Stempelsiegelamulette sind vom späten Alten Reich bis in die Spätzeit in Ägypten vertreten und zeigen eine große Vielfalt bei der Gestaltung der Oberseite und in der Dekoration der Basis. In diese Untersuchung einbezogen werden Pferde, Nilpferde und die Göttin Thoeris. Während Nilpferde und die Göttin Thoeris schon auf den frühesten Stempelsiegelamuletten eine Rolle spielen, tritt das Pferd erst im Neuen Reich als Basismotiv auf Siegeln auf. Als Oberseitengestaltung spielt nur das Nilpferd als einzelner Kopf oder als vollständiges Tier eine Rolle, während Pferde sehr selten als Form der Oberseite von Stempelsiegelamuletten belegt sind und die Thoeris nur als Basisdekor vertreten ist. Das einzelne Pferd ist als Basisdekoration mit einem Königsnamen oder einem königlichen Titel verbunden und steht so direkt für den König. Vorderasiatische Götter wie Astarte und Seth-Baal reiten auf Pferden bzw. stehen auf Pferderücken. Der von Pferden gezogene Wagen mit dem siegreichen Herrscher ist ein Bild königlicher Erscheinung. Das ältere Niedertreten der Feinde wird jetzt zu einem Niederfahren, um den Sieg des Pharao zu verdeutlichen. Die traditionelle Niederschlagungsszene wird durch die Szene ersetzt, wo Pharao im Streitwagen fahrend auf Menschen schießt. Um seine umfangreiche Herrschaft noch mehr zu verdeutlichen, schießt der Herrscher auf Menschen und Tiere, Krieg und Jagd sind so zu einem Bild verschmolzen. Das verkörpert den Sieg Pharaos über alle feindlichen Mächte, was Voraussetzung und Ausdruck seiner umfassenden Herrschaft ist und damit dem Träger des Siegelamulettes Sicherheit verheißt. Als Tier des Papyrusdickichts ist das Nilpferd mit Regeneration und der Hathor verbunden. Im Mittleren Reich tritt erstmals die Nilpferdjagd auf der Basis von Skarabäen auf und in der Ramessidenzeit verbindet sich das Nilpferd mit dem in dieser Epoche besonders verehrten Gott Seth. Das einzelne Nilpferd ist in der Regel schreitend wiedergegeben. Die Göttin Thoeris spielt im Alltagsleben der Frauen eine große Rolle, da sie als eine schützende Macht in den Zeiten von Schwangerschaft und Geburt galt. Während sie auf den frühen Siegelamuletten einen Stab hält, ist sie später mit einem Messer und/oder mit dem Schutzzeichen sowie mit Nefer- oder Anch-Zeichen verbunden. Motivkombinationen verbinden sie mit Besgestalten und einigen anderen Gottheiten, selten mit Königsnamen und Tieren.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Kauroide sind eine besondere Form von altägyptischen Siegelamuletten, die in Ägypten, Nubien, Palästina und Syrien verbreitet waren. Ihre Oberseite ist einer Kaurischnecke in unterschiedlicher Form nachgebildet und ihre Basis dekoriert. In die Untersuchung wurden etwa 3000 Stücke einbezogen, der angefügte Katalog umfasst die Kauroide aus Dresden und München. Bei bisherigen Untersuchungen zu Basismotiven von Siegelamuletten wurde eine Wechselwirkung zwischen Basismotiv und Oberseitengestaltung meist nicht beachtet. Kauroidähnliche Siegelamulette sind seit der späten 1. Zwischenzeit und dem Mittleren Reich nachweisbar. Die Blütezeit der Kauroide liegt in der 2. Zwischenzeit und in der 18. Dynastie, danach ist diese Siegelamulettform seltener belegt. Sie sind meist aus den Materialien Steatit und Fayence hergestellt, nur selten aus Halbedelsteinen. Sie können Teil von Ketten und Armbändern oder als Ring gefasst sein. Bei der Basisdekoration spielen geometrische, pflanzliche und tierische Motive die Hauptrolle, dazu kommen noch vorrangig die Namen von Königinnen und das Göttinnenkopfmotiv. Demgegenüber treten Götternamen, abgesehen von Amun-Re, sowie Namen von Königen und Privatpersonen im Vergleich zu den Skarabäen stark zurück. Darstellungen von Königen und Göttern sind ebenso kaum belegt. Diese Motivauswahl hebt den Amulettcharakter der Kauroide hervor, der auch durch die Verbindung der Kauroidform mit der weiblichen Sexualität betont wird. Die vorliegende Untersuchung belegt, dass Kauroide bestimmte Basismuster und eine weibliche Komponente bevorzugen. In Verbindung mit Siedlungen kommen größere Fundkomplexe aus den Häusern von Amarna und aus dem Palastkomplex von Malqata in Theben-West. An Tempeln weisen besonders Hathorheiligtümer zahlreiche Kauroide auf sowie die Gründungsgruben des Hatschepsuttempels in Deir el-Bahari. In Nekropolen fanden sie sich häufig in Gräbern von Mädchen und Frauen und wurden als Ringe, Halsketten, Armbänder und auch als Hüftketten getragen. Dabei sind sie meist mit Skarabäen kombiniert. Als Ergänzung wurden in die Untersuchung die Frauenstatuetten des Mittleren Reiches und der 2. Zwischenzeit mit Ketten aus Kaurimuscheln einbezogen sowie die Hüftketten aus goldenen und silbernen Kaurimuscheln, die sich bei Prinzessinnen des Mittleren Reiches sowie vereinzelt Frauen der Oberschicht der 18. Dynastie fanden.
Aktualisiert: 2021-12-03
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Siegelamulette in menschlicher und tierischer Gestalt spielten bisher bei Untersuchungen zur Kleinkunst kaum eine Rolle, sie wurden ohne Differenzierung den Skarabäen zugeordnet. Die vorliegende Studie stellt ihre geographische und zeitliche Verbreitung fest, untersucht ihre Herkunft aus Grab, Tempel, Palast und Siedlung. Es werden Kriterien zur Größe, Form und Gestaltung erarbeitet, die bei Datierungen Anhaltspunkte liefern. Die Untersuchung stellt den Zusammenhang von Unterseitenmotiv und Oberseitengestaltung fest, weist auf die Bevorzugung bestimmter Motive hin und arbeitet zwei grundlegende Bedeutungsfelder derartiger Siegelamulette - Sphäre der großen Götter sowie des Königtums und Sphäre weiblicher Gottheiten mit Beziehung zu Geburt, Fruchtbarkeit und Sexualität - heraus.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Land- und Wasserskorpionen, die im allgemeinen als gefährliche Tiere gelten, begegnet man in der altägyptischen Kunst auf den verschiedensten Denkmälergruppen. Dabei zeigt die Wiedergabe des Landskorpions auf den Siegelamuletten, dass keineswegs ein todbringender Aspekt des Tieres im Vordergrund steht, sondern Verhaltensweisen wie das Tanzen der Tiere beim Zeugungsakt oder die fürsorgliche Brutpflege der weiblichen Tiere. Im vorderasiatischen Bereich kommt ganz klar die Verbindung von Göttin und Skorpion im Bereich der Sexualität zum Tragen, ein Aspekt, der im Ägyptischen eher im Hintergrund anklingt. Der Komplex von Geburt und Wiedergeburt spielt in den verschiedensten Ausprägungen eine Rolle. So erscheinen Skorpiongöttinnen auf den Tempelreliefs im Rahmen des königlichen Geburtszyklus und sind mit dem König in verschiedenen Kultszenen verbunden. Auf die Skorpiongöttin Selkis, die unter anderem als die gilt, "die, die Kehle atmen lässt", hat der Wasserskorpion mit seiner ungewöhnlichen Atemtechnik Einfluss genommen. Die Charakteristika beider Tiere lassen sich aber nicht eindeutig voneinander trennen und die verschiedensten Assoziationen hat man sicher bewusst eingesetzt. Ausserdem tritt der Skorpion mit dem Schen-Ring als Begleiter des Königs bei Laufdarstellungen vor Göttinnen und Göttern mit Fruchtbarkeitsaspekten in den Tempelreliefs auf. Als Garanten des Schutzes und der Wiedergeburt sind Skorpion und -göttin in den Pyramidentexten des Alten Reiches und in den Jenseitsbüchern des Neuen Reiches belegt. Beliebt ist die Selkis in den Gräbern ramessidischer Königinnen. Ausserdem findet sie sich in gleicher Funktion auf Särgen, Kanopenkästen und -gefässen sowie in den Totenbuchpapyri. Aus der Spätzeit stammen zahlreiche Göttinnenfiguren, die die Selkis eng mit der Isis verbinden und so in den Kreis der grossen Muttergöttinnen aufnehmen. Ausgehend von den Schedstelen der Amarnazeit spielen Skorpion und -göttin eine bedeutende Rolle im magischen Bereich der Horusstelen und Heilstatuen. Eine besondere Gruppe bilden die Denkmäler der Frühzeit, die in einigen Fällen eine enge Beziehung zu dem König mit dem Namen "Skorpion" besitzen. Dass neben allen positiven Eigenschaften Skorpione eine Gefahr für den Menschen sind, zeigen die Aufgabenbereiche der Selkisbeschwörer, die im weitesten Sinne zum medizinischen Personal gehören und bei Expeditionen in die Steinbrüche und zu den Bergwerken sowie in Deir el-Medineh eingesetzt wurden, um die Auswirkungen von Skorpionstichen zu behandeln. Die Magier der Selkis gehen mit Zaubersprüchen gegen diese Tiere vor. Die Tätigkeit der Skorpionentferner (-vertreiber) kann man mit der des modernen Kammerjägers vergleichen.
Aktualisiert: 2020-12-04
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In Ägypten verbreitet ist der Kap- oder Wüstenhase (Lepus capensis). Seine natürlichen Eigenschaften - die Schnelligkeit, das Hakenschlagen, das "Schlafen mit offenen Augen" und seine hohe Fruchtbarkeit (Superfötation) - haben schon die alten Ägypter beeindruckt. Hasen treten in den Jagddarstellungen von Totentempeln und Privatgräbern auf. Im Alten Reich gehört der Hase nicht zu den gejagten Tieren, sondern er vermittelt in Nebenszenen das "Leben in der Wüste". Im Mittleren Reich wandelt sich das Bild des Hasen und im Neuen Reich ist er unter den fliehenden und manchmal von Pfeilen der Jäger getroffenen Tieren zu finden. Im Siedlungsabfall wurden bisher nur wenige Hasenknochen gefunden. Zusammen mit den anderen erbeuteten Tieren wird der Hase entweder in Käfigen oder an den Löffeln gepackt von Gabenträgern gebracht, eine direkte Käfighaltung ist aber nicht belegbar. In der Kleinkunst - auf Schminkgefäßen und Schmuck - wird er mit Hathormotiven verbunden, hier steht besonders seine Fruchtbarkeit im Vordergrund. Als Amulett ist er vereinzelt in Frauen- und Kindergräbern belegt. Auf der Basis von Siegelamuletten ist er seit der 6. Dynastie ebenfalls mit dem Motivkreis um Hathor verbunden. Auf Rollsiegeln aus Syrien, die ägyptischen Einfluss aufweisen, ist der Hase neben Capride und Löwe das am häufigsten dargestellte Tier. Besonders auf Rollsiegeln der klassisch-syrischen Glyptik ist er zusammen mit Göttinnnen dargestellt. In den ägyptischen Totenbüchern treten hasenköpfige, mit Messern bewehrte Dämonen als Wächter und Schutzgottheiten auf. Der Hase ist zwar mit dem 15. oberägyptischen Gau, dem Hasengau, verknüpft, hat aber keinen Bezug zu heiligen Tieren oder zu Göttern. Er gehört auch nicht zu den Tieren, die mumifiziert wurden.
Aktualisiert: 2020-12-04
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Aus der vor- und frühdynastischen Zeit Ägyptens (etwa 4000 - 2600 v. Chr.) gibt es zahlreiche Darstellungen von Frauen ganz unterschiedlicher Art. In dieser Zeit haben gravierende Veränderungen die ägyptische Gesellschaft geprägt, die in der Staatsentstehung und Herausbildung des Königtums münden. Ein wichtiger Bildträger der vordynastischen Zeit ist die weiß- und rotfigurige Keramik, deren Bilder zum einen auf erste Machtdemonstrationen durch Herrscherpersönlichkeiten und untergeordnete Frauendarstellungen und zum anderen auf eine hervorgehobene Stellung der Frau in einem friedlichen Umfeld deuten. Aus den Gräbern dieser Zeit stammen als Beigaben menschliche Figuren, vorrangig Frauenstatuetten unterschiedlichen Materials und völlig verschiedener Gestaltung, die als Ahnfrauen, als Frauen bei verschiedenen Kulthandlungen, als beschützende Bilder eine Aufgabe hatten. Da es kaum Frauenfiguren mit Kindern gibt, dürfte der meist postulierte Fruchtbarkeitskult keine Rolle gespielt haben, sondern bei einem Teil der Figuren eher eine sexuelle Präsenz. In der frühdynastischen Zeit verschwinden die Frauenstatuetten in den Gräbern weitgehend, sie lassen sich dafür jetzt in den Heiligtümern nachweisen. Ein Teil dieser Figuren aus Elfenbein oder Stein präsentiert sich durch kostbare Gewänder und aufwändige Frisuren als Angehörige der Elite, die durch Stellvertreterfiguren vor der jeweiligen Gottheit vertreten sein wollten. Bei einer weiteren Gruppe aus Fayence handelt es sich um Votivfiguren, die von Tempelbesucherinnen mit einem Wunsch oder einer Bitte dargebracht wurden. Mit der Herausbildung des Königtums treten selbst Frauen als Angehörige der Königsfamilie in den Hintergrund, nur einzelne besonders herausragende Königsmütter bleiben für uns stärker greifbar.
Aktualisiert: 2019-12-20
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