Ein griechischer Astrophysiker schreibt ein Tagebuch einer Liebe? Eines, das eine leibhaftige Eurydike besingt, beklagt und den Sternenhimmel – nein, nicht als Zeugen, sondern als Orakel anruft? Ein Astrophysiker, der versucht ist, im Fluss der Ereignisse zum Deuter des eigenen Schicksals zu werden, gar zum Astrologen in der Tradition seiner antiken Vorfahren? Der schreibt, wie seine Psyche zum Spielball von Kräften wird, die er nur mit der Gravitation vergleichen kann? Argyris Sfountouris erlebt Tage, wie sie nur selten im Leben geschehen und schnell vorübergehen: »Sternstunden« im wahrsten Sinn, denn er orientiert sich an den Sternen. Wie er sich im weiten Raum der Seele zu verlieren droht, führt er ein Logbuch, in dem er sich seiner Orte vergewissert, die Ereignisse und Stationen festhält und sich dem Rausch der »unterweltlichen« Faszination ebenso hingibt wie widersetzt. Diese Liebe dauert nur Tage, eine Sternschnuppe im kosmischen Raum. Und doch wird sie zur lebenslangen Erinnerung, die den Physiker nicht loslässt. Dass sie nur kurz aufleuchtet und dann verglimmt, bleibt rätselhaft und zur Erforschung denen überlassen, die das Logbuch studieren.
Aktualisiert: 2022-11-22
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Es ist absurd: Dass der Mensch als »hunting ape« und Mitglied der Primatenfamilie ein räuberischer Wildbeuter ist, nehmen wir zur Kenntnis; dass seine Zivilisierung kaum möglich scheint, wollen wir jedoch nicht hinnehmen. Gewalt bestimmt die Tagesordnung seit Jahrtausenden. Angesichts dieser Tatsache scheinen die Hoffnungen der Humanisten, Aufklärer, Pazifisten, Tierschützer und Veganer illusionär. Wäre es anders – wir schließen das noch nicht aus –, ließe sich die Zukunft des Lebens auf dem Planeten in weniger düsteren Farben malen. Wenn aber Gewalt die Regel ist, dann ist zwar noch nach den Bedingungen zu fragen, die mehr oder weniger Gewalt hervorbringen, aber die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft wäre wohl zu begraben. Da die Überlebensbedingungen auf dem Planeten für Mensch und Tier sich verschärfen werden, müssten wir das Schlimmste befürchten: nämlich dass wir selbst dann nicht friedlicher werden, wenn wir nur als solidarische Menschengemeinschaft überleben. Dieses Buch untersucht das Phänomen Gewalt beim Menschen von seiner anthropologischen, psychosozialen und historischen Seite. So wie Hannah Arendt einst »das Böse« am Beispiel der im Eichmann-Prozess dokumentierten Naziverbrechen an den Juden erörterte, so zeigt Argyris Sfountouris, Überlebender eines der furchtbarsten deutschen Kriegsverbrechen in Griechenland, welcher Gewaltexzesse auch der »banale«, vermeintlich zivilisierte Mensch fähig ist und wie wenig seither geschah, diese aufzuarbeiten und zu sühnen.
Aktualisiert: 2022-05-19
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„Als Kunstwerk wäre dein Leben etwas Großartiges gewesen. Ein genialer Roman-Entwurf. Aber als Leben. Als Lebensvorschlag? Wer würde ihn je freiwillig annehmen wollen?“
Wenn Argyris Sfountouris sich diese Frage stellt, tut sich ein Abgrund auf, in dem ein schweres Lebensschicksal sichtbar wird. Er überlebte als Dreijähriger das Massaker im griechischen Distomo am 10. Juni 1944 und verlor dabei mehr als 30 Verwandte, darunter seine Eltern. Hunderte Dorfbewohner jeden Alters und Geschlechts wurden von deutschen Soldaten hingemetzelt.
Seither kämpft Argyris für eine wenigstens symbolische Wiedergutmachung und die Aufarbeitung deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland. Durch seine Versöhnungsbemühungen und den Dokumentarfilm „Ein Lied für Argyris“ von Stefan Haupt ist er zu einer international bekannten Persönlichkeit geworden.
Er fragt sich: „Gibt es sie wirklich, diese verlorene Heimat, die nicht gelebte Kindheit, das sehnsüchtige Verlangen nach allem, das man aus deiner Biografie entwendet hatte? Ein Puzzle zu dem nicht alle Stücke geliefert wurden.“
Zur Spurensuche gehört die Auseinandersetzung mit der griechischen Literatur. Er übersetzte unter anderem Kazantzakis, Seferis, Kavafis, Ritsos, Vrettakos, die er z. T. persönlich kannte. In Zeitungsartikeln und zuletzt seiner Buchveröffentlichung „Trauer um Deutschland“ meldete er sich zur Geschichte, Politik und Kultur Griechenlands zu Wort. Ein wichtiges Kapitel gilt dabei der Zeit der Militärdiktatur.
Seine Bilanz: „Die wirkliche Überraschung war: die Gegenwärtigkeit des Vergangenen. Die Kraft, die Wachheit der Erinnerung. Die Heftigkeit der Bilder!“
Aktualisiert: 2023-01-16
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Argyris Sfountouris, einer der Überlebenden des Massakers von Distomo, setzt der „Unfähigkeit zu trauern“, wie sie Margarete und Alexander Mitscherlich einst den Wirtschaftswunderdeutschen vorwarfen, die Trauerarbeit in Form seiner Reden und Aufsätze entgegen. Er war noch nicht vier Jahre alt, als deutsche Besatzungssoldaten am 10. Juni 1944 seine Eltern und 216 andere Dorfbewohner jeden Alters und Geschlechts grauenhaft hinmetzelten. Seither wartet Argyris auf eine wenigstens symbolische Wiedergutmachung durch die Bundesregierung. Er kämpft für eine wahrheitsgetreue Geschichtsschreibung und die Aufarbeitung deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland. „Die Trauer um Deutschland hat sich schon früh bei mir eingestellt, vor allem aber mit der abweisenden Haltung der deutschen Bundesbehörden aus Anlass der Friedenstagung von Delphi im Jahr 1994. Sie wollten die zur Versöhnung ausgestreckte Hand von uns Angehörigen der Opfer nicht ergreifen, in panischer Angst, dies könne ökonomische Konsequenzen nach sich ziehen. Nach dem Versuch der totalen Vernichtung jeder Gewissensregung der Herzen wäre ein reuevolles Deutschland ein wahrhaft ‚anderes Deutschland‘ gewesen.“ Argyris Sfountouris ist unter anderem durch den Dokumentarfilm „Ein Lied für Argyris“ von Stefan Haupt zu einer international bekannten Persönlichkeit geworden.
Aktualisiert: 2020-12-09
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Ein Kind im Ghetto von Thessaloniki
Aktualisiert: 2020-01-10
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Eine Reise in die erstaunliche Welt des Wartens: Wir warten auf die große Liebe, eine Schriftstellerin wartet auf die nächste Romanidee, eine Schwangere auf ihr erstes Kind, ein junger Mensch auf das lebensrettende Organ. Jedes Warten hat seine Geschichte. Friederike Gräff ergründet, was dieser Zustand in uns auslöst. Sie steigt in die Tiefen des Wartens hinab und kommt heraus in einer schnelllebigen Gegenwart, die die Vorzüge des Wartens aus den Augen verloren hat. Ihre vielstimmige Erkundung ermutigt uns, Warteräume zu schaffen und sie selbstbestimmt zu nutzen.
Friederike Gräff ist eine Erzählerin, wie ein Leser sie sich wünscht. Ihre Geschichten lassen uns staunend, manchmal auch ein bisschen verunsichert zurück, aber zugleich getröstet. Franz Kafka müsste lächeln.
(Jurybegründung für den Literaturförderpreis der Stadt Hamburg 2012)
Aktualisiert: 2021-03-31
Autor:
Katharina Eggers,
Alexander Görke,
Anette Gräff,
Christian Gräff,
Friederike Gräff,
Ulrike Grave,
Christoph Heidenhain,
Martin Klingner,
Martina Kuhn,
Mariana Leky,
Dorothea Lüddeckens,
Kurusch Namvarnia,
Helmut Pammler,
Maximilian Probst,
Michaela Schäuble,
Schendel,
Elke Schicke,
Frank Selbmann,
Argyris Sfountouris,
Matthias Stolz,
Oliver Tolmein,
Victoria Trauttmansdorff,
Andreas Tretner,
Godola Wysk
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