Weiß man, wo Liebe hin will? Daß sie aber bisweilen, wenn sie sich am ersehnten Ziel wähnt, über dieses Ziel schon hinausgeschossen ist, ist eine leidige Erfahrung. Dann spürt man, daß die Zeit des Möchtens, Wollens und Sehnens etwas hat, was dem Haben und Besitzen oft genug abhanden gekommen ist. Die kleinen Stichflammen des Begehrens und Verweigerns, der Ungewißheit und des Gewährens sorgen ja nicht nur für Intensität, sondern vor allem für ein ständiges mit dem andern, dem Geliebten Beschäftigt-Sein. Von all dem ist in diesem Buch die Rede, das einen Liebenden zeigt, der mit höchstem Erfindungsreichtum einer Kunst huldigt, die in unseren vorschnellen Zeiten fast verlorengegangen scheint: der Kunst des Werbens. Daß in dieser ständigen Liebesvergewisserung auch die Geliebte in Glanz und Aura erscheint, ist vielleicht beiden die schönste Belohnung.
Aktualisiert: 2023-06-20
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Weiß man, wo Liebe hin will? Daß sie aber bisweilen, wenn sie sich am ersehnten Ziel wähnt, über dieses Ziel schon hinausgeschossen ist, ist eine leidige Erfahrung. Dann spürt man, daß die Zeit des Möchtens, Wollens und Sehnens etwas hat, was dem Haben und Besitzen oft genug abhanden gekommen ist. Die kleinen Stichflammen des Begehrens und Verweigerns, der Ungewißheit und des Gewährens sorgen ja nicht nur für Intensität, sondern vor allem für ein ständiges mit dem andern, dem Geliebten Beschäftigt-Sein. Von all dem ist in diesem Buch die Rede, das einen Liebenden zeigt, der mit höchstem Erfindungsreichtum einer Kunst huldigt, die in unseren vorschnellen Zeiten fast verlorengegangen scheint: der Kunst des Werbens. Daß in dieser ständigen Liebesvergewisserung auch die Geliebte in Glanz und Aura erscheint, ist vielleicht beiden die schönste Belohnung.
Aktualisiert: 2023-06-20
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Weiß man, wo Liebe hin will? Daß sie aber bisweilen, wenn sie sich am ersehnten Ziel wähnt, über dieses Ziel schon hinausgeschossen ist, ist eine leidige Erfahrung. Dann spürt man, daß die Zeit des Möchtens, Wollens und Sehnens etwas hat, was dem Haben und Besitzen oft genug abhanden gekommen ist. Die kleinen Stichflammen des Begehrens und Verweigerns, der Ungewißheit und des Gewährens sorgen ja nicht nur für Intensität, sondern vor allem für ein ständiges mit dem andern, dem Geliebten Beschäftigt-Sein. Von all dem ist in diesem Buch die Rede, das einen Liebenden zeigt, der mit höchstem Erfindungsreichtum einer Kunst huldigt, die in unseren vorschnellen Zeiten fast verlorengegangen scheint: der Kunst des Werbens. Daß in dieser ständigen Liebesvergewisserung auch die Geliebte in Glanz und Aura erscheint, ist vielleicht beiden die schönste Belohnung.
Aktualisiert: 2023-06-19
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Weiß man, wo Liebe hin will? Daß sie aber bisweilen, wenn sie sich am ersehnten Ziel wähnt, über dieses Ziel schon hinausgeschossen ist, ist eine leidige Erfahrung. Dann spürt man, daß die Zeit des Möchtens, Wollens und Sehnens etwas hat, was dem Haben und Besitzen oft genug abhanden gekommen ist. Die kleinen Stichflammen des Begehrens und Verweigerns, der Ungewißheit und des Gewährens sorgen ja nicht nur für Intensität, sondern vor allem für ein ständiges mit dem andern, dem Geliebten Beschäftigt-Sein. Von all dem ist in diesem Buch die Rede, das einen Liebenden zeigt, der mit höchstem Erfindungsreichtum einer Kunst huldigt, die in unseren vorschnellen Zeiten fast verlorengegangen scheint: der Kunst des Werbens. Daß in dieser ständigen Liebesvergewisserung auch die Geliebte in Glanz und Aura erscheint, ist vielleicht beiden die schönste Belohnung.
Aktualisiert: 2023-06-19
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Weiß man, wo Liebe hin will? Daß sie aber bisweilen, wenn sie sich am ersehnten Ziel wähnt, über dieses Ziel schon hinausgeschossen ist, ist eine leidige Erfahrung. Dann spürt man, daß die Zeit des Möchtens, Wollens und Sehnens etwas hat, was dem Haben und Besitzen oft genug abhanden gekommen ist. Die kleinen Stichflammen des Begehrens und Verweigerns, der Ungewißheit und des Gewährens sorgen ja nicht nur für Intensität, sondern vor allem für ein ständiges mit dem andern, dem Geliebten Beschäftigt-Sein. Von all dem ist in diesem Buch die Rede, das einen Liebenden zeigt, der mit höchstem Erfindungsreichtum einer Kunst huldigt, die in unseren vorschnellen Zeiten fast verlorengegangen scheint: der Kunst des Werbens. Daß in dieser ständigen Liebesvergewisserung auch die Geliebte in Glanz und Aura erscheint, ist vielleicht beiden die schönste Belohnung.
Aktualisiert: 2023-06-19
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Julian Schutting läßt sich von der Ästhetik unserer natürlichen oder zivilisatorischen Umwelt – sei es ein Seerosenteich in Pötzleinsdorf, seien es Landschaftsfotografien oder amerikanische Kunst-Events, natürliche Vogelstimmen oder Sound-Plastiken – zu längeren Gedankenspielen hinreißen, die letztlich in die Frage münden, was schön ist.
Ein Temperament wie das Julian Schuttings hat es nicht auf die Formulierung von ästhetischen Gesetzen abgesehen, sondern darauf, dass das Schöne auch beim Betrachter produktiv wird – und so sind seine kürzeren und längeren Gedankenspiele als Beweise für die Notwendigkeit des unnützen Schönen zu verstehen – und auch für die Notwendigkeit von kritischem Verstand und Witz.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Sieben Jahre gemeinsamer Tanz: ein fachkundiger und dabei ironischer Blick auf Walzer, Rumba, Foxtrott & Co.
'Vom Tanzkurs befreit', das war Julian Schuttings erleichterter Stoßseufzer, damals, in den 50er Jahren, und vermutlich hätte er sich nicht träumen lassen, dass er 35 Jahre später durch eine Begegnung mit einer – ausgerechnet – Ballettmeisterin nicht nur in die Tanzschule zurückkehren, sondern darüber hinaus zu einem begeisterten und fachkundigen Tänzer auf dem Parkett der Gesellschaftstänze werden würde. Die Solotänzerin und der ehemalige Tanzmuffel: wir begleiten die beiden Tanzenden durch Tanzkurse und Bälle, von Neujahrsbällen auf sommerliche Tanzterrassen, durch Walzer und Cha-Cha-Chas, bis – nach sieben Jahren, mitten im Tanz – das Tanzende kommt.
Was sich hier wie ein Stück Autobiografie des Dichters anhört, ist der erzählerische Kern eines großen Essays über das Tanzen. Julian Schutting, dessen Sätze ohnehin immer schon in raffinierter, nie alltäglicher Choreografie am Leser vorbeizogen, hat damit ein wunderbar passendes Thema gefunden für seine genauen Beobachtungen dessen, was an unserem Verhalten merkwürdig und auf seltsame Weise stilisiert ist.
Mit großer Begeisterung für diese Kunstform schildert er seine Erlebnisse, er beschreibt die Tänze und die Menschen, die sie mehr oder weniger gut ›aufs Parkett legen‹, er geht der Geschichte etwa des Walzers nach, entzieht sich aber auch nicht dem großen Eindruck, den das klassische Ballett und seine Ballerinas und Solotänzer seit je auf ihn machten. Eine kunstvolle Sammlung an Wissenswertem (und Amüsantem) ist so entstanden, dem man – weil es ein Lebensthema ist – gleichermaßen Erleichterung wie Trauer über das Tanz-Ende anmerkt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Sieben Jahre gemeinsamer Tanz: ein fachkundiger und dabei ironischer Blick auf Walzer, Rumba, Foxtrott & Co.
'Vom Tanzkurs befreit', das war Julian Schuttings erleichterter Stoßseufzer, damals, in den 50er Jahren, und vermutlich hätte er sich nicht träumen lassen, dass er 35 Jahre später durch eine Begegnung mit einer – ausgerechnet – Ballettmeisterin nicht nur in die Tanzschule zurückkehren, sondern darüber hinaus zu einem begeisterten und fachkundigen Tänzer auf dem Parkett der Gesellschaftstänze werden würde. Die Solotänzerin und der ehemalige Tanzmuffel: wir begleiten die beiden Tanzenden durch Tanzkurse und Bälle, von Neujahrsbällen auf sommerliche Tanzterrassen, durch Walzer und Cha-Cha-Chas, bis – nach sieben Jahren, mitten im Tanz – das Tanzende kommt.
Was sich hier wie ein Stück Autobiografie des Dichters anhört, ist der erzählerische Kern eines großen Essays über das Tanzen. Julian Schutting, dessen Sätze ohnehin immer schon in raffinierter, nie alltäglicher Choreografie am Leser vorbeizogen, hat damit ein wunderbar passendes Thema gefunden für seine genauen Beobachtungen dessen, was an unserem Verhalten merkwürdig und auf seltsame Weise stilisiert ist.
Mit großer Begeisterung für diese Kunstform schildert er seine Erlebnisse, er beschreibt die Tänze und die Menschen, die sie mehr oder weniger gut ›aufs Parkett legen‹, er geht der Geschichte etwa des Walzers nach, entzieht sich aber auch nicht dem großen Eindruck, den das klassische Ballett und seine Ballerinas und Solotänzer seit je auf ihn machten. Eine kunstvolle Sammlung an Wissenswertem (und Amüsantem) ist so entstanden, dem man – weil es ein Lebensthema ist – gleichermaßen Erleichterung wie Trauer über das Tanz-Ende anmerkt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Wolfgang Siegmund zum Buch "Der Vater" von Julian Schutting. Mit einer Replik von Schutting.
Wolfgang Siegmund nähert sich dem Buch des Autors Schutting von außen, vom Umschlag, vom Titelbild her. 'Wer sind diese Väter?' ist die Frage, deren Beantwortung allerdings auch ihm schwer fällt, obwohl sich sein Essay vieler Mittel bedient, von der Ironie, der Assoziation bis zur Analyse.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Julian Schutting läßt sich von der Ästhetik unserer natürlichen oder zivilisatorischen Umwelt – sei es ein Seerosenteich in Pötzleinsdorf, seien es Landschaftsfotografien oder amerikanische Kunst-Events, natürliche Vogelstimmen oder Sound-Plastiken – zu längeren Gedankenspielen hinreißen, die letztlich in die Frage münden, was schön ist.
Ein Temperament wie das Julian Schuttings hat es nicht auf die Formulierung von ästhetischen Gesetzen abgesehen, sondern darauf, dass das Schöne auch beim Betrachter produktiv wird – und so sind seine kürzeren und längeren Gedankenspiele als Beweise für die Notwendigkeit des unnützen Schönen zu verstehen – und auch für die Notwendigkeit von kritischem Verstand und Witz.
Aktualisiert: 2023-05-11
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'Leserbelästigungen, in Anlehnung an den Titel Zuhörerbehelligungen, unter dem [.] meine Grazer Poetikvorlesungen publiziert worden sind: als eine freundliche Warnung, daß nun deren Fortsetzungsroman folgt.' (Julian Schutting)
Aktualisiert: 2023-05-11
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Barbara Frischmuth ist eine Meisterin der stilistischen Vielfalt: Mit viel Einfühlungsvermögennähert sie sich mal realistisch, mal absurd-grotesk den Schwierigkeiten und Mühen des menschlichen Zusammenlebens. Frischmuth erzählt von Abschieden und Anfängen. Sei es in der Geschichte um eine junge Archäologin, die sich mit Liebeskummer zu ihrer Schwester zurückzieht und eine kathartische Erfahrung durchlebt, sei es im vorgeschobenen Streit zwischen der Großmutter und ihrer Enkelin um die Suche nach einer Feile.
Mit verspielter Erzählfreude lässt Frischmuth vor allem eines aufblitzen: Die Wirklichkeit ist immer wieder ein Experiment.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Barbara Frischmuth ist eine Meisterin der stilistischen Vielfalt: Mit viel Einfühlungsvermögennähert sie sich mal realistisch, mal absurd-grotesk den Schwierigkeiten und Mühen des menschlichen Zusammenlebens. Frischmuth erzählt von Abschieden und Anfängen. Sei es in der Geschichte um eine junge Archäologin, die sich mit Liebeskummer zu ihrer Schwester zurückzieht und eine kathartische Erfahrung durchlebt, sei es im vorgeschobenen Streit zwischen der Großmutter und ihrer Enkelin um die Suche nach einer Feile.
Mit verspielter Erzählfreude lässt Frischmuth vor allem eines aufblitzen: Die Wirklichkeit ist immer wieder ein Experiment.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Sieben Jahre gemeinsamer Tanz: ein fachkundiger und dabei ironischer Blick auf Walzer, Rumba, Foxtrott & Co.
'Vom Tanzkurs befreit', das war Julian Schuttings erleichterter Stoßseufzer, damals, in den 50er Jahren, und vermutlich hätte er sich nicht träumen lassen, dass er 35 Jahre später durch eine Begegnung mit einer – ausgerechnet – Ballettmeisterin nicht nur in die Tanzschule zurückkehren, sondern darüber hinaus zu einem begeisterten und fachkundigen Tänzer auf dem Parkett der Gesellschaftstänze werden würde. Die Solotänzerin und der ehemalige Tanzmuffel: wir begleiten die beiden Tanzenden durch Tanzkurse und Bälle, von Neujahrsbällen auf sommerliche Tanzterrassen, durch Walzer und Cha-Cha-Chas, bis – nach sieben Jahren, mitten im Tanz – das Tanzende kommt.
Was sich hier wie ein Stück Autobiografie des Dichters anhört, ist der erzählerische Kern eines großen Essays über das Tanzen. Julian Schutting, dessen Sätze ohnehin immer schon in raffinierter, nie alltäglicher Choreografie am Leser vorbeizogen, hat damit ein wunderbar passendes Thema gefunden für seine genauen Beobachtungen dessen, was an unserem Verhalten merkwürdig und auf seltsame Weise stilisiert ist.
Mit großer Begeisterung für diese Kunstform schildert er seine Erlebnisse, er beschreibt die Tänze und die Menschen, die sie mehr oder weniger gut ›aufs Parkett legen‹, er geht der Geschichte etwa des Walzers nach, entzieht sich aber auch nicht dem großen Eindruck, den das klassische Ballett und seine Ballerinas und Solotänzer seit je auf ihn machten. Eine kunstvolle Sammlung an Wissenswertem (und Amüsantem) ist so entstanden, dem man – weil es ein Lebensthema ist – gleichermaßen Erleichterung wie Trauer über das Tanz-Ende anmerkt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Barbara Frischmuth ist eine Meisterin der stilistischen Vielfalt: Mit viel Einfühlungsvermögennähert sie sich mal realistisch, mal absurd-grotesk den Schwierigkeiten und Mühen des menschlichen Zusammenlebens. Frischmuth erzählt von Abschieden und Anfängen. Sei es in der Geschichte um eine junge Archäologin, die sich mit Liebeskummer zu ihrer Schwester zurückzieht und eine kathartische Erfahrung durchlebt, sei es im vorgeschobenen Streit zwischen der Großmutter und ihrer Enkelin um die Suche nach einer Feile.
Mit verspielter Erzählfreude lässt Frischmuth vor allem eines aufblitzen: Die Wirklichkeit ist immer wieder ein Experiment.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Seit Dezember 2011 führt Julian Schutting ein künstlerisches Diarium, in dem er seinen Alltag reflektiert. Es hält nicht das jeweilige Tagesgeschehen fest, wie es die Eigenart von Tagebüchern ist – vielmehr wird das Erlebte, Wahrgenommene, Erdachte in eine poetische Wirklichkeit gefasst. Und das hat viel mit dem Gehen zu tun: Drei, vier Stunden ist der in Wien lebende Dichter täglich unterwegs, als Stadtflaneur und Wanderer, der mit einem geradezu phänomenalen Blick seine Umgebung beobachtet und im Gehen Texte entstehen lässt, die nachher am Schreibtisch ihre Form erhalten. Genauso sind ihm Zeitungsmeldungen ein Anlass des Niederschreibens, Wortfetzen eines Gesprächs in der U-Bahn, eine Opernarie, Reiseeindrücke und Kindheitserinnerungen. Das Erlebte und das Unterbewusste, manchmal in Form lyrischer Gebilde, bahnt sich seinen Weg. Hier ist ein unermüdlicher Tag- und Nachtarbeiter am Werk mit einem wachsamen Sensorium, im Unscheinbaren das Große und Bedeutsame zu erkennen. So entsteht also Kunst aus den kleinen Dingen des Alltags.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Seit Dezember 2011 führt Julian Schutting ein künstlerisches Diarium, in dem er seinen Alltag reflektiert. Es hält nicht das jeweilige Tagesgeschehen fest, wie es die Eigenart von Tagebüchern ist – vielmehr wird das Erlebte, Wahrgenommene, Erdachte in eine poetische Wirklichkeit gefasst. Und das hat viel mit dem Gehen zu tun: Drei, vier Stunden ist der in Wien lebende Dichter täglich unterwegs, als Stadtflaneur und Wanderer, der mit einem geradezu phänomenalen Blick seine Umgebung beobachtet und im Gehen Texte entstehen lässt, die nachher am Schreibtisch ihre Form erhalten. Genauso sind ihm Zeitungsmeldungen ein Anlass des Niederschreibens, Wortfetzen eines Gesprächs in der U-Bahn, eine Opernarie, Reiseeindrücke und Kindheitserinnerungen. Das Erlebte und das Unterbewusste, manchmal in Form lyrischer Gebilde, bahnt sich seinen Weg. Hier ist ein unermüdlicher Tag- und Nachtarbeiter am Werk mit einem wachsamen Sensorium, im Unscheinbaren das Große und Bedeutsame zu erkennen. So entsteht also Kunst aus den kleinen Dingen des Alltags.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Es sind in erster Linie Lesetexte, Sprechtexte, die im neuesten Band von Julian Schutting nun erstmals zueinanderfinden: Verstreut über die Jahre verfasste szenische Texte, Theatertexte, die eigentlich keine sind, aber welche sein könn(t)en – Julian Schutting lässt sich gattungsspezifisch eben schwer einordnen. Dennoch ist das verbindende Element der in diesem Band versammelten Texte das Dialogische, in dem ein Beziehungsgeflecht zwischen Nähe und Missverständnis ausgebreitet wird: die titelgebende Sammlung „Das Los der Irdischen“, in denen Schutting das „Elendslos“ Demenzkranker nachzeichnet, oder „Die zwei“, 28 Er/Sie-Dialoge, die in Form eines Stückauftrages im Jahr 2020 beim Theaterfestival „Hin und Weg“ in Litschau von Kurt und Christa Schwertsik zur Aufführung gebracht wurden.
Schutting geht es nicht um bühnenbildnerische Effekte, es geht ihm um das gesprochene Wort und um das Existentialistische in Annäherung an die ganz Großen der Literatur: Ilse Aichinger, mitunter auch Franz Kafka und Adalbert Stifter. Anhand einzelner Situationen wird das Komische des menschlichen Daseins sichtbar. Die immanente Irritation und die Frage nach dem Sinn kontert Schutting mit analytischer Gelassenheit und Ironie, ohne dabei das Bedrohliche aus den Augen zu verlieren.
Aktualisiert: 2022-09-01
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Aktualisiert: 2021-09-24
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[Mit Selbstäußerung der 94 fotografierten Künstler und jeweils einer Kurzbiografie im Anhang.]
PETER HUEMER : DIE ÖSTERREICHISCHEN KÜNSTLER UND DAS ÖSTERREICHISCHE ANTLITZ
Das österreichische Antlitz sei »von außerordentlicher Unterernährtheit, jedoch von teuflischem Behagen gesättigt. Ein dürrer Zeigefinger scheint hin- und herfahrend alle Hoffnung zu nehmen.« So hat es Karl Kraus im Ersten Weltkrieg beschrieben.
Gibt es das überhaupt, das österreichische Antlitz? Und ist es – heute fett geworden – tatsächlich von solch hämischer Bösartigkeit? Nikolaus Korab hat sich auf die Suche gemacht. Und er sucht dort, wo Österreich am schönsten und am bedeutendsten ist, immer schon war und auch in Zukunft bleiben wird: im Antlitz seiner Künstler.
In seiner Oxford History of Music meint Sir Henry Hadow, die glänzendsten Perioden in der Kunstgeschichte der Menschheit seien das Athen des Perikles, das Elisabethanische England und Wien in der zweiten Hälfte des 18. und im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Und der amerikanische Historiker Carl Schorske schreibt in seinem Standardwerk Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de siècle: »Die Intelligenz dieser Stadt schuf fast gleichzeitig auf einem Gebiet nach dem anderen Neuerungen, die im ganzen kulturellen Europa als Wiener ›Schulen‹ bezeichnet wurden … In einem heftigen Ausbruch gegen den Ästhetizismus des Fin de siècle schufen Kokoschka und Schönberg neue Sprachen in der Malerei und Musik … Mit der Definition des modernen Menschen … hat die Kultur Wiens im 20. Jahrhundert ihre Stimme gefunden.«
Die Zitate ließen sich fortsetzen. Es ist ein Klischee und trotzdem wahr: Österreich war und ist ein Land der Künste und der Künstler. Das schafft ein Gefühl der Erleichterung beim Durchblättern dieses Buches. Es ist, als wollte der Photograph Korab, indem er der Würde der Portraitierten mit seinen Bildern gerecht wird, gleichzeitig die gründlich zerstörte Würde des Landes wiederherstellen, dem diese Künstlerinnen und Künstler entstammen, an dem sich viele von ihnen gerieben haben.
In der österreichischen Literatur gibt es eine Tradition des Sich-Kränkens über die Zustände, das ästhetische Auswege sucht. Sie beginnt spätestens im Vormärz mit Grillparzer, Stifter, Nestroy und reicht über Musil, die »fröhliche Apokalypse« von Hermann Broch, die verzweifelten Gedichte von Theodor Kramer, die Wut Helmut Qualtingers und der Wiener Gruppe bis in die Gegenwart der hier Portraitierten, bis zu Günter Brus und Elfriede Jelinek. Die Wut und auch ihre ironische Brechung: »Kunst muß die Wirklichkeit zerstören, so ist es, die Wirklichkeit zerstören statt sich ihr unterwerfen, auch was das Schreiben anbelangt … Aber das Entsetzliche, müssen Sie wissen, das Entsetzliche ist: Die Wirklichkeit macht ungeniert weiter, die Wirklichkeit schert sich keinen Deut um die Zerstörung, die ihr von der Kunst zugefügt wird …«, lautet Werner Koflers Satz in diesem Buch.
Warum bringt ein so kleines Land so viel und so bedeutende Literatur hervor, fragt die amerikanische, als Kind aus Wien deportierte Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger. Dasselbe gilt für die Architektur, auch für andere Sparten der Kunst. Aber macht Ruth Klügers Frage überhaupt Sinn, wo sich Kunst doch per definitionem nationalen Grenzen entzieht, da »nationale Kunst« ein Widerspruch in sich ist – entweder »national« oder »Kunst«, beides zusammen geht nicht? Ist es daher sinnvoll, die Portraits von Künstlerinnen und Künstlern in einem Band zu vereinen, deren Gemeinsames vor allem ist, daß sie Österreicher sind?
Es ist immer noch sinnvoll, solange Kunsthistoriker, Ästhetikprofessoren, Literaturwissenschaftler in aller Welt meinen, in den Werken vieler österreichischer Künstler etwas Spezifisches zu entdecken, das einer ganz eigenen historischen Tradition entspricht, die von der Gegenreformation bis in die Nazizeit reicht, bis zum verheerenden Umgang mit dieser in der Zweiten Republik und zur »sozialpartnerschaftlichen Ästhetik« des Robert Menasse.
Denk’ ich an Österreich, so denk’ ich an H. C. Artmann und Friederike Mayröcker, an Hans Hollein und Franz Ringel, an Josef Hader und Maria Lassnig und Kurt Schwertsik und Christine Ostermayer. Ich denke an die Künstler, wie sie uns Nikolaus Korab zeigt, kann jedoch leider das »österreichische Antlitz« nicht übersehen, das wir gerade in diesem Jahr bis zum Erbrechen betrachten dürfen.
Aber was bleibt, werden die Gesichter der Künstler sein.
Aktualisiert: 2021-04-29
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