Die Prosa ist das zentrale literarische Ausdrucksmittel der Spätantike. Dennoch gibt es selten umfassende literarische Analysen. Im Falle des Eunap von Sardes fehlte sie. Denn er war einer der wenigen Historiker des 4. Jahrhunderts, die das Christentum offen zu kritisieren schienen. Die Nachwelt hat ihn dafür mit dem Urteil bestraft, seine Prosa sei gleichzeitig politisch zu eindeutig und stilistisch zu dunkel. Anhand der Analyse von Tropen, Figuren und des Prosarhythmus wird gezeigt, daß Eunaps Text hinter dem sich unbedeutend gebenden Geplänkel doch nuanciertere Positionen verbirgt. Die Form und die damit verbundene Selbstdarstellung (das Ethos) bilden dabei einen wichtigen Teil der Botschaft.
Aktualisiert: 2022-12-16
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Die Stimme als ein menschlicher und performativer Klang zwischen Sprache und Geräusch, Körper und Raum ermöglicht eine spannungsvolle Interaktion mit bewegten und unbewegten Bildern. Die Entwicklung akustischer Medientechnologien bewirkte einen fundamentalen Wandel in der Wahrnehmung von Stimmen. Die akusmatische Stimme ist durch Aufnahmetechnik von ihrem sichtbaren Ursprung gelöst; sie ist zeitlich und körperlich entkoppelt. Mit (Film-)Bildern geht sie neue Verbindungen ein und öffnet andere Wahrnehmungsräume. Die Künste verwenden Strategien, diese künstliche Natürlichkeit zu hinterfragen und andere Bild- und Klangwelten für die ästhetische Erfahrung zu generieren. Dabei sind die Bilder vielgestaltig: Körperbilder, literarische Bilder und innere Bilder. Auch Stimmen haben viele Erscheinungen: Sie können uns als phänomenale, sich ereignende oder performative Stimmen, als Sing- und Deklamationsstimmen begegnen, aber auch als metaphorische und innere Stimmen sowie als die Erzählerstimmen einer Polyglossia (Mikhail Bachtin) im Roman. Was zeigen Bilder und Stimmen ihren Hörer- und BetrachterInnen? Wie erzeugen sie – auch in ihren Lücken und Verweisen – Sinn und Bedeutung? Wie lässt sich von einer prozessualen Synthese von Bild und Stimme in der Wahrnehmung sprechen? Der Sammelband widmet sich aus bildkritischer Perspektive dem Zusammenwirken von Bildern und Stimmen im Prozess des Hören-Sehens sowie einer Verortung dessen in der Philosophie. Er beleuchtet mit Blick auf wahrnehmungspsychologische Forschungen, medienphilosophische Fragen sowie auf die unterschiedlichsten Positionen der Stimmforschung und des Performativen das jeweils singuläre Wechselspiel von Bild und Stimme in der Philosophie und den Künsten. In 12 Beiträgen aus Philosophie, Literatur-, Film-, Musik- und Theaterwissenschaft von Michel Chion, Mladen Dolar, Barbara Flückiger, Alice Lagaay, Peter Szendy und anderen wird ein Diskussionsfeld zur Audio-Vision eröffnet.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Till Bardoux,
Sabina Brandt,
Maren Butte,
Michel Chion,
Mladen Dolar,
Barbara Flückiger,
Alice Lagaay,
Petra Maria Meyer,
Reinhart Meyer-Kalkus,
Stéphane Montavon,
Matteo Nanni,
Martin Steinrück,
Barbara Straumann,
Peter Szendy,
Tamar Tembeck
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Sokrates, so sehen es spätere Iambendichter, hat das hybride, armereiche Publikum des frühgriechischen Iambos in zwei neue Leserschaften gespalten. Aber erst der Hellenismus wird sich des Gegensatzes zwischen einem ethischen und einem zynischen Lachen richtig bewusst. Der ethische Iambos bildet eine Linie über Autoren wie Platon, Kallimachos, Herodas, Horaz, Lukian bis hin zu Julian und richtet sich mit seiner Form eher an ein begütertes Publikum. Das arme wollen die Iamboi der Zyniker trösten: Krates, Kerkidas, Peregrinos und Gregor von Nazianz. Noch nach der Antike scheint die Teilung des Römischen Reiches sich die doppelte Tradition des Neuen Iambos zur gegenseitigen Abgrenzung zu Nutze zu machen.
Dr. Martin Steinrück ist Privat-Dozent an der Universität Fribourg (Schweiz).
Socrates, in the view of later iambic poets, divided the hybrid – both rich and poor – audience of the early Greek Iambics into two new readerships. But it was only in the Hellenistic period that the contrast between ethical and cynical laughter was truly recognised. The ethical iambic can be traced through authors such as Plato, Callimachus, Herodas, Horace, Lucian to Julian, and is aimed in formal terms more at a wealthy public. The poorer audience preferred to be comforted by the iambics of the Cynics: Crates, Cercidas, Perigrinus and Gregory of Nazianzus. After the classical age, the division of the Roman Empire appears to have played on the dual tradition of the new iambics in defining boundaries.
Dr Martin Steinrück is a lecturer at the University of Fribourg (Switzerland).
Aktualisiert: 2022-05-12
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