Reiternomaden in Europa. Hunnen, Awaren, Ungarn (Begleitheft zu Sonderausstellungen im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Band 9)

Reiternomaden in Europa. Hunnen, Awaren, Ungarn (Begleitheft zu Sonderausstellungen im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Band 9) von Meller,  Harald, Muhl,  Arnold, Puttkammer,  Thomas
Endlos erscheinen die Steppengebiete Eurasiens. Die Landschaften geben sich karg und sind doch ein lebendiger Raum – Bindeglied zwischen Asien und Europa. Bereits aus der späten Bronzezeit (um 900 v.  Chr.) und der frühen Eisenzeit (ca. 800–500 v.  Chr.) sind im mitteldeutschen Raum vereinzelt Funde frühester reiternomadischer Völkerschaften (Kimmerier und Skythen) nachzuweisen. Sie zeugen von ersten Einflüssen aus der Steppe. Im Frühmittelalter (Mitte 6.–Mitte 11. Jh.) betraten andere nomadische Gruppen Europa – so auch Hunnen, Awaren, und Ungarn. Bis heute hält sich das Bild von den wilden Reiterhorden aus dem Osten. Doch die Steppennomaden waren nicht nur zähe Krieger. Als Händler und Hirten hatten sie Moden, Bräuche und Technologien im Gepäck. Sie beeinflussten die fremde Umgebung und passten sich ihrerseits an sie an. In Europa machten Klima, Bodengüte und Bewaldung eine weiträumige Wanderweidewirtschaft unnötig. Viele Nomaden wurden sesshaft. Die Viehzucht blieb ihnen wichtig, doch zuletzt unterschieden sie sich kaum noch von ihren Nachbarn. Allein die kriegerische Oberschicht pflegte die Traditionen der Steppe noch länger. Diese Ausstellung wurde unter dem Namen »Reiternomaden in Europa – Hunnen, Awaren, Bulgaren, Ungarn« zunächst vom Ausstellungszentrum Schallaburg für den Standort Niederösterreich konzipiert. In Kooperation wurde die Präsentation nun modifiziert und weiterentwickelt. Prolog Hunnen Awaren Ungarn Waffen, Wirtschaft, Religion Literaturauswahl Abbildungsnachweis Impressum Begleitheft Impressum Ausstellung Leihgeber
Aktualisiert: 2023-03-23
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Reiternomaden in Europa. Hunnen, Awaren, Ungarn

Reiternomaden in Europa. Hunnen, Awaren, Ungarn von Daim,  Falko, Meller,  Harald, Puttkammer,  Thomas
Bis heute hält sich das Bild von den wilden Reiterhorden aus dem Osten, deren Kampfkraft auch gerne von etablierten Mächten in Anspruch genommen wurde. Doch die Steppennomaden waren nicht nur zähe Krieger. Als Händler und Hirten hatten sie Moden, Bräuche und Technologien im Gepäck. In Europa machten Klima, Bodengüte und Bewaldung eine weiträumige Wanderweidewirtschaft unnötig. Viele Nomaden wurden sesshaft. Die Viehzucht blieb ihnen wichtig, doch zuletzt unterschieden sie sich kaum noch von ihren Nachbarn. Allein die wehrhafte Oberschicht pflegte die Traditionen der Steppe noch länger. Dieser Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung »Reiternomaden in Europa — Hunnen, Awaren, Ungarn« liefert in Essays einen Querschnitt zur Geschichte dieser Völkerschaften in Europa und darüber hinaus einen Überblick zu den wichtigsten archäologischen Funden — ergänzt durch Funde aus Mitteldeutschland seit der Spätbronzezeit. Primär vertreten sind herausragende Funde aus Sammlungen in Ungarn, Österreich und der Slowakei. Zumindest seit der Bronzezeit kamen immer wieder Nomaden aus der weiten eurasischen Grassteppe bis nach Mitteleuropa. Ganz nah an der Natur waren sie imstande, auch in kargen Landschaften sich und ihre Herden zu ernähren. Sie stellten fast alles selbst her, was man zum Leben benötigte: Gegenstände aus Holz, Bein, Textilien, Filze, Leder, aber auch Eisengegenstände, von geschickten Schmieden aus lokalen Erzen produziert. Die Pferdezüchter waren natürlich brilliante Reiter und Jäger, und von da ist es zum Krieger nicht weit. Schon bei den Skythen bildete sich eine spezialisierte Kämpferschicht heraus, quasi Berufssoldaten, die hervorragend ausgerüstet als Gegner gefürchtet, als Bündnispartner aber begehrt waren. Die Migranten aus der Steppe brachten viele Innovationen nach Europa, z. B. den eisernen Steigbügel im 6. Jh. aus China, aber sie spielten auch eine wichtige Rolle im Fernhandel mit Luxusgütern wie Edelsteinen oder Gewürzen. Niedergelassen in Mitteleuropa passten sie sich immer mehr den benachbarten Gesellschaften an. So wurde aus dem bulgarischen Nomadenvolk im 9. Jh. ein zentralistisches, christliches Königreich, die Ungarn zogen im 10. Jh. nach. Bulgarien und Ungarn sind heute Mitglieder der Europäischen Union. Die Steppenvölker aus dem Osten sind aus der europäischen Geschichte nicht wegzudenken und es war Zeit, sie in einer großen Ausstellung genauer zu beleuchten. Sie fokussiert auf die drei frühmittelalterlichen Reiche der Hunnen, Awaren und Ungarn sowie ihre kulturellen Beziehungen, erstmals in vergleichender Perspektive. Die zahlreichen Exponate, meist aus Metall, werden ergänzt durch Objekte von neuzeitlichen Nomaden, um eine Vorstellung von der Pracht und Farbigkeit der organischen Welt der Steppenleute zu vermitteln. VORWORT Von wegen eintönig - Geografie, Klima und Vegetation der Eurasischen Steppe Lebenskünstler - Die Entwicklung des Nomadismus in der Eurasischen Steppe Die Zügel der Macht - Die Herausbildung berittener nomadischer Eliten in den Eurasischen Steppen Dschingis Khan und die Komantschen - Nomadische Imperien und sesshafte Großreiche in globaler Perspektive Kontakte und Konfrontationen - Die zentralasiatischen Nomaden, China und die Seidenstraße Die Steppe in Bewegung - Hunnen, Alanen, Türken, Chasaren Die ersten historisch bezeugten Reiterkrieger in Mitteleuropa - Die Kimmerier und Skythen Plünderer, Sklavenhändler, Reichsgründer - Gedanken zum »Schatz von Witaszkowo/Vettersfelde« Skythen im nördlichen Schwarzmeergebiet - Ein frühskythischer Grabkomplex vom Mamai-Gora Import oder Nachahmung? - Der Dolchhort von Klein Neundorf bei Görlitz Im Randgebiet steppennomadischer Einflüsse - Hunnen, Awaren und Ungarn in Mitteldeutschland? Großes Theater - Inszenierung von Macht an den Höfen der Steppenfürsten Unbequeme Nachbarn? - Der wirtschaftliche Austausch zwischen Reiternomaden und Sesshaften Die Sprache der Münzen - Römische und Byzantinische Prägungen im Karpatenbecken Die Hunnen und Rom - Kurze Geschichte einer komplizierten Beziehung Entfernte Verwandte? - Von den Xiōngnú zu den Hunnen »Sie riefen uns herbei und nahmen uns bei sich auf« - Fragen der Siedlungsforschung im Reich Attilas Des Hunnenkönigs viele Völker - Gesellschaftliche Strukturen im Hunnenreich Die Herrin von Untersiebenbrunn - Repräsentationskultur der hunnenzeitlichen Oberschicht Kopfsache - Künstliche Schädeldeformation als globales Phänomen Der Herr und sein Pferd - Ein hunnenzeitliches Grab mit abgezogenem Pferdefell »Verbinde und herrsche« - Die hunnische Konföderation als (kurzfristiges) Erfolgsmodell Was kam nach Attila? - Der Zusammenbruch der hunnischen Konföderation Barbar, Dämon oder Staatsmann? - Die vielen Facetten König Attilas Woher kamen die Awaren? - Eine Spurensuche zwischen Schriftquellen und Genforschung Leben und leben lassen - Die Herrschaft der Awaren im Karpatenbecken Vom Umgang mit Toten - Frühawarische Bestattungssitten im Vergleich Bestattung und Identität - Die Szegvár-Gruppe und ihre kulturellen Verbindungen Auf Eisen gebettet - Der Krieger von Derecske – Ein Mitglied der schweren Kavallerie des awarischen Heeres Zwei Kilo Gold zum Abschied - Das frühawarische Prunkgrab von Kunbábony Im Zentrum der Macht - Auf der Suche nach dem Sitz des Awaren-Khagans Bilder für den Herrscher - Der Goldschatz von Sânnicolau Mare/Nagyszentmiklós Pflanzenwerk und Fabelwesen - Nomadische Kunst der späteren Völkerwanderungszeit im Karpatenbecken Christen im Awarenreich - Das spätrömische Kastell von Keszthely-Fenékpuszta und die Keszthely-Kultur Wer ist der Mann mit Schlange und zwei Schwertern? - Die Schnalle von Kölked-Feketekapu Feindbild und Faszinosum - Der awarische Blick auf Byzanz Global Player - Awarische Netzwerke von den Alpen bis zum Schwarzen Meer Verborgenem Wissen auf der Spur - Hunnen- und awarenzeitliche Feinschmiedeprodukte Die Sprache der Ohrringe - Das Frauengrab 144 von Mödling – An der Goldenen Stiege Game Over - Die Zerstörung des Awarenreiches und die karolingische Neuordnung Neue Zeiten, neue Mächte - Priwina und die Entstehung der Stadt Mosaburg (Zalavár) Projekt Landnahme - Die Geschichte der Ungarn bis zur Gründung des christlichen Königreiches Jurte oder Haus? - Zur Siedlungsarchäologie des 10. Jahrhunderts im Karpatenbecken Die letzte Reise - Ungarische Bestattungsriten im 10. Jahrhundert Heldengrab - Der frühungarische Krieger aus Gnadendorf im Weinviertel Auf der Überholspur - Der Aufstieg der Árpáden in Ungarn Revolutionär und Heiliger - Das Vermächtnis König Stephans I. von Ungarn Autorinnen und Autoren Bildnachweise
Aktualisiert: 2022-12-22
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Klimagewalten – Treibende Kraft der Evolution (Begleithefte zu Sonderausstellungen im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle)

Klimagewalten – Treibende Kraft der Evolution (Begleithefte zu Sonderausstellungen im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle) von Meller,  Harald, Puttkammer,  Thomas
Das Klima ändert sich seit jeher. Seine Dynamik hängt von vielen natürlichen Faktoren ab. Unser Blick 66 Mio. Jahre zurück fokussiert den Klimaeinfluss auf die Entwicklung der Säugetiere einschließlich des Menschen bis zum Ende der letzten großen Kaltzeit vor 11 700 Jahren. In dieser langen Ära (Känozoikum) war es meist viel wärmer als heute – Artenreichtum und Spezialisierung erblühten. Relativ schnelle Klimawechsel gab es in den letzten ca. 2,6 Mio. Jahren – dem jetzigen Eiszeitalter, geprägt vom An- und Abschwellen riesiger Gletscher. Vereiste Polkappen sind aber erdgeschichtliche Ausnahmen. Derzeit leben wir in einer eiszeitlichen Wärmeperiode. Klima-, Vegetations- und Menschheitsentwicklung sind miteinander verwoben. Dabei beschleunigten rasche und gravierende Umweltveränderungen die Evolution: Arten starben aus, andere passten sich an, neue entstanden. In Kaltzeiten verschwand diese Vielfalt wieder – dies bot nun aber einigen Lebewesen besondere Chancen. Dieser Mechanismus gilt als ein Schlüssel der Primaten-Evolution, von den frühen Lemuren bis zu den Hominiden. Der Mensch konnte bisher als einziges Lebewesen den Pfad der rein biologischen Evolution verlassen. Er begann die Umwelt aktiv nach seinem Bedarf zu gestalten und kreativ alle Klimabedingungen zu bewältigen.
Aktualisiert: 2021-12-16
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Klimagewalten – Treibende Kraft der Evolution

Klimagewalten – Treibende Kraft der Evolution von Meller,  Harald, Puttkammer,  Thomas
Das normale Klima der Erde hat der Mensch nie kennengelernt. Im Verlauf der Erdgeschichte prägten Hunderte Millionen von Jahren weitaus höhere Temperaturen unterschiedlich ausgeprägter Warmzeiten die Entwicklung der Lebewesen. Unsere Geschichte als Gattung Homo beginnt erst vor 2,5 Millionen Jahren, die des Homo sapiens sogar letztlich vor 300 000 Jahren. Sie fällt in eine vor 2,6 Millionen Jahren beginnende Phase heftiger Warm-Kalt-Schwankungen mit drastischen globalen Abkühlungen, die schließlich in den »Eiszeiten« der Nordhemisphäre kulminieren. Klima-, Vegetations- und Menschheitsentwicklung sind eng miteinander verwoben. Dabei beschleunigten rasche und gravierende Umweltveränderungen die Evolution: Arten starben aus, andere passten sich an, neue entstanden. In den warmen Phasen erwuchs eine enorme Artenvielfalt, die in den Kaltzeiten wieder verschwand, aber dann auch einigen wenigen Lebe­wesen besondere Chancen bot. Dieser Mechanismus gilt als ein Schlüssel der Primaten- Evolution von den frühen Lemuren bis zu den Homininen. Der Mensch konnte dank seiner kognitiven und sozialen Fähigkeiten bisher als einziges Lebewesen den Pfad der rein bio­lo­gischen Evolution verlassen. Er begann die Umwelt aktiv nach seinem Bedarf zu gestalten und kreativ alle Klimabedingungen zu bewältigen. Doch seit seiner Sesshaftwerdung vor rund 10 000 Jahren stellen künftige Klimaentwicklungen neue Herausforderungen an den nun bäuer­lich geprägten Menschen. Durch wirtschaftliche, soziale und politische Ortsgebundenheit ging die seit Jahrzehntausenden bewährte Flexibilität der Jäger und Sammler verloren. In diesem Begleitband zur Sonderausstellung »Klimagewalten – Treibende Kraft der Evolution« am Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) steht die Erdgeschichte der letzten 66 Millionen Jahre (Känozoikum) im Fokus der Betrachtungen. Das Buch lenkt den Fokus auf Faktoren, die seit jeher das globale Klima beeinflussen und infolgedessen auch die Evolution der Lebewesen. Angesichts der einstigen klimatischen Veränderungen wird auch ein fragender Blick in die Zukunft gewagt: Welche Folgen hätte eine Warmzeit bzw. eine erneute Eiszeit für den Menschen?
Aktualisiert: 2021-04-29
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Klimagewalten

Klimagewalten von Meller,  Harald, Puttkammer,  Thomas
Wir leben in einem Eiszeitalter, das vor über 2 Mio. Jahren begann. Aktuell erleben wir eine wärmere Zwischeneiszeit. Der Blick auf die letzten 65 Mio. Jahre macht eindrucksvoll anschaulich, welchen Einfluss das Klima bzw. der Wechsel von Kalt- zu Warmzeiten auf die Entwicklung von Flora und Fauna und schließlich auf die Evolution der Menschenarten hatte.
Aktualisiert: 2022-11-20
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