Der Kunsthandel Widder hat mit den Werken von Marianne Fieglhuber-Gutscher (Wien 1886 – 1978 Graz) eine bedeutende Künstlerpersönlichkeit des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Eine Künstlerin, die sich, in einer von Männern dominierten Gesellschaft und Kunstszene, einen Platz im österreichischen Kunst-Ranking des frühen 20. Jahrhunderts eroberte. In dieser Monografie wird ihr Leben und Werk zum ersten Mal der Öffentlichkeit in einer solchen umfassenden Weise nahegebracht.
Das Buch ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit im Zusammenhang mit der Übernahme des Gesamtnachlasses der Künstlerin aus den Händen der Erben durch den Kunsthandel Widder. Die Aufarbeitung des über 500 Arbeiten umfassenden künstlerischen Nachlasses erfolgte mit Unterstützung durch die Kunsthistorikerinnen Cornelia Cabuk (vormals Belvedere) und Sabine Plakolm-Forsthuber (TU Wien), die zu der umfangreichen Publikation wissenschaftliche Texte verfassten. Ein dritter, biographischer Text, Ergebnis umfangreicher Recherchen, stammt aus der Feder der Kunsthistorikerin Julia Schwaiger, von Kunsthändler Roland Widder mit der Koordination des Projekts betraut. Man kann ohne Umschweife sagen, dass dem Kunsthandel Widder mit der Realisierung dieses ambitionierten Vorhabens eine echte und lohnende Neuentdeckung gelungen ist.
Aktualisiert: 2022-06-28
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(…) In einer Branche, in der es um Muße und Kontemplation, um Freude und Genuss geht, mutet diese Beschleunigung gegenläufig an. Doch was ist dagegen zu tun, oder besser, was ist nicht zu tun? Was ist zu priorisieren und hintanzustellen, was abzuwarten und ruhen zu lassen, auf dass es sich von alleine ergibt? Schwierige Fragen in einer Zeit dynamischer Steigerungsprozesse und Konkurrenzdenkens. Der Soziologe Hartmut Rosa meint zu dieser systematischen Beschleunigung, dass sie die Art und Weise, wie Menschen in die Welt gestellt sind, verändert, ja ihr Verhältnis zur Welt stört. Dabei ist nicht Entschleunigung die Lösung, sondern Resonanz. (…) Der Begriff passt nicht nur für unseren Herbstkatalog, sondern beschreibt auch Grundlegendes zum Erfassen von Kunst.
Um in Beziehung zu ihr zu treten muss auch das Kunstwerk zu uns sprechen, ein Wechselprozess aus Erreichen und Erreichtwerden entstehen, ohne über dieses zu verfügen. Auch wenn ich gegen mein Geschäftsmodell spreche, es ist nicht bloß der Erwerb der Kunst, der gewährleistet, emotional berührt zu werden. Es ist mit einer physischen Reaktion verbunden, vielleicht einem Schauer über den Rücken, mit leuchtenden Augen oder einer inneren Bewegung. Schließlich gibt es noch das Moment der Transformation in Form einer verwandelnden Wirkung. Wer in Resonanz gerät, bleibt dabei nicht der- oder dieselbe. Sicherlich erschüttert nicht jede Betrachtung eines interessanten Bildes das Leben, aber auch die kleinen, alltäglichen Resonanzerfahrungen verändern uns in ihrem Wechselspiel von Berührung und Selbstwirksamkeit. Als letzte Bedingung identifiziert Hartmut Rosa den Begriff der Unverfügbarkeit; Resonanzbeziehungen lassen sich nicht erzwingen. Hat nicht jeder schon einmal voll Erwartung eine Ausstellung besucht und ist danach enttäuscht von dannen gezogen? Auch der Wert eines Kunstwerkes scheint mir kein Garant für gelingende Resonanzerfahrung zu sein. Ein hoher Preis lockt vielleicht durch seine Einstiegshürde und den damit verbundenen Statusgewinn, zur resonanten Freude am Besitzverhältnis gehört jedoch sicherlich mehr. (…)
Wenn also der Kauf unserer Bilder, wie erwähnt, nur ein Resonanzversprechen geben kann, so hoffe ich doch, dass das eine oder andere Werk dieses Versprechen auch einlöst und Sie in der Betrachtung diese Wirksamkeit erfahren. (…)
( im Vorwort)
Aktualisiert: 2020-07-01
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Die Frage der Gegenständlichkeit in der Kunst hat in der jüngeren Vergangenheit, konkret im 20. Jahrhundert, häufig die Gemüter bewegt. Die Richtungskämpfe jener Zeit sind mittlerweile zwar Geschichte, die grundsätzliche Frage nach der Bezugnahme der Kunst auf die reale Welt stellt sich jedoch immer wieder neu. In den Augen von Gottfried Salzmann fehlt der nichtgegenständlichen Kunst eine ganz entscheidende Eigenschaft. Er nennt diese „das Schwingen einer inneren Präsenz“. Salzmann zeigt eine Welt, die wir kennen oder zu kennen glauben, indem er sich mit den Spiegelungen von Schiffen und Gebäuden im Wasser beschäftigt oder Stadtlandschaften von Metropolen auf die Leinwand bringt, die von einem erheblichen Teil der Betrachter auf Anhieb erkannt werden dürften, da sie sie entweder selbst bereist oder vermittels fotografischer oder filmischer Reproduktion etliche Male erfahren haben. Salzmann lenkt dabei die Aufmerksamkeit nicht etwa auf Details oder Teilaspekte, von denen er seinem Publikum unterstellte, es habe diese bisher übersehen, sondern er forscht unter der Oberfläche an der Sichtbarmachbarkeit dessen, was man als den Wesenskern des Abgebildeten bezeichnen könnte. Die topografische Identifikation sollte dabei nicht unbedingt als Einschränkung verstanden werden. „Le profondeur“, die Tiefe, ist das, was Salzmann in seinen Arbeiten zum Schwingen und zum Leuchten bringt. Denn die Liebe zum warmen, tiefgründigen Licht, das das Ephemere wie das scheinbar Dauerhafte gleichermaßen umfängt und durchglänzt und dadurch ästhetisch in Erscheinung treten lässt, verbindet ihn mit seinen Lieblingskünstlern, mit Pierre Bonnard und Joseph Mallord William Turner.
Oftmals arbeitet Salzmann mit Fotografien, die er teilweise über malt. Interessanterweise nimmt der Betrachter diese Übermalungen nicht als Verdecken wahr, sondern ganz im Gegenteil öffnet der Künstler durch seine Setzungen tiefe Vorstellungsräume, die allerdings niemals leugnen, dass sie im Zusammenspiel mit der äußeren Wirklichkeit schwingen, die stets von der inneren Präsenz dieser äußeren Wirklichkeit durchdrungen sind.
Die großartigen Stadtlandschaften, Hochhausschluchten und Straßentäler, die Salzmann vor dem Betrachter ausbreitet, stehen in der Tradition der arkadischen Landschaften der Vormoderne. Sie sind gleichsam deren legitime und logische Nachfolger in unserer heutigen, urbanisierten und globalisierten Welt, die vorgibt, aufgeklärt, rational, bürgerlich und demokratisch zu sein. Und in Salzmanns Wasserspiegelungen der Achtziger- und Neunzigerjahre trifft ohnehin beides aufeinander. Wer Salzmanns Bilder sieht, bekommt mehr als eine bloße Ahnung von dem Mysterium der so offenkundig sicht- und erfahrbaren Welt.
Die Weitung des Blicks erreicht Salzmann auch mit der Erhöhung des Beobachtungspunkts. Wer durch Salzmanns Augen auf die Welt blickt, verliert oft den vermeintlich sicheren Boden unter den Füßen, der Betrachter entschwebt mit dem Künstler der gewöhnlichen Straßenperspektive und lässt die Bindewirkung der Schwerkraft hinter sich, die zwar etwas Einengendes, aber doch durchaus auch etwas Beruhigendes hat. Dennoch verflüchtigen sich niemals die Wahrnehmungsbilder, man ist nie geneigt, in das unkontrollierbare Gelände seelischer Innenschau hinüberzuwechseln. Salzmann betreibt keine Stimmungsmalerei, sondern forscht mit seinen Arbeiten in der Differenz zwischen Sehen und Erkennen.
Es ist nahezu unmöglich, von Gottfried Salzmanns Arbeiten unberührt zu bleiben, angesichts der immensen Sogwirkung, die sie entfalten. Gottfried Salzmanns Arbeiten faszinieren und begeistern. Ein stetig wachsendes Publikum fühlt sich von Salzmanns Sicht der Welt direkt angesprochen. In diesem Katalog laden wir auch Sie ein, Ihren Blick für seinen Kosmos zu öffnen und sich davon begeistern zu lassen.
(, , in der Einleitung)
Aktualisiert: 2022-05-24
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Schon lange übt die Provence eine Faszination auf Künstler aus. Schriftsteller gleichermaßen wie Maler haben sich von diesem Landstrich inspirieren lassen, wurden hier ansässig und verbrachten Studienreisen und Malaufenthalte. Von der Rhone über die Provenzalischen Voralpen, dem küstennahen Massif des mares bis in die Meeralpen erstreckt sich die Provence. Entlang der Mittelmeerküste umfasst sie den Abschnitt von Montpellier bis an die Grenze zu Monaco.
Auch Williy Eisenschitz erliegt dem außerordentlichen Charme dieser Region, als er 1921 erstmals die südfranzösische Küste bereist. „Sie können nicht wissen, wie schön dieses Land ist. Das ist die außergewöhnlichste Kombination von Landschaften, die ich kenne“, schreibt Eisenschitz und verbringt ab 1927 zusammen mit seiner Familie für viele Jahrzehnte hindurch mehrmonatige Aufenthalte in La Valette du Var. Das mittelalterliche Anwesen und frühere Kloster „Les Minimes“ in der Nachbarschaft der Hafenstadt Toulon dient ihm als Domizil und Ausgangspunkt für zahlreiche Malausflüge in das Hinterland. Die Gefühle und Eindrücke, die der Künstler auf diesen Touren gewinnt, fließen in zahlreiche Pastelle und Aquarelle ein, die von der spontanen Faszination des Malers für die Landschaft zeugen. Diese Arbeiten entstehen meist direkt vor Ort und diesen später als Vorlage für Ölbilder, die er in seinem Atelier ausführt. Eine besondere Anziehungskraft üben auf Eisenschitz die vielgestaltigen und oft schroff aus der Landschaft herausragenden Berggipfel aus.
Aktualisiert: 2021-02-11
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Der aktuelle Katalog des Kunsthandels Widder präsentiert Werke von Herbert Breiter, Klemens Brosch, Rudolf Buchner, Hanns Diehl-Wallendorf, Alexander Drobik, Robert Eckert, Georg Ehrlich, Willy Eisenschitz, Josef Floch, Mathilde Flögl, Herbert Gurschner, Felix Albrecht Harta, Karl Hauk, Carry Hauser, Josef Hoffmmann, Giselbert Hoke, Maximilian Kahrer, Karl Kasberger, Gustav Klimt, Alfred Kubin, Kunstgewerbeschule, Maximilian Kurzweil, Oskar Laske, Maria Likarz, Max Oppenheimer, Sepp Orgler, Sylvia Penther, Hans Robert Pippal, Herbert Ploberger, Hans Pühringer, Maximilian Reinitz, Ernestine Rotter-Peters, Gottfried Salzmann, Otto Rudolf Schatz, Erich Schmid, Maria Schwamberger-Riemer, Fritz Schwarz-Waldegg, Hermann Serient, Victor Tischler, Sylvain Vigny, Max Weiler, Franz Wiegele, Wiener Werkstätte, Franziska Zach und Alfred Zoff.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Carry Hauser tritt uns mannigfaltig gegenüber. Er ist Maler und Grafiker, entwirft Bühnenbilder und Werbeplakate ebenso wie monumentale Wandmalereien und Mosaike. Er ist in zahlreichen Künstlerbewegungen tätig und engagiert sich, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, für jüngere Künstlerkollegen. Daneben entfaltet er eine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit, publiziert Kurzgeschichten und Zeitungsartikel und schreibt Essays sowie einen bislang noch unveröffentlichten Roman mit autobiografischen Zügen.
In Afrika entdeckt Hauser eine Form des Zusammenlebens, die er in Europa für verlorengegangen hält. Begeistert schreibt er "Afrika hat eine Substanz! Das muss man gesehen haben! Diese Substanz ist das Wunderbare an Afrika. Es ist dieses Unerhörte, das mich vom ersten Augenblick an gepackt hat, so, dass alles, was ich in letzter Zeit geschrieben und vor allem gemalt habe, mit Afrika zu tun hat. Wenn das Abendland in seiner unerhörten Schönheit, die alle vertan, verlottert, missbraucht wurde, total schwindet, dann ist die Hoffnung da, dass ein zu sich zurückgefundenes, ein re-afrikanisiertes Afrika uns Europäern, uns müden Europäern sehr viel sagen kann. Wir können viel von Afrika lernen." Jährlich bis ins Alter von weit über 80 Jahren begibt sich der Künstler als Passagier auf Frachtschiffen nach Afrika und entdeckt Länder wie Sierra Leone, Benin, Tansania, Kamerun und Tunesien.
Aktualisiert: 2019-01-02
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Tochter eines Wiener Stadtrates und einer Musikerin. Humanistisches Gymnasium, Musikstudien, Kunstgewerbeschule (heute Universität für Angewandte Kunst), Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, Bauhaus in Dessau, Österreichischer Werkbund (Vorstand), 1938 Emigration nach New York (aus politischen Gründen), künstlerisches Schaffen, Ausstellungen, College-Unterricht und kunstpsychologische Studien. Nach dem Krieg, Rückkehr nach Wien und Kauf eines Bauernhauses in Dieulefît, Süd-Frankreich: weiteres reichhaltiges künstlerisches Schaffen. Militärische Tätigkeiten bedingten Übersiedlung nach Venedig, wo ein sehr umfangreiches Holzschnitt-oevre entstand. Ausstellungen: Wien, New York, Paris, Genf, Haifa, Padua, Venedig, Rom, Bologna, Reggio Emilia, Budapest, Modena und Innsbruck. In verschiedenen Museen vertreten.
Aktualisiert: 2019-01-02
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Der österreichische Maler Willy Eisenschitz (Wien 1889–1974 Paris) studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, bevor es ihn 1912 nach Paris zieht, wo er sein Studium an der Academie de la Grande Chaumière fortsetzt. Frankreich wird zu seiner neuen Heimat und vor allem Landschaftsbilder zu Hauptmotiven seines Oeuvres. Ab 1921 verbringt Eisenschitz die Sommer in der Provence und beschickt Ausstellungen in ganz Frankreich. Bis 1943 ist er in die pulsierende Pariser Kunstszene rund um die Maler der „École de Paris“, unter ihnen viele jüdische Künstler, integriert. Ab 1951 unternimmt er Reisen nach Ibiza und wohnt wechselweise in Paris und in der Provence. Wie sehr sein Werk geschätzt wird, zeigen zahllose Ausstellungen sowie Ankäufe namhafter Museen. Das Buch Willy Eisenschitz bietet anhand von Ölgemälden, Aquarellen und Pastellzeichnungen einen Einblick in das vielfältige Schaffen des Künstlers.
Aktualisiert: 2021-02-11
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