Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem von Pikulik,  Lothar
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der Aufklärung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenüber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die Begründung einer zur „Würde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunächst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem ähnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfährt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeinträchtigt: Zum einen durch die autoritär wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeinträchtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Aktualisiert: 2023-06-30
> findR *

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem von Pikulik,  Lothar
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der Aufklärung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenüber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die Begründung einer zur „Würde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunächst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem ähnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfährt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeinträchtigt: Zum einen durch die autoritär wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeinträchtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Aktualisiert: 2023-06-30
> findR *

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem von Pikulik,  Lothar
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der Aufklärung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenüber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die Begründung einer zur „Würde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunächst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem ähnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfährt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeinträchtigt: Zum einen durch die autoritär wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeinträchtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Aktualisiert: 2023-06-30
> findR *

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem von Pikulik,  Lothar
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der Aufklärung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenüber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die Begründung einer zur „Würde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunächst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem ähnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfährt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeinträchtigt: Zum einen durch die autoritär wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeinträchtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Aktualisiert: 2023-06-29
> findR *

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem von Pikulik,  Lothar
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der Aufklärung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenüber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die Begründung einer zur „Würde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunächst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem ähnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfährt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeinträchtigt: Zum einen durch die autoritär wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeinträchtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Aktualisiert: 2023-06-29
> findR *

Erzähltes Welttheater

Erzähltes Welttheater von Pikulik,  Lothar
Ein Kennzeichen der romantischen Dichtung ist ihre Universalität. Entsprechend ist ihre Darstellung allseitig und vielgestaltig, erstreckt sich nicht nur auf die Außen-, sondern auch Innenwelt. Zeitlich umspannt sie alle Stufen der Geschichte, räumlich nicht nur den Bereich des Irdischen, sondern auch den des Über- und Unterirdischen. Und wird ein so wichtiger außenweltlicher Aspekt wie die Natur ins Auge gefasst, zumal in der Gestalt als Landschaft, so immer auch in Korrespondenz zu ihrem innenweltlichen Analogon, der Landschaft der Seele. Ein weiteres Merkmal der Romantik besteht darin, dass sie das Weltganze mit einem Theaterblick anschaut. Dieser lässt die Welt als Schauspiel erscheinen, und er legt sie hiernach aus. Zeugnis dafür ist aber nur bedingt und keineswegs ausschließlich das romantische Drama. Zu richten ist das Augenmerk vielmehr auf die romantische Erzählliteratur, da sie vielfach als Medium der Bühnenkunst fungiert und das romantische Welttheater als spezifisch erzähltes Theater darbietet. Theater wird seit jeher auch außerhalb des Theaters gespielt: im Leben, im Traum, in den epischen ebenso wie in den dramatischen Gattungen. Zur Geltung kommt dabei eine Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Dass die ganze Welt ein Schauspiel sei – diese Auffassung erbt die Romantik besonders von Shakespeare und Calderón.
Aktualisiert: 2023-05-09
> findR *

Erzähltes Welttheater

Erzähltes Welttheater von Pikulik,  Lothar
Ein Kennzeichen der romantischen Dichtung ist ihre Universalität. Entsprechend ist ihre Darstellung allseitig und vielgestaltig, erstreckt sich nicht nur auf die Außen-, sondern auch Innenwelt. Zeitlich umspannt sie alle Stufen der Geschichte, räumlich nicht nur den Bereich des Irdischen, sondern auch den des Über- und Unterirdischen. Und wird ein so wichtiger außenweltlicher Aspekt wie die Natur ins Auge gefasst, zumal in der Gestalt als Landschaft, so immer auch in Korrespondenz zu ihrem innenweltlichen Analogon, der Landschaft der Seele. Ein weiteres Merkmal der Romantik besteht darin, dass sie das Weltganze mit einem Theaterblick anschaut. Dieser lässt die Welt als Schauspiel erscheinen, und er legt sie hiernach aus. Zeugnis dafür ist aber nur bedingt und keineswegs ausschließlich das romantische Drama. Zu richten ist das Augenmerk vielmehr auf die romantische Erzählliteratur, da sie vielfach als Medium der Bühnenkunst fungiert und das romantische Welttheater als spezifisch erzähltes Theater darbietet. Theater wird seit jeher auch außerhalb des Theaters gespielt: im Leben, im Traum, in den epischen ebenso wie in den dramatischen Gattungen. Zur Geltung kommt dabei eine Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Dass die ganze Welt ein Schauspiel sei – diese Auffassung erbt die Romantik besonders von Shakespeare und Calderón.
Aktualisiert: 2023-05-09
> findR *

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem von Pikulik,  Lothar
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der Aufklärung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenüber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die Begründung einer zur „Würde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunächst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem ähnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfährt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeinträchtigt: Zum einen durch die autoritär wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeinträchtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Aktualisiert: 2021-06-30
> findR *

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem

Kultur der Neuzeit als Begriff und Problem von Pikulik,  Lothar
Die Geschichte der Kultur ist ein Vorgang, der erst in der Aufklärung zu sich selbst kommt. Denn erst damals gelangt zum Bewusstsein, dass „Kultur“ den deutlichen Unterschied gegenüber „Natur“ markiert und in dieser Hinsicht die Begründung einer zur „Würde“ animierten Menschlichkeit bedeutet. Auch wenn der Begriff Kultur sich zunächst festigt und besonders im deutschsprachigen Bereich von dem ähnlich gearteten Begriff Zivilisation abgrenzt, widerfährt ihm in der neuesten Zeit ein grundlegender Wandel, der seine Geltung beeinträchtigt: Zum einen durch die autoritär wirkende digitale Computerideologie, zum anderen durch die den menschlichen Willen ebenfalls beeinträchtigende Pandemie. Beides stellt den Menschen vor die Frage, ob und wie er kulturell weiterexistieren kann.
Aktualisiert: 2021-07-15
> findR *

Stoff und Form als Begriffe der Ästhetik

Stoff und Form als Begriffe der Ästhetik von Pikulik,  Lothar
Stoff und Form sind Grundbegriffe der Ästhetik, die in diesem Buch am Beispiel von Drama und Theater behandelt werden. Vorgenommen wird zunächst eine allgemeine Begriffsbestimmung, die von Aristoteles bis Schiller reicht und zeigt, in welchem Verhältnis die beiden Begriffe zueinander stehen und was es heißt, dass ein Werk der Kunst Form ist, die sich aus Stoff entwickelt, und dass umgekehrt auch Form wieder zu Stoff werden kann. Die Anwendung der Begriffe auf die dramatische Wortkunst und die theatrale Spielkunst klärt nicht nur, was in dem einen wie dem anderen Fach jeweils als Stoff und Form angesehen werden kann, sondern auch, dass Drama und Theater sich stofflich und formal in einem Wechselverhältnis zueinander befinden. Ist das Drama eine Kunstform, die sich erst durch die Aufführung auf der Bühne vollendet, so dient das Theater mit seinen vielfältigen Mitteln, zu denen in erster Linie der Schauspieler gehört, ihm als Stoff. Versteht das Theater sich seinerseits als Kunst, so sind ihm seine Mittel einschließlich des dramatischen Textes Stoff für den eigenen formalen Zweck. Es ist zumal ein Charakteristikum des sogenannten Regietheaters, mit dem Text so umzugehen, als wäre er nichts als Material für die Inszenierung. Generell ist aber dem Theater das Recht zuzugestehen, nach dem eigenen Kunstwillen zu verfahren. Das Buch behandelt im letzten Teil die Bedeutung, die beim Theater der Wahrnehmung (Aisthesis) zukommt. Auch diese ist eine auf stofflichen Elementen beruhende Formkraft, die zumal beim Zuschauer zur Geltung gelangt.
Aktualisiert: 2023-02-06
> findR *

Schiller. Das Werk als Wille und Vorstellung

Schiller. Das Werk als Wille und Vorstellung von Pikulik,  Lothar
'Wille' und 'Vorstellung' sind bekanntlich die Begriffe, mit denen Arthur Schopenhauer die Welt, den Menschen und die Kunst erklärt. Sie lassen sich indes, wie in diesem Essay dargelegt wird, auch als zentrale Kategorien von Schillers Anthropologie und Ästhetik deuten. Wille als Kraft, die das Handeln des Menschen bestimmt, ist bei Schiller nicht nur Organ der Vernunft, sondern auch - und damit Schopenhauers Begriff entsprechend - leidenschaftliches Begehren, Dynamik des Affekts, Impuls des Unbewussten. Unter Vorstellung wiederum ist nicht bloß jene Subjektivität der Wahrnehmung zu verstehen, die nach der Lehre Schopenhauers das erste und allgemeinste Prinzip aller Erscheinung ist. Der Begriff bezeichnet zudem eine höhere Stufe des Erkennens, auf der sich das Subjekt vom Druck des Willens frei macht und die Wahrnehmung zur Idee läutert. Vorstellung ist Ausdruck reiner Kontemplation wie der Wille Bestimmungsgrund energischer Aktion. Schiller, 1805 gestorben, konnte Schopenhauers 1819 (eigentlich 1818) erschienenes Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung freilich nicht kennen. Er hat die pessimistische Ansicht des Philosophen von den Handlungen des Menschen aber ebenso vorausgedacht wie die Möglichkeit, durch die Kunst erlöst zu werden. Gleichwohl hat er vom Willen keineswegs eine bloß abschätzige, sondern ambivalente Auffassung. Für die Demonstration von Willensstärke bekundet er eine Faszination, die selbst das verbrecherische Handeln einschließt.
Aktualisiert: 2023-02-06
> findR *

Natur und die westliche Zivilisation

Natur und die westliche Zivilisation von Pikulik,  Lothar
Der Prozess der westlichen Zivilisation vollzieht sich im Zeichen einer wachsenden Entfremdung von der Natur. Voll ins Bewusstsein tritt dieser Vorgang zum ersten Mal im Zeitalter der Aufklärung, wo Schriftsteller wie Rousseau und Schiller den so entstehenden Zwiespalt registrieren und kritisch kommentieren. Symptom der Krise ist paradoxerweise eine poetische Naturschwärmerei, die ihren Gegenstand umso sehnsüchtiger umwirbt, als er ihr innerlich fern und fremd bleibt. Von Schiller stammt die Aussage, dass unser Gefühl für Natur der Empfindung des Kranken für die Gesundheit gleiche. Kompensiert also Natur im literarischen Text ihren Mangel im realen Leben, beschränkt sich die Darstellung freilich nicht auf die äußere und sichtbare Welt. Wenn Zivilisation ein Tagesgeschehen ist, erstreckt sich Natur auch auf die Nachtseite des Lebens, auf die hier schlummernden, tief verborgenen Kräfte besonders der Psyche. In Magie und Mythos macht sich ihr Widerstand gegen rationalistische „Entzauberung“ (Max Weber) geltend, in Sexualität, Revolte und Krieg ihr Aufruhr gegen Unterdrückung und Stillstand. Widerstand gegen Zivilisation erfolgt im deutschen Sprachraum im Namen von „Kultur“. So problematisch jene Rückwendung zumal zu Eros und Gewalt ist, assoziiert sich das Streben nach Natur seit dem 18. Jahrhundert doch mit einer Konzeption kultureller Bestätigung, die im selben Maße ästhetisch verstanden und bewertet wird, wie zivilisatorisches Handeln auf den Begriff von Handwerk und Technik, Nutzen und Gewinn, Staat und Gesellschaft reduziert wird. Auch die moderne Spaltung in Geistes- und Naturwissenschaften ist weitgehend kompatibel mit dieser Dichotomie, sie geht im Grunde auf sie zurück. Lothar Pikulik, geb. 1936, war von 1973 bis zu seiner Emeritierung Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Trier. Autor zahlreicher Monographien und Aufsätze zur Literatur und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts, zur Klassik, Romantik und Moderne sowie zur Form und Theorie von Drama und Theater. Im Georg Olms Verlag sind erschienen: Schiller und das Theater (2007), Thomas Mann und der Faschismus (2012), Ästhetik des Interessanten (2014) und Erkundungen des Unbekannten (2015).****************The development of Western civilsation is characterised by a growing alienation from nature. This process was first recognised in the age of the Enlightenment, when writers such as Rousseau and Schiller registered and critically commented on the dichotomy that it caused. A symptom of the crisis is, paradoxically, a poetic enthusiasm for nature, which yearningly pursues its subject while at the same time remaining inwardly distant and estranged from it. It was Schiller who said that our feelings for nature are like the feelings of a sick person for health. If nature in literary texts compensated for its absence in real life, its depiction is nonthelesss not restricted to the outward and visible world. If civilisation is a product of the daytime, nature also extends itself to the nocturnal side of life, to the powers that slumber there, hidden deep, especially those of the psyche. Resistance to civilisation occurs in the German-speaking world in the name of ‘Kultur’. However problematic that reference particularly to Eros and violence may be, the pursuit of nature since the 18th century has indeed been associated with a conception of cultural recognition, equally understood and evaluated in aesthetic terms, of how civilising actions are reduced to the concepts of craft and technology, use and gain, state and society.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *

Erkundungen des Unbekannten

Erkundungen des Unbekannten von Pikulik,  Lothar
"Pikuliks Studie besticht dadurch, dass sie neben der differenzierten Darlegung der verschiedenen Reisearten die zentralen Reisemotive und Weltsichten der jeweiligen Autoren herausarbeitet, sie in den zeitgeschichtlichen Kontext einbettet und damit - parallel zu der typologischen Skizzierung - den Wandel der Weltanschauungen seit dem Altertum und Mittelalter nachzeichnet." (Miriam Matthias, Das achtzehnte Jahrhundert, Jg. 2016) Den Menschen des Altertums und des Mittelalters war der Reiz der Erkundung unbekannter Regionen noch fremd, da ihr weltanschauliche, zumal religiöse Vorbehalte entgegenstanden. Erst seit Beginn der Neuzeit und der Epoche der Entdeckungen kommt ungehemmte Neugierde auf, die Grenzen des Bekannten zu überschreiten. Forschungs- und Erkenntnisinteressen werden damit ebenso befördert wie das Kolonisationsinteresse. Im Bestreben, Neues zu erfahren, zu erleben und sich durch Neuheit von der Langeweile des Alltags zu befreien, konstituiert sich eine Gesellschaft, die Mobilität nicht nur in räumlicher, sondern auch in zeitlicher und in geistig-seelischer Hinsicht praktiziert. Kein Wagnis wird gescheut, es wird in unwirtliche Höhen wie in unergründliche Tiefen gestiegen, – auch psychologisch, denn alles Reisen in der Moderne dient ebenso der Selbst- wie der Welterkundung. Textliche Grundlage dieser Studie ist eine exemplarische Auswahl sowohl authentischer wie fiktiver Reisedarstellungen und -reflexionen. In den Blick gerät dabei auch die Tatsache, dass Reisen in der Moderne zwar ein Massenphänomen der mobilen Gesellschaft geworden ist, aber auf der Erde inzwischen selbst die hintersten Winkel ausgekundschaftet sind: Alle Welt reist, aber die Welt ist, soweit deren Leben sich im Irdischen abspielt, nicht mehr erkundungsbedürftig. Die Bandbreite der behandelten Autoren reicht von Adam Olearius, Johann Georg Gmelin und Georg Wilhelm Steller über u.a. Nicolai, Seume, Sterne, Moritz, Goethe, Schiller, Herder, Novalis bis zu Alexander von Humboldt, Thomas Mann, Jules Verne, Christoph Ransmayr und Reinhold Messner. Lothar Pikulik, geb. 1936, war von 1973 bis zu seiner Emeritierung Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Trier. Autor zahlreicher Monographien und Aufsätze zur Literatur und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts, zur Klassik, Romantik und Moderne sowie zur Form und Theorie von Drama und Theater. Im Georg Olms Verlag sind erschienen: Schiller und das Theater (2007), Thomas Mann und der Faschismus (2012) und Ästhetik des Interessanten (2014).
Aktualisiert: 2020-01-17
> findR *

Kultur als Gestalt und Geschichte. Versuch einer Bestimmung

Kultur als Gestalt und Geschichte. Versuch einer Bestimmung von Pikulik,  Lothar
Kultur ist eine Verfassung des Menschen, die sich im Zuge seiner Entfremdung von der Natur bildet. Bedeutet sie aus der Perspektive seines natürlichen Ursprungs einen Verlust (an Unmittelbarkeit, Harmonie mit der Umwelt), so ist sie aus dem Blickwinkel seiner Entwicklung zu einem Wesen, das seine Welt vernunftgemäß zu gestalten weiß, ein Gewinn. Ebenso kommt die Entwicklung des Menschen zur Kultur seinem Wandel zur geschichtlichen Existenz gleich. Die Natur ist vergleichsweise ahistorisch. Und wenn der Übergang zur Kultur und der Übergang zur Geschichte zusammenfallen, so heißt das: Alle Kultur ist geschichtlich bestimmt, alle Geschichte ist kulturell geprägt. Dabei muss Kultur sich von Beginn an und auf die Dauer mit einem Widersacher auseinandersetzen. Es ist dies die destruktive Kraft, die sich als Barbarei geltend macht, zum einen als offene Gewalt wie in Krieg und Terror, zum anderen in den verschiedenen Masken, die ihr täuschenderweise ein mitunter sogar biederes Ansehen verleihen, wie Nationalismus, Rassismus, jede Art von Fremdenfeindlichkeit. Diese Studie versteht sich als flankierendes Gegenstück zum zuvor erschienenen Buch desselben Verfassers, Natur und die westliche Zivilisation. Literarische Kritik und Kompensation einer Entfremdung (2016).
Aktualisiert: 2019-12-18
> findR *

Thomas Mann

Thomas Mann von Pikulik,  Lothar
Wenn Thomas Mann im Leben die soziale Rolle des Bürgers spielte, so schätzte er andererseits an der Kunst das Privileg abenteuerlicher Freiheit. Dabei war es ihm wichtig, die verwegene Ausschweifung, die diese Freiheit gewährte, im Kostüm zivilisierter Gesittung vorzuführen. „Man ist als Künstler innerlich immer Abenteurer genug. Äußerlich soll man sich gut anziehen, zum Teufel, und sich benehmen wie ein anständiger Mensch", lässt er seinen Tonio Kröger sagen. Die bürgerliche Außenseite ist Fassade, deren sich auch Mannsche Typen wie der Hochstapler, der Schelm, der Spieler bedienen. Sie sind aber, wenngleich mit dem Abenteurer eng verwandt, nicht mit ihm identisch. Dieser hat, während ein Blender und Betrüger wie etwa Felix Krull sich damit begnügt, die Welt zu täuschen und daraus Nutzen und Vergnügen zu ziehen, eine viel weitergehende Ambition. Er ist ein Suchender und Erkundender, ja sogar bereit, schlimmen Versuchungen und Verführungen nachzugeben, und sein Mut zum Risiko geht so weit, selbst Tod und Teufel nicht zu scheuen. „Ein Künstler [.]", schreibt Thomas Mann in den Betrachtungen eines Unpolitischen, „bleibt bis zum letzten Hauch ein Abenteurer des Gefühls und des Geistes, zur Abwegigkeit und zum Abgrunde geneigt, dem Gefährlich-Schädlichen offen." Das Buch berücksichtigt von Manns Oeuvre eine nicht zu knapp bemessene Auswahl: Vom erzählerischen Werk besonders Buddenbrooks, Tonio Kröger, Der Tod in Venedig, Der Zauberberg, die Tetralogie Joseph und seine Brüder und Doktor Faustus; vom essayistischen Werk auszugsweise die Betrachtungen eines Unpolitischen sowie einige weitere Texte. Bei mentis erschienen: Der Dramatiker als Psychologe (2004) Schiller. Das Werk als Wille und Vorstellung (2008) Erzähltes Welttheater (2010) Stoff und Form als Begriffe der Ästhetik (2010)
Aktualisiert: 2023-04-26
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Pikulik, Lothar

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonPikulik, Lothar ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Pikulik, Lothar. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Pikulik, Lothar im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Pikulik, Lothar .

Pikulik, Lothar - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Pikulik, Lothar die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Pikulik, Lothar und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.