Ackbar Abbas leistet in seiner Untersuchung von Fallbeispielen zu Hongkongs Filmproduktion, Architektur und literarischer Kultur das fast Unmögliche: der Komplexität eines einzigartigen Kulturraums und seinen Einbindungen in vielfältige historische Prozesse gerecht zu werden.
Jackie Chan und John Woo, britische Kolonialarchitektur und postmoderne Wolkenkratzer sind Bestandteile dessen, was als Kultur Hongkongs angesehen werden kann. Ironischerweise beginnt die Suche nach der Identität Hongkongs erst mit der Ankündigung der Übergabe der Kronkolonie an die Volksrepublik China. Laut Ackbar Abbas ist das Fehlen einer klaren Identität Hongkongs zurückzuführen auf den Status der Stadt als Transitraum, dessen BewohnerInnen sich als Durchreisende und MigrantInnen verstehen. In dieser faszinierenden und provokanten Untersuchung des Kinos, der Architektur, Photographie und Literatur Hongkongs analysiert Abbas, was Hongkong uns mit seiner einzigartigen Beziehung zum Verschwinden und zur Dekolonisierung über die Zukunft der postkolonialen und der globalen Stadt mitzuteilen hat.
Aktualisiert: 2020-03-20
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Seit den 1970er-Jahren etablierte sich die als Hort des Widerstands gegen das Establishment gefeierte Popularkultur zunehmend im Mainstream. Zugleich instrumentalisierten die "Neuen Konservativen" in den USA, so Grossbergs These, den affektiven Charakter der Rockkultur und nutzten die libidinösen Elemente des Rock (unter Beibehaltung seines "oppositionellen" Auftretens) zur Absicherung ihrer Hegemonie. Die Linke wandte sich in "postmoderner" Ablehnung jeglichen Anspruchs auf intellektuelle Autorität indigniert ab und hielt an einer "Identitätspolitik" fest, die jede Opposition gegen die hegemonialen Kräfte in unzählige widerstreitende Fraktionen zersplitterte. Politik wurde "entpolitisiert", Argumente durch den Appell an Stimmungen und Gefühle ersetzt. Zugleich wurde der Alltag politisiert und einem der "postfordistischen" Wirtschaftsordnung dienenden Machtapparat unterworfen. Die Umformung des Alltagslebens in eine "disziplinierte Mobilität" zerstörte die Vorstellung von Popularkultur als Terrain und Instrument gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Lawrence Grossberg untersucht Taktiken und Folgen dieser Entwicklung am Beispiel der amerikanischen Rockkultur bis 1990. 1992 erschienen, zählte sein ambitionierter und viel diskutierter Versuch, British Cultural Studies (v.a. Stuart Hall) mit französischem Poststrukturalismus (Deleuze, Guattari, Foucault) und Postmarxismus (Laclau, Mouffe) im "radikalen Kontextualismus" zu einem neuen theoretischen Rahmen zur Analyse und Beschreibung kultureller Alltagspraktiken mit wachem Blick für politische Intervention zu verbinden, schon bald zu den "Klassikern" der Cultural Studies. Die Übersetzung trägt der erschreckenden Aktualität von Grossbergs Befund für Europa Anfang des 21. Jahrhunderts Rechnung. Gleichzeitig will sie einer verkürzten Rezeption von Grossbergs Begriffen (agency, Artikulation, Formation …) entgegenwirken und an seine zentrale Botschaft erinnern: Für effektive politische Intervention bedarf es angesichts real existierender Machtverhältnisse der Fähigkeit und der Bereitschaft zur "spekulativen Analyse", zum Denken alternativer soziokultureller Modelle.
Aktualisiert: 2020-03-20
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Grossbergs Zukunftsvision der Cultural Studies als radikal kontextuelle 'Konjunktur-Analyse' ist der Kern dieser 'Anti-Einführung': Keine Bestandsaufnahme, sondern ein Wegweiser, der Versuch einer Antwort auf die Frage, wie sich die Cultural Studies verändern müssen, um Komplexität und Relationalität sozialer Wirklichkeiten besser verstehen und so die Welt anders denken und verändern zu können.
Lawrence Grossbergs neuestes Buch verbindet eine profunde Kritik des heutigen Zustandes der Cultural Studies (und der intellektuellen Linken) mit einer Vision für ihre Zukunft. Es zeichnet ihre historische Entwicklung ebenso nach wie ihre gegenwärtigen (teils disparaten, sogar widersprüchlichen) Paradigmen und Positionen und geht der Frage nach, warum sie ihrem Anspruch auf soziale und politische Relevanz, darauf, die Gesellschaft nicht nur zu erklären, sondern vor allem Möglichkeiten für ihre Veränderung aufzuzeigen, scheinbar immer weniger gerecht werden, während traditionelle Weltdeutungsmodelle, z.B. die Ökonomie, trotz ihres offenkundigen Versagens weiterhin den politischen Diskurs dominieren.
Grossberg plädiert dafür, die Abschottung der Cultural Studies gegen Ökonomie und Naturwissenschaften zu überdenken und sich deren Methoden und Fragestellungen zu öffnen, diese freilich aller Absolutheitsansprüche zu entkleiden und rigoros zu kontextualisieren. Ausgehend von einer Deutung des gegenwärtigen politischen Problemraums als Kampf um die Moderne(n) schlägt er vor, die Vorstellung einer Fragmentierung der sozialen Formation durch 'die Moderne' zu überwinden und die Möglichkeit multipler Weisen des Modernseins zuzulassen. Er entwickelt eine Ontologie des Modernen als multiple Konfigurationen von Zeit- und Räumlichkeiten, Differenzen, Territorialitäten und Mächten und erörtert, welche konzeptuelle und empirische Arbeit – einschließlich des Überdenkens fundamentaler Konzepte wie 'Ökonomie', 'Kultur', 'Politik' – die Cultural Studies leisten müssen, um sich als effektives politisch-intellektuelles Projekt neu zu erfinden.
Aktualisiert: 2020-03-23
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In der deutschsprachigen Wissenschaftslandschaft haben die 'Kulturwissenschaften', ebenso wie 'Cultural Studies' in der anglo-amerikanischen Tradition nun schon seit geraumer Zeit ungebrochen Hochkonjunktur. Dieses Interesse kann als Ausdruck einer 'kulturellen Wende' in den Geistes- und Sozialwissenschaften interpretiert werden. Sie ist ebenso Antwort auf die viel beschworene 'Krise' dieser Wissenschaften, wie kulturwissenschaftliche Etikettierungen auch häufig einer modischeren Verpackung traditioneller wissenschaftlicher Produkte dienen. Christina Lutter und Markus Reisenleitner skizzieren diese Entwicklungen mit ihren Chancen und Risiken.
Der Einführungsband bietet einen Überblick über Geschichte, Konzepte und aktuelle Entwicklungen der Cultural Studies. Eine ausführliche Bibliographie ermöglicht eine erste Orientierung in der umfangreichen Literatur zu diesem Forschungsfeld. Die AutorInnen haben die schwierige Aufgabe geschafft, eine konzise und schön lesbare Skizze zu Cultural Studies (die nicht nur für Studierende lehrreich ist) mit einer Intervention zu kombinieren, die gegen diverse modische Aneignungs- und Umdeutungsversuche das politische Moment dieser intellektuellen Praxis festhält.
Nunmehr in der bereits 6. Auflage seit 1998 erschienen, ist dieses Buch zu dem deutschsprachigen Standardwerk für Lehrende und Studierende zum Thema Cultural Studies avanciert.
Aktualisiert: 2020-03-23
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Die Frühe Neuzeit, ein relativ junger Begriff in der deutschsprachigen Historiografie, ist derzeit Gegenstand intensiver Theoriedebatten und methodischer Diskussionen.
Im Zusammenhang mit dem 16. Jahrhundert prägen Begriffe wie "Sozialdisziplinierung" und "Konfessionalisierung" das Bild einer Epoche, die von den Spannungen einer Übergangszeit charakterisiert wird und deren einziges verbindendes Merkmal der Umbruch auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene zu sein scheint. Ziel dieses ersten Bandes eines fünfbändigen Handbuches zur neueren Geschichte Österreichs ist es daher, diese Periode des Umbruchs vom Beginn der Neuzeit bis zum Sieg der Gegenreformation (1620) zu beschreiben, wobei sozialen, wirtschaftlichen und mentalitätsgeschichtlichen Entwicklungen der gleiche Stellenwert eingeräumt wird wie politischen und der Versuch unternommen wird, langfristig wirkende Tendenzen, Lebens- und Wahrnehmungsformen in die Untersuchung miteinzubeziehen. Der Darstellungsteil, der die wesentlichen Entwicklungslinien der Epoche nachzuzeichnen versucht, wird durch einen Forschungsüberblick über neue Tendenzen und Fragestellungen zu diesem Zeitraum sowie durch eine umfangreiche Auswahlbibliografie ergänzt, die sowohl Standardwerke als auch aktuelle Neuerscheinungen berücksichtigt und so einen Einstieg in die Untersuchung des Zeitraumes erleichtern soll.
Aktualisiert: 2020-05-01
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Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, auf welche Arten eine historische Epoche wie das Mittelalter verstanden werden kann. Dazu wird die Mittelalterrezeption in einem Zeitraum untersucht, in dem sich das Mittelalter sowohl auf der wissenschaftlichen wie auf der trivialen Ebene großer Beliebtheit erfreute. Zu diesem Zwecke wird der methodische Bereich der historischen Rezeptionsforschung ausführlich besprochen und die Form der Sinnproduktion aus und mit der Geschichte anhand der Trivialromane analysiert.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Das Institut für die Erforschung der Frühen Neuzeit veranstaltete in der Zeit vom 28. November bis 30. November 1991 in Wien eine Tagung zum Thema «Privatisierung der Triebe? Sexualität in der Frühen Neuzeit». Folgende Themenbereiche wurden von Historikern, Kunsthistorikern und Literaturwissenschaftlern in einer interdisziplinären Perspektive diskutiert: Sozialdisziplinierung, Legitime und illegitime Sexualität, Prostitution, Wandel in den Normen und Tabus. Im vorliegenden Band sind die Beiträge der Tagungsteilnehmer abgedruckt und durch zusätzliche Beiträge ergänzt.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Wien, Paris, Berlin, London, Singapur, New York, Chicago, Los Angeles - sie alle definieren 'die Stadt' in unserer Vorstellungswelt. James Donald begleitet uns auf einer inneren Reise zu diesen Stätten, die Künstler, Schriftsteller, Architekten und Filmemacher durch Jahrhunderte hindurch inspiriert haben. Er zeigt uns, wie Künstler und Kritiker wie Virginia Woolf, Walther Ruttmann und Friedrich Engels die Stadt als Ort der Eitelkeiten, des Elends und des Unrechts, aber auch als Verkörperung der höchsten Aspirationen menschlicher Kultur betrachtet haben. Indem er die kulturellen und politischen Auswirkungen städtischer Vorstellungswelten analysiert, kommt Donald zu dem Schluss, dass die imaginierte Stadt nach wie vor die geeignetste Brille für die Zukunft eines demokratischen Gemeinwesens darstellt.
Dieses Buch zieht darüber hinaus in Betracht, wie Künstler die städtische Umwelt durch das Erschaffen öffentlichen Raums, durch Architektur und Skulptur geformt haben - künstlerische Ausdrucksweisen, die dazu beitragen, unsere Vorstellung von Raum im städtischen Umfeld zu bestimmen. Stadtplaner und Architekten wie Otto Wagner, Le Corbusier und Bernard Tschumi konfrontieren uns mit realen und vorstellbaren Stadtformen und werden damit wegweisend für alternative Sozialformen der Zukunft.
Aktualisiert: 2018-07-10
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In diesem Buch wird aus Antonio Gramscis Schriften zur Kunst und Kultur eine ‚Ästhetische Theorie' abgeleitet und in Bezug zu zeitgenössischer kulturwissenschaftlicher Theoriebildung gesetzt.
Besonders anschlussfähig erweist sich dabei der Cultural Materialism, nicht zuletzt da Raymond Williams neben Stuart Hall den wichtigsten Beitrag zur Rezeption Gramscis in den britischen Cultural Studies geleistet hat.Eine nähere Untersuchung dieser Rezeption von einem der "lebendigen Philologie" Gramscis verpflichteten Standpunkt aus gelangt allerdings zu durchaus kritischen Schlüssen und verweist auf problematische Aspekte der Lektüre Gramscis und in der Folge seiner Tradierung in den Cultural Studies.
Anliegen des Buches ist es aufzuzeigen, dass die ‚Ästhetische Theorie' Gramscis sich nur im Kontext des Hegemonie-Konzepts erschließt, und dieses seinerseits durch diesen ästhetischen Aspekt erst vervollständigt wird. Daraus ergibt sich ein Spannungsfeld, das sich zwischen den sowohl bei Gramsci als auch bei Williams spezifisch gefassten Komplexen Kunst und Kultur gleichermaßen aufspannt wie – daraus resultierend – zwischen Kulturtheorie und politischer Praxis. In diesem Feld gilt es eine kulturwissenschaftlich verfahrende Ästhetik zu verorten.
Aktualisiert: 2020-03-23
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