Deportationen

Deportationen von Bohn,  Albert, Bossert,  Rolf, Frauendorfer,  Helmuth, Hehn,  Ilse, Lippet,  Johann, Pop Traian,  Traian, Samson,  Horst, Seiler,  Hellmut, Sterbling,  Anton, Wagner,  Richard, Waitz,  Balthasar
Deportationen, insbesondere in die Sowjetunion im Januar 1945 und in die Bărăgan-steppe im Frühsommer 1951, bilden einschneidende Geschehnisse in der wechselhaften und leidvollen Geschichte der Deutschen aus Rumänien im 20. Jahrhundert. Zugleich handelt es sich um lange Zeit in der öffentlichen Diskussion und in der Literatur im kommunistischen Rumänien tabuisierte Themen. Diese Anthologie versammelt ältere und neuere literarische Arbeiten zum Problemkreis der Deportationen, die von ehema-ligen Mitgliedern der „Aktionsgruppe Banat“ wie auch Angehörigen ihres Freundes-kreises stammen. In dem Band sind mit Gedichten oder Prosatexten: Albert Bohn, Rolf Bossert, Helmuth Frauendorfer, Ilse Hehn, Johann Lippet, Traian Pop Traian, Horst Samson, Hellmut Seiler, Anton Sterbling, Richard Wagner und Balthasar Waitz vertre-ten.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Fundus / Stoc

Fundus / Stoc von Cătălin,  Dorian Florescu, Kehle,  Matthias, Pop Traian,  Traian
Cuvânt înainte Prezenta antologie din lirica poetului german Matthias Kehle începe cu suspiciunea că „zilele ar fi gândite doar de probă“. O probă cu ce scop? Spre a-și trăi cu adevărat viața? Spre a fi fericit? Așa încât domeniul liric și existențial al acestui volum este deja precis demarcat. Cu fiecare nou poem și cu fiecare nou „tu“, care este solicitat, cititorul trebuie să se întrebe: Se referă și la mine? Nu sunt și eu omul modest din primul poem cu o singură picătură de sânge în pupile? Versurile lui Kehle deschid ferestre spre singularitate, când persistăm acolo sus în siguranța propriei locuințe și nu vrem să ne expunem furtunilor exterioare. Spre dorința de solidaritate, atunci când spate în spate cu persoana dragă visăm visul fără speranță că porumbeii nu-și vor lua în ultimul moment zborul. Pe ce te mai poți bizui? „Revista luxurioasă” intitulată copilărie a fost doar un „balet de cioburi“. Viața urbană este fragmentată și deșartă. Lupta de la un semafor la altul, așteptând o șansă de-a înainta. Familia are secretele sale și cândva te plimbi prin casa părintească – gazdă a propriei tale copilării – știind că va trebui să o lichidezi. Atunci mai degrabă în natură, ea poate fi cutreierată împreună. Dar peisajul care a momit perechea în „Parcare, la început de martie“, încălzită încă de soarele ultimei veri, este iernatic. Poți doar să te întrebi: Cât timp vor mai ține puterile? Ca-ntotdeauna, important e să încerci să revii la viață. Pentru a nu fi obligat cândva să constați că nu ai avut nimic de salvat din „bezna albă de probă“. Aceasta ne revelează poezia clarvăzătoare a lui Matthias Kehle, fără agitări, în imagini și cuvinte mereu surprinzătoare. Cătălin Dorian Florescu
Aktualisiert: 2023-05-30
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Absolute Macht

Absolute Macht von Pop Traian,  Traian
Traian Pop Traian, der seit 1990 in Deutschland lebt, war in der literarischen Szene Rumäniens kein Unbekannter, gehörte Anfang der achtziger Jahre zu jener Generation junger Lyriker, die von der rumänischen Literaturkritik in Anlehnung an die Beat Generation in den USA als Generation 80 bezeichnet wurde. Der Großteil der in diesem Auswahlband vorliegenden Gedichte sind nach 1990 entstanden und thematisieren immer wieder zwei fundamentale Fragen: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Beim Versuch, Antworten auf diese Fragen zu finden, wird der Autor unweigerlich mit der Vergangenheit konfrontiert. Dieser drohenden Übermacht auch nach all den Jahren versucht er sich zu erwehren, indem er darüber schreibt. Johann Lippet
Aktualisiert: 2023-05-30
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Sätze und Texte für Richard Wagner

Sätze und Texte für Richard Wagner von Aescht,  Georg, Csejka,  Gerhardt, Dahmen,  Wolfgang, Engel,  Walter, Hehn,  Ilse, Heinz,  Franz, Herbert:,  Rudolf, Kremm,  Werner, Langner,  Ingo, Lippet,  Johann, Motzan,  Peter, Ortinau,  Gerhard, Pop Traian,  Traian, Samson,  Horst, Seiler,  Hellmut, Sienerth,  Stefan, Sterbling,  Anton, Wagner,  Richard
Zum 65. Geburtstag von Richard Wagner ist in der Zeitschrift „Spiegelun­gen“ eine Zusammenstellung unter der Überschrift „Ein Satz für Richard Wagner. Gratulationen zum 65. Geburtstag von Freunden, Weggefährten, Kollegen und guten Bekannten“ erschienen. In der ersten Hälfte des Jah­res 2017 sind zu gleichem Anlass, unter maßgeblicher Initiative der Lite­raturwissenschaftlerin Christina Rossi, sodann zwei Bücher von ihm bzw. in enger Zusammenarbeit mit ihm veröffentlicht worden. Als nachträgli­che Ergänzung und Fortsetzung dieser Vorhaben ist dieser Band entstan­den. In ihm sind nochmals die „Sätze“ für Richard Wagner in einem etwas aufgelockerteren Format und durch Graphiken des aus Perjamosch, dem Geburtsort Richard Wagners, stammenden Künstlers Walter Andreas Kirchner ergänzt, nachgedruckt. Außerdem sind darin neuere Gedichte von Richard Wagner enthalten. Schließlich sind auch literarische sowie kunsthistorische, literaturwissenschaftliche und essayistische Texte einiger zum engeren Kreis der Literaten und Literaturwissenschaftler zählender „Freunde, Weggefährten, Kollegen und guten Bekannten“ Richard Wag­ners, die sich bereitfanden, in dem etwas kurzfristig angesetzten Zeitraum, geeignete Beiträge beizusteuern, in den Band aufgenommen worden. Zum Teil handelt es sich um bereits an anderen Stellen erschienene Texte, die allerdings für diese Buchpublikation sehr passend erschienen und daher mit entsprechenden Zustimmungen übernommen wurden. Die verfügbare Zeit für die Realisierung dieses Vorhabens war auch daher etwas knapp bemessen, da es auf einen recht spontanen Vorschlag zurück­geht und spätestens zur Leipziger Buchmesse im März 2018, bei der Ru­mänien als Schwerpunktland vorgesehen ist, vorliegen sollte. Dabei geht es nicht nur darum, dass das rumänische Banat bekanntlich die Heimat Ri­chard Wagners ist und dass ein erheblicher Teil der Mitautoren dieses Ban­des ebenfalls aus Rumänien stammen, sondern dass damit auch eine fortbe­stehende, sicherlich nicht unkritische Verbundenheit mit diesem Land er­kennbar gemacht werden soll. Der Band gliedert sich in fünf Teile. Der erste Teil umfasst die Aufstellung mit den gesammelten Sätzen von Freunden, Weggefährten, Kollegen und guten Bekannten anlässlich des 65. Geburtstags von Richard Wagner. Im zweiten Teil finden sich neuere Gedichte von Richard Wagner selbst. Der dritte Teil versammelt Gedichte und Texte, der vierte Prosa und der abschließende fünfte Teil Essays und literaturwissen­schaftliche Arbeiten. Im Rahmen der einzelnen Teile sind die Beiträge in alphabetischer Reihenfolge der Namen der Mitautoren angeordnet. Bei der Herausgabe dieser Texte folgten wir dem Grundsatz, den Stil und sprachlichen Eigenwillen jedes Mitautors, soweit dies nur ging, zu respek­tieren und natürlich auch keinerlei inhaltliche oder sonstige Vorgaben, außer einer gewissen umfangsbezogenen Begrenzung, zu machen. Damit sollte ein möglichst differenziertes und zugleich authentisches Gesamtbild entstehen. Ob und inwiefern dies gelungen ist, kann allein der geneigte und kritische Leser beurteilen und entscheiden. Wir danken allen, die an diesem Vorhaben mitwirkten oder die es in der einen oder anderen Weise unterstützt haben. Unser besonderer Dank gilt dem Verleger Traian Pop, in dessen Verlag bereits eine wichtige Publika­tion mit und zu Arbeiten Richard Wagners erschienen ist und ohne dessen besonderen Einsatz dieser Band nicht hätte erscheinen können.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Deportationen

Deportationen von Bohn,  Albert, Bossert,  Rolf, Frauendorfer,  Helmuth, Hehn,  Ilse, Lippet,  Johann, Pop Traian,  Traian, Samson,  Horst, Seiler,  Hellmut, Sterbling,  Anton, Wagner,  Richard, Waitz,  Balthasar
Deportationen, insbesondere in die Sowjetunion im Januar 1945 und in die Bărăgan-steppe im Frühsommer 1951, bilden einschneidende Geschehnisse in der wechselhaften und leidvollen Geschichte der Deutschen aus Rumänien im 20. Jahrhundert. Zugleich handelt es sich um lange Zeit in der öffentlichen Diskussion und in der Literatur im kommunistischen Rumänien tabuisierte Themen. Diese Anthologie versammelt ältere und neuere literarische Arbeiten zum Problemkreis der Deportationen, die von ehema-ligen Mitgliedern der „Aktionsgruppe Banat“ wie auch Angehörigen ihres Freundes-kreises stammen. In dem Band sind mit Gedichten oder Prosatexten: Albert Bohn, Rolf Bossert, Helmuth Frauendorfer, Ilse Hehn, Johann Lippet, Traian Pop Traian, Horst Samson, Hellmut Seiler, Anton Sterbling, Richard Wagner und Balthasar Waitz vertre-ten.
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Posledni sněh / Der letzte Schnee

Posledni sněh / Der letzte Schnee von Dyrlich,  Benedikt, Fassel,  Horst, Konradt,  Edith, Lippet,  Johann, Nawka-Kunysz,  Božena, Pop Traian,  Traian, Schlesak,  Dieter, Šołćina (Scholze),  Dorothea
Begegnungen mit Traian Pop Traian 1 Dichter und Rebell, Verleger und Auswanderer, Musiker und Theatermann, Herausgeber und Redakteur. Mit diesen und weiteren Etiketten lässt sich Traian Pop Traian markig charakterisieren. Ich selbst füge indes meinem Freund und Kollegen aus der Dichtergilde von Herzen hinzu: Traian zählt mit seinem am 18. Dezember 2002 gegründeten Pop Verlag zu den produktivsten Förderern neuer ost- und südeuropäischer Literatur in Deutschland und ist in diesem Rahmen ein wichtiger Herausgeber des sorbischen Schrifttums. Davon zeugen etliche Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften slawischer und damit auch sorbischer Dichterinnen und Dichter in seinem Verlag. Im fünften Jahr des neuen Jahrtausends habe ich den großen, bärtigen und langhaarigen Rumänen, geboren 1952 in Kronstadt und seit 1990 in Ludwigsburg lebend und wirkend, kennengelernt, während einer Tagung im Exil-PEN-Club. Von Anfang an überraschte mich sein unmittelbares Interesse für die an den Rand gedrängten und manchmal verborgenen und verwaisten Literaturlandschaften Europas, auch für die Literatur und das Schicksal des kleinsten slawischen Volkes, das seit 1500 Jahren auf dem Territorium des heutigen östlichen Deutschlands siedelt. Dabei verriet Traian, dass ihn vornehmlich das dichterische Schaffen von Kito Lorenc [1938–2017] fessele, er verfolge mit Bewunderung stetig sein Schreiben. Aus seinen Anmerkungen sprachen Respekt und die Ansicht, dass die Poesie des sorbisch-deutschen Dichters den durchschnittlichen Rahmen der literarischen Produktion in Deutschland überragt; und dass aus seiner Dichtung ein Geist des Widerspruchs quillt, zudem eine gewisse Schlitzohrigkeit, mit der Grenzen des braven Redens und Schreibens überschritten und eine aufgeblasene und missionarische Sprache von Predigern in Politik und Medien infrage gestellt werden. Heute denke ich, dass uns die Gedichte des wichtigsten sorbischen Poeten im 20. Jahrhundert ein guter Grund für die Beschäftigung mit Lyrik überhaupt sowie für unsere Freundschaft waren und sind, die uns nunmehr schon fast zwei Jahrzehnte zu gemeinsamen literarischen Vorhaben trieb und treibt. Und selbstverständlich eint uns, dass ein jeder selbst dichtet und sich für das Schaffen des anderen offen und neugierig macht. 2 Beim Lesen der Texte von Traian drang ich in Sprachräume, in denen eine ungewohnte, ja unordentliche Ordnung von Wendungen und Bildern herrscht. Es fällt vor allem auf, dass der Dichter seine Verse in die Länge zieht, sie oft jäh bricht und verkürzt. Die Interpunktion ist ihm genauso schnurz wie eine gängige Logik. Der Umgang des Dichters mit Sprache ist ausgesprochen eigenwillig, er zerstückelt deren Selbstverständlichkeit und schafft neue Zusammenhänge, achtend dabei auf Gegenstände und Sachverhalte aus ungewöhnlichen Blickwinkeln. Diese Brüche und Perspektivwechsel bewirken und gewährleisten überraschende Entdeckungen, mit denen man sein Umfeld und darin sich selbst auf neue, hin und wieder seltsame und zugleich erstaunliche Art und Weise erkennt und erlebt. Im Gedicht Einschlafen brennen frieren, geschrieben im Jahr 2001, heißt es, dass nicht immer nur der Kopf oder das Herz das Zentrum des Seins bestimmen, sondern zum Beispiel auch die Hand: Meine Hand spielt Katz und Maus Schläft ein brennt friert… In der Poesie von Traian, der in den jungen und jüngeren Jahren – vor seiner Übersiedlung nach Westdeutschland – ein begeisterter „Dubaş“, Toningenieur sowie Theatermann war, spielen unterschiedliche Glieder, Instrumente und Organe, Zeitebenen, Wahrnehmungen und Empfindungen die Hauptrolle oder eine wichtige Nebenrolle. Von der Bühne [dieser Poesie] schlagen ins Auge oder klimpern ins Ohr Sprachfiguren, die sich als Glatze aus Glas, ungeduldige Gitarren, Zäune, die ich nicht atmen höre, das runzlige Ohr des Stethoskops oder als der zerbrochene Buchstabe offenbaren. Mit dieser Wirklichkeit der Zufälle und unerwarteter Erscheinungen ist der Leser wie der Zuschauer im Theater zu einer gewissen Distanz verdammt, zumindest zu Beginn [der Vorführung], wenn er mit dem scheinbar verwirrenden, verschmitzten Angebot des Spielers [Dichters] konfrontiert wird. Früher oder später erkennt der Adressat jedoch, dass man sich vom Spiel und dem lyrischen, dennoch kaum hymnischen Wortschwall einspannen und entzücken lassen darf. Mit der Zeit fallen zwischen dem auch zornig wirkenden Gaukler und dem verworrenen Rezipienten alle Mauern – und die Texte regen zum Schmunzeln an, zur wiederholten Beschäftigung, zum Nachdenken in Reichweiten, welche die Enge des Alltags überschreiten. Plagegeister und Ungetüme verschwinden – und obschon man von schmerzlichen Beklemmungen erfasst wird, fühlt man, dass die Akteure der poetischen Bühne sich dem Diktat unübersichtlicher Kräfte widersetzen, die über uns herrschen. Ja, der Dichter Traian Pop Traian trägt die Last der Erfahrungen aus der neostalinistischen Diktatur im verflossenen Rumänien mit in die Freiheit nach Ludwigsburg. Doch auch unter den neuen Umständen lähmen und bedrohen marternde Mächte und Mächtige, oft in Schafspelze gehüllt, das lyrische Ich, sein unbeschwertes Denken und Sprechen. Die Sehnsucht nach Unabhängigkeit wird weiter untergraben durch Albträume und Todesängste. So staut die Flut von Wahnbildern in einem Gedicht aus dem Jahr 1979 die Liebesnacht im Herbst. In dem Text Unschuldig, geschrieben 22 Jahre später, geistern die alten Gespenster immer noch, der Herbst wirkt wiederholt bedrohlich, denn die Blätter am Neckar kehren mir den Rücken zu. 3 Temeswar, 15. August 2016 Am Vormittag fuhren M. und ich unter einer sengenden Sonne aus dem hügligen Banat zurück ins Hotel Delpack in Temeswar. Uns chauffierte [in seinem Auto] Slavomir Gvozdenović, ein rühriger Dichter, Übersetzer rumänischer Lyrik ins Serbische [und umgekehrt] sowie Abgeordneter der serbischen nationalen Minderheit in Rumänien. Die Rückreise führte durch eine fruchtbare Landschaft im Grenzgebiet zwischen Serbien und Rumänien. Im Gedächtnis bleiben werden mir unglaublich große Plantagen von Apfelbäumen und Felder mit Sonnenblumen, die – so Slavomir – Serbien nach Moskau schickt. Gegen Abend besuchten wir mit Traian Pop Traian, der aus Rumänien stammt, und seiner Frau Dorina noch einen beliebten Park, tranken ein Bier in einem herrlichen Garten und begaben uns zu einem alten orthodoxen Kirchlein, wo gerade eine Trauung zu Ende ging. Dort erlebten wir eine Taufe mit einem jungen Geistlichen und herausgeputzten Menschen: Jungen und Männer in dunklen Anzügen und weißen Hemden, Mädchen und Frauen in leichten, vornehmlich blauen, weißen und violetten Kleidern. Den Täufling tauchte man, wie es in der orthodoxen Kirche Brauch ist, mit Hintern und Bäuchlein in einen Kessel voll Weihwasser. Die Zeremonie wurde von ständigen Gebeten begleitet. Von Traian und Dorina erfuhren wir, dass sich die Rumänen wieder stärker der Religion zuwenden. Viele jedoch betrachten die kirchlichen Rituale eher oder gar nur als Veredelung von Feiertagen im Jahreslauf und von prägnanten Ereignissen in Familie und Verwandtschaft. Mein Lieblingstheologe und -soziologe aus Jugendtagen, Harvey Cox, hat wohl recht: Der Mensch ist ein »homo festivus«, was heißen soll: Er singt, tanzt und betet, plaudert und feiert gern. Ohne dergleichen kommt keine Kultur und kein Glaube aus, was wir erneut in Serbien und Rumänien erleben konnten. Und der Mensch, so Cox weiter in seinem Buch Das Fest der Narren von 1969, ist zugleich ein homo phantasia. Das bedeutet, der Mensch träumt und schafft, erzählt und dichtet, inszeniert und spielt. Unser Wesen ist auf fromme und gottlose Feierlichkeit und Fantasie, auf strenge, ernste und fröhliche Riten, auf solches und anderes Theater ausgerichtet. Tagebuch 4 Im Verlauf der Jahre hatte ich etliche Begegnungen und Erlebnisse mit dem Dichter, Herausgeber und Verleger aus Ludwigsburg. Unvergesslich bleiben M. und mir die Ausflüge mit ihm und seiner Dorina in das rumänische und vielsprachige Temeswar und seine Umgebung im Jahr 2016. Darüber sind Aufzeichnungen in der zweisprachigen Sammlung meiner Erinnerungen Leben im Zwiespalt 2 sowie in der Anthologie sorbischer Prosa Susodźa [Nachbarn] und in der deutschsprachigen Edition meiner Geschichten Grüne Hasen dampfen ab erschienen. Unterwegs brachte mir Traian etliche ursprüngliche Quellen seiner engeren und multikulturellen Heimat näher, aus denen der Wortkünstler und Editor weiterhin schöpft. Traian öffnete mir Fenster zu Nachbarn und Volksgruppen, deren Schicksal sich außerhalb des westeuropäischen Gesichtskreises abspielt. Gerade Temeswar erscheint aber heute ein fruchtbarer Nabel kultureller und literarischer Diskurse unter nationalen Minderheiten und Mehrheiten zu sein. Mehrere Auftritte hatte ich mit Traian und seinem Verlag auf Buchmessen in Frankfurt am Main und in Leipzig, wo ich meine Sammlungen und Anthologien sorbischer Literatur, verlegt im Unternehmen meines Freundes, vorstellen und verbreiten helfen durfte, oft im Zusammenspiel mit Autorinnen und Autoren aus Rumänien, Georgien, Russland, Tschechien, Ukraine, Serbien, Polen und selbstverständlich aus Deutschland. Auch war Traian Teilnehmer des internationalen Festes der sorbischen Poesie 2016 in Bautzen und an weiteren Orten der Lausitz und Nordböhmens. In diesem Kontext ermöglichte Traian mir und vielen Literaten und Übersetzern die Überschreitung sprachlicher und kultureller Hindernisse, die auch das Publizieren und Verbreiten des sorbischen Schrifttums traditionell einschränken und behindern. Zum Ertrag dieser konkreten Begegnungen zähle ich nicht nur meine drei deutschsprachigen Gedicht- und Prosasammlungen aus dem Pop Verlag. Ausdruck unserer Freundschaft und eines kollegialen und solidarischen Umgangs sind vornehmlich mehrere Anthologien sorbischer Literatur etlicher Wortschöpfer und unserer Nachdichter und Förderer im In- und Ausland. Diese Editionen in den Literaturzeitschriften MATRIX und BAWÜLON aus dem Verlag in Ludwigsburg schreiben wohl schon ein Stück der Literatur- und Verlagsgeschichte des Volkes der Sorben und des sorbisch-deutschen und sorbisch-rumänischen Literaturaustausches mit. 5 In der vorliegenden Ausgabe sind 51 Gedichte aus der Feder von Traian Pop Traian in sorbischer und deutscher Sprache versammelt. Die Übertragungen aus dem Deutschen ins Sorbische hat Dorothea Šołćina mit mir verfasst, in Konsultation mit Traian und im Vergleich mit seinen rumänischen Originalen. Nach der sorbisch-deutschen Sammlung der Gedichte von Mićo Cvijetić aus Serbien, die 2019 unter dem Titel Donjebjesspěće/Himmelfahrt erschienen ist, beschert uns der Verlag aus Ludwigsburg nun eine weitere zweisprachige Ausgabe von Gedichten, die aus der Feder eines aufrichtigen Förderers der sorbischen Literatur außerhalb der Lausitz stammen. Dresden, 10. Mai 2022 Benedikt Dyrlich
Aktualisiert: 2022-10-20
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Deportationen

Deportationen von Bohn,  Albert, Bossert,  Rolf, Frauendorfer,  Helmuth, Hehn,  Ilse, Lippet,  Johann, Pop Traian,  Traian, Samson,  Horst, Seiler,  Hellmut, Sterbling,  Anton, Wagner,  Richard, Waitz,  Balthasar
Deportationen, insbesondere in die Sowjetunion im Januar 1945 und in die Bărăgan-steppe im Frühsommer 1951, bilden einschneidende Geschehnisse in der wechselhaften und leidvollen Geschichte der Deutschen aus Rumänien im 20. Jahrhundert. Zugleich handelt es sich um lange Zeit in der öffentlichen Diskussion und in der Literatur im kommunistischen Rumänien tabuisierte Themen. Diese Anthologie versammelt ältere und neuere literarische Arbeiten zum Problemkreis der Deportationen, die von ehema-ligen Mitgliedern der „Aktionsgruppe Banat“ wie auch Angehörigen ihres Freundes-kreises stammen. In dem Band sind mit Gedichten oder Prosatexten: Albert Bohn, Rolf Bossert, Helmuth Frauendorfer, Ilse Hehn, Johann Lippet, Traian Pop Traian, Horst Samson, Hellmut Seiler, Anton Sterbling, Richard Wagner und Balthasar Waitz vertre-ten.
Aktualisiert: 2021-06-17
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Absolute Macht

Absolute Macht von Pop Traian,  Traian
Traian Pop Traian, der seit 1990 in Deutschland lebt, war in der literarischen Szene Rumäniens kein Unbekannter, gehörte Anfang der achtziger Jahre zu jener Generation junger Lyriker, die von der rumänischen Literaturkritik in Anlehnung an die Beat Generation in den USA als Generation 80 bezeichnet wurde. Der Großteil der in diesem Auswahlband vorliegenden Gedichte sind nach 1990 entstanden und thematisieren immer wieder zwei fundamentale Fragen: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Beim Versuch, Antworten auf diese Fragen zu finden, wird der Autor unweigerlich mit der Vergangenheit konfrontiert. Dieser drohenden Übermacht auch nach all den Jahren versucht er sich zu erwehren, indem er darüber schreibt. Johann Lippet
Aktualisiert: 2020-05-03
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Sätze und Texte für Richard Wagner

Sätze und Texte für Richard Wagner von Aescht,  Georg, Csejka,  Gerhardt, Dahmen,  Wolfgang, Engel,  Walter, Hehn,  Ilse, Heinz,  Franz, Herbert:,  Rudolf, Kremm,  Werner, Langner,  Ingo, Lippet,  Johann, Motzan,  Peter, Ortinau,  Gerhard, Pop Traian,  Traian, Samson,  Horst, Seiler,  Hellmut, Sienerth,  Stefan, Sterbling,  Anton, Wagner,  Richard
Zum 65. Geburtstag von Richard Wagner ist in der Zeitschrift „Spiegelun­gen“ eine Zusammenstellung unter der Überschrift „Ein Satz für Richard Wagner. Gratulationen zum 65. Geburtstag von Freunden, Weggefährten, Kollegen und guten Bekannten“ erschienen. In der ersten Hälfte des Jah­res 2017 sind zu gleichem Anlass, unter maßgeblicher Initiative der Lite­raturwissenschaftlerin Christina Rossi, sodann zwei Bücher von ihm bzw. in enger Zusammenarbeit mit ihm veröffentlicht worden. Als nachträgli­che Ergänzung und Fortsetzung dieser Vorhaben ist dieser Band entstan­den. In ihm sind nochmals die „Sätze“ für Richard Wagner in einem etwas aufgelockerteren Format und durch Graphiken des aus Perjamosch, dem Geburtsort Richard Wagners, stammenden Künstlers Walter Andreas Kirchner ergänzt, nachgedruckt. Außerdem sind darin neuere Gedichte von Richard Wagner enthalten. Schließlich sind auch literarische sowie kunsthistorische, literaturwissenschaftliche und essayistische Texte einiger zum engeren Kreis der Literaten und Literaturwissenschaftler zählender „Freunde, Weggefährten, Kollegen und guten Bekannten“ Richard Wag­ners, die sich bereitfanden, in dem etwas kurzfristig angesetzten Zeitraum, geeignete Beiträge beizusteuern, in den Band aufgenommen worden. Zum Teil handelt es sich um bereits an anderen Stellen erschienene Texte, die allerdings für diese Buchpublikation sehr passend erschienen und daher mit entsprechenden Zustimmungen übernommen wurden. Die verfügbare Zeit für die Realisierung dieses Vorhabens war auch daher etwas knapp bemessen, da es auf einen recht spontanen Vorschlag zurück­geht und spätestens zur Leipziger Buchmesse im März 2018, bei der Ru­mänien als Schwerpunktland vorgesehen ist, vorliegen sollte. Dabei geht es nicht nur darum, dass das rumänische Banat bekanntlich die Heimat Ri­chard Wagners ist und dass ein erheblicher Teil der Mitautoren dieses Ban­des ebenfalls aus Rumänien stammen, sondern dass damit auch eine fortbe­stehende, sicherlich nicht unkritische Verbundenheit mit diesem Land er­kennbar gemacht werden soll. Der Band gliedert sich in fünf Teile. Der erste Teil umfasst die Aufstellung mit den gesammelten Sätzen von Freunden, Weggefährten, Kollegen und guten Bekannten anlässlich des 65. Geburtstags von Richard Wagner. Im zweiten Teil finden sich neuere Gedichte von Richard Wagner selbst. Der dritte Teil versammelt Gedichte und Texte, der vierte Prosa und der abschließende fünfte Teil Essays und literaturwissen­schaftliche Arbeiten. Im Rahmen der einzelnen Teile sind die Beiträge in alphabetischer Reihenfolge der Namen der Mitautoren angeordnet. Bei der Herausgabe dieser Texte folgten wir dem Grundsatz, den Stil und sprachlichen Eigenwillen jedes Mitautors, soweit dies nur ging, zu respek­tieren und natürlich auch keinerlei inhaltliche oder sonstige Vorgaben, außer einer gewissen umfangsbezogenen Begrenzung, zu machen. Damit sollte ein möglichst differenziertes und zugleich authentisches Gesamtbild entstehen. Ob und inwiefern dies gelungen ist, kann allein der geneigte und kritische Leser beurteilen und entscheiden. Wir danken allen, die an diesem Vorhaben mitwirkten oder die es in der einen oder anderen Weise unterstützt haben. Unser besonderer Dank gilt dem Verleger Traian Pop, in dessen Verlag bereits eine wichtige Publika­tion mit und zu Arbeiten Richard Wagners erschienen ist und ohne dessen besonderen Einsatz dieser Band nicht hätte erscheinen können.
Aktualisiert: 2020-05-25
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Fundus / Stoc

Fundus / Stoc von Cătălin,  Dorian Florescu, Kehle,  Matthias, Pop Traian,  Traian
Vorwort Matthias Kehles vorliegende Gedichtsammlung beginnt mit dem Argwohn, „die Tage seien als Versuch gedacht“. Als Versuch wozu? Sein Leben wirklich zu leben? Glücklich zu sein? Damit ist das lyrische und existenzielle Feld dieses Bandes schon abgesteckt. Bei jedem neuen Gedicht und bei jedem neuen „Du“, das darin aufgerufen wird, muss sich der Leser fragen: Bin nicht auch ich gemeint? Bin nicht auch ich der unscheinbare Mann aus dem ersten Gedicht mit einem einzigen Blutstropfen in den Pupillen? Kehles Verse öffnen Fenster auf die Vereinzelung, wenn man hoch oben in der Sicherheit der eigenen Wohnung ausharrt und sich dem Sturm draußen nicht aussetzen will. Auf den Wunsch nach Verbundenheit, wenn man Rücken an Rücken mit dem geliebten Menschen den aussichtslosen Traum träumt, dass die Tauben nicht im letzten Moment auffliegen mögen. Worauf ist noch Verlass? Das „Hochglanzmagazin“ Kindheit war bloß ein „Scherbenballett“. Das urbane Leben ist fragmentiert und eitel. Man kämpft sich von einer Verkehrsampel zur nächsten und wartet, dass sie einem zugesteht weiterzukommen. Die Familie hat ihre Geheimnisse und irgendwann wandert man durch das Haus der Eltern – das auch die eigene Kindheit beherbergt hat – und muss den Haushalt auflösen. Dann doch auf die Natur, die man gemeinsam bewandern kann. Aber es ist eine winterliche Landschaft, durch die das Paar im „Rastplatz, Anfang März“ zieht, wenn auch der vergangene Sommer noch wärmt. Man darf sich nur fragen: Wie lange wird seine Kraft anhalten? Doch gilt es immer wieder, den Versuch zu wagen, ins Leben einzusteigen. Damit man nicht irgendwann sagen muss, dass man aus der „probeweißen Finsternis“ nichts zu bergen habe. Die hellsichtige Lyrik von Matthias Kehle erzählt auf unaufgeregte, bildhafte und sprachlich immer wieder überraschende Weise genau davon. Cătălin Dorian Florescu
Aktualisiert: 2018-10-05
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