Rekonstruktionsversuche

Rekonstruktionsversuche von Saechtig,  Alexander
Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist, existieren weiterhin Bereiche, deren Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte, so auch der ostdeutschen Germanistik. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik, nämlich auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind die 1970er Jahre, in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick „hinter die Kulissen“ und „zwischen die Zeilen“: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR, welche Besonderheiten kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten, wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu ihren Veröffentlichungen aus? In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren „rekonstruiert“, wobei auch die in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei erschließen sich neue, bis heute unberücksichtigte Themengebiete.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Rekonstruktionsversuche von Saechtig,  Alexander
Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist, existieren weiterhin Bereiche, deren Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte, so auch der ostdeutschen Germanistik. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik, nämlich auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind die 1970er Jahre, in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick „hinter die Kulissen“ und „zwischen die Zeilen“: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR, welche Besonderheiten kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten, wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu ihren Veröffentlichungen aus? In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren „rekonstruiert“, wobei auch die in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei erschließen sich neue, bis heute unberücksichtigte Themengebiete.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Rekonstruktionsversuche von Saechtig,  Alexander
Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist, existieren weiterhin Bereiche, deren Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte, so auch der ostdeutschen Germanistik. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik, nämlich auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind die 1970er Jahre, in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick „hinter die Kulissen“ und „zwischen die Zeilen“: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR, welche Besonderheiten kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten, wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu ihren Veröffentlichungen aus? In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren „rekonstruiert“, wobei auch die in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei erschließen sich neue, bis heute unberücksichtigte Themengebiete.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist, existieren weiterhin Bereiche, deren Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte, so auch der ostdeutschen Germanistik. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik, nämlich auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind die 1970er Jahre, in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick „hinter die Kulissen“ und „zwischen die Zeilen“: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR, welche Besonderheiten kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten, wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu ihren Veröffentlichungen aus? In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren „rekonstruiert“, wobei auch die in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei erschließen sich neue, bis heute unberücksichtigte Themengebiete.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Rekonstruktionsversuche

Rekonstruktionsversuche von Saechtig,  Alexander
Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist, existieren weiterhin Bereiche, deren Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte, so auch der ostdeutschen Germanistik. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik, nämlich auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind die 1970er Jahre, in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick „hinter die Kulissen“ und „zwischen die Zeilen“: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR, welche Besonderheiten kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten, wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu ihren Veröffentlichungen aus? In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren „rekonstruiert“, wobei auch die in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei erschließen sich neue, bis heute unberücksichtigte Themengebiete.
Aktualisiert: 2021-06-30
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Rekonstruktionsversuche von Saechtig,  Alexander
Am 9. November 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Fall der Berliner Mauer und ebnete den Weg für die deutsche Einheit. Auch wenn das einst geteilte Deutschland in vielerlei Hinsicht heute erfreulich zusammengewachsen ist, existieren weiterhin Bereiche, deren Aufarbeitung noch am Anfang steht. Hierzu zählt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Disziplinen ostdeutscher Fachgeschichte, so auch der ostdeutschen Germanistik. Die vorliegende Studie konzentriert sich auf ein Teilgebiet der ostdeutschen Germanistik, nämlich auf deren Wahrnehmung und Untersuchungsmethoden der DDR-Literatur selbst. Ausgangspunkt sind die 1970er Jahre, in denen die ersten größeren Publikationen zu diesem Gebiet in der DDR entstanden. Von Interesse ist dabei vor allem der Blick „hinter die Kulissen“ und „zwischen die Zeilen“: Welche Anliegen verfolgten die Germanisten aus der DDR, welche Besonderheiten kennzeichnen ihr wissenschaftliches Arbeiten, wie fällt ihre retrospektive Betrachtung heute zu ihren Veröffentlichungen aus? In Form des Gesprächs mit Zeitzeugen über ihre Texte und anhand von ihnen erstmalig zur Verfügung gestellter Materialien wird die Fachgeschichte der ostdeutschen Germanistik zur DDR-Literatur seit den 1970er Jahren „rekonstruiert“, wobei auch die in neuerer Zeit entstandenen Arbeiten ostdeutscher Germanisten einbezogen werden. Dabei erschließen sich neue, bis heute unberücksichtigte Themengebiete.
Aktualisiert: 2022-05-26
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Schriftstellerische Praxis in der Literatur der DDR und der Volksrepublik China während der fünfziger und frühen sechziger Jahre

Schriftstellerische Praxis in der Literatur der DDR und der Volksrepublik China während der fünfziger und frühen sechziger Jahre von Saechtig,  Alexander
Der Zweite Weltkrieg, der Aufruf, die Produktionsstätten ihres Landes zu erkunden, neue Stoffbereiche, die es zu erschließen galt: Das sind wesentliche Stationen, die die Autoren in der DDR wie in China in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten und einen vergleichbaren Hintergrund für die Entstehungsbedingungen ihrer Werke bilden. Inzwischen ist es still um die Literatur der fünfziger und frühen sechziger Jahre geworden, denn vielfach sieht man in ihr nichts weiter als ein Abbild damaliger Kulturpolitik. Vollzog sich also mit der Gründung beider sozialistischer Staaten 1949 ein Bruch, durch den sich das einzelne literarische Werk den autonomen Gestaltungsmöglichkeiten seines Urhebers entzog? Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, die „Werkstatt“ der Autoren mittels einer strukturellen Analyse in dem fraglichen Zeitraum näher zu beleuchten. Neben dem Problem, ob sich die Schriftsteller in ihren Schreibpraktiken seit 1949 umorientierten, stellt sich auch die Frage nach Entwicklungen, die bereits in dieser frühen Phase Impulse für sich neu abzeichnende Tendenzen gegen Ende des ersten Jahrzehnts setzten. Die Spanne der behandelten Autoren reicht u. a. von Anna Seghers über Eduard Claudius bis Karl-Heinz Jakobs und Christa Wolf. Ihnen gegenübergestellt wird das Werk ihrer chinesischen Kollegen wie Bing Xin, Lu Ling oder Xu Huaizhong. Stellungnahmen von Autoren und Zeitzeugen, eingeholt durch Briefe, Gespräche und Interviews, gewähren zusätzlich aufschlussreiche Einblicke in das schriftstellerische Arbeiten dieser Zeit.****************The Second World War, the call to explore their national centres of production, new areas of material to be unlocked: these were essential stages which characterised authors in the GDR and China in the first half of the 20th century. We often see in this literature nothing more than a reflection of contemporary cultural policy. The aim of this study is to shed more light on the authors’ ‘workshop’. The authors examined range from Anna Seghers via Eduard Claudius to Karl-Heinz Jacobs and Christa Wolf. They are contrasted with the work of their Chinese colleagues such as Bing Xin, Lu Ling or Xu Huaizhong. The opinions of authors and contemporary witnesses as expressed in letters, conversations and interviews also offer revealing insights.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Schriftstellerische Praxis in der Literatur der DDR und der Volksrepublik China während der fünfziger und frühen sechziger Jahre

Schriftstellerische Praxis in der Literatur der DDR und der Volksrepublik China während der fünfziger und frühen sechziger Jahre von Saechtig,  Alexander
Der Zweite Weltkrieg, der Aufruf, die Produktionsstätten ihres Landes zu erkunden, neue Stoffbereiche, die es zu erschließen galt: Das sind wesentliche Stationen, die die Autoren in der DDR wie in China in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägten und einen vergleichbaren Hintergrund für die Entstehungsbedingungen ihrer Werke bilden. Inzwischen ist es still um die Literatur der fünfziger und frühen sechziger Jahre geworden, denn vielfach sieht man in ihr nichts weiter als ein Abbild damaliger Kulturpolitik. Vollzog sich also mit der Gründung beider sozialistischer Staaten 1949 ein Bruch, durch den sich das einzelne literarische Werk den autonomen Gestaltungsmöglichkeiten seines Urhebers entzog? Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, die „Werkstatt“ der Autoren mittels einer strukturellen Analyse in dem fraglichen Zeitraum näher zu beleuchten. Neben dem Problem, ob sich die Schriftsteller in ihren Schreibpraktiken seit 1949 umorientierten, stellt sich auch die Frage nach Entwicklungen, die bereits in dieser frühen Phase Impulse für sich neu abzeichnende Tendenzen gegen Ende des ersten Jahrzehnts setzten. Die Spanne der behandelten Autoren reicht u. a. von Anna Seghers über Eduard Claudius bis Karl-Heinz Jakobs und Christa Wolf. Ihnen gegenübergestellt wird das Werk ihrer chinesischen Kollegen wie Bing Xin, Lu Ling oder Xu Huaizhong. Stellungnahmen von Autoren und Zeitzeugen, eingeholt durch Briefe, Gespräche und Interviews, gewähren zusätzlich aufschlussreiche Einblicke in das schriftstellerische Arbeiten dieser Zeit. STIMMEN ZUM BUCH "So wird diese Arbeit Alexander Saechtigs zu einer Aufarbeitung einer weitgehend vergessenen Epoche. Sie ist, methodisch überlegt und auf allgemeine Probleme sozialistischer Literatur ebenso wie auf einzelne Autoren ausführlich eingehend, eine Fundgrube zum besseren Verständnis dieser in unserer Erinnerung langsam entschwindenden und für die Formation der Gegenwart doch so entscheidenden Jahrzehnte. Das Kapitel über die Entwicklung der „Helden“darstellungen in der Literatur der DDR und der Volksrepublik China allein ist eine reichhaltige und zugleich spannende Lektüre. Dieser Teil zeigt vielfältige Parallelen auf und eröffnet so Einblicke in die in jener Zeit gerade über die DDR etablierten engen literarischen Beziehungen zwischen China und Deutschland.“ (Helwig Schmidt-Glinzer, fachbuchjournal 4/2018) "Herausgekommen ist ein voluminöses Werk, welches in vier untergliederte Hauptkapitel strukturiert ist. Wenn die meisten - wenn man den Gesamttextkorpus aufgliedern möchte - Detailstudien sich auch mit Leben und Werk schriftstellerischer Persönlichkeiten befassen, so wurden die historischen Entwicklungen, soweit sie die Kultur- und Außenpolitik der beiden Staaten betreffen,adäquat berücksichtigt. Ohne Übertreibung lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass hier eine literaturhistorische Analyse vorliegt, die für den behandelten Zeitrahmen und die Thematik ihresgeichen sucht." (Ukrich van der Heyden, Das Historisch-Politische Buch, Jg. 66, Heft 1/2018)****************The Second World War, the call to explore their national centres of production, new areas of material to be unlocked: these were essential stages which characterised authors in the GDR and China in the first half of the 20th century. We often see in this literature nothing more than a reflection of contemporary cultural policy. The aim of this study is to shed more light on the authors’ ‘workshop’. The authors examined range from Anna Seghers via Eduard Claudius to Karl-Heinz Jacobs and Christa Wolf. They are contrasted with the work of their Chinese colleagues such as Bing Xin, Lu Ling or Xu Huaizhong. The opinions of authors and contemporary witnesses as expressed in letters, conversations and interviews also offer revealing insights.
Aktualisiert: 2022-11-18
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Schreiben als Therapie

Schreiben als Therapie von Saechtig,  Alexander
Sein Hang zur Selbstbespiegelung und die Vorliebe für das Porträtieren der dunklen Abgründe seiner Seele brachten dem Schriftsteller Yu Dafu (1896-1945) den Ruf des enfant terrible in der chinesischen Literaturszene der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts ein. Ganz anders dagegen reagierte das Leserpublikum in Japan, das in den fragmentarischen Erzählungen des Yu, die allesamt durch eine den Autor verkörpernde Zentralfigur verbunden sind, die Form des der japanischen Literatur eigenen autobiographischen Genres shishosetsu abgebildet sah, dem bis heute eine therapeutische Funktion in Japan zugeschrieben wird. Der langjährige Studienaufenthalt des von seelischen Konflikten zerrissenen Yu Dafu in Japan, seine Kenntnis japanischer shishosetsu und persönliche Zusammenkünfte mit bekannten shishosetsu-Autoren wie Shiga Naoya oder Oda Takeo geben ebenso Anlass, einen Zusammenhang zwischen dem japanischen Genre und den Erzählungen des Yu zu sehen, wie auch die besondere Betrachtungsweise japanischer Sinologen, die Yu Dafus Erzählprosa mit denselben Mechanismen rezipieren und nach gleichen Kriterien würdigen wie einen japanischen shishosetsu. Die Studie verfolgt das Ziel, mittels einer narratologischen Analyse die gattungsspezifischen Merkmale des shishosetsu in der frühen Erzählprosa Yu Dafus nachzuweisen. Verschiedene Selbstzeugnisse des Yu, die auf die Überwindung einer seelischen Krise als Motivation zum Schreiben hindeuten, werfen gleichzeitig ein Licht auf die Frage nach den inneren Beweggründen des jungen Schriftstellers, in geradezu exhibitionistischer Art und Weise seine Seelenqual vor dem Leser zu enthüllen.
Aktualisiert: 2020-06-09
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