der Begründung praktiziert wird, um das Wesen der Erscheinungen besser beobachten zu können.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Wissenschaft ist ein auf Wissenszuwachs gerichtetes methodisches Problemlösen, das publiziert wird, damit der neue Wissenszuwachs gegenüber dem bisherigen Wissenstand durch dessen Zitation ausgewiesen werden kann und auch andere Wissenschaftler das Neue nachvollziehen und auf seine Wahrheit hin überprüfen können. Aus der Sicht der ökonomischen Verwertung wissenschaftlicher Forschung existiert ein fortwährender Zielkonflikt zwischen der Notwendigkeit eines Austausches von Erkenntnissen im Forschungsprozess,um durch eine kreative Rekombination und Prüfung von Ideen zu einer Erweiterung des Wissensbestandes zu gelangen, und der Attraktivität eines exklusiven Zugangs zu Erkenntnissen, um auf diese Weise über fortwährende Wettbewerbsvorteile zu verfügen. Zugleich wird Publizieren in wissenschaftlichen Zeitschriften von zwei Seiten herausgefordert: einmal durch problematische Anreize in einer Output-Steuerung der Forschung, die sich auf Publikationen konzentriert, und zum anderen durch neue technologische Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere durch Technologien des Internets bei sozialen Interaktionen zwischen Wissenschaftlern.
Aktualisiert: 2021-01-27
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Wissenschaftsforschung - dieser Terminus hat sich zur Bezeichnung der mannigfachen, in der Regel polydisziplinären Bemühungen, die Wissenschaft selbst zum Gegenstand systematischer Forschungen zu machen, seit den 1970er Jahren mehr und mehr eingebürgert, obwohl er auch heute weder allgemein üblich noch unumstritten ist. Hoffnungen, der Wissenschaftsforschung die Konturen einer mehr oder weniger klar abgegrenzten Disziplin mit akzeptierten Regeln der Gegenstandskonstitution und einem standardisierten Methodenrepertoire zu verleihen, haben sich zumindest bisher nicht erfüllt. Es Mag sein, dass diese Hoffnungen nur verfrüht waren, es spricht aber auch Manches dafür, dass sie ganz und gar unberechtigt sind und allein deshalb aufkommen konnten, weil die kognitive Situation, in der Wissenschaft sich selbst reflektieren kann, erkenntnistheoretisch unzureichend bedacht worden ist.
Wie dem auch sei, in ihrem gegenwärtigen ZUstand ist die Wissenschaftsforschung nicht homogen, und sie wäre wohl auch schlecht beraten, wollte sie das Streben nach Homogenität an die Spitze ihrer Prioritätenliste setzen. Sie lebt vom Diskurs des Mannigfaltigen; allein darin, dass sie ein lockeres Netzwerk bietet, das diesen Diskurs aufrechterhält, liegt ihre Daseinsberechtigung.
Ein kleiner Ausschnitt aus der Vielfalt der Richtungen, in der sich Wissenschaftsforschung heute darstellt, wird von den Beiträgen dieses Jahrbauchs repräsentiert.
Aktualisiert: 2020-02-22
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Selbstorganisation in der Wissenschaft wird meist durch eine Instabilität bisheriger Forschungssituationen gegenüber mehr oder weniger kleinen Veränderungen des Zusammenhangs von Problemfeldern und Methodengefügen in der Forschung eingeleitet. Wissenschaftsdynamik ist dann in einem weiteren Schritt der Selbstorganisation mit der Instabilisierung von bestehenden und der Restabilisierung von neuen Forschungssituationen verbunden.
Forscher stehen in diesem Sinne stets in Situationen, in denen sie sich für oder gegen das Tätigsein in bestimmten Problemfeldern und/oder mit bestimmten Methodengefügen entscheiden müssen und damit neue Forschungssituationen entwerfen. Es entwickeln sich dabei Netze von Beziehungen zwischen Forschern, die nicht zuvor durch einen Konsens der daran Beteiligten in den theoretischen Überlegungen in die Wege geleitet worden sind, sondern vielmehr neue theoretische Orientierungen erst erzeugen, die dann strukturbildend auf die Forscherbeziehungen zurückwirken. Von den denkbaren neuen Forschungsmöglichkeiten können nur die realisiert werden, für die von der Gesellschaft die entsprechenden Mittel und Kräfte bereitgestellt werden. Entscheidungen darüber sind von der Problemrelevanz für den weiteren Erkenntnisfortschritt und den Beitrag zur Lösung praktischer Probleme abhängig.
Aktualisiert: 2019-10-01
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Weltweit frei zugängliche digitale Datenbanken für wissenschaftliche Publikationen sowie Laborjournale aller Forscher wären Orte, an dem das wissenschaftliche Wissen vielfältig miteinander verwoben ist und zugleich ideale Ausgangspunkte für weitere Forschung. Der Ausbau von Open-Access-Portalen und -Laborbüchern schreitet seit Jahren voran. Dabei stehen die Transformation des in der Forschung gewonnenen Wissens und der Wandel des wissenschaftlichen Publizierens in verschiedenen Medien in einem neuartigen Zusammenhang. Entscheidend dabei sind Fragen, wer auf welchem Wege Zugriff auf die Forschungsergebnisse erhält und wie das Problem einer verlässlichen Langzeitarchivierung und ihrer Kosten gelöst wird. Unter Berücksichtigung World Wide Web basierter Anwendungen werden abschließend weiterführende Ansätze von Social Software betrachtet, die eine weitgehend selbstorganisierte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern unterstützen.
Aktualisiert: 2022-08-31
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Digitalisierung in der Gesellschaft erfasst zunehmend auch die Fertigung neuer Produkte und die Innovationsfinanzierung. Dabei werden Verbindungen von Technologien des Internets sowohl mit physischen Produktionsanlagen (Industrie 4.0) als auch mit Banken zur Kreditierung von Innovationen (Crowdfunding) entwickelt. Zum Verhältnis beider Tendenzen orientiert regionale wirtschaftliche Resilienz auf den Funktionserhalt einer Volkswirtschaft unter Umfeldbedingungen, die sich häufig negativ auf verfügbare Finanzmittel für Investitionen in Innovationsfähigkeiten auswirken, wobei von Unterschieden in Abhängigkeit von der Art der Finanzierung auszugehen ist. In Deutschland realisierte der Unternehmenssektor in diesem Gefüge eine höhere Eigenkapitalrendite als der Bankensektor und gestattet mit seinem Export-Import-Saldo zunehmend eine Finanzierbarkeit der Wissenschaft durch Innovationen. In diesem Sinne haben sich neuartige Formen der Kreditierung von Innovationen in den Finanzmärkten entwickelt. Unter Berücksichtigung auch sozialer Belange werden abschließend weiterführende innovationstheoretische Ansätze vorgestellt.
Aktualisiert: 2022-08-31
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Theoretische Reflexionen über Wissenschaft und Technik erfolgen in unterschiedlichen Dimensionen. Wissenschaftliche Arbeit wird seit ihrer Geburt in der Antike theoretisch reflektiert, hingegen Ingenieurarbeit erst im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. So wird die technikwissenschaftliche Forschung einerseits durch differenzierende Spezialisierung, andererseits aber auch durch steigenden Bedarf an Interdisziplinarität sowie durch kooperative Organisationsformen charakterisiert. Mit dem Aufkommen wissenschaftsbasierter Industriezweige im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde das Zusammenwirken von Wissenschaft und Technik in neuer Weise gestaltet. Theoretische Probleme des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zu formulieren und zu bearbeiten sind ein wichtiges Anliegen der Wissenschaftsforschung. Die Beiträge dieses Jahrbuches der Gesellschaft für Wissenschaftsforschung sollen dazu beitragen, einen weiteren Einblick in die theoretische Reflexion über Wissenschaft und Technik zu geben.
Aktualisiert: 2019-12-19
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