21. Juni, der längste Tag des Jahres, halb sechs Uhr morgens, Sonnenaufgang: Ein Sohn macht sich auf den Weg – seine Mutter hat ihn gebeten, ihr beim Sterben zu helfen, wenn die Sonne untergeht am Ende dieses Tages. Er braucht Zeit und frische Luft, also geht er zu Fuß von einer Stadt zur anderen, fünfzehn Stunden lang, und versucht unterwegs, seine Mutter am letzten Tag ihres Lebens endlich zu begreifen. Er erinnert sich an sein Aufwachsen in der Kleinstadt, an ein Leben als Kind dieser Eltern, als Bruder seiner älteren Schwester. Er stellt Fragen und wundert sich; zu jeder vollen Stunde denkt er sich einen möglichen Abschied von seiner Mutter aus. Er schweift ab, beobachtet Vögel, geht. Bis er fast nicht mehr kann und es Abend wird.
Ralf Schlatter erzählt von einer ganz normalen, unspektakulären Familie, vom Unausgesprochenen und von der Einsamkeit, von immergleichen Mustern und vom Gewicht der Ahnen, aber er tut das mit humorvoller Leichtigkeit, großer Fantasie und wunderbar liebevollem, versöhnlichem Blick – so wird schließlich auch das Schwere leicht.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Einer schreibt, dass er träumt, er lande mit fünf anderen auf einer einsamen Insel und beginne eines Abends am Lagerfeuer, eine Geschichte zu erzählen, von elf Menschen, die einer Frau, die im Sterben liegt, eine Woche lang Geschichten erzählen. Geschichten vom Glück, von der Liebe, von wahrer oder falscher Freundschaft, vom wahren oder falschen Leben, vom wahren oder falschen Ich, von der Zeit und ruhig auch vom Tod. Und los geht der Reigen. Wie eine Bergwanderung über Pässe eröffnet Ralf Schlatter immer neue Horizonte und faltet seine Welt vor uns auf, eine Welt voll von wilder Fantasie, magischem Realismus, poetischer Bildsprache, tieferem Sinn und höherer Komik.
43’586 ist eine augenzwinkernde Hommage an Boccaccios Decamerone, entstanden notabene unter dem Eindruck der Pest-Pandemie. Und wie bei Boccaccio wird auch hier in erster Linie das Leben gefeiert. Und immer unter der Oberfläche hervorschimmernd: die lebenserhaltende Notwendigkeit des Erzählens an sich – und das Spiel damit. Bis dem Erzähler buchstäblich die Wörter ausgehen.
Aktualisiert: 2023-05-17
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So beginnt Ralf Schlatters ungewöhnlicher Roman, so beginnt die Geschichte von Henk, der an seinem fünfzigsten Geburtstag am Straßenrand steht und auf ein Zeichen zum Aufbruch wartet, der zurückschaut auf sein Leben, auf sich, den Schlaks vom Dorf, dessen Vater fremdgeht und verschwindet, dessen Mutter verstummt, der von einem Raben getröstet wird, der eines Tages auszieht, sich selbst zu finden, der Zuflucht bei den Vögeln sucht – und den Vögel am Ende in sein Dorf zurückführen, zurück zu den Menschen und zu seiner großen Liebe.
Der Autor und Kabarettist Ralf Schlatter erzählt ein berührendes zeitgenössisches Märchen und feiert zugleich ein großes Fest der Sprache: Verspielt und bildstark, anspielungsreich – Morgenstern, Dante, Beuys, Nietzsche, Kant und viele andere zwinkern aus dem Text – und elegant führt der herrlich selbstironische Erzähler durch eine atemberaubend dichte Geschichte voller Fantasie, Tragikomik und geistreichem Witz. Und ja: in Reimen, von der ersten bis zur letzten Zeile. Weil Reimen glücklich macht – uns und am Ende vielleicht auch Henk.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Einer schreibt, dass er träumt, er lande mit fünf anderen auf einer einsamen Insel und beginne eines Abends am Lagerfeuer, eine Geschichte zu erzählen, von elf Menschen, die einer Frau, die im Sterben liegt, eine Woche lang Geschichten erzählen. Geschichten vom Glück, von der Liebe, von wahrer oder falscher Freundschaft, vom wahren oder falschen Leben, vom wahren oder falschen Ich, von der Zeit und ruhig auch vom Tod. Und los geht der Reigen. Wie eine Bergwanderung über Pässe eröffnet Ralf Schlatter immer neue Horizonte und faltet seine Welt vor uns auf, eine Welt voll von wilder Fantasie, magischem Realismus, poetischer Bildsprache, tieferem Sinn und höherer Komik.
43’586 ist eine augenzwinkernde Hommage an Boccaccios Decamerone, entstanden notabene unter dem Eindruck der Pest-Pandemie. Und wie bei Boccaccio wird auch hier in erster Linie das Leben gefeiert. Und immer unter der Oberfläche hervorschimmernd: die lebenserhaltende Notwendigkeit des Erzählens an sich – und das Spiel damit. Bis dem Erzähler buchstäblich die Wörter ausgehen.
Aktualisiert: 2022-07-19
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Wir haben uns in der Ausgabe Transhelvetica #59 «In 80 Seiten um die Welt» ein bisschen von der Haustüre weg gewagt und uns von der Ferne inspirieren lassen: Von der Lebenslust des Südens, den liebevoll reduzierten Objekten aus dem Norden, den ruhebringenden Philosophien des Fernen Ostens und der knisternden Erotik aus dem Westen. Und während wir in dieser Ausgabe ferne Länder entdecken, verlassen wir doch nie die Schweiz. Jetzt gibt es das Transhelvetica #59 auch in Buchform und mit Hardcovereinband – mit weit über 80 Seiten, dafür mit Garantie auf 80 würzige Reisestunden.
Unser Freund und Autor Ralf Schlatter ist in die Fussstapfen von Phileas Fogg getreten und hat zusammen mit seiner Frau Ruth «Passepartout» Grünenfelder in nur 10 Tagen die globalen Höhepunkte der Schweiz besucht. Die Auswahl der besuchten Länder war lustvoll, aber auch schwierig. Es gibt noch so viele Welten vor unserer Haustüre.
Aktualisiert: 2022-01-21
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21. Juni, der längste Tag des Jahres, halb sechs Uhr morgens, Sonnenaufgang: Ein Sohn macht sich auf den Weg – seine Mutter hat ihn gebeten, ihr beim Sterben zu helfen, wenn die Sonne untergeht am Ende dieses Tages. Er braucht Zeit und frische Luft, also geht er zu Fuß von einer Stadt zur anderen, fünfzehn Stunden lang, und versucht unterwegs, seine Mutter am letzten Tag ihres Lebens endlich zu begreifen. Er erinnert sich an sein Aufwachsen in der Kleinstadt, an ein Leben als Kind dieser Eltern, als Bruder seiner älteren Schwester. Er stellt Fragen und wundert sich; zu jeder vollen Stunde denkt er sich einen möglichen Abschied von seiner Mutter aus. Er schweift ab, beobachtet Vögel, geht. Bis er fast nicht mehr kann und es Abend wird.
Ralf Schlatter erzählt von einer ganz normalen, unspektakulären Familie, vom Unausgesprochenen und von der Einsamkeit, von immergleichen Mustern und vom Gewicht der Ahnen, aber er tut das mit humorvoller Leichtigkeit, großer Fantasie und wunderbar liebevollem, versöhnlichem Blick – so wird schließlich auch das Schwere leicht.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Felix Steingruber ist Katzenhalter, Kammerjäger und Junggeselle mit unspektakulärem Leben: Von Schädlingen geplagte Hausfrauen nötigen ihn zum Kaffeetrinken, seine Mutter gibt die Hoffnung auf Enkelkinder nicht auf, Frau Obermüller bringt hin und wieder nach Katzenart ein Geschenk nach Hause. Nach einem seltsamen Traum aber muss Steingruber über den Tod nachdenken. Ein Ratgeber aus der Bibliothek empfiehlt ihm, Tagebuch zu führen. Das macht er, ein ganzes Jahr lang. Außerdem findet er in der Bibliothek eine Bibliothekarin, die dieses Jahr zu etwas Einzigartigem macht …
Ralf Schlatter versteht es unnachahmlich, Tragisches und Komisches ineinander zu verweben, er entdeckt die Poesie im Unscheinbaren, die Schönheit im Morbiden.
Aktualisiert: 2020-01-17
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Alfons Liesegang, 62, Seismologe, soeben verstorben, soll einem Engel sein Leben erzählen. Der Clou dabei: So lange er erzählt, so lange darf er nachher noch einmal zurück auf die Welt. Alfons Liesegang beginnt zu reden. Wie lange dauert sein erzähltes Leben? Woran erinnert er sich? Lässt er Unangenehmes aus? Erzählt er ewig - in der Hoffnung auf ewiges Leben?
In einem einzigen Monolog, getragen von rhythmischer und bildhafter Sprache, erzählt Liesegang seine Lebensgeschichte. Vom Bruder, der tot zur Welt kam, von der Mutter, die spurlos verschwindet, vom Vater, dem Geologen, der im Keller Steine zerschlägt, von seiner großen Liebe zur Strahlerin Eva Gutknecht, vom Lied der Rolling Stones über den Teufel und von einer Zwergfledermaus, die wie ein Derwisch durch die ganze Geschichte flattert und ihm am Ende das finale Zeichen gibt.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Gustav Julius Kaufmann will „das Weite suchen", als er am Tag seines 32. Geburtstages Stadt und Arbeitsplatz einfach hinter sich lässt, um sich hinter Glattbrugg, Rümlang, Oberglatt, Niederhasli, Dielsdorf, Ober- und Niederweningen in die Büsche zu schlagen, immer Richtung Westen.
Auf nach Maliaño! Nach Maliaño und zu Ida Nordpol Zeppelin, deren Stimme er bereits aus dem Weltempfänger kennt, wo sie verkündet hat: „Das ist eine meteorologische Sensation. Ich sehe es auch auf dem Radarbild ganz deutlich. Das sind die Vorläufer eines Hochdruckgebiets, und das Hochdruckgebiet kommt von Osten. Es sieht beständig aus und ist eigentlich gar nicht möglich. Ich nenne es Gustav."
Mit traumwandlerischer Sicherheit wird Gustav sein Maliaño erreichen und dort vielleicht erfahren, was ihm eigentlich bestimmt ist: eine wundersame wetterbedingte Liebes-geschichte.
Die Neuauflage der seit einiger Zeit vergriffenen Preziose Maliaño stelle ich mir auf einem Hügel vor soll Gelegenheit bieten, diese wunderbar poetische Erzählung (wieder) zu entdecken.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Eine Blumenwiese hat jeder schon einmal gesehen. Aber eine Blumenwiese, die auswandert?
Margarethe heißt sie, und sie möchte zu gerne wissen, was auf der anderen Seite des Hügels ist, wohin der Fluss fließt, den sie von Weitem rauschen hört, und wie die Welt wohl von hoch oben aussieht. Also nimmt sie ihre vier Ecken zusammen und geht. Wen sie auf ihrer Wanderung trifft? Was sie alles erlebt und wohin ihr Weg am Ende führt?
Ralf Schlatter, preisgekrönter Schweizer Autor und Kabarettist („schön&gut“), erzählt in seinem ersten Kinderbuch eine wunderbar fantastische und poetisch verspielte Geschichte. Und das Schönste daran: Er hat Margarethes Reise auch gleich selbst illustriert!
Aktualisiert: 2023-04-15
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Felix Steingruber ist Katzenhalter, Kammerjäger und Junggeselle mit unspektakulärem Leben: Von Schädlingen geplagte Hausfrauen nötigen ihn zum Kaffeetrinken, seine Mutter gibt die Hoffnung auf Enkelkinder nicht auf, Frau Obermüller bringt hin und wieder nach Katzenart ein Geschenk nach Hause. Nach einem seltsamen Traum aber muss Steingruber über den Tod nachdenken. Ein Ratgeber aus der Bibliothek empfiehlt ihm, Tagebuch zu führen. Das macht er, ein ganzes Jahr lang. Außerdem findet er in der Bibliothek eine Bibliothekarin, die dieses Jahr zu etwas Einzigartigem macht …
Ralf Schlatter versteht es unnachahmlich, Tragisches und Komisches ineinander zu verweben, er entdeckt die Poesie im Unscheinbaren, die Schönheit im Morbiden.
Aktualisiert: 2020-02-14
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Vorsicht! Sie haben ein geballte Ladung in den Händen: das zweite Paket Schreckmümpfeli aus der Hörbuchedition von Schweizer Radio DRS und Christoph Merian Verlag.
Geniessen Sie diese grausig-schönen Kurzkrimis, die jeden Montag nach 23 Uhr auf Schweizer Radio DRS 1 schwarzhumorigen Schauer verbreiten.
Junge Schweizer Autorinnen und Autoren wie Ralf Schlatter, Gion Mathias Cavelty und Katja Alves haben sich vom Schreckmümpfeli-Fieber anstecken lassen und reihen sich ein in die Liste bewährter Namen wie Michael A. Praetorius, Ernst W. Heine und Irma Greber.
Achtung, die beiliegende CD kann Ihnen den Schlaf rauben!
Aktualisiert: 2020-01-06
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'Das Chancenplus war ausgeglichen' ist laut Gerüchten ein Ausspruch des grossen Sprachathleten Lothar Matthäus. Dieser Satz zeigt aufs Schönste, wie sich die Sprache und das runde Leder, wie sich Literatur und Fussball ergänzen und einander hold sind. Die Fussballer schaffen abenteuerliche Sprachkunststücke, während die Literaten abenteuerlich Fussball spielen – aber beide sind kreativ und glücklich dabei! So auch die FAdS, die Fussball spielenden Autorinnen und Autoren der Schweiz*. In unzähligen Kämpfen gestählt berichten sie hier von ihren ersten und letzten Spielen, von ehrenvollen Niederlagen und
glänzenden Siegen und von der tiefen Wahrheit des Ausdrucks 'in Schönheit sterben'. Oder, wie Jean Paul Sartre sagt: 'Bei einem Fussballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.'
Aktualisiert: 2021-02-27
Autor:
Urs Heinz Aerni,
Wolfgang Bortlik,
Ernst Burren,
Martin R Dean,
Bänz Friedli,
Andreas Gefe,
Sandra Hughes,
Markus Kirchhofer,
Lorenz Langenegger,
Rolf Lappert,
Pedro Lenz,
Helmut Maier,
Michael van Orsouw,
Elio Pellin,
Maurizio Pinarello,
Markus Ramseier,
Hansjörg Schertenleib,
Bruno Schlatter,
Ralf Schlatter,
Giuseppe Sofo,
Franco Supino,
Vincenzo Todisco,
Patrick Tschan,
Peter Zeindler
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Alfons Liesegang, 62, Seismologe, soeben verstorben, soll einem Engel sein Leben erzählen. Der Clou dabei: So lange er erzählt, so lange darf er nachher noch einmal zurück auf die Welt. Alfons Liesegang beginnt zu reden. Wie lange dauert sein erzähltes Leben? Woran erinnert er sich? Lässt er Unangenehmes aus? Erzählt er ewig – in der Hoffnung auf ewiges Leben?In einem einzigen Monolog, getragen von rhythmischer und bildhafter Sprache, erzählt Liesegang seine Lebensgeschichte. Vom Bruder, der tot zur Welt kam, von der Mutter, die spurlos verschwindet, vom Vater, dem Geologen, der im Keller Steine zerschlägt, von seiner großen Liebe zur Strahlerin Eva Gutknecht, vom Lied der Rolling Stones über den Teufel und von einer Zwergfledermaus, die wie ein Derwisch durch die ganze Geschichte flattert und ihm am Ende das finale Zeichen gibt.
Aktualisiert: 2020-02-14
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Wer die Gedichte von Jürg von Ins liest, braucht keine Spirituosen mehr. Er lehnt sich zurück und hat für Stunden Stoff zum Träumen. Aber wie beim Konsum anderer Stimulantien wird er nicht richtig satt davon, im Gegenteil. Die Gedichte neigen auch zum stechenden Aphorismus:
„Oft zahlt des Einen Neugeburt/ ein Andrer mit dem Tod“ oder
„Wahrheit ward immer schon herausgezogen/ aus etwas Anderem, das vorher war“.
Bei Jürg von Ins passiert die Erkenntnis bisweilen wie ein Unfall:
„Schau nicht, wo du hingefallen/ schau wo ausgerutscht“.
Bewusstes Schlittern. Das Gedicht als kultivierter Lapsus. Lallen und Heiliger Geist sind nicht immer zweifelsfrei auseinander zu halten.
Eigentlich ist ja jeder Dichter ein Rumpelstilzchen. Er fordert die Leute auf, seinen Namen herauszufinden, und macht es ihnen zugleich schwer. Nur manchmal, wenn er meint, niemand schaue ihm zu, verrät er sich plötzlich beim nächtlichen Feuertanz.
Wie nahe liegen hier das Erhabene und das Lächerliche nebeneinander, wie leidenschaftlich sind sie ineinander verkrallt! Das Heilige weiss, dass es jeden Moment auf einer Bananenschale ausrutschen könnte. Und wie ein Kanon hat dieser Gedichtkreis von Jürg von Ins eigentlich kein Ende. Wir brechen die Fahrt mit der einen Stimme ab, während die andere anderswo neu beginnt. (David Signer)
Aktualisiert: 2020-04-30
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Wie sieht die Zukunft in 20 Jahren aus? Schweizer Radio DRS sucht Antworten. Bis November 2010 berichtet DRS 1 einmal pro Monat unter dem Motto «Mit DRS 1 i d'Zuekunft» live aus kleinen und grossen Schweizer Orten, in denen die Zukunft schon begonnen hat. Jeder Tag ist einem Thema gewidmet, Trends und Megatrends werden aufgezeigt und erklärt. Zum Abschluss erscheint ein Buch, das die Zukunftsthemen von einer anderen – literarischen, essayistischen – Seite aufnimmt. Zehn Schweizer Autoren schreiben je eine Kurzgeschichte zu den Themen Gesellschaft, Wirtschaft/Geld/Arbeit, Glaube und Werte, Gesundheit, Umwelt/Energie/Rohstoffe, Tradition und Moderne, Raum und Landschaft, Mobilität und Verkehr, Bildung/Medien/Politik, Sicherheit. Die in der Zukunftswerkstatt von Patrick Frey alias Dr. Future entstandenen Visionen werden in kurze Werkstattberichte gefasst und durch Zahlen und Fakten ergänzt.
Aktualisiert: 2022-01-24
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Gustav Julius Kaufmann will „das Weite suchen“, als er am Tag seines 32. Geburtstages Stadt und Arbeitsplatz einfach hinter sich lässt, um sich hinter Glattbrugg, Rümlang, Oberglatt, Niederhasli, Dielsdorf, Ober- und Niederweningen in die Büsche zu schlagen, immer Richtung Westen.
Auf nach Maliaño! Nach Maliaño und zu Ida Nordpol Zeppelin, deren Stimme er bereits aus dem Weltempfänger kennt, wo sie verkündet hat: „Das ist eine meteorologische Sensation. Ich sehe es auch auf dem Radarbild ganz deutlich. Das sind die Vorläufer eines Hochdruckgebiets, und das Hochdruckgebiet kommt von Osten. Es sieht beständig aus und ist eigentlich gar nicht möglich. Ich nenne es Gustav.“
Mit traumwandlerischer Sicherheit wird Gustav sein Maliaño erreichen und dort vielleicht erfahren, was ihm eigentlich bestimmt ist: eine wundersame wetterbedingte Liebes-geschichte.
Die Neuauflage der seit einiger Zeit vergriffenen Preziose Maliaño stelle ich mir auf einem Hügel vor soll Gelegenheit bieten, diese wunderbar poetische Erzählung (wieder) zu entdecken.
Aktualisiert: 2020-02-14
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"Treten Sie in meinen Verein ein" bittet Ralf Schlatter zu CD-Beginn seine ZuhörerInnen, nur um sie am Ende des Tracks zu mahnen, wieder schleunigst auszutreten. Sein Verein besteht nämlich nur aus ihm selbst. In dieser Umkehrung zeichnet er ein vierminütiges Sittenbild der kleinkarierten Vereinsmeierei. Auch wenn durch satte Reimschemen geprägt und von Wortspielen gespickt, wirken Schlatters Texte prosaisch. Er erzählt Geschichten. Manche beginnen im Alltag und steigern sich ins Fantastische, sei es ein Besuch bei der Buchmesse ("Die Suhrkampschlampe") oder ein Computerproblem ("Mein PC"). Er gibt traditionellen Geschichten eine andere Wendung ("Heidi for slam") oder nimmt sich politische oder gesellschaftliche Themen vor ("Mein Verein", "Die reichsten Schweizer").
"Treten Sie in meinen Verein ein" zeigt Schlatters unverkennbare Slam-Poesie, wie sie auch auf den Slam-Bühnen wirkt: Sein ihm eigenes Reimschema - ein lyrisches Ping-Pong - treibt die Geschichten theatralisch und dynamisch voran. Da ist eine Vorliebe für Spielereien mit Alltagsworten wie Verlagsnamen ("Die Suhrkampschlampe") oder Bezeichnungen von ICE-Zügen ("Minibarstar"), die Schlatter als Hintergrund der Geschichten dienen.
Schlatter hat die CD zusammen mit DJ Piotr (St. Johann/Österreich) produziert: So gerät etwa die Abrechnung an die reichsten Schweizer dank dem elektronisch verfremdeten Geräusch des Geldzählens zu einem wahren Industrial-Track. Zwei Live-Aufnahmen - darunter auch "Eine kleine Geschichte vom anderen Geschlecht", der erste veritable "Slam-Hit" in der Schweiz - dokumentieren schliesslich Atmosphäre und Dramatik bei Poetry Slams, wo Schlatter in den letzten Jahren häufig auftrat. So gewann er unter anderem im November 2001 in Hamburg den 2. Platz im Einzel des German International Poetry Slam, der Olympiade der deutschsprachigen Slamszene.
Ralf Schlatter lebt als Autor und Kabarettist in Zürich. Er hat zwei Romane veröffentlicht und zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Salzburger Stier 2004 zusammen mit Anna-Katharina Rickert für das duo "schön&gut".
Aktualisiert: 2020-05-27
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Jeder, der schreiben kann, hat eine eigene Sprache und eine eigene Handschrift. Manchmal kann man solche Handschriften auf der Strasse finden: Einkaufszettel, zerrissene Liebesbriefe, auf Fahrkarten gekritzelte Handynummern. Der Schriftsteller und Kabarettist Ralf Schlatter hat zehn Jahre lang solche ‹verlorenen Worte› aufgehoben und gesammelt. Zu hundert der schönsten hat er Figuren und Hintergrundgeschichten erfunden: hochkomische Texte, tragische Kurzgeschichten, berührende, kleine Schicksale. Als Leckerbissen im Buch versteckt sind Gastgeschichten vom jungen Berner Autor Christoph Simon, von Ruth Schweikert und von Franz Hohler.
‹Verzettelt› ist ein Dokument unseres sprachlichen Alltags und ein Stück moderne Schweizer Literatur.
Aktualisiert: 2022-12-03
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Hier erzählt er die Geschichte von Gustav Julius Kaufmann, der eines Tages jäh Alltag und Beruf hinter sich lässt und zu Fuß Richtung Westen auszieht, einen Ort namens Maliaño zu finden, den er sich auf einem Hügel vorstellt. Denn dort wohnt Ida Nordpol Zeppelin, die eine Wetterradiostation betreibt und seit sieben Jahren auf ein beständiges Hochdruckgebiet wartet. Nun ist es unterwegs und heisst Gustav.
Aktualisiert: 2018-07-12
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