Im Mai 2009 jährt sich zum sechzigsten Mal die Verabschiedung des Grundgesetzes. Aus Anlass dieses Jubiläums gibt die Stiftung zwei zentrale Reden heraus, die Theodor Heuss vor dem Parlamentarischen Rat gehalten hat. Seine Eröffnungsrede am 9. September 1948 wie auch seine Abschlussrede am 8. Mai 1949 stehen als markante Eckpunkte für seine engagierte Tätigkeit in dieser verfassungsgebenden Versammlung. Der Band wird durch einen Essay von Prof. Dr. Jutta Limbach ergänzt.
Aktualisiert: 2023-05-29
> findR *
Im Mai 2009 jährt sich zum sechzigsten Mal die Verabschiedung des Grundgesetzes. Aus Anlass dieses Jubiläums gibt die Stiftung zwei zentrale Reden heraus, die Theodor Heuss vor dem Parlamentarischen Rat gehalten hat. Seine Eröffnungsrede am 9. September 1948 wie auch seine Abschlussrede am 8. Mai 1949 stehen als markante Eckpunkte für seine engagierte Tätigkeit in dieser verfassungsgebenden Versammlung. Der Band wird durch einen Essay von Prof. Dr. Jutta Limbach ergänzt.
Aktualisiert: 2023-05-29
> findR *
Die Bundesrepublik Deutschland ist eine repräsentative Demokratie – zumindest auf der Ebene des Bundes. Die Gesetzgebung liegt ausschließlich in den Händen von Bundestag und Bundesrat – so haben es die Väter und Mütter des Grundgesetzes im Parlamentarischen Rat 1948/49 beschlossen und in der Verfassung niedergelegt. Elemente direkter Demokratie, wie sie heute vielfach für den Bund gefordert werden, sieht das Grundgesetz nicht vor. Vor ihnen hat insbesondere Theodor Heuss als Abgeordneter im Parlamentarischen Rat nachdrücklich gewarnt. Gilt diese Warnung noch heute? Diese Warnung greift Bundespräsident Joachim Gauck in der Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung auf, die er aus Anlass des 50. Todestages von Heuss am 12. Dezember 2013 auf Einladung der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus an der Universität Stuttgart gehalten hat, und er verbindet sie mit einem eindringlichen Plädoyer für die repräsentative Demokratie in Deutschland. Der Ort der Differenzierung und der Ort des Kompromisses ist das Parlament, nicht das Plebiszit. Die parlamentarische Demokratie in Deutschland bedarf freilich, so Joachim Gauck, der kreativen Impulse der direkten Demokratie, wie sie auf kommunaler und Länderebene gepflegt wird, und sie bedarf der vielfachen Formen des bürgerschaftlichen Engagements. Insbesondere setzt das Gelingen der Demokratie in Deutschland die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger voraus, sich an die Verbrechen zweier Diktaturen ebenso zu erinnern wie an die raditionen von Freiheit und Demokratie. Die Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung wird alljährlich im Dezember von der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und der Universität Stuttgart veranstaltet. Die Vorlesung knüpft an die Tradition der öffentlichkeitswirksamen Rede an, für die Theodor Heuss als Hochschullehrer, Politiker und Bundespräsident stand.
Aktualisiert: 2020-12-17
> findR *
Im Mai 2009 jährt sich zum sechzigsten Mal die Verabschiedung des Grundgesetzes. Aus Anlass dieses Jubiläums gibt die Stiftung zwei zentrale Reden heraus, die Theodor Heuss vor dem Parlamentarischen Rat gehalten hat. Seine Eröffnungsrede am 9. September 1948 wie auch seine Abschlussrede am 8. Mai 1949 stehen als markante Eckpunkte für seine engagierte Tätigkeit in dieser verfassungsgebenden Versammlung. Der Band wird durch einen Essay von Prof. Dr. Jutta Limbach ergänzt.
Aktualisiert: 2023-03-27
> findR *
Das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland ist nach
dem nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen von Verkrampfungen
geprägt, die regelmäßig in öffentlichen Debatten eskalieren – nicht erst
seit dem Konflikt zwischen Ignaz Bubis und Martin Walser 1998 oder der
antisemitischen Rede des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann
2003. Ist dies bundesrepublikanische Normalität? Oder bedarf es vielmehr
einer deutsch-jüdischen Normalität, die ein reibungsloses Miteinander
erstrebt? Welche Art von Normalität ist überhaupt wünschenswert im
deutsch-jüdischen Verhältnis? Mit diesen schwierigen Fragen beschäftigt
sich Salomon Korn in seinem Beitrag. Ausgehend von der Geschichte seiner
Familie und seiner eigenen Biographie beschreibt er die komplizierte
Situation von Juden in Deutschland nach 1945, die sich sowohl mit einem
„schulddruckabwehrenden Antisemitismus“ wie auch mit einem ängstlichen,
aber wohlmeinendem Verschweigen von Unterschieden zwischen
Juden und Deutschen konfrontiert sehen.
Indem Salomon Korn die Auseinandersetzung mit dem Holocaust weiterhin
als transgenerationelle Aufgabe begreift, entwirft er ein Zukunftsbild von
einem unaufgeregten, eben „normalen“ deutsch-jüdischen Zusammenleben.
Und schließlich, so sein Traum, werde das Reden über deutsch-jüdische
Normalität sich selber überflüssig machen.
Aktualisiert: 2016-01-22
> findR *
Richard von Weizsäcker setzte als zweiter Referent mit dem vorliegenden Beitrag
die Theodor-Heuss-Gedächtsnis-Vorlesung fort. Knapp fünfzig Jahre nach
der Verabschiedung des Grundgesetzes geht der Alt-Bundespräsident der
Fragestellung nach, inwieweit seit 1949 neue Herausforderungen und Einflüsse
auf die verfassungspolitische Realität eingewirkt haben. In Auseinandersetzung
mit der These, die Bundesrepublik befinde sich auf dem Rückzug
vom Bundesstaat zum Staatenbund, richtet er sein Augenmerk auf das parlamentarische
System, dem Kernstück der demokratischen Verfassung. Nach
einer kritischen Analyse der gegenwärtigen Rolle der Parteien im politischen
Prozeß appelliert der Referent an Parteien und Exekutiven, sich engagiert an
den geistig-politischen Führungsaufgaben der Zeit zu beteiligen und einen
“offenen parlamentarischen Diskurs” zu führen.
Aktualisiert: 2016-02-18
> findR *
Im Gegensatz zu Persönlichkeiten der Zeitgeschichte wie Konrad Adenauer
oder Ludwig Erhard, die im öffentlichen Bewußtsein noch durchaus gegenwärtig
sind, konstatiert Hermann Rudolph fünfzig Jahre nach Verabschiedung
des Grundgesetzes und der Gründung der Bundesrepublik für das erste deutsche
Staatsoberhaupt Theodor Heuss „eine blasse Erinnerung, und die ist
dazu noch falsch“. Grund genug die dritte Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung
erstmals dem Namensgeber selbst zu widmen, seine Leistungen und
Verdienste darzulegen und zugleich dem verbreiteten Vorbehalt entgegenzutreten,
Heuss sei ein unpolitischer Präsident gewesen. Hermann Rudolph diskutiert
Heuss’ Beitrag zur politischen Kultur und zur Grundlegung einer neuen
politischen Ordnung beispielhaft an drei politischen Grundfragen seiner
Amtszeit – der Frage nach der Ausgestaltung der Demokratie, dem Problem
des Förderalismus und dem Verhältnis der Deutschen zu ihrer Vergangenheit.
Aktualisiert: 2016-02-12
> findR *
Bundespräsident Theodor Heuss verbrachte als offizieller Gast von Königin
Elizabeth II. vom 20. bis zum 23. Oktober 1958 vier Tage in London und
Oxford. Dieser Staatsbesuch stellte für Heuss eine besondere Herausforderung
dar: Das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und Großbritannien
galt bis ins Jahr 1958 hinein als gespannt; zudem war in der britischen Bevölkerung
ein tiefes Misstrauen gegenüber dem früheren Kriegsgegner weitverbreitet.
Es lag also auf der Hand, dass die bundesdeutsche Öffentlichkeit
Heuss‘ Staatsbesuch mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte. Aber obwohl
das Bundespräsidialamt zusammen mit den englischen Stellen den Besuch
sorgfältig vorbereitet hatte, verfestigte sich in Deutschland allmählich der
Eindruck, dass Heuss von der englischen Bevölkerung zurückhaltend und
kühl empfangen worden sei.
Frieder Günther zeichnet die Vorbereitung und den konkreten Ablauf des
Staatsbesuches sowie die anschließende Mediendebatte nach. Wie konnte es
dazu kommen, dass sich Teile der bundesdeutschen Öffentlichkeit aufgrund
des Staatsbesuches über Wochen kritisch mit ihrem Selbstverständnis auseinander
setzten? Und wie ist es zu erklären, dass sich der Bundespräsident
im Nachhinein veranlasst sah, klarzustellen, dass die Auslandsreise in seinen
Augen für die Bundesrepublik sehr wohl einen Erfolg darstelle?
Dem hier veröffentlichten Text liegt ein Referat zugrunde, das Frieder Günther
am 16. Oktober 2003 in der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
im Rahmen der Reihe „Himmelsberg-Vorträge“ gehalten hat.
Aktualisiert: 2018-07-12
> findR *
Am Ende des Jahres 1946 erschütterte ein Skandal für einige Monate die politische
Landschaft im deutschen Südwesten. Führende bürgerliche Politiker
wie Reinhold Maier, Wilhelm Simpfendörfer und auch Theodor Heuss wurden
von ihrer Vergangenheit eingeholt und standen im Brennpunkt der öffentlichen
Kritik. Ihnen wurde vorgeworfen, im März 1933 dem sogenannten
Ermächtigungsgesetz zugunsten der Regierung Hitler zugestimmt und sich in
der Nachkriegszeit der politischen Verantwortung für dieses Verhalten entzogen
zu haben. Um diesen Vorwürfen nachzugehen und nach den Motiven für
die Zustimmung zu fragen, richtete der württemberg-badische Landtag 1947
einen Untersuchungsausschuß ein. Der Autor stellt die Umstände für das
Zustandekommen dieses Ausschusses dar, arbeitet Argumentationsmuster
aus den Zeugenaussagen heraus, skizziert die politische Debatte um diesen
Vorfall und deutet ihn im Zusammenhang mit der Entnazifizierung. Darüber
hinaus fragt er nach den tieferen Ursachen für die Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz,
die er im Falle des Liberalismus in dessen Demokratieverständnis
vor 1933 ansiedelt. Indem der Untersuchungsausschuß dies nicht thematisierte,
sondern die Entscheidung der bürgerlichen Parteien von 1933 herunterspielte,
sprach er letztlich eine Art Ermächtigung zum politischen Irrtum aus,
die symptomatisch, so die Deutung von Ernst Wolfgang Becker, für den Charakter
der Erinnerungspolitik in der frühen Bundesrepublik war.
Dem hier veröffentlichten Text liegt ein Vortrag zu Grunde, den Ernst Wolfgang
Becker am 13. Juli 2000 in der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
im Rahmen der Reihe „Himmelsberg-Vorträge“ gehalten hat.
Aktualisiert: 2016-02-12
> findR *
Gab es einen liberalen Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Und welchen
Anteil hatte er an dem Attentat gegen Hitler am 20. Juli 1944? Bislang
von der Geschichtswissenschaft weitgehend vernachlässigt oder als Randerscheinung
eingeschätzt, zeichnet der vorliegende Beitrag das Netzwerk des
liberalen Widerstandes um den Firmengründer Robert Bosch nach. Verwurzelt
im sozialliberalen Denken rettete Bosch als Verteidiger der Weimarer Republik
demokratische Traditionen in die Zeit des "Dritten Reiches" hinüber.
Angesichts der allgemeinen Rechtlosigkeit, der nationalsozialistischen
Kriegspolitik sowie der Repressionen gegenüber den deutschen Juden fand
der "Boschkreis" in enger Zusammenarbeit mit Carl Goerdeler den Weg zur
aktiven Opposition. Diese umfaßte Hilfe für Juden, Auslandskontakte sowie
Entwürfe von Nachkriegsordnungen und mündete schließlich nach dem Tod
von Bosch in die Teilnahme an der Verschwörung des 20. Juli 1944. Das Attentat
scheiterte, doch der Widerstand des Kreises um Robert Bosch bleibt, so
die These des Autors, ein eindrucksvolles Beispiel für liberale Widerständigkeit
gegenüber der totalitären Herausforderung. In der scheinbar unzeitgemäßen
Haltung eines liberalen und sozialen Unternehmers schimmerte
darüber hinaus ein Zukunftspotential auf, aus dem die deutsche Nachkriegspolitik
erfolgreich schöpfen konnte.
Dem hier veröffentlichten Text liegt ein Referat zugrunde, das Joachim Scholtyseck
am 20. Juli 1999 in der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
gehalten hat.
Aktualisiert: 2016-02-12
> findR *
Im Mai 2009 jährt sich zum sechzigsten Mal die Verabschiedung des Grundgesetzes. Aus Anlass dieses Jubiläums gibt die Stiftung zwei zentrale Reden heraus, die Theodor Heuss vor dem Parlamentarischen Rat gehalten hat. Seine Eröffnungsrede am 9. September 1948 wie auch seine Abschlussrede am 8. Mai 1949 stehen als markante Eckpunkte für seine engagierte Tätigkeit in dieser verfassungsgebenden Versammlung. Der Band wird durch einen Essay von Prof. Dr. Jutta Limbach ergänzt.
Aktualisiert: 2023-03-27
> findR *
Neben der technologischen und der ökonomischen war vor allem die sozialkulturelle
Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland von den mittleren
sechziger Jahren bis zur Wiedervereinigung von einem grundlegenden Wandel
geprägt.
Andreas Rödder skizziert die einzelnen Phänomene dieses sozialkulturellen
Wandels seit der Mitte der sechziger Jahre. Als gemeinsamen Nenner dieser
Entwicklung identifiziert er den Zusammenhang von Individualisierung, radikaler
Pluralisierung und Entnormativierung. Dies bedeutete sowohl eine verstärkende
Fortsetzung als auch zugleich eine partielle Abkehr von zentralen
Tendenzen der Moderne. In diesem historisch-empirischen Sinne präzisiert
Rödder den bereits zeitgenössisch eingeführten, dort aber diffus verwendeten
Begriff „Postmoderne“ semantisch und schlägt ihn vor als historiographisch
operationalisierbares Deutungskonzept für die gesellschaftlich-kulturelle
Entwicklung der Bundesrepublik vor allem in den siebziger und achtziger
Jahren des 20. Jahrhunderts. Rödders Konzept der Postmoderne ist somit
abzugrenzen von anderen Interpretationsansätzen – vom „Westen“ über eine
„Umgründung“ oder „Fundamentalliberalisierung“ des Gemeinwesens bis
zur „Wertewandelsgesellschaft“ –, die bislang im Zusammenhang mit dem
sozialkulturellen Wandel in der Bundesrepublik diskutiert wurden.
Dem hier veröffentlichten Text liegt ein Referat zugrunde, das Andreas Rödder
am 7. Mai 2003 in der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus im
Rahmen der Reihe „Himmelsberg-Vorträge“ gehalten hat.
Aktualisiert: 2016-02-12
> findR *
Die weltweite Wirkung des Liberalismus im 19. und 20. Jahrhundert blieb
widersprüchlich: Während die Weltwirtschaft inzwischen weitgehend von den
Regeln des freihändlerisch-liberalen Kapitalismus bestimmt wird, sind zahlreiche
Länder insbesondere in Asien und Afrika von der politischen Praxis des
liberalen Verfassungs- und Rechtsstaats noch weit entfernt. Läßt sich daraus
schließen, daß der Liberalismus als Modell freiheitlicher politischer Ordnung
an seine kulturellen Entstehungsbedingungen zwingend gebunden ist, liberale
Reformen in manchen Ländern also aus historisch-kulturellen Gründen
notwendig zum Scheitern verurteilt sind? Jürgen Osterhammel bestreitet
diese These: Der weltweite Erfolg anderer europäischer Großideologien
sowie der Primat der Politik, den der Autor am Beispiel der Türkei, Indiens
und Taiwans herausarbeitet, verweisen auf einen „kulturellen Möglichkeitsrahmen“,
innerhalb dessen die Entwicklung einer „civil society“ keineswegs
ausgeschlossen erscheint.
Aktualisiert: 2016-02-12
> findR *
Seit Franklin D. Roosevelt hat jeder amerikanische Präsident nach seinem
Auszug aus dem Weißen Haus eine Presidential Library gegründet, die sich
ausschließlich der Erinnerung an sein Leben und politisches Wirken widmet.
So sind die mittlerweile elf Presidential Libraries mit ihren großen biographischen
Ausstellungen zu Pilgerstätten einer Nation geworden, in deren
Geschichtsverständnis die Präsidenten noch immer eine herausragende Rolle
spielen. Die vorliegende Studie untersucht am Beispiel von ausgewählten
Presidential Libraries das Geschichtsbild, das eine teils staatlich, teils privat
vorangetriebene Erinnerungspolitik von den amerikanischen Präsidenten
zeichnet. Der Autor zeigt, wie die Präsidenten im Licht einer nationalen „Meistererzählung“
gedeutet werden, welche charakteristischen Konstruktionselemente
die öffentlich präsentierten Präsidentenbiographien auszeichnen
und wie die amerikanische „civil religion“ ihre besonderen musealen Darstellungsformen
hervorbringt. Er vertritt die These, daß die offiziöse Erinnerung
an die amerikanischen Präsidenten einen „republikanischen Royalismus“
erkennen läßt, der zur Plattform für die historische Selbstverständigung einer
kulturell fragmentierten Gesellschaft werden kann, wenn er sich vom traditionellen
Ideal der kulturellen Einschmelzung verabschiedet.
Aktualisiert: 2017-03-01
> findR *
In seiner Festrede zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung Bundespräsident-
Theodor-Heuss-Haus skizziert Ralf Dahrendorf drei Tendenzen, die die liberale
Demokratie gegenwärtig weltweit bedrohen: Den schleichenden Autoritarismus,
die Außerkraftsetzung des staatlichen Gewaltmonopols in sogenannten
failed states und die Verlagerung von Entscheidungen in demokratisch
nicht oder nur schwach legitimierte transnationale Institutionen.
Angesichts dieser Anfechtungen liberaler Demokratien plädiert Ralf Dahrendorf
für die Legitimität des demokratischen Nationalstaats, der ihm gegenwärtig
als einzig verlässlicher Garant der Verfassung der Freiheit erscheint.
Aktualisiert: 2016-01-22
> findR *
Die „Krise der Politik“, der „Mangel an Glaubwürdigkeit“, der „Verlust an Vertrauen“
– diese Stichworte sind zur Zeit in aller Munde und 1992 avancierte
der Begriff „Politikverdrossenheit“ sogar zum Wort des Jahres. Die Diagnose
ist demnach eindeutig, doch wie sollen Politiker und Gesellschaft mit diesem
Problem umgehen? Gesine Schwan widmet sich in ihren Ausführungen dieser
schwierigen Frage. Mit Hilfe einer ideengeschichtlichen Rückbesinnung verdeutlicht
sie den kategorialen Zusammenhang von Vertrauen und Politik: Erst
auf der Basis von Vertrauen wird Freiheit möglich und Zwang entbehrlich und
somit stellt Vertrauen eine Grundbedingung des politischen Zusammenlebens
dar. Doch Vertrauen bedeutet keine auf Wissen beruhende Sicherheit
und ist insofern ein Wagnis. Vertrauen in der Politik verlangt demnach nach
Kontrolle, es muss eine Balance geben zwischen der Möglichkeit, Vertrauen
zu schenken, und der Notwendigkeit, Kontrolle auszuüben.
Eine wesentliche Ursache für den seit einigen Jahren zu beobachtenden Verlust
von Vertrauen in unserer Gesellschaft sieht Gesine Schwan in der Kolonialisierung
aller Lebensbereiche durch das Prinzip des ökonomischen Wettbewerbs
und plädiert deshalb dafür, die reine Marktlogik nicht auf alle gesellschaftlichen
Bereiche auszudehnen, sondern die Eigenlogik von Teilsystemen
innerhalb des großen Ganzen anzuerkennen.
Aktualisiert: 2016-01-22
> findR *
In der vorliegenden Publikation, die aus der Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung 2013 hervorgegangen ist, verteidigt Bundespräsident Joachim Gauck nachdrücklich die repräsentative Demokratie, wie sie das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vorsieht. Zugleich warnt Joachim Gauck vor übertriebenen Erwartungen an Elemente der direkten Demokratie auf Bundesebene, und er plädiert für eine lebendige, aktive Bürgergesellschaft, die der Demokratie kreative Impulse verleiht und bereit ist, die Erinnerung an die Verbrechen zweier Diktaturen in Deuschland wach zu halten.
Aktualisiert: 2016-01-22
> findR *
Im Interesse einer demokratischen und rechtsstaatlichen Traditionsbildung
unterhält die Bundesrepublik Deutschland – neben zahlreichen Erinnerungsorten
für die Opfer von Diktatur und Krieg – fünf Gedenkstätten für historisch
bedeutsame deutsche Politiker der letzten hundertfünfzig Jahre: für Konrad
Adenauer, Friedrich Ebert, Theodor Heuss, Otto von Bismarck und Willy
Brandt. Der vorliegende Beitrag entwirft eine Typologie der Gedenkstätten in
Deutschland und diskutiert am Beispiel des neu errichteten Stuttgarter
Theodor-Heuss-Hauses die Frage, inwieweit eine demokratische politische
Kultur noch der Erinnerung an große Persönlichkeiten der Geschichte bedarf.
Wird damit die von der Geschichtswissenschaft längst verabschiedete Vorstellung,
daß „große Männer“ die Geschichte machen, wiederbelebt? Braucht
auch die Demokratie ihre historischen Helden? Der Autor vertritt die These,
daß die Mythen, die das kollektive Gedächtnis einer Nation hervorbringt, sich
bevorzugt um einzelne Persönlichkeiten ranken. Einer demokratischen Traditionsbildung
bietet sich somit die Chance, an diesen Mythen anzuknüpfen
und sie in ein aufgeklärtes Geschichtsbild zu überführen, ohne daß dabei
deren orientierende Kraft verlorengeht.
Aktualisiert: 2016-02-18
> findR *
Bedeutete der Erste Weltkrieg einen tiefen Einschnitt im Gedächtnis der
europäischen Nationen, so gilt dies noch mehr für das deutsche Judentum.
Entgegen der zu Kriegsbeginn ausgegebenen Parole vom „Burgfrieden“ sorgten
antisemitische Verbände für die Verbreitung judenfeindlicher Schriften,
die im nichtjüdischen Bürgertum auf erhebliche Resonanz stießen und die
bereits weit fortgeschrittene Integration des jüdischen Bürgertums in die wilhelminische
Gesellschaft in Frage stellten. Wie haben jüdische Intellektuelle
auf diese nachhaltige Erfahrung der Anfeindung und Ausgrenzung reagiert?
Der Autor entwickelt auf diese Frage eine differenzierte Antwort, indem er
prominente jüdische Stimmen von Walther Rathenau und Franz Kafka bis Martin
Buber und Leo Baeck zu Wort kommen läßt und im Kontext des sich verschärfenden
Meinungsklimas interpretiert. Resignation und schwindendes
Vertrauen in den Staat zum einen, die bewußte Abkehr vom Ideal der deutschjüdischen
Kultursymbiose und die Besinnung auf die eigene jüdische Identität
zum anderen waren, so Ulrich Siegs Diagnose, einige charakteristische
Folgerungen, mit denen jüdische Gelehrte, Schriftsteller und Journalisten der
für sie besonders bedrohlichen Krise der bürgerlichen Welt zu begegnen
suchten.
Dem hier veröffentlichten Text liegt ein Referat zu Grunde, das Ulrich Sieg am
2. März 2000 in der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus im Rahmen
der Reihe „Himmelsberg-Vorträge“ gehalten hat.
Aktualisiert: 2016-02-12
> findR *
Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 ist der
Zustand der deutschen Einheit Gegenstand öffentlicher Kontroversen, in
denen die unterschiedlichen historischen Erfahrungen der Deutschen in Ost
und West unübersehbar hervortreten: Während es im Westen offenbar
schwerfällt, das Ausmaß an Veränderung zu begreifen, das die Bürger der
neuen Bundesländer seit 1990 zu verarbeiten haben, gedeihen im Osten
Geschichtslegenden über die DDR und den Prozeß der Vereinigung. Dem
gegenüber fragt Richard Schröder in der Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung
2002 nach den Voraussetzungen und Elementen einer gemeinsam
erzählbaren Geschichte der Deutschen. Ausgehend von einer Kritik an einer
ausschließlich negativen, an den Verbrechen des „Dritten Reichs“ orientierten
nationalen Selbstdefinition analysiert er die vier wirksamsten Legenden
über die DDR und die deutsche Vereinigung, die einer Selbstverständigung
über die gemeinsame Geschichte im Wege stehen. Abschließend zeigt Richard
Schröder an Beispielen aus der deutschen Geschichte vor 1871 Perspektiven
auf, an denen ein aufgeklärtes nationales Selbstverständnis der
Deutschen in Ost und West anknüpfen kann.
Aktualisiert: 2016-02-12
> findR *
MEHR ANZEIGEN
Bücher von Stiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
Sie suchen ein Buch oder Publikation vonStiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Stiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus.
Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher
von Stiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die
Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus
unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und
populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich
bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch
von Stiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus .
Stiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr
Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher
von Stiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten
vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher
verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:
Unser Repertoire umfasst Bücher von
Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie
unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien
zu finden. Neben Büchern von Stiftung-Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und
einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem
Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die
bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen,
Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
das Team von Buchfindr.