"Albert Steffen ist ein Meister des Essays. Immer gelingt es ihm einen Gedanken von seinem Mittelpunkt her in fast mathematischer Prägnanz so weit zu entwickeln, bis er den Leser an dem Punkte, wo der Kreis sich scheinbar schließen will, plötzlich in die Freiheit entläßt, selber weiter den Weg des Denkens zu gehen. Und wieder aus einem ganz anderen Ansatz zieht der Meister des künstlerischen Denkens einen neuen Bogen, in ein anderes Geisterleben schwingen die Wellen seines Dichtertums, das tief und klar ist wie ein Bergsee. Es muß selbst für den packend sein, der prinzipiell anders geistig orientiert ist, in solcher Spiegelung zentrale Probleme geistiger Existenz sich darstellen zu sehen: in diesem Menschtum, diesem Denken und dieser Sprache. Alle Mühsal scheint hinter dem Gestalten zurückgelassen, in Leichtigkeit und spielerischer Freude am schöpferischen Wort und gedanklichen Tun werden hier Unsagbarkeiten sagbar und - zum mindesten diesem Menschen - glaubhaft. Es ist ein zauberhaftes Spiel, diesen ernstesten Dichter der Gegenwart derart in fast tänzerischer Anmut sich in den Abgründigkeiten absoluter Problematik bewegen zu sehen.
Ist das hier Gesagte gültig für Steffen als Essaydichter überhaupt, so ganz besonders für den vorliegenden Band, an dem es sich uns zu besonderer Deutlichkeit darstellt. Darüber hinaus über den Gehalt der einzelnen Stücke etwas zu sagen, ist fast unmöglich - das Gesagte ist schon so knapp als nur angängig und seiner Form so gewiß, daß es kritische Umformung in wenige Andeutungen nicht verträgt. Ich sagte: auch wer von ganz anderer Seite an die Probleme herangeht und zu Resultaten kommt, die denen Steffens widersprechen, wird für sich einen großen Gewinn haben, wenn er sich unvoreingenommen genug diesem Buch nähert. Er wird aber in diesem Falle - noch sind wir im Goethejahr, noch klingen in uns all die billigen Zitate zur Selbstbespiegelung - auch noch Goethe begegnen: 'Wenn ich selber Goethe zitiere, so frage ich mich immer, wie er wohl heute urteilen würde, wenn er noch lebte.' Und in diesem Doppelerlebnis, zu dem sich zumindest ein Ahnen von der Größe Rudolf Steiners gesellen wird, dem ein Geist wie Steffen so tief verpflichtet ist, wird sich ein Ausblick in Geschichte und Welt auftun, der in seiner Wahrhaftigkeit und Freizügigkeit zum mindesten von der Möglichkeit überzeugt, daß ein in jeder Hinsicht bedeutender und wahrer Mann nicht nur Goethe, sondern seine geistige Gestalt in der Welt wahrhaft groß und total anders sehen kann, als man es gewohnt ist. Über die eigenartige und großzügige Architektur des ganzen Werkes zu sprechen, wäre besonders reizvoll, ist hier aber nicht gut möglich." ("National- Zeitung", Basel, 18. Dezember 1932, Morgenblatt).
Aktualisiert: 2018-07-02
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Aktualisiert: 2018-07-02
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Sie enthält die drei Kapitel: "Die Vorbereitung" (1910), "Der Weg" (1923) und "Das Gärtchen des Marienmalers" (1924). Der Naturgenuß Steffens wird nicht spielend und flanierend, wie bei Robert Walser, erworben. Er ist ein pädagogisches Problem. Eine Arbeit! "Man sollte wissen, daß man die Harmonie, die das Blau des Himmels ausströmt, sich aneignen kann dadurch, daß man dies Blau in sich trinkt, nur ihm sich hingibt und sich von allem andern abwendet. Die Unendlichkeit wahrnehmen, sei es mit den Augen, indem man in den Himmel blickt, sei es mit den Gedanken, indem man große Ziele hat oder Weltzusammenhänge empfindet, ist der höchste Genuß." Das kleine Büchlein ist zugleich ein verfeinerte Form der Autobiographie; denn indem Steffen über die Pflanze in eine unaufhörliches Nachdenken gerät, hält er in ihr das Gleichnis allen Lebens in Händen und im Geist die Idee der Urpflanze. "Die Urpflanze bewegt sich durch die Zeiten hin, indem sie immer dieselbe bleibt. Das Weizenkorn, das stirbt, um aufzuerstehen, hat sich nicht verwandelt, seit es von Christus durch sein Gleichnis geheiligt worden ist." (E.K. in "Neue Zürcher Zeitung", Nr. 389 vom 12.3.1925)
Aktualisiert: 2018-07-12
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"Mit der schönen Gesetzmäßigkeit eines Baumes und doch in schöpferischer Freiheit bringt Steffen jeden Herbst die reifen Früchte seines Geistes dar. Die Gabe des sechzigjährigen Dichters ist heute von ganz besonderer Fülle, und das allein zeugt genügend dafür, daß in diesem Schaffen ein Prinzip waltet, das völlig leibfrei geworden ist. - Der Titel dieses Buches, der für das ganze Lebenswerk des Dichters gelten könnte, bezeichnet vortrefflich Inhalt und Sinn dieser neuen Essay-Reihe, die wie eine Art Drama in drei Akten verläuft: Krisis, Schilderung des Unzulänglichen, des Bösen, des Falschen in unserer Kultur, wie sie nur einem Geiste gelingen kann, der um das Notwendige, das Gute, Wahre weiß. Zweiter Akt: Das so gewonnene Bewußtsein bewirkt eine Katharsis und führt zu dem dritten Akt: dem Standpunkt des "Ich", das in Freiheit erkennt und aus Liebe handelt. Solche Erkenntnis wirkt heilend." (André Tanner in "Das Bücherblatt", Zürich, Nr.12, Dezember 1944).
Inhalt: Historischer Augenblick / Selbsterziehung als Grundlage der Menschheitsentwicklung / Geist-Erleben der Jahreszeiten / Die Technik im Lichte der Geisteswissenschaft / Über das Wesen kultischer Handlungen / Pascal und das Todeserleben der Gegenwart / Zurück zur Natur oder vorwärts zum Geiste? / Das Ich und das Es / Das Kaspar Hauser-Problem / Menschlichkeitsimpulse / Humane Tötung / Therapeutische Betrachtung / Von dem Fundament der neuen Kultur / Das wirkliche Ich zwischen Ich-Vorstellung und Trieb-Ich / "Philosophie der Erlösung" / Das wahre Wissen vom Gral / Mathematik und Dichtung / Die Entwicklung des Sonnensystems und die Mysterien / Geist-Erkenntnis als Osterbotschaft / Über die Dreiheit im Geistesleben / Wege zu einer Michael-Kultur / Freiheitssubstanz / Die Notwendigkeit einer geistgemäßen Kosmologie für die Weiterentwicklung der Menschheit / Blick nach Osten / Über die russische Religiosität / Solowjews Auffassung vom Christentum und Antichristentum / Wintermysterien / Auferstehen / Nachklang.
Aktualisiert: 2018-07-02
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Steffen erzählt zur Genesis der "Kleinen Mythen":
"Oft werde ich gefragt, wie meine 'Kleinen Mythen' entstehen. Man glaubt vielleicht aus Willkür. Diese Meinung müßte ich korrigieren. Ich habe sie nicht ersonnen. Es sind keineswegs nur Kinder meiner Phantasie. Wenn sie mir auch ungesucht zufallen, so liegt ihnen doch eine strenge Gesetzmäßigkeit zugrunde.
Mit einem Wort: Ich finde sie, zu meiner eigenen Verwunderung, auf dem Weg zum Geiste, wie Edelsteine, Bäume, Vögel, wie Fernsichten mit Wolken und Regenbogen, wie Wesen, welche die Reiche der Erde bevölkern, aber immer anders, als ich vorausgedacht, eh ich den Pfad der Erkenntnis beschritten. Dieser ist exakt, klar, rein von Fehlerquellen, wenn er richtig ist, - methodisch, wie die Regeln der Mathematik dies auf ihrem Gebiete sind.
Ich mache z.B. über das Samenkorn eine Übung, versetze mich in dessen Wachstum, von Keim zu Blatt, zu Blüte, ich erlebe, wie es seine Substanzen aus den Elementen zieht und der Sonne entgegenwächst, wie es sich in vielfältigen Gestalten, außerhalb von meiner Seele, die es innerlich nachbildet, entwickelt. Diese, erst subjektiv bestimmt, bildet sich am Werden der Pflanze immer mehr zu einem Organ, welches objektiv das Lebendige erfaßt.
Um so gewissenhafter ich dabei verfahre, um so unvermuteter ist der Fund, der mir zufällt. Plötzlich liegt er, auf der Erkenntnisfahrt, zu meinen Füßen, und er gehört mir ganz.
Zunächst mag es nur ein Setzling sein. Ich trag ihn mit wenigen Sätzen in mein Notizbuch ein. Hier bleibt er unverändert, bis ich ihn beim Durchblättern wieder finde. Dabei erweist sich, daß er von selber gewachsen ist, und zwar deshalb, weil die Nahrung, die ich ihm gebe, meine eigene Seele ist, die sich seither entfaltet hat. Ich halte das mikromagische Gebilde dem Licht der Erkenntnis entgegen, das die ganze Welt erfüllt. Und endlich ist der 'Kleine Mythos' sich selbst genug.
Er hat kein Vorbild und will keines sein. " (Aus "Merkbuch", Dornach 1937. Vgl. dazu Ingeborg Woitsch, Bilder des Schicksals, Albert Steffens "Kleine Mythen" - Impulse für die Arbeit an der eigenen Biographie. Stuttgart 1996, Verlag Freies Geistesleben)
Aktualisiert: 2018-07-02
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"Vor etwa sieben Jahren kam das erste Buch von Albert Steffen heraus (1907), und ich erinnere mich genau der Wirkung, die es auf mich tat. Ich las den seltsamen Roman 'Ott, Alois und Werelsche' mit jenem reinen, oft lächelnden Vergnügen ohne Kritikbedürfnis, mit dem man einen ganz neuen Autor selten empfängt. Ich fand das Buch überaus poetisch, vor allem, weil es in einer eigenen, starken Atmosphäre schwamm, die voll Farbe und Spielerei schien, voll Jugend und unverlorener Naivität, mit einem großen Reichtum an lieben, kleinen Schönheiten, wie er genialen Jugenddichtungen eigen ist. Daneben aber atmete, zunächst über dem Liebenswerten und malerisch Schönen wenig beachtet, durch das ganze Buch eine ebenfalls jugendliche ethische Begeisterung, ein gläubiger Puritanismus der Seele, der am Schluß des Romans als Hauptsache übrigblieb und als stärkster Eindruck nachklang. Geliebt habe ich das Buch seiner Musik wegen, wegen der eigenen Anmut seines Lächelns und Lachens, seiner Kindlichkeit und süßen Frische; es war ein Buch, dessen Landschaften zu erlebten wurden, und mit dessen Menschen man in der Einsamkeit und im Traume zusammentreffen und reden konnte. In der Tiefe aber klang die Mahnung jenes ethischen Enthusiasmus, die ernstfrohe Menschheitsgläubigkeit dieser Dichtung immer stärker fort, und als ich sie nach Jahren nochmals las, da waren viele hübsche Bilder und Gruppen darin zu finden, die ich vergessen hatte, aber vom eigentlichen, seelischen Inhalt war mir nichts verloren gegangen." (Hermann Hesse in "Der Tag", Berlin, 5.Februar 1914, Nr.30, Ausgabe B)
Aktualisiert: 2018-07-02
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Aus einer Besprechung der Uraufführung am Goetheanum vom 15.April 1935 unter dem Motto: Und das Licht scheinet in der Finsternis, und die Finsternisse haben es nicht begriffen (Joh. 1,5) ". Das Todeserlebnis des Manes ist das Mysterium von der Überwindung der dunkeln Vernichtungsmächte durch die lichten Kräfte des Geistes, gezeigt am Leben des persischen Propheten Mani, der im dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Lichtlehre Zarathustras mit der Erlösungsreligion Christi verbinden wollte, und als Märtyrer seines Glaubens gefallen ist. Die fünf Akte sind nicht nur Bilder, sondern auch Stufen der Anschauung, nur schwach durch dramatische Spannung im herkömmlichen Sinne verbunden, und in die dramatischen Bilder hineingestellt erscheinen als Geistgestalten Visionen, die das Geschehen deuten und den Symbolgehalt der eigentlichen Handlung zu einem neuen sinnbildlichen Erlebnis steigern. Um Schuld geht es, durch die auch der Hochstehende hindurch muß, will er sie überwinden, will er in sich die heilenden Kräfte entwickeln. Ist die rohe Triebsgestalt des Menschen durch Liebe erlöst, dann ist die Finsternis so vom Lichte durchdrungen, daß der Körpertod all seinen Stachel verloren hat.
Manes befreit durch sein Dazwischentreten einen Feind vom Kreuzestod, zeigt aber vor dem König selber Schwäche und verfällt der Lüge; darum kann der Königssohn, der unter der Wucht des Einbruchs der Todesmächte in den Bereich seiner Reinheit und Unschuld zusammengebrochen ist, keine Hilfe von dem Propheten bekommen und muß sterben. Manes nimmt diesen Tod als seine Schuld auf sich und will sie durch Unterwerfung unter das Urteil des Königs mit seinem Leben bezahlen, allein die Königin Nadhira zwingt ihn zu seiner Sendung zurück. Eine neue Prüfung bringt Manes das Konzil der Christenheit; er hat es in der Hand dem christlichen Glauben zur Weltmacht zu verhelfen; doch er weigert sich, denn sein Reich ist nicht von dieser Welt. - Macht kann nicht erlösen, sie ist böse! - Lieber geht er in die Verbannung. Noch eine letzte, schwerste Prüfung ist ihm beschieden, bevor er im Opfergang seine Schuld bezahlen und im Sterben Erlösung finden kann, der Sieg über alles selbstsüchtige Glücksverlangen. Am Königshof von Simurghien, seinem Zufluchtsort, bietet sich ihm in der Liebe der Königstochter die Welt in ihrer zartesten und feinsten Blüte. Trotzdem er selber tief ergriffen ist, überwindet er im Verzicht und folgt seiner dunkeln Bestimmung. Manes kehrt zu Nadhira nach Persien zurück. Noch einmal darf er am Blumenopfer einer Totenfeier das Liebesgebot seines milden Glaubens verkünden, den Hymnus der Weltversöhnung zelebrieren, dann fällt er als Opfer der dunkeln Gewalten. Die Finsternis siegt, aber das Licht ist in der Finsternis.
. Als wir auf die hochgelegene Terrasse hinaustraten, hatte der Aprilwind für eine kurze Weile den Himmel von allen Wolken befreit, und Mond und Sterne standen über der weiten nächtigen Landschaft. Ging vorher der Blick einwärts in die Unendlichkeiten der Seele, bot sich in dieser neuen Schau die Unendlichkeit des ganzen Kosmos dar. Und siehe, innen und außen war eines: Licht in der Finsternis." (k. in den "Basler Nachrichten" vom 17.April 1937)
Aktualisiert: 2018-07-02
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"Zoppi, zwölf Jahre jünger als Steffen, schilderte uns in seinen Büchern mit dem Auge erfaßbare Tessiner Landschaften. Sein patriotisches Herz schwang mit. Ausländische Schriftsteller seiner Generation, vorübergehend im Tessin oder niedergelassen, erlebten das Paradiesische der Landschaft und sahen meist an der Armut vorbei. Die Schriftsteller unserer Gegenwart zeigen auf oder klagen weitgehend an. Zwischen ihnen steht Steffen.
Im Hotel, auf halber Höhe eines Berghanges, in Ascona, hat er eine Gespräch mit der Saaltochter, 'die sagt, wenn es draußen trüb sei, lasse sie die Sonne im Herzen leuchten. Das haben die größten Philosophen umsonst versucht, sage ich'. Dieser Satz führt uns mitten in Steffens Weltanschauung und Erkenntnissuchen.'Der moralische Mensch darf sagen: In mir ist eine höhere Natur. Meine physischen Kräfte sind es, welche zu einer höheren Erde führen, wie die Kräfte, die im Blatte der Pflanze wirken und mit Hilfe des Kosmos die Blüte hervorbringen.'
In Ascona begegnete er der russischen Malerin Marianne Werefkin. Sie wohnte in einem der farbigen Häuser am See, 'dort, wo die Fischernetze ausgespannt werden, die Schiffe anlegen.' Und er stellte fest, daß Marianne am Fenster ihre Staffelei aufgestellt hatte. Sie sagte: 'Das ist alles, was mich anregt'. Steffen: 'Menschen, mit denen sie über ihre Bilder sprechen kann, hat sie nicht. Man besucht sie ihrer Gespräche, nicht der Kunst wegen'.
Wie keiner, der bisher über die inzwischen weltweit bekannt gewordene Malerin schrieb, zeichnet Steffen skizzenhaft und trefflich ein Bild von ihr: '. Das schaut aus ihren großen, brennenden, sternenhaften Augen. Sie haben noch den Engel in sich, der mit dem Dämon kämpft und ihnen vom Leben in den Himmeln und den Höllen erzählt. Und dieser Engel blickt auf den See. Da tritt aus den Wellen ein Wesen, und aus dem Abendrot senkt sich ein anderes Wesen. Es kommen solche aus den engen Gäßchen, und sie, die Lebende, alt und bucklig, in roter Kappe und braunem Schal, ist selbst eine unsterbliche Gestalt. Sie holt immer neue Bilder. Es wird ihr schwer, denn sie hat eine lahme Hand, die auf der Jagd durchschossen wurde. Da sind umbrische Landschaften, Prozessionen von Pilgern in Schluchten. Sie zeigt Franziskus und den Wolf, der betend die Pfote hebt: 'Ich selbst', sagt sie 'bin der Wolf. Aber eben der Bekehrte'.
Landschaften erlebt Steffen nicht nur mit dem physischen Auge. Sie verhelfen ihm zur Meditation: 'Bevor die Berge im Abendrot erglühen, senkt sich ein Regenbogen steil auf die Schneeflächen des Berges am jenseitigen Ufer. Höchstes Symbol: auf dem ewigen Schnee diese reinsten Farben. Wir sehen es zu dritt von unserem Fenster aus. Der Blick geht auf die Gärten mit ihren Mimosen, Kamelien, Palmen und blühenden Pfirsichbäumchen. Es ist das Bild, an das ich in den folgenden Tagen meine Meditation anknüpfe.'
Neben Begegnungen mit Marianne von Werefkin führt das 'Reisetagebuch' solche mit James Joice, Alexei Remisow, Thornton Wilder, Bruno Walther an, Erlebnisse an Werken der Malerei in Ausstellungen führen zu Rembrandt, Munch, Modigliani, Chagall, Picasso. Von Claudel, Anouilh, Cocteau und Brecht ist die Rede.
Albert Steffen war eine markante, in sich gekehrte, imposante Gestalt. In Basels Strassen hielt man an, wenn man ihm begegnete, ob man ihn oder sein Werk kannte oder nicht. Ein ruhender Pol inmitten eines nervösen, geschäftigen Treibens. " (Peter P. Riesterer in "Südschweiz", Locarno und Umgebung, 17. November 1979)
Aktualisiert: 2018-07-02
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"An drei Menschen, dem jungen Ehepaar Ernst und Esther, das durch den zweiten Weltkrieg hindurch gegangen ist, und an Dr. Brugger, Direktor einer Seminarschule, wird eine Welt dargestellt, in der das Bemühen um Heil und Heilung des modernen Menschenwesens höchstes Anliegen ist. Das Buch ist weder ein Roman noch eigentlich eine Erzählung. Es ergibt sich vielmehr aus Gesprächen, Schilderung von Ereignissen, Tagebuchaufzeichnungen, Träumen, Meditationen, Erfahrungsberichten, Gleichnissen und Hinweisen. Diese verschiedenen Mittel der Aussage lassen diese Welt aufleben, aufleuchten, die Oase der Menschlichkeit sein will, zu sein hat und die daher auch die mannigfachen Krisen bekämpfen muss, die aus ihrer Mitte aufbrechen. Ernst und Esther sind Lehrer an dieser Schule, künstlerische Menschen, leidgeprüft, die nun die Erfahrungen, die ihnen der zweite Weltkrieg auferlegt hat, zu durchdringen und fruchtbar zu machen versuchen. Dr. Brugger ist ein gereifter Mensch, dessen Lebensweg ihn schon bedeutend weiter geführt hat, woraus sich auch die härteren Prüfungen ergeben, so der Konflikt mit der Lehrerschaft der Schule, der das ganze Unternehmen in Frage stellt und der durch Dr. Brugger schließlich überwunden wird.
. Alle Schilderungen in diesem Buch sind sehr intimer Art. Sie betreffen Schicksalsregungen, Tatentschlüsse, Gedankenreihen und Empfindungsweisen, die nicht gleich für den ersten flüchtigen Blick offen zutage liegen, die vielmehr tiefer im Menschen eingebettet sind und dabei auch sein eigentliches Wesen angehen. Hinter dem pädagogischen Element des Buches öffnet sich die Aussicht auf die entscheidenden Grundgedanken der Anthroposophie, die den drei Hauptgestalten Lebenswirklichkeiten werden, so etwa das Verhältnis der Toten zu den Lebenden, die Wiederverkörperung des Menschen, die Beziehungen des Einzelnen zum Mitmenschen, der ätherische Christus als der entscheidende spirituelle Impuls unserer Zeit im Alltag, in der Meditation und in der Kunst, das Problem des Bösen, zeitgemässe Architektur als Heilfaktor und noch vieles andere mehr.
Das ganze Buch ist völlig unserer Zeit zugewandt und ihr verpflichtet. Was hier gänzlich fehlt, ist die versponnene Fabulierlust. Mit jeder Seite zielt Steffen darauf hin, den Menschen aus der Lethargie zu heben und ihn zur Bewältigung des Chaos zu befähigen. Dies zeigt sich selbst bei Stellen, die mehr Einleitung und schneller Hinweis sind. Etwa bei dieser: 'Unsere Zeitgenossen merken überhaupt noch nicht, wie sich das innere Leben seit einigen Jahrzehnten geändert hat und wie immer mehr das Übersinnliche hereinspielt, worüber jedermann, der achtgäbe, seine Erfahrungen machen könnte. Aber man muß seine Sinne nicht nur nach außen, sondern auch nach innen öffnen.'" (CRS. im LITERATURBLATT der "Basler Nachrichten" vom 10.Dezember 1954)
Aktualisiert: 2018-07-02
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"Barrabas ist ein Typus, der noch heute lebt. Ich suchte ihn zu individualisieren und in das Mittelpunktsgeschehen der Menschheit und der Erde einzubeziehen." (Steffen im Begleittext zur Veröffentlichung des Dramas Ostern 1949).
"Ist es möglich, das Christus-Mysterium auf die Bühne zu bringen? Hebbel beschäftigte sich noch in seiner Sterbestunde damit und betrachtete alle seine Dramen nur als Vorstufen. Warum hinterließ er nur ein kleines Christus-Fragment? Weil, wie Steffen in einer dramaturgischen Betrachtung nachwies, das Christus-Ereignis keinen Stoff für eine Tragödie bilden kann. 'Es gibt wohl eine Judas-Tragödie', schreibt er, 'aber niemals eine Christus-Tragödie, weil Christus keine Schuld hat, sondern Schuld aufhebt. Das Mysterium von Golgatha ist ein Geschehen, das der Tragödie entgegenwirkt und sie aus der Welt schafft. Es kann nur als Handlung aus dem Übersinnlichen heraus dargestellt werden'. Man kann aber, wie es im Barrabas-Drama geschieht, seine Spiegelung an den Beteiligten offenbar werden lassen.
. Die Handlung geht davon aus, daß der Herodianer Barrabas ein von Pilatus zur Verehrung öffentlich ausgestelltes Bild des Cäsars bespien und einen ihn zurechtweisenden römischen Soldaten in der Wut erstochen hat. Er will das Römerjoch durch Revolution abschütteln. Der Tod des Einzelnen gilt ihm nichts, auch nicht der eigene. Nach seiner Ansicht ist nur die Gattung, das Volk unsterblich. Er steht als Typus des modernen, mitleidslosen, totalen Nihilisten. Weil er sich zum Retter des heiligen Volkes bestimmt fühlt, sind ihm alle Mittel recht. Nach seiner Freilassung spielt er die Parteien, Pilatus, Herodes, die Hohenpriester, je nach der Lage, gegeneinander aus. Er ist seiner Sache völlig sicher. und gewinnt die einander feindlich Gesinnten, Herodes und Pilatus, zu Freunden. Sein trotziges Wort an die Hohenpriester steht wie ein Gericht über unserer heutigen Zeit: 'Das Volk steht hinter mir. Nicht Christus, rief es, sondern Barrabas, und ewig wird es rufen, Barrabas.'
. Der Menschenmörder Barrabas steht bald auf der Seite des Gottesmörders Judas, der sich zur Sühne selbst vernichtet, bald auf der Seite des Richters Pilatus, der durch sein Schwanken zwischen Einsicht und Kalkül ins Unrecht abgleitet. Anders als Claudia, die als Gattin des Pilatus zur Jüngerin wurde und nach dem Urteil diesen verläßt, will Seraphita, die junge Frau des Barrabas, ihrem Manne treu bleiben, seine Schuld auf sich nehmen und für ihn sühnen. Sie gehört zu jenen wundersamen, erlösenden Frauengestalten, wie sie Steffen mehrfach in seinen Werken hervorgebracht hat, würdig der Christine im 'Viergetier' und der Ennoia in den 'Märtyrern'. Die innere Not, in welche sie als Jüngerin Christi und als treue Gattin des Barrabas gerät, ist ein tragisches Motiv von erschütternder Größe.
Was Hebbel erstrebte: eine Synthese von sozialem, historischem und metaphysischem Drama, ist in Steffens 'Barrabas' verwirklicht. Die alte Tragödie, in der noch das Vergeltungsgesetz des Moses herrscht, wird abgelöst durch das neue Mysterienspiel, in welchem Christus die Schicksale ins Gute wendet." (Dr. Friedrich Behrmann in "Die Tat", Zürich, 22.Februar, 1954, Nr. 52). Vgl. dazu "Hinweise und Studien um Lebenswerk von Albert Steffen", Heft 7, passim. (Hrsg. von der Albert Steffen Stiftung im Verlag für Schöne Wissenschaften).
Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2018-07-18
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"Albert Steffen verrät in vielen seiner Dichtungen den Maler. So lag schon immer die Vermutung nahe, daß er nicht nur mit Worten, sondern auch mit dem Pinsel umzugehen wußte. Aber erst kurz vor seinem Tode, als zwei Mappen mit Gedenkbildern für Elisabeth, seine verstorbene Frau, erschienen, wurde sein ungewöhnliches malerisches Können offenbar.
Die aus dem Nachlaß veröffentlichte neue Folge von sieben Weihnachtsaquarellen überrascht wiederum durch ihre Aussagekraft. Sorgsam vermeidet Steffen alles, was nur traditionell nachempfunden und nicht unmittelbar erlebt oder geschaut ist. Die Blätter wirken zart und kraftvoll, sie atmen Weltweite, trotz des beschränkten Formats. Mit sicherem Schwung gehen die gezeichneten Linien, wie eine Melodie, in den Klang leuchtender Flächen über, wobei die ungebrochenen Farben des Regenbogens maßgebend sind. Was dem flüchtigen Blick naiv erscheinen mag, enthüllt sich bei längerem Betrachten als eine bewußt gestaltende Kunst, die auf einen höheren Erlebnisbereich deutet.
Die beigefügten Essays über Rudolf Steiners Christologie (entstanden bereits 1926) vertiefen den Gehalt der Bilder und erhellen ihre Hauptmotive: Rose und Lilie, Ochs und Esel, Mutter und Kind." (Friedrich Behrmann)
Aktualisiert: 2018-07-02
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Aktualisiert: 2018-07-10
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Aktualisiert: 2018-07-10
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Aus einer Aufführungsbesprechung: ". So wenig der Name des Spiels es vermuten läßt: es ist im höchsten Sinne aktuell. Mit großem dramatischen Können und dem letzten geistigen Ernst, der ihm eigen, vermochte es Steffen, aus einer Mysterienfeier eine Tragödie zu entwickeln, so daß das mythische Geschehen zum Spiel im Spiel und dadurch in der menschlichen Handlung aufgelöst wird. Eine Gruppe von um den innersten Sinn des Menschen und der Welt bemühten Künstlern und Wissenschaftern will, in gemeinsamer Arbeit ein Spiel schaffen und zur Feier erheben und so das Mysterium vom sterbenden und auferstehenden Adonis erneuern. Sie meinen zwar, damit zugleich das christliche Mysterium kultisch darzustellen, werden aber im Lauf des dramatischen Konfliktes dahin belehrt, daß dieses Mysterium sich in einer aus Opfer und Erkenntnis geborenen Begegnung mit dem Auferstandenen erfüllt, die das mythische Spiel auflöst. Das symbolische Adonisspiel, das im Herbst die Trauer um den sterbenden Gott der sprießenden Natur zum Ausdruck brachte, sollte sein steinernes Bild auf einer Barke auf den See fahren und dort versenken, nach drei Tagen aber in freudiger Feier der Auferstehung wieder heben. - Gegenspieler ist eine Gruppe, die mit Tiermasken angetan in Odin den unsterblichen Gott der Natur ihres Volkes feiert, während die Adonisspieler dieser Natur, die sich in der Gattung auslebt, den Tod ihres Gottes durch den 'Eberbiß' zuschreiben. Der Frau, der die Aufgabe zuteil wurde, das Adonisfest zu leiten, zweifelt am Sinn der Feier und erhebt sich aus ihrem Zweifel über beide Gruppen zu ihrer verzweifelt einsamen, aber mutigen Menschlichkeit. Ihrem Bruder droht, Opfer des Konflikts der Gruppen zu werden. Statt des steinernen Gottes verbirgt sie den lebendigen Menschen im Sarge und entführt ihn im Schiff. Der schon für die neue Wahrheit gewonnene Anführer der Odin- Anbeter, der Heiden, entbrennt vor Zorn über diesen Betrug und wirft mit dem Kopf des von der Frau zerstörten Götterbildes nach ihr und trifft. Sie stürzt ins Wasser und wird vom Bruder gerettet, hat aber den Tod erlebt und in ihm Christus geschaut. Im Miterleben dieser Vorgänge vereinigen sich beide Gruppen zur Erkenntnis und Anerkenntnis des wahrhaft im Menschen auferstandenen Gottes, der sich in Christus als der Gott der Liebe offenbart hat.
Das Drama ist in einer dichterisch schönen, aber schweren Sprache geschrieben, und die mythischen Bedeutungen werden vielen nicht leicht verständlich sein. Wohl niemand wird sich der Größe des Gestaltungswillens entziehen können, den die Dornacher Truppe auch in dieser Aufführung wieder einsetzt, um eine kompromißlose dichterische Vision unserer zerrissenen Welt, diesem aus vielen Wunden blutenden Adonis, zu offenbaren." (v.S. am 31. März 1938 in den Basler Nachrichten.) Vgl. dazu "Hinweise und Studien zum Lebenswerk von Albert Steffen, Heft 5/6, passim. (Verlag für Schöne Wissenschaften)
Aktualisiert: 2018-07-02
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"Im Vorwort zu seinem Essayband 'Goethes Geistgestalt' umreißt Albert Steffen die Mission des Dichters also: 'Ich betrachte die Aufgabe des Dichters, um es ganz schlicht zu sagen, darin, Bausteine zu einer im Geiste verjüngten Menschheit, zu einer neuen Erde beizutragen.' In der gegenwärtigen Krisis einen scheinbar aussichtslosen Kampf um die Genesung der Menschheit von den verheerenden Einflüssen des Antichrists auszufechten, dazu braucht es einen Dichterdenker, hinter dessen Werk eine christliche Weltanschauung steht. Albert Steffen wird zum 'Rufer in der Wüste' und versucht mit seinem Werk, uns Kraft zu Besinnung und Umkehr zu geben, ehe es dafür zu spät ist. Von Dornach aus, wo er schon einige Jahrzehnte wirkt, ließ er im Juni vergangenen Jahres zusammen mit seinem Gesinnungsfreund Nationalrat Dr. Emil Anderegg ein Postulat ins Volk hinausgehen, das seiner humanitären Gesinnung wegen von gegen 50 Nationalräten aus allen politischen Lagern und noch einigen Ständeräten mitunterzeichnet wurde. Vom Geiste Henri Dunants, des Begründers des Roten Kreuzes beseelt, forderte Steffen im Kriegsfalle für Verwundete, Greise, Frauen, Kinder und Kranke sogenannte 'Zones de sécurité' und die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften unterstützte diesen Vorschlag in einem Schreiben an den Vorsteher des Politischen Departementes, damit der Gedanke auf allen internationalen Konferenzen verteidigt werde. Der Dichter, der wie Dunant 'ein Jünger Christi wie im ersten Jahrhundert' sein will, hat die hohen Gedanken auch in einem Drama künstlerisch zu gestalten versucht (fertiggestellt bereits im Frühjahr 1940, aber erst 1942 veröffentlicht) und das Basler Stadttheater brachte die Tragödie zur Uraufführung.
Wenn sich der Vorhang hebt, sieht sich der Zuschauer in eines jener Reservate der Menschlichkeit, in eine Spitalstadt am Ende des 20. Jahrhunderts versetzt. Dem Präsidenten des Roten Kreuzes kommt der Befehl des Feldherrn zu, die Stadt unter Zurücklassung der kriegsverletzten Krüppel und Unheilbaren evakuieren zu lassen. Allein der Präsident sähe darin Verrat an Dunants Werk; mit seinen Mitarbeitern verbleibt er bei den Kranken und wird deshalb von den einziehenden Truppen vor Kriegsgericht gestellt werden. Der machtgierige und machtberauschte Feldherr trifft den Präsidenten des Roten Kreuzes im Schauspielhaus, wo Kriegsverletzte ein gleichnishaftes Stück, den Sklavenaufstand des Spartakus in Rom 75-71 v.Chr. behandelnd, einüben und dem Vernichter allen menschlichen Lebens auch sogleich vorspielen wollen; denn selbst angesichts des Todes glauben sie an das Wort des Dichters. Während die Vorstellung vor dem einzigen Zuschauer stattfindet, werden die Vertreter der Humanität, der Präsident des Roten Kreuzes und seine Mitarbeiter, füsiliert. Durch ihr Märtyrertum und ihren Glauben bleiben sie aber trotz des leiblichen Todes reale, gegenwärtige Wesen, so daß der Feldherr angesichts des Geschauten den Verstand verliert und in geistige Umnachtung sinkt. Trotz seiner Verderben bringenden antichristlichen Devisen, welche die Vernichtung allen lebensunfähigen Lebens gebieten, wird er nun vom Roten Kreuz gehegt und gepflegt, denn auch 'unheilbares Leben ist heilig', begründet die Krankenschwester ihr Tun." (F.K.M. in seiner Besprechung der Uraufführung der "Märtyrer" im Stadttheater Basel am 17. September 1947. "Der Landbote", Winterthur, 20.September 1947)
Aktualisiert: 2018-07-02
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„Nur als ästhetisches Phänomen ist das Dasein und die Welt ewig gerechtfertigt.“Friedrich NietzscheDieses Heft erschien zur Tagung ›anderzeit II‹. Sie fand im Oktober 2008 am Goetheanum bei Basel statt und fokussierte die Frage ›Was ist an der Zeit?‹ auf die Erlebnissphären der Kunst. Die Texte sind eine Materialsammlung. Sie eignen sich sowohl für den Einstieg ins Thema als auch für die vertiefenden Beschäftigung.
Aktualisiert: 2023-03-16
Autor:
Walter Benjamin,
Jochen Bockemühl,
Stefan Brotbeck,
Christiane Haid,
Friedrich Hölderlin,
Johannes Kiersch,
Wolf-Ulrich Klünker,
Benjamin Kolass,
Friedrich Nietzsche,
Johannes Nilo,
Bodo von Plato,
Albert Steffen,
Philipp Tok
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"Von Albert Steffens Werk ist bedeutend mehr als die Hälfte ursprünglich in der von ihm 42 Jahre lang redigierten Wochenschrift "Das Goetheanum" erschienen und anschliessend in Buchform veröffentlicht worden. Trotzdem blieb vieles in den Jahrgängen verschollen und begraben. In dem hier zu besprechenden Werk sind viele Artikel und Ansprachen aufgenommen, die auf den zwei Arbeitsgebieten entstanden sind, die Steffen von Rudolf Steiner zugeteilt worden waren: die Redaktion der 1921 gegründeten Wochenschrift für Anthroposophie und seine Funktion als zweiter Vorsitzender der Allg. Anthroposophischen Gesellschaft und seiner Wahl nach Rudolf Steiners Tod zum 1.Vorsitzenden.
Wenn das Buch ein Roman wäre, würde man sagen, der 'Held' ist Rudolf Steiner. Seine Gestalt wird immer wieder neu beleuchtet und von dort aus strahlt dieses Licht wieder zurück auf die vielen Aufträge und Verpflichtungen der Gesellschaft und die Zielsetzung ihres Strebens. Besonders den jungen Mitgliedern der AAG wird es viel bedeuten, durch die chronologische Ordnung der vielen Vorträge, Essays und Berichte ein Bild zu bekommen von Albert Steffens Persönlichkeit, aber stärker noch wird der Eindruck sein von dem Werdegang der Gesellschaft, der sich hier abzeichnet, nicht nur in Bezug auf die Vergangenheit. Es ist eine Geschichte, die immer Geschehnis ist, immer gerichtet auf zukünftige Möglichkeiten. Die größte Aufgabe, die Steiner der Gesellschaft gegeben hat, ist 'die Pflege der Wissenschaft von der geistigen Welt', die erst im Anfang ihrer Entwicklung steht, für die aber Albert Steffen sich mit seiner vollen Persönlichkeit und ganzen Schaffenskraft eingesetzt hat.
'Geistesschulung und Gemeinschaftsbildung' war das Thema, das er für eine Tagung gegeben hat, die kurz nach dem 2.Weltkrieg in Dornach abgehalten wurde, in einer Zeit schwerster Gesellschaftskrise. Von dieser Tagung ist eine starke Wirkung ausgegangen. Schon 1916 schreibt er, als er sich öffentlich für Rudolf Steiner einsetzt: 'Es ist ein Hauptgedanke Rudolf Steiners, daß man alle Kräfte, die man durch Selbstvervollkommnung erwirbt, wieder der Allgemeinheit zuwendet.' Hiervon handelt auch der vollständig abgedruckte Aufsatz 'Individualität und Gemeinschaft', der 1930 im Goetheanum erschien, aber später nie wieder veröffentlicht wurde." (Johanna Knottelbelt in "Mededelingen van de Anthroposofische Vereinigung in Nederland", 30e jaargang, November 1975, Übers.)
"Ein beträchtlicher Teil des Buches besteht aus Steffens Totengedenken. Seine Reden bei Bestattungsfeiern, die er aufgezeichnet hatte, bezogen sich auf viele der führenden Gestalten der Geistesbewegung, wie auf Carl Unger, Michael Bauer, Emil Molt, Friedrich Rittelmeyer, Ernst Uehli, Louis Locher-Ernst und Günther Wachsmuth. Aber auch viele andere Namen sind darunter, die mehr oder weniger unbekannt geblieben, die er mit gleicher Hingabe des Herzens und Innigkeit der Geistverbundenheit zum Inhalt seiner Totenkontemplationen machte." (Friedrich Hiebel in "Das Goetheanum", 8.12.1974, 53.Jg. Nr. 49).
Aktualisiert: 2018-07-02
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