Lore, Grete & Schmidt

Lore, Grete & Schmidt von Schwier,  Heinrich
"Ein Rezensent kommt mir manchmal vor wie der Mann, der eine Wolke beobachtet und ihr übelnimmt, daß sie nicht die Gestalt des Kamels angenommen hat, das er jeden Tag im Spiegel sieht." Das Bild vom Werk als einer Wolke, das Arno Schmidt hier in seinem Angriff auf die Rezensenten verwendet, trifft in besonderem Maße auf seinen ersten Roman "Brand's Haide" zu, dieses Buch der Verwandlungen, bei denen bei genauer Betrachtung eine Vielfalt in sich verschlungener Gestalten und Formen zum Vorschein kommt, die zu einem nicht geringen Teil den ästhetischen Reiz des Romans ausmachen. Dieses Buch, das sich dem Leser im Wechsel satirischer, elegischer und idyllischer Töne darbietet, lässt sich ebenso als Heimkehrer- wie als vertrackter Heimatroman lesen, als verblüffend authentisches Dokument aus der Nachkriegszeit ebenso wie als Elementargeister-Märchen in der Tradition der Romantik. Eine geheimnisvoll verschlungene Künstler- und Initiationsgeschichte wird auch noch erzählt, und von eisernen und goldenen Zeiten und von Welten-Bränden ist nicht nur nebenbei die Rede. Und dann sind da zu allem Überfluss die in den Text eingeschriebenen Unterhaltungen mit der gesamten literarischen Vorwelt, die sich in einem über den ganzen Roman niedergehenden Gewitter gelehrten und unterhaltenden Witzes beredten Ausdruck verschafft, ohne dass dabei etwas von der unwiderstehlich rasanten Dynamik der Schmidt'schen Sprache, die in der zeitgenössischen Literatur ihresgleichen sucht, verloren ginge. Der Kommentarband versteht sich als Baedeker und Wegweiser bei der Wolkenschau und auf der Wolkenreise mitten ins Textlabyrinth, in dem anhand eines umfangreichen Einzelstellenkommentars den zahlreichen Anspielungen, verborgenen und weniger verborgenen Zitaten, Traditionen und Topoi nachgegangen wird, in dem die engen und weiten Räume zwischen Himmel und Hölle kartografiert und die sowohl in bunten wie auch in düsteren Farben gemalten Zeiten besichtigt werden. Es geht in diesem Band vor allem aber auch darum, den Roman mit dem Blick auf eine noch zu leistende Gesamtdarstellung unter Hinzuziehung der bereits geleisteten Forschung zu kommentieren und die verschiedenen Aspekte und Konstellationen, die sich in "Brand's Haide" aufspüren lassen, ansatzweise in Beziehung zu einer erkennbar werdenden Gesamtstruktur des Romans zu setzen.
Aktualisiert: 2019-06-15
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„Lilienthal oder die Astronomen“

„Lilienthal oder die Astronomen“ von Drews,  Jörg, Schwier,  Heinrich
Dieser Band enthält Materialien zu dem letzten großen Romanprojekt Arno Schmidts. Von besonderem Interesse dürfte hierbei die sachkundige und bei Weitem detailierteste Untersuchung zur Geschichte der Lilienthaler Sternwarte und ihrer Leiter von Hermann Albert Schuhmacher aus dem Jahre 1890 sein, die Schmidt selbst in seinen Vorstudien verwendet haben dürfte, und in der eine erlauchte Reihe von Namen wie Schröter, Olbers, Harding, Bessel, Herschel und Gauß sich zu einer "astronomischen Gelehrtenrepublik" zusammenfindet. Die Veröffentlichung von Schuhmachers Untersuchung kann als ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis zumindest der Thematik des von Schmidt nie ausgeführten Romanprojekts "Lilienthal" angesehen werden.
Aktualisiert: 2019-06-15
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Starker Toback, voller Glockenklang

Starker Toback, voller Glockenklang von Bandel,  Jan F, Berentelg,  Wilhelm, Drews,  Jörg, Dunker,  Axel, Kyora,  Sabine, Plöschberger,  Doris, Rathjen,  Friedhelm, Schwagmeier,  Uwe, Schweikert,  Rudi, Schwier,  Heinrich
Diese zehn neuen Studien zu Arno Schmidt gehen folgenden Fragen nach: Warum macht Schmidt sich zum 'hinkenden Schmied'? – Hat Klaus Theweleit Pocahontas richtig interpretiert? – Ist das Steinerne Herz 'hermetisch'? – Wie paßt Kaff auch Mare Crisium in das literarische Jahr 1960? – Welche Rolle spielt Wilhelm Raabe in Kaff ? – Warum ausgerechnet 'Willjämm Forkner' bei Schmidt? – Wie las Schmidt Lewis Carroll und wann genau? – Warum gehört Zettel's Traum zur Visuellen Poesie, aber nur ansatzweise? – Warum kann man Abend mit Goldrand ein "Zauberpapier" nennen? – Was kommt heraus, wenn man Arno Schmidt mit Gottfried Benn vergleicht?
Aktualisiert: 2019-11-18
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Niemand

Niemand von Schwier,  Heinrich
Zwei Menschen sind nach dem Großen Atomkrieg Mitte der 1950er Jahre noch übrig - und nicht einmal diese zwei halten's miteinander aus: Sie blicken in den "Schwarzen Spiegel" der Melancholie und streifen am Ende getrennt über die Erde, die beiden letzten Menschen, über die einen Roman zu schreiben Lichtenberg schon 1793 empfahl. Arno Schmidts Kurzroman von 1951 ist eine Wissensmischung aus Vergangenheit und Ahnungen einer düsteren Zukunft, ein Palimpsest, und sein Held ein kulturelles und psychisches Gedächtnis aus einem Grenzbereich zwischen Vorwelt und tödlicher Zukunft, in der sich ein Jemand in einen letzten Niemand verwandeln wird. Die Dichte der Anspielungen und Zitate in diesem frühen, düsteren und rapiden Text Arno Schmidts - dem letzten Teil der Trilogie "Nobodaddy’s Kinder" - verlangt nach Zitat-Nachweis, Kommentar und Erläuterung, damit der Leser sich in den untergründig zusammenhängenden Texten und Textbruchstücken zurechtfindet und erkennt, dass paradoxerweise die Lust am Erzählen und das anarchische, aber unverdrossene Aneignen von fragmentierter Kultur bei dem namenlosen Ich-Erzähler ungebrochen ist: Die Schilderung des allgemeinen Untergangs wird zur Privat-Utopie, nämlich eines von der restlichen Menschheit ungestörten Bücher-Genusses.
Aktualisiert: 2020-02-22
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