Warum und wie sollen wir fremde Kulturen verstehen? Interkulturelle Verständigung zählt im globalen Zeitalter nicht mehr nur zum guten Ton, denn wo Kulturen aufeinandertreffen, stoßen oft auch unterschiedliche politische Überzeugungen, sittliche Einstellungen und soziale Ansprüche zusammen. Erfolgreiche Vermittlungsprozesse sind „Dealmaker“ und Garant auf globalisierten Handelspfaden und Verhandlungswegen. Diesem Tatbestand trägt Judith Schildt Rechnung, indem sie sich der Frage nach der Möglichkeit eines spezifisch auf fremde Kulturen bezogenen Verstehens widmet. In Auseinandersetzung mit einschlägigen Positionen der Philosophiegeschichte entfaltet sie das Konzept eines ‚konkreten Perspektivismus‘, in welchem sich eine Offenheit gegenüber anderen Kulturen mit asymmetrischen Beziehungen zum Fremden verschränkt sieht. Während die Autorin mit Gottfried Wilhelm Leibniz das Problem von Universalismus und Relativismus diskutiert, bestimmt sie mit Søren Kierkegaard das individuelle Selbst als perspektivischen Dreh- und Angelpunkt jeglichen Verstehens. Mit Bernhard Waldenfels konturiert sie den Bezug auf Fremdes als ordnungskulturellen Hiatus, während sie im Anschluss an Niklas Luhmann funktionalistische Effekte des Verstehens bestimmt. Kultur entfaltet sich so als Einspruch gegen interpretative Verstarrungstendenzen. Den auf dieser Grundlage gewonnenen Erkenntnissen schließt die Autorin eine Fallstudie zur zeitgenössischen chinesischen Technikphilosophie an.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Was heißt es eigentlich zu übersetzen? Wo fängt Übersetzung an? Wo hört Übersetzbarkeit auf? Um solche Präliminarien aufzuspüren, auszuloten und dingfest zu machen, trafen sich 2008 Nachwuchswissenschaftler aus drei Nationen zu einer deutsch-polnischen Tagung in Łódź. Ausgangspunkt und Motivation für diese erste Tagung von Kultur-KonneX, einem jungen Forum für interkulturelle Reflexion, war die Überzeugung, dass die Frage nach der Übersetzbarkeit eine präzisere Antwort auf die Frage nach der Verstehbarkeit von unterschiedlichen Kulturen gibt. Schließlich ist übersetzbar immer nur das, was vorher irgendwie auch verstanden, also innerlich nachvollzogen wurde. Das jedoch scheint in den unterschiedlichen Bereichen, in denen Übersetzungen eine Rolle spielen, bei näherer Betrachtung nicht immer der Fall zu sein. Der Band schließt Wissenslücken, indem er interdisziplinär aufzeigt, was Übersetzbarkeit behindert und wie das Problem der Übersetzbarkeit besser angegangen werden kann. In diesem Sinne verstehen sich die versammelten Detailstudien und Reflexionen als Brückensteine für eine bessere interkulturelle Verständigung.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Aktualisiert: 2019-10-25
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Als mit der Doppelnummer 10/11 zum Thema der nicht-okzidentalen Philosophie im 20. Jahrhundert der fünfte Jahrgang dieser Zeitschrift erschienen war, gratulierte ein Rezensent bereits zu zehn Jahren unseres Bestehens, etwas verfrüht. Nun also ist es soweit: mit der Nummer 20 zum Thema Universalismus sind zehn Jahrgänge komplett, worauf wir stolz sind. Ein solches Datum ist gewöhlich Anlass für Rückblick und Ausblick, und diesem Brauch wollen wir uns nicht ganz entziehen.
Als Herausgeber und als Redaktionsleiter haben wir zunächst einmal eine Reihe von Danksagungen zu leisten.
Von den Aufsätzen, die in den ersten zwanzig Ausgaben veröffentlicht wurden, sind etwa sechzig Übersetzungen, was einem Schnitt von drei übersetzten Artikeln pro Nummer entspricht. Dass es in der Absicht der Redaktion lag, Beiträge im Deutschen zugänglich zu machen, erklärt nur zum Teil, dass dies auch möglich war, denn all das geschah ehrenamtlich: durch Mitglieder der Redaktion und andere KollegInnen. Unter diesen Übersetzungen finden sich neben solchen aus mehreren gängigen europäischen Sprachen auch andere, zum Beispiel aus dem Türkischen, Arabischen oder Japanischen. Wir meinen, damit unserer Absicht, „in die philosophischen Diskurse Beiträge aller Kulturen und Traditionen als gleichberechtigte einzuflechten“, zumindest näher gekommen zu sein.
Außer dem Übersetzen von Beiträgen geschieht bei dieser Zeitschrift die gesamte Redaktionsarbeit, das Lektorat, und weitestgehend auch Layout und Vertrieb ehrenamtlich und somit gratis. Das erklärt den günstigen Preis der Zeitschrift. Doch wäre uns auch das nicht möglich gewesen ohne die Förderung, die uns das Bundesministerim für Wissenschaft und Forschung von Beginn an, und seit der Ausgabe 10/11 auch die Wissenschaftsabteilung des Magistrats der Stadt Wien gewährt. Darüber hinaus haben wir Spenderinnen und Spendern aus dem Leserkreis zu danken, die uns über die Jahre hin geholfen haben.
Danken möchte wir auch den Autorinnen und Autoren, die stets bereitwillig der Einladung und den Vorschlägen der Redaktion entsprochen haben, was die Verwirklichung eines solchen Projekts überhaupt erst möglich macht. Wenn eine Autorin dann überdies fand, sie hätte noch nie zuvor in einem „such beautiful serious journal“ publiziert, so freut das mehrfach.
Verlag und Vertrieb der Zeitschrift hat seit ihrem Beginn die „Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WiGiP)“ durchgeführt. Unseren Leserinnen und Lesern außerhalb Wiens steht bei dieser Nennung vielleicht manchmal ein etwas irreführendes Bild vor Augen, ein Institut etwa oder zumindest ein Büro. Dazu hat es leider bisher nicht gelangt, was beispielsweise jede Aussendung eines neuen polylog zu einem kleinen Event macht. Die WiGiP ist nicht mehr – aber eben auch nicht weniger – als ein sehr aktives Netz von Menschen, ein „Forum eines philosophischen Polylogs“, wie auf ihrer Website zu lesen ist. Zu diesem Forum gehört gewiss die Zeitschrift; dazu gehören aber auch die regelmäßigen „jours fixes“, seit einigen Jahren im Afro-Asiatischen Institut in Wien, wie auch andere Aktivitäten verschiedener WiGiP-Mitglieder.
In dieser Ausgabe finden Sie wie immer Beiträge zu einem Thema (diesmal: Universalismus), Forumsbeiträge sowie einen umfangreichen Teil mit Besprechungen und Hinweisen auf Neuerscheinungen. Dazu aber finden Sie diesmal etwas Neues, nämlich eine Reihe knapp gefasster Antworten auf eine Frage der Redaktion, die uns zum Anlass dieser Nummer geboten schien. Die Frage, die wir an Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats und andere KollegInnen stellten, lautete: „ Gibt es einen Erkenntnisfortschritt durch interkulturelles Philosophieren?” Nicht alle Antworten konnten zeitgerecht fertig gestellt werden, darum werden Sie wohl auch in unserer nächsten Ausgabe noch einige Überlegungen dazu vorfinden. Schon jetzt können wir aber sagen, dass uns diese Antworten nicht zum Aufgeben, sondern zum Weitermachen animieren. Und vielleicht sind Fragen ähnlicher Art künftig öfter zu stellen, um im Sinne eines Polylogs weiter zu kommen.
Aktualisiert: 2020-12-31
Autor:
Christoph Antweiler,
Pier C Bori,
Raúl Fornet-Betancourt,
Elmar Holenstein,
Heinz Kimmerle,
Giangiorgio Pasqualotto,
Gregor Paul,
Dina C. Picotti,
Mario Rojas Hernández,
Hans J Sandkühler,
Hans Schelkshorn,
Judith Schildt,
Michael Shorny,
Bernhard Waldenfels,
Franz M Wimmer
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