Geschichtsmythen über historische Ereignisse werden gezielt von der jeweils herrschenden Klasse verbreitet, um eine bestimmte Lesart für alle Zeiten verbindlich zu machen, sie festzuschreiben und in die Hirne einzupflanzen. Eines Tages gehen sie in die Geschichtsbücher ein und werden wie unumstößliche Wahrheiten gehandelt, die dann jeder Schüler auswendig zu lernen hat, um den Test zu bestehen. Ohnehin soll das Nachfragen und Nachforschen nach Möglichkeit nicht mehr stattfinden. Kritische Geister, Zweifler, Skeptiker und echte Forscher sind inzwischen bei uns zu Verschwörungstheoretikern geworden, denen ein Aluhut aufzusetzen ist.
Was die Sowjetgeschichte angeht, so wird bis heute über eine ganze Reihe von Dingen hartnäckig geschwiegen, die sich damals, Anfang der fünfziger Jahre zugetragen haben. Oder es wird einfach eine bestimmte Lesart verbreitet, die als „Fakt“ gehandelt wird. Kontroverse Debatten zu historischen Ereignissen finden in den Medien nicht statt. Geschichtsbilder werden von oben dekretiert. Eine Lesart gilt. Man soll nicht wissen, man soll glauben und das Geglaubte ist dann „mein Wissen“.
Nikita Chruschtschow, der Nachfolger Stalins, wird im Allgemeinen das „Verdienst“ zuerkannt, mit der „Diktatur Stalins“ aufgeräumt zu haben, so dass man ihn positiv wahrzunehmen hat. Er war ein menschlicher Kommunist ganz nach unserem Geschmack, Stalin dagegen war kalt und unbarmherzig, ein Tyrann halt, der all seine Gegner in Lager einsperrte oder sie gleich umbringen ließ. Stalin war böse, Chruschtschow war es weniger, und Stalins Vertrauter Berija, sein furchterregender Geheimdienstmann, sein Himmler, sei sogar ein Monster gewesen, das kleine Mädchen auf der Straße abfing, um sie dann zu Hause zu vergewaltigen. Kein Scherz, es wurde wirklich über ihn von Chruschtschow & Co. behauptet. Über niemand ist so viel Schmutz abgeladen worden wie über ihn, noch nicht einmal über Stalin selbst. Von diesem „Monster“ namens Lavrenti Pavlowitsch Berija ist in diesem Buch übrigens sehr viel die Rede. Wer also Bekanntschaft mit ihm machen möchte, dem sei das Buch empfohlen.
Aber was hat sich damals wirklich nach Stalins völlig unerwartetem Tod (der natürlich ein natürlicher Tod zu sein hat!) im März 1953 in Moskau zugetragen? Was ist darüber bekannt gemacht worden durch unsere Staats-Historiker? Aber auch die russische herrschende Meinung ist da kaum anders. Die herrschende Lesart: „Nach Stalins Tod sollte mit dem Personenkult Schluss sein, eine kollektive Führung sollte ran, und Chruschtschow wurde dann schließlich zum neuen Generalsekretär der kommunistischen Partei gewählt. Sein Konkurrent Berija wurde entmachtet, weil rauskam, dass er alle bespitzelte und weil er ein Verbrecher war.“ Punkt. Mehr brauchen wir nicht zu wissen. Alles ging mit rechten Dingen zu. Chruschtschow war legitimiert. Und die staatstreue deutsche Linke hat die Chruschtschowschen Lügen alle brav mit verbreitet und unter die Leute gebracht und tut dies heute noch, darunter die heutigen DDR-Nostalgiker und die DKP, die weiterhin unverdrossen über die Vorgänge von damals den Mantel des Schweigens legen, um „ihren Chruschtschow“, den Freund Walter Ulbrichts, zu retten.
Das vorliegende Buch blickt hinter die Kulissen und beleuchtet das, was sich wirklich damals zugetragen hat, dass dieser „menschliche Kommunist Chruschtschow“ mit Hilfe von Georgi Zhukow, dem „Helden der Sowjetunion“, am 26. Juni 1953 einen blutigen Putsch organisierte, um danach eine Politik einzuleiten, die vom erfolgreichen, antiimperialistischen Weg der Sowjetunion unter Stalin wegführte, um nach und nach immer mehr Elemente der „Marktwirtschaft“, also des Kapitalismus, in die sowjetische Wirtschaft einzuführen. Endlich der lang ersehnte „demokratische und menschliche Sozialismus“! Welche Folgen dieser neue Kurs hatte, wird in dem Buch aufgezeigt: Chruschtschow liquidierte über mehrere Jahre hinweg alle Anhänger Stalins, ließ sie durch Scheingerichte hinrichten oder zumindest aus der Partei ausschließen, darunter auch Molotow, veranstaltete zwei blutige Massaker gegen Demonstranten in Georgien und im Nordkaukasus, desorganisierte die sowjetische Wirtschaft, spaltete die kommunistische Partei in zwei Teile, und seine Landwirtschaftspolitik führte Anfang der sechziger Jahre dazu, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Sowjetunion Getreide aus westlichen Ländern eingeführt werden musste, es begann die Verschuldung an die westliche Finanzmafia, er rüstete einseitig ab und erntete damit den Beifall der westlichen Qualitäts-Medien. Die ersten Schlangen vor den Geschäften waren in der Chruschtschow-Zeit zu sehen, die Unzufriedenheit wuchs in der Bevölkerung, aber die Zufriedenheit auf den Gesichtern jener, die dem Kommunismus ohnehin nicht wohlgesonnen sind, ebenfalls...
Der ‚demokratische‘ Präsidentschaftskandidat Hubert Humphrey nach seinem achtstündigen Gespräch mit Chruschtschow in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt: „Dieser Mann ist ganz auf unserer Linie!“
Aktualisiert: 2023-01-17
> findR *
Das Buch soll aufklären über den wahren Stalin, der mit dem uns in den Medien und in der akademischen Geschichtswissenschaft vermittelten Bild wenig bis gar nichts zu tun hat. Es stützt sich in erster Linie auf Primärquellen wie Zeitzeugen, auf die Reden und Werke Stalins oder auf andere Dokumente wie Gerichtsprotokolle, Dokumente aus Geheimakten und dergleichen, die uns heute nach der teilweisen Öffnung der russischen Archive zur Verfügung stehen, aber von der deutschen Geschichtswissenschaft völlig ignoriert werden.
Die bei uns in den Bibliotheken und auf dem Büchermarkt verfügbaren Abhandlungen zu Stalin und zur Sowjetunion sind, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, ideologisch eingefärbt und folgen fast ausschließlich dem staatlich verordneten Anti-Stalin-Paradigma, das vor allem seit Beginn der fünfziger Jahre fester Bestandteil der herrschenden bürgerlichen Ideologie im Westen wurde. Seitdem sind fast durchweg Bücher zu Stalin erschienen, die mit dem wahren Stalin, mit seinen Intentionen und seiner Arbeit als bolschewistischer Revolutionär in Russland und später in der Sowjetunion nichts gemein haben, die darauf abzielen ihn zu dämonisieren und als „Massenmörder“ oder als „brutalen Diktator“ zu diffamieren.
Das Buch soll auf der Basis gesicherter Fakten, Entwicklungen und Zusammenhänge ein ganz anderes Bild von Stalin vermitteln, das seinen Intentionen, seiner Tätigkeit als bolschewistischer Revolutionär in der vorrevolutionären Zeit in Georgien und Russland sowie seiner jahrzehntelangen Arbeit an der Spitze des ersten sozialistischen Staates, dem der UdSSR, gerecht wird.
Im Detail wird nachgewiesen, dass Stalin sein Land gewaltig nach vorne brachte, aus einem rückständigen bäuerlich geprägten halb-barbarischen Land namens Russland eine moderne sozialistische Großmacht schuf, die international über großes Ansehen verfügte und den Lebensstandard und die Lebensqualität der sowjetischen Bevölkerung in nie gekanntem Maße anhob und einen wichtigen Beitrag für den internationalen Frieden und für die Zerschlagung des Faschismus leistete – vor allem während des Zweiten Weltkrieges.
All diese Errungenschaften werden in den landläufigen Stalin-Biografien verschwiegen oder einseitig darsgestellt, die sich hauptsächlich mit dem Großen Terror oder mit der sog. Zwangskollektivierung beschäftigen, die angeblich Millionen Menschen dahinraffte. Auf Ursachen und Zusammenhänge wird so gut wie nie eingegangen. Man bedient sich des Personenkultes um Stalin, um alle Schuld für Missstände und Fehlentwicklungen auf eine Person, auf Stalin, abzuschieben, ohne dabei zu bedenken, dass der Personenkult von Stalins Gegnern geschaffen wurde und Stalin selbst über weit weniger Macht verfügte als zum Beispiel der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow später, den man nie als Diktator bezeichnet.
Wichtige Zusammenhänge, die ständigen Interventionen des imperialistischen Auslands in die Angelegenheiten der Sowjetunion, aber vor allem der damals bei Aufbau des Sozialismus wirkenden Klassenkampf zwischen den beiden verfeindeten Hauptklassen Proletariat und Bourgeoisie wird in so gut wie allen Fällen von unseren bürgerlichen Geschichtswissenschaftlern verschwiegen, und für die Opfer dieses Machtkampfes um die Sicherung der Staatsmacht oder den Aufbau eines sozialistischen Wirtschaftssystems wird in aller Regel allein Stalin verantwortlich gemacht. Systematisch verschwiegen wird der Anteil der sowjetischen Reaktion, die sich sozialistisch tarnte, die mit den Mitteln des Terrorismus und des Verrats arbeitete und sich mit dem kapitalistischen Ausland verbündete, um nicht nur Stalin zu verteufeln, sondern auch das neue sozialistische System in ein schlechtes Licht zu rücken, um so zu verhindern, dass sich eine größere Zahl von Menschen heute wieder für diese Alternative in der politischen Praxis und im politischen Alltag interessieren könnte, um einen neuen Anlauf in Richtung Sozialismus zu nehmen, wovor man große Angst hat.
Die Geschichtswissenschaft kann also nicht von der heutigen politischen Praxis abgekoppelt werden, sondern ist ein Teil davon und dient ihr.
Das Buch soll also auch einen Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, warum diese Verteufelung Stalins stattfindet und stattfand und mit welchen Methoden der Geschichtsfälschung gearbeitet wird, um das lange gepflegte Stalin-Bild in den Köpfen der Menschen zu erhalten. Wer an diesem Bild als Akademiker oder Geschichtswissenschaftler rüttelt, riskiert bei uns seine akademische Karriere oder wird als „Spinner“, „Extremist“ oder „Stalinist“ verteufelt, um sich so eine konkrete Auseinandersetzung zu einzelnen strittigen historischen Vorgängen zu ersparen, vor der man zurückscheut.
Aktualisiert: 2023-03-14
> findR *
Die herrschende Geschichtsschreibung ist die Geschichte der Herrschenden, und Gorbatschows Perestroika hat deshalb als Großtat zu gelten und er selbst als große historische, verdienstvolle und natürlich durch und durch "demokratische" Persönlichkeit. Die westlichen Helden sind in der Regel lupenreine Demokraten und Kämpfer für Recht und Freiheit.
Eine gründliche Aufarbeitung der Perestroika-Ära hat in jenen Kreisen scheinbar nicht so recht stattgefunden, denn sonst wüsste man, dass es nie eine "sozialistische Perestroika" gegeben hat. Es hat nur eine "sozialistische" Auslegung der Perestroika von Leuten gegeben, die sich dieses Konstrukt aufschwatzen lassen haben. Vielleicht liegt es auch daran, dass man damals begeistert die Gorimanie der Mainstream-Medien mitgemacht hat, was einem vielleicht heute noch peinlich ist.
Wird man versuchen, den Mantel des Schweigens über der Gorbatschow-Ära endlich zu entfernen und daran gehen, sie kritisch und umfassend, vom marxistischen Standpunkt aus, zu analysieren, statt sich nur oberflächlich mit dem Verräter Gorbatschow zu beschäftigen? Es bleibt abzuwarten.
Aktualisiert: 2022-03-24
> findR *
MEHR ANZEIGEN
Bücher von Schnehen, Gerhard
Sie suchen ein Buch oder Publikation vonSchnehen, Gerhard ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Schnehen, Gerhard.
Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher
von Schnehen, Gerhard im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die
Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus
unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und
populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich
bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch
von Schnehen, Gerhard .
Schnehen, Gerhard - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr
Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher
von Schnehen, Gerhard die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten
vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher
verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:
Unser Repertoire umfasst Bücher von
- Schneibel, Kimberley
- Schneibel, Lynn
- Schneiberg, Ingeborg
- Schneiberg, Judith
- Schneickert, Christian
- Schneickert, Hans
- Schneickert, Julia
- Schneickert, Thomas
- Schneid, Andreas
- Schneid, Bernd
Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie
unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien
zu finden. Neben Büchern von Schnehen, Gerhard und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und
einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem
Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die
bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen,
Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
das Team von Buchfindr.