Eine »Heldin der Arbeit« kommt aus der Textilfabrik nach Hause und setzt sich erschöpft und weinend in den Flur. Diese Szene spielt sich in einem der sowjetischen Dokumentarfilme ab, die Aglaia Wespe in dieser Studie untersucht. Die Filme, die aus den 1970er Jahren stammen und weitgehend unbekannt geblieben sind, zeigen Menschen in Alltagssituationen, ohne Errungenschaften des sozialistischen Systems anzupreisen. Durch den Verzicht auf ideologische Aussagen klingt so eine subtile Gesellschaftskritik an und die filmischen Alltagsbeobachtungen werden, wie Aglaia Wespe eindrucksvoll zeigt, zur Subversion. This book investigates gender roles in the everyday life of the late Soviet Union through an exploration of documentary films produced in Leningrad. The films do not only show official aspects of communism but also provide insights into the lives and problems of Soviet citizens. The film Mother is a Hero of Labour (Naša mama – geroj, dir.: Nikolaj Obuhovic, 1979) for example portrays a textile worker in Ivanovno. It shows the main character not only at work in her combinate and at assemblies of the communist party, but also when she is coming home crying from tiredness.The analysis of the unique film material presents important insights into Soviet society of the 1970s. In addition looking at the films themselves the author elaborates methods for the analysis of audiovisual sources within history.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Eine »Heldin der Arbeit« kommt aus der Textilfabrik nach Hause und setzt sich erschöpft und weinend in den Flur. Diese Szene spielt sich in einem der sowjetischen Dokumentarfilme ab, die Aglaia Wespe in dieser Studie untersucht. Die Filme, die aus den 1970er Jahren stammen und weitgehend unbekannt geblieben sind, zeigen Menschen in Alltagssituationen, ohne Errungenschaften des sozialistischen Systems anzupreisen. Durch den Verzicht auf ideologische Aussagen klingt so eine subtile Gesellschaftskritik an und die filmischen Alltagsbeobachtungen werden, wie Aglaia Wespe eindrucksvoll zeigt, zur Subversion. This book investigates gender roles in the everyday life of the late Soviet Union through an exploration of documentary films produced in Leningrad. The films do not only show official aspects of communism but also provide insights into the lives and problems of Soviet citizens. The film Mother is a Hero of Labour (Naša mama – geroj, dir.: Nikolaj Obuhovic, 1979) for example portrays a textile worker in Ivanovno. It shows the main character not only at work in her combinate and at assemblies of the communist party, but also when she is coming home crying from tiredness.The analysis of the unique film material presents important insights into Soviet society of the 1970s. In addition looking at the films themselves the author elaborates methods for the analysis of audiovisual sources within history.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Bisher liegen kaum Studien vor, welche die Geschichte einer einzelnen Stadt des ostslawischen Siedlungsgebietes über einen längeren Zeitraum untersuchen. Das Beispiel von Polock zeigt, wie sich ein bedeutender Fürstensitz der Rus’ im Kontakt mit Ostmitteleuropa vom 13. Jahrhundert an tief greifend verändert.
Im Rahmen Polen-Litauens folgten auf die von Orthodoxen getragene Kommunegenese im Spätmittelalter konfliktreiche Konfessionsbildungsprozesse und die Entstehung orthodoxer sowie unierter Zünfte und Laienbruderschaften im 17. Jahrhundert. Die rechtliche Uneinheitlichkeit der Stadt ließ sie zur Zufluchtsstätte einer wachsenden jüdischen Gemeinde werden. Nach der Eingliederung ins Zarenreich 1772 wurden die Juden in die städtische Selbstverwaltung eingebunden, jedoch 1892 wieder aus ihr ausgeschlossen. Diese Exklusion konnte im Handlungsfeld des Vereinswesens der nun mehrheitlich jüdischen Stadt nur teilweise kompensiert werden. Anders als im 17. Jahrhundert scheiterte interkonfessionelles Krisenmanagement in der Vielvölkerstadt mit den aufkeimenden Nationalismen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends.
Mit überregionalen Vergleichen wird osteuropäische und ostmitteleuropäische Stadtgeschichte exemplifiziert.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Bisher liegen kaum Studien vor, welche die Geschichte einer einzelnen Stadt des ostslawischen Siedlungsgebietes über einen längeren Zeitraum untersuchen. Das Beispiel von Polock zeigt, wie sich ein bedeutender Fürstensitz der Rus’ im Kontakt mit Ostmitteleuropa vom 13. Jahrhundert an tief greifend verändert.
Im Rahmen Polen-Litauens folgten auf die von Orthodoxen getragene Kommunegenese im Spätmittelalter konfliktreiche Konfessionsbildungsprozesse und die Entstehung orthodoxer sowie unierter Zünfte und Laienbruderschaften im 17. Jahrhundert. Die rechtliche Uneinheitlichkeit der Stadt ließ sie zur Zufluchtsstätte einer wachsenden jüdischen Gemeinde werden. Nach der Eingliederung ins Zarenreich 1772 wurden die Juden in die städtische Selbstverwaltung eingebunden, jedoch 1892 wieder aus ihr ausgeschlossen. Diese Exklusion konnte im Handlungsfeld des Vereinswesens der nun mehrheitlich jüdischen Stadt nur teilweise kompensiert werden. Anders als im 17. Jahrhundert scheiterte interkonfessionelles Krisenmanagement in der Vielvölkerstadt mit den aufkeimenden Nationalismen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends.
Mit überregionalen Vergleichen wird osteuropäische und ostmitteleuropäische Stadtgeschichte exemplifiziert.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Gesellschaftsgeschichte verstanden als (trans)regionale Kommunikationsgeschichte verspricht neue Zugänge zu West und Ost übergreifenden Zusammenhängen des Kalten Kriegs zu ermöglichen. Aber auch das Verständnis von Konfliktgeschichten der Frühneuzeit kann von Konstruktionen von Freund und Feind überschreitenden kommunikationstheoretischen Überlegungen gewinnen: Eine osmanisch-europäische »gemeinsame Welt« (Faroqhi) wurde gerade in Imperien überschreitenden Logiken der Kommunikation hergestellt.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Bisher liegen kaum Studien vor, welche die Geschichte einer einzelnen Stadt des ostslawischen Siedlungsgebietes über einen längeren Zeitraum untersuchen. Das Beispiel von Polock zeigt, wie sich ein bedeutender Fürstensitz der Rus’ im Kontakt mit Ostmitteleuropa vom 13. Jahrhundert an tief greifend verändert.
Im Rahmen Polen-Litauens folgten auf die von Orthodoxen getragene Kommunegenese im Spätmittelalter konfliktreiche Konfessionsbildungsprozesse und die Entstehung orthodoxer sowie unierter Zünfte und Laienbruderschaften im 17. Jahrhundert. Die rechtliche Uneinheitlichkeit der Stadt ließ sie zur Zufluchtsstätte einer wachsenden jüdischen Gemeinde werden. Nach der Eingliederung ins Zarenreich 1772 wurden die Juden in die städtische Selbstverwaltung eingebunden, jedoch 1892 wieder aus ihr ausgeschlossen. Diese Exklusion konnte im Handlungsfeld des Vereinswesens der nun mehrheitlich jüdischen Stadt nur teilweise kompensiert werden. Anders als im 17. Jahrhundert scheiterte interkonfessionelles Krisenmanagement in der Vielvölkerstadt mit den aufkeimenden Nationalismen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends.
Mit überregionalen Vergleichen wird osteuropäische und ostmitteleuropäische Stadtgeschichte exemplifiziert.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Bisher liegen kaum Studien vor, welche die Geschichte einer einzelnen Stadt des ostslawischen Siedlungsgebietes über einen längeren Zeitraum untersuchen. Das Beispiel von Polock zeigt, wie sich ein bedeutender Fürstensitz der Rus’ im Kontakt mit Ostmitteleuropa vom 13. Jahrhundert an tief greifend verändert.
Im Rahmen Polen-Litauens folgten auf die von Orthodoxen getragene Kommunegenese im Spätmittelalter konfliktreiche Konfessionsbildungsprozesse und die Entstehung orthodoxer sowie unierter Zünfte und Laienbruderschaften im 17. Jahrhundert. Die rechtliche Uneinheitlichkeit der Stadt ließ sie zur Zufluchtsstätte einer wachsenden jüdischen Gemeinde werden. Nach der Eingliederung ins Zarenreich 1772 wurden die Juden in die städtische Selbstverwaltung eingebunden, jedoch 1892 wieder aus ihr ausgeschlossen. Diese Exklusion konnte im Handlungsfeld des Vereinswesens der nun mehrheitlich jüdischen Stadt nur teilweise kompensiert werden. Anders als im 17. Jahrhundert scheiterte interkonfessionelles Krisenmanagement in der Vielvölkerstadt mit den aufkeimenden Nationalismen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends.
Mit überregionalen Vergleichen wird osteuropäische und ostmitteleuropäische Stadtgeschichte exemplifiziert.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Bisher liegen kaum Studien vor, welche die Geschichte einer einzelnen Stadt des ostslawischen Siedlungsgebietes über einen längeren Zeitraum untersuchen. Das Beispiel von Polock zeigt, wie sich ein bedeutender Fürstensitz der Rus’ im Kontakt mit Ostmitteleuropa vom 13. Jahrhundert an tief greifend verändert.
Im Rahmen Polen-Litauens folgten auf die von Orthodoxen getragene Kommunegenese im Spätmittelalter konfliktreiche Konfessionsbildungsprozesse und die Entstehung orthodoxer sowie unierter Zünfte und Laienbruderschaften im 17. Jahrhundert. Die rechtliche Uneinheitlichkeit der Stadt ließ sie zur Zufluchtsstätte einer wachsenden jüdischen Gemeinde werden. Nach der Eingliederung ins Zarenreich 1772 wurden die Juden in die städtische Selbstverwaltung eingebunden, jedoch 1892 wieder aus ihr ausgeschlossen. Diese Exklusion konnte im Handlungsfeld des Vereinswesens der nun mehrheitlich jüdischen Stadt nur teilweise kompensiert werden. Anders als im 17. Jahrhundert scheiterte interkonfessionelles Krisenmanagement in der Vielvölkerstadt mit den aufkeimenden Nationalismen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends.
Mit überregionalen Vergleichen wird osteuropäische und ostmitteleuropäische Stadtgeschichte exemplifiziert.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Gesellschaftsgeschichte verstanden als (trans)regionale Kommunikationsgeschichte verspricht neue Zugänge zu West und Ost übergreifenden Zusammenhängen des Kalten Kriegs zu ermöglichen. Aber auch das Verständnis von Konfliktgeschichten der Frühneuzeit kann von Konstruktionen von Freund und Feind überschreitenden kommunikationstheoretischen Überlegungen gewinnen: Eine osmanisch-europäische »gemeinsame Welt« (Faroqhi) wurde gerade in Imperien überschreitenden Logiken der Kommunikation hergestellt.
Aktualisiert: 2023-06-01
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