Student*innen der Alice Salomon Hochschule in Berlin-Hellersdorf äußerten Kritik an einem Gedicht, das von der Leitung an der Hochschulfassade angebracht worden war. Sie forderten Beteiligung, gingen demokratisch durch alle Gremien der Hochschulselbstverwaltung – und erreichten so Veränderung. Eine Mehrheit aus Politik und Gesellschaft, vor allem durch ein Mehr an Macht gekennzeichnet, empörte sich darüber dermaßen, dass sie autoritäres Einschreiten forderte. Der Vorwurf: Die Student*innen sprächen lediglich für eine Minderheit. Arne Schmitt verarbeitet in seinem Künstlerbuch ein öffentlicher text die Debatte um Eugen Gomringers Gedicht „avenidas”. Seine Technik ist die Montage, sein Material sind Zeitungsartikel: die Sprache in den Medien wird hier selbst zum Gegenstand der Betrachtung. Einige der Texte sind populistisch vereinfachend und von Skandalgier getrieben, andere um Vermittlung bemüht. Das Nebeneinander der unterschiedlichen Tonlagen gibt einen Eindruck von der Verfasstheit des gegenwärtigen medialen Sprechens.
Arne Schmitt lebt und arbeitet in Köln. Seine Arbeiten wurden 2013 mit dem Wüstenrot-Preis ausgezeichnet. 2016 war er Karl Schmidt-Rottluff-Stipendiat, 2018 gewann er den Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen.
Aktualisiert: 2022-02-17
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Auf Einladung der Berliner Wohnbaugesellschaft WoGeHe sollte der belgische Architekt Lucien Kroll 1994 die großdimensionierten Siedlungsformate von Berlin-Hellersdorf überarbeiten. Er entwickelte gemeinsam mit Anwohner*innen einen wilden Rück- und Umbauprozess des downscalings, was das modulare Prinzip der DDR-Großtafelbauweise für die Bewohner*innen adaptierbar machen sollte. 1996 erschien im Pariser Verlag L‘Harmattan die kleine französisch Dokumentationsbroschüre „ENFIN CHEZ SOI, Réhabilitation de Préfabriqués“ (ENDLICH ZU HAUSE, Sanierung von Fertigteilgebäuden). Eine deutsche Version für Hellersdorf sowie das deutschsprachige Publikum steht bis heute aus. Das Buch macht die Texte und das historische Bildmaterial allgemein zugänglich. Zudem ordnen Gespräche mit damals Beteiligten, Texte von Jochen Becker und Jesko Fezer sowie ein Bild-Essay des Fotografen Arne Schmitt den radikalen Planungsvorschlag Krolls in Geschichte und Gegenwart ein.
Jochen Becker arbeitet als Autor und Kurator in Berlin und ist Mitbegründer von metroZones und der station urbaner kulturen (Berlin-Hellerdorf). Zuletzt kuratierte er Chinafrika. under construction, Place Internationale sowie Mapping Along.
Jesko Fezer arbeitet als Gestalter und ist Professor für Experimentelles Design an der HFBK Hamburg. In Kooperation mit ifau realisiert er Architekturprojekte, er ist Mitbegründer der Buchhandlung pro qm sowie Teil der Kooperative für Darstellungspolitik.
Lucien Kroll (1927) ist ein belgischer Architekt, bei dessen Projekten die künftigen Nutzer*innen beteiligt sind. Sein bekanntestes Werk ist das Medical Faculty Housing an der Universität von Leuven, Belgien (1970-76).
Arne Schmitt ist Künstler und lebt in Köln und Zürich. Fotografie, Video und Text sind die Werkzeuge, mit denen er Konstellationen von Architektur und Geschichte, Stadt und Gesellschaft analysiert.
Aktualisiert: 2023-04-17
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Im Laufe der vergangenen acht Jahre haben zahlreiche Künstler, die eingeladen waren, im Skulpturenmuseum Marl auszustellen, zu diesem Anlass ein neues Werk geschaffen. So entstanden Videoarbeiten, Skulpturen und Fotografien, die eine intensive künstlerische Beschäftigung mit den vielfältigen Aspekten des städtischen Lebens in Marl, seiner Geschichte und Architektur, seiner Kunst und seinen Menschen zeigen. Das elegant und zugleich statisch wirkende Pferd auf dem Creiler Platz in der Videoarbeit von Melanie Manchot greift beispielsweise die archetypische Form der Reiterstatue auf und hinterfragt den Einsatz von Kunst im öffentlichen Raum. Arbeiten wie diese spiegeln aus künstlerischer Perspektive die Facetten von Marl wider und tragen sie so in die Welt hinaus.
Over the past eight years, numerous artists invited to exhibit at the Skulpturenmuseum Marl have created new works specifically for the occasion. The results include video works, sculptures, and photographs that reveal an intensive artistic preoccupation with the manifold aspects of urban life in Marl, its history and architecture, its art and its residents. These fascinating works reflect various facets of Marl from a creative perspective and carry them out into the world.
Aktualisiert: 2020-08-06
Autor:
Eva Antunes,
Christa Appel,
Reinhard Buskles,
Georg Elben,
Emmanuel Giagtzoglou,
Gerrit Gohlke,
Markus Heinzelmann,
Lorenza Kaib,
Baptist Orthmann,
Sophie Ribbe,
Verena Schäffer,
Marion Scharmann,
Arne Schmitt,
Friederike Schüle,
Ludwig Seyfarth,
Annette Urban,
Johannes Waßmer
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"Geräusch einer fernen Brandung" besteht lediglich aus einem Titel, 63 Farbfotografien und einem historischen Zeitungsartikel. Alle drei Elemente beziehen sich auf einen emblematischen Ort deutscher Großstädte, der die Nachkriegszeit und Gegenwart aufs Tiefste verbindet: jene breiten Hauptverkehrsstraßen, die allerorts Ringe um Kernstädte bilden und Schneisen durch Stadtflächen ziehen. Sie stehen für ein zentrales Moment urbanen Lebens: die Anwesenheit und gleichzeitige Beziehungslosigkeit von Bewohnern und Benutzern der Stadt – einen kleinteiligen Individualverkehr innerhalb einer umfassenden Straßenverkehrsordnung. So allgegenwärtig und banal jene Straßen wirken, so spezifisch und historisch relevant ist ihre Geschichte. Durch sie wurde die strukturelle Grundlage für die wiederaufzubauenden Städte nach 1945 gelegt. In Arne Schmitts detailreichen Fotografien bilden Straßennamen, Autos, Fassaden und Firmenembleme Stücke eines Mosaiks, die die bundesrepublikanische Gegenwart bilden.
Aktualisiert: 2020-12-30
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Der Fotograf Arne Schmitt ist im Jahre 2010 mit seiner Kamera durch die alte Bundesrepublik – die westlichen Bundesländer – gefahren und hat jene Orte dokumentiert, die nach 1945 von Bomben zerstört waren und durch neue Bauten ersetzt wurden. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen nüchtern den heutigen Zustand der architektonischen Entwürfe, die nach Kriegsende von einer Generation von Architekten gebaut wurde, die ihr Handwerkszeug bereits vor 1933 erlernt hatte und während der Zeit des Nationalsozialismus unter Schirmherrschaft des Generalinspekteurs Albert Speer ihre fachlichen Fähigkeiten in den Dienst des Staates stellten. Loyalität, Pragmatismus gepaart mit einer unpolitischen Haltung gegenüber den staatlichen Auftraggebern bestimmte ihre Arbeit. Als der Krieg beendet war, hatte sie schon die fertig ausgearbeiteten Pläne für die wiederherzustellenden Städte von Morgen in der Schublade. Die Zäsur, die viele Menschen nach 1945 durchlebten, ging an jener Architektengeneration vorbei. Sie bauten vom Nationalsozialismus in die Adenauer-Ära hinein. Sie hinterließen ihre sichtbaren Spuren: aufgelockerte Stadtlandschaften, Gebäude im modernen Stil, Verwaltungs-, Geschäfts- und Wohnhäuser mit zeitgemäßem Antlitz: unaufgeregt, funktional, leidenschaftslos. Man könnte auch sagen: kalt, ein Gefühl, das Alexander Mitscherlich in seinem Buch „Die Unwirtlichkeit unserer Städte“ festhielt und damit eine öffentliche Diskussion über die in Beton gegossenen Hinterlassenschaften jener Architekten entfachte, bei denen Gesinnung Form geworden war. Arne Schmitt hat davon ein beeindruckendes fotografisches Zeugnis abgelegt, die Fotografien eröffnen den Blick auf die bundesdeutsche Nachkriegsmoderne und die widersprüchlichen geistigen Strömungen, die in ihr zusammengefunden haben.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Die Straße ist das urbane Feld, in dem Musik, Skateboard, Graffiti und politische Aktionen aufeinandertreffen und in dem die beiden jungen Leipziger Fotografen Arne Schmitt und Andrzej Schmitt ihre Motive finden. Auf gemeinsamen Streifzügen durch Leipzig entstand 2009 ein Bildfundus, der ihre visuelle Umgebung beschreibt: Häuser, Straßen, Zeichen, Menschen, die sie prägen. Das Buch kombiniert die selbst aufgenommenen Fotos – Schwarzweiß und Kleinbild - mit Found-Footage-Material wie Platten-und CD-Cover, Buchillustrationen, Fotos aus Zeitschriften, Bilder aus dem Internet und vom Fernseher abfotografierte Stills. Beide Elemente – die eigenen Bilder und die gefundenen – sind zu einem fiktiven Skript montiert, in dem u.a. Leipzig 2009 mit New York City der späten 1980er zusammentrifft. In der gemeinsame Arbeit sehen die beiden Fotografen „eine visuelle Verschränkung des eigenen urbanen Umfelds mit den uns prägenden Subkulturen - oder: eine intellektuelle Reflexion von Straßenmentalität mit den Mitteln der Fotografie.“ Der Titel der Arbeit “It was the streets that raised me, streets that paid me, streets that made me a product of my environment” entstammt einem Hip-Hop-Song, der das Motiv der beiden Fotografen wiedergibt, eine Art innerer “Soundtrack”, der gleichzeitig die Form des Buches bestimmt: Eine Plattenhülle, in dem alle Bilder versammelt sind, auf der Rückseite – ähnlich wie die Liner Notes in der Musik – sind die Titel der Fotos abgedruckt.
Aktualisiert: 2020-12-31
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