Die Siedlungsentwicklung nach innen stellt andere und deutlich höhere Ansprüche an das Projektmanagement und den Partizipationsprozess als die Siedlungsentwicklung auf der grünen Wiese in der Vergangenheit. Die bei der Umnutzung von Industrie-, Bahn- und Militärbrachen seit den 1990er-Jahren entwickelten Methoden stellen dabei lediglich einen Zwischenschritt dar. Denn zunehmend geht es bei der Innenentwicklung um die sukzessive Transformation und Verdichtung bestehender Wohn- und Mischgebiete mit einer Vielzahl unterschiedlichster Stakeholder.
Damit erhöht sich auch die Komplexität und das Risiko des Scheiterns solcher Innenentwicklungs-Projekte deutlich.
Als Reaktion darauf betrachtet die Planungspraxis oft jedes Verdichtungsprojekt als Einzelfall, für welchen ein massgeschneidertes Projektdesign von Grund auf entwickelt werden muss. Aufgrund einer systematischen Analyse verschiedenster eigener und anderer Fallbeispiele erkennen die Autor*innen dieses Leitfadens hingegen gewisse Muster. Der Leitfaden skizziert, welches die konstituierenden Elemente von solchen «Best Practice Innenentwicklungs- Prozessen» sind. Dies mit dem Ziel, mit den knappen Ressourcen mehr und erfolgreichere Siedlungsverdichtungs-
Projekte zu realisieren, sodass die prognostizierten 20 Prozent Bevölkerungswachstum bis 2050 effektiv in den bestehenden Bauzonen untergebracht werden können. Das wesentliche neue Element des Ansatzes ist der ko-evolutive Planungsprozess, welcher – von der Problemanalyse über die Lösungsfindung bis hin zur Strategiebildung – auf einem strukturierten und gleichberechtigten Dialog zwischen qualifizierten Planungsfachleuten und den relevanten Stakeholdern basiert.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Die Siedlungsentwicklung nach innen stellt andere und deutlich höhere Ansprüche an das Projektmanagement und den Partizipationsprozess als die Siedlungsentwicklung auf der grünen Wiese in der Vergangenheit. Die bei der Umnutzung von Industrie-, Bahn- und Militärbrachen seit den 1990er-Jahren entwickelten Methoden stellen dabei lediglich einen Zwischenschritt dar. Denn zunehmend geht es bei der Innenentwicklung um die sukzessive Transformation und Verdichtung bestehender Wohn- und Mischgebiete mit einer Vielzahl unterschiedlichster Stakeholder.
Damit erhöht sich auch die Komplexität und das Risiko des Scheiterns solcher Innenentwicklungs-Projekte deutlich.
Als Reaktion darauf betrachtet die Planungspraxis oft jedes Verdichtungsprojekt als Einzelfall, für welchen ein massgeschneidertes Projektdesign von Grund auf entwickelt werden muss. Aufgrund einer systematischen Analyse verschiedenster eigener und anderer Fallbeispiele erkennen die Autor*innen dieses Leitfadens hingegen gewisse Muster. Der Leitfaden skizziert, welches die konstituierenden Elemente von solchen «Best Practice Innenentwicklungs- Prozessen» sind. Dies mit dem Ziel, mit den knappen Ressourcen mehr und erfolgreichere Siedlungsverdichtungs-
Projekte zu realisieren, sodass die prognostizierten 20 Prozent Bevölkerungswachstum bis 2050 effektiv in den bestehenden Bauzonen untergebracht werden können. Das wesentliche neue Element des Ansatzes ist der ko-evolutive Planungsprozess, welcher – von der Problemanalyse über die Lösungsfindung bis hin zur Strategiebildung – auf einem strukturierten und gleichberechtigten Dialog zwischen qualifizierten Planungsfachleuten und den relevanten Stakeholdern basiert.
Aktualisiert: 2023-05-24
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Aktualisiert: 2023-05-24
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Die Siedlungsentwicklung nach innen stellt andere und deutlich höhere Ansprüche an das Projektmanagement und den Partizipationsprozess als die Siedlungsentwicklung auf der grünen Wiese in der Vergangenheit. Die bei der Umnutzung von Industrie-, Bahn- und Militärbrachen seit den 1990er-Jahren entwickelten Methoden stellen dabei lediglich einen Zwischenschritt dar. Denn zunehmend geht es bei der Innenentwicklung um die sukzessive Transformation und Verdichtung bestehender Wohn- und Mischgebiete mit einer Vielzahl unterschiedlichster Stakeholder.
Damit erhöht sich auch die Komplexität und das Risiko des Scheiterns solcher Innenentwicklungs-Projekte deutlich.
Als Reaktion darauf betrachtet die Planungspraxis oft jedes Verdichtungsprojekt als Einzelfall, für welchen ein massgeschneidertes Projektdesign von Grund auf entwickelt werden muss. Aufgrund einer systematischen Analyse verschiedenster eigener und anderer Fallbeispiele erkennen die Autor*innen dieses Leitfadens hingegen gewisse Muster. Der Leitfaden skizziert, welches die konstituierenden Elemente von solchen «Best Practice Innenentwicklungs- Prozessen» sind. Dies mit dem Ziel, mit den knappen Ressourcen mehr und erfolgreichere Siedlungsverdichtungs-
Projekte zu realisieren, sodass die prognostizierten 20 Prozent Bevölkerungswachstum bis 2050 effektiv in den bestehenden Bauzonen untergebracht werden können. Das wesentliche neue Element des Ansatzes ist der ko-evolutive Planungsprozess, welcher – von der Problemanalyse über die Lösungsfindung bis hin zur Strategiebildung – auf einem strukturierten und gleichberechtigten Dialog zwischen qualifizierten Planungsfachleuten und den relevanten Stakeholdern basiert.
Aktualisiert: 2023-05-24
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Aktualisiert: 2023-05-05
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Aktualisiert: 2023-04-20
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Zur Qualität städtischer Freiräume gehört auch ein guter Klang. Doch das Wissen darüber, wie Stadtklang im Hinblick auf eine gute Qualität gestaltet werden kann,
ist gering. Die Publikation «Stadtklang – Wege zu einer hörenswerten Stadt» leistet
als erster Band einer Reihe einen Beitrag dazu, Klang als gestaltbare qualitative Dimension von Schall zu begreifen und stärker ins Bewusstsein der Fachöffentlichkeit zu rücken. Sie sensibilisiert für die zu lösenden Aufgaben und bietet einen Einblick
in mögliche Lösungsansätze.
Das Thema Stadtklang wird aus diversen Perspektiven beleuchtet, denn mit Wahrneh-
mung und Gestaltung der akustischen Umwelt beschäftigen sich etliche Disziplinen. Hier vertreten sind Beiträge der Klangraumkunst, Urbanistik, Sozialwissenschaften und Architektur. Exemplarische Beispiele hörenswerter städtischer Räume veran-
schaulichen die Textbeiträge, wobei sie darlegen, dass akustische Qualität nicht mit
Ruhe oder gar Stille gleichzusetzen ist. Schliesslich zeigt die Perspektive Forschung, wie die Wissenslücken zu schliessen sind, damit der Praxis künftig verlässliche und Erfolg versprechende Handlungsanweisungen zur Verfügung stehen. Ergebnisse dieser Forschung werden in weiteren Bänden der Reihe «Stadtklang» publiziert.
Aktualisiert: 2020-05-05
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Das Teilen von knapper werdenden Ressourcen ist eine der grossen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Im Interdisziplinären Schwerpunkt Kooperation Bau und Raum der Hochschule Luzern untersuchten verschiedene Projekte zwischen 2014 und 2018, wie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen durch kooperative Netzwerke in Gang gesetzt und optimiert werden kann. Über den Einbezug der jeweiligen baulichen, technischen, räumlichen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Komponenten sollten die Projekte einen geteilten Mehrwert für die Nutzenden schaffen.
Der vorliegende Herausgeberband stellt die Ergebnisse dieser Forschung und Entwicklung vor. Beschrieben werden Projekte, die aus dem Interdisziplinären Schwerpunkt Kooperation Bau und Raum heraus entstanden sind, sowie weitere Projekte, die unabhängig zu einem der Themenfelder des Interdisziplinären Schwerpunkts gearbeitet haben. Die drei Kapitel des Bandes sind entlang dieser Themenfelder strukturiert:
KAPITEL 1: Neue Planungsprozesse in Städten und Gemeinden
KAPITEL 2: Kooperative Gebäudesanierung und Energieplanung
KAPITEL 3: Sozialer Wandel und Lebensgestaltung
Aktualisiert: 2020-05-05
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Das modulare Bausystem Living Shell wurde mit dem Ziel entwickelt, die Vorteile der Standardisierung mit dem Wunsch nach einer Vielfalt an Lösungen in Übereinstimmung zu bringen. Das Ziel der Standardisierung in der Bauindustrie ist ein hoher Vorfertigungsgrad bei limitierter Produktpalette.
Dies führt zu Zeit- und Kostenersparnis. Bei dem modularen Bausystem Living Shell werden diese Vorteile mit einer hohen Variabilität verbunden, um unterschiedlichen Nutzerwünschen entgegenzukommen, auf unterschiedliche Anforderungen zu reagieren und Gebäudeerweiterungen dem jeweiligen baulichen Kontext anpassen zu können.
Aktualisiert: 2020-04-14
Autor:
Simon Brombacher,
Aleksis Dind,
Doris Ehrbar,
Maik Hömke,
Jasmin Jung Blattmann,
Tanja Lütolf,
Colette Peter,
Emmanuel Rey,
Raphaela Schmickl,
Joerg Schumacher,
Peter Schwehr,
Ulrike Sturm
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Aussenräume lassen sich nicht nur optisch, sondern auch akustisch gestalten. Das Instrumentarium zur Klangraumgestaltung von Aussenräumen liefert als zweiter Band der Publikation «Stadtklang. Wege zu einer hörenswerten Stadt» Argumente für die Praxis, eine begriffliche Annäherung an das akustische Entwerfen und beleuchtet akustische Wirkungen des Gebauten. Als Begleiter für die Planungs- und Entwurfspraxis zeigt das Instrumentarium auf, wann Fragen des Stadtklangs im Rahmen von Planungsprozessen gestellt werden können und sollen und welches Handwerkszeug aus den Bereichen der Akustik und Klangkunst zur Verfügung stehen – und zeigt dies konkret am Beispiel auf.
Zentrale Erkenntnisse:
- Klangaspekte sollten bei Bauprojekten möglichst früh einbezogen werden, dies erhöht die Gestaltungsspielräume.
- Die interdisziplinäre Arbeitsweise ist wichtig (Planende, Architekten, Akustikspezialisten).
- Gebäudetyp, Fassadenstruktur, Material, Gestaltung von Grün- und Freiräumen – alles hat eine akustische Wirkung.
- Bei Neubauten zu beachten: Stellung der Baukörper, geometrische Ausgestaltung der Baukörper, Materialisierung von Gebäude und Aussenraum.
- Bei Sanierungen: Verbesserungen sind möglich durch geometrische Anpassungen oder Wechsel von Materialien an Gebäude oder im Freiraum.
• Klangraumgestaltung als Ergänzung zur herkömmlichen Lärmbekämpfung
• ergänzt Band 1: «Stadtklang – Wege zu einer hörenswerten Stadt. Perspektiven» (ISBN: 978-3-7281-3757-9):
Blickpunkte und Herangehensweisen an die akustische Gestaltung von urbanen Räumen.
• Band 2 dagegen ist ein Instrumentarium zur Klangraumgestaltung von Aussenräumen für die planerische und bauliche Praxis.
Aktualisiert: 2020-05-05
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Zur Qualität städtischer Freiräume gehört auch ein guter Klang. Doch das Wissen darüber, wie Stadtklang im Hinblick auf eine gute Qualität gestaltet werden kann, ist gering. Das Instrumentarium «Klangraumgestaltung von Aussenräumen» leistet
als zweiter Teil der Publikation «Stadtklang – Wege zu einer hörenswerten Stadt» einen Beitrag dazu, Klang als gestaltbare qualitative Dimension von Schall zu begreifen. Der vorliegende Band vereint die Erkenntnisse aus dem gleichnamigen
Forschungsprojekt in einem interdisziplinären Instrumentarium für die planerische und bauliche Praxis.
Mithilfe einer begrifflichen Annäherung an das akustische Entwerfen beleuchtet das Instrumentarium akustische Wirkungen des Gebauten. Als Begleiter für die Planungs- und Entwurfspraxis zeigt es auf, wann Fragen des Stadtklangs im Rahmen von Planungsprozessen gestellt werden können und sollen und welches akustische Handwerkszeug zur Verfügung steht. Nicht zuletzt bietet es grundlegende Empfehlungen zur Klangraumgestaltung von Aussenräumen – und zeigt diese konkret am Beispiel verschiedener Innenhofgestaltungen auf.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Das Teilen von knapper werdenden Ressourcen ist eine der grossen gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Im Interdisziplinären Schwerpunkt Kooperation Bau und Raum der Hochschule Luzern untersuchten verschiedene Projekte zwischen 2014 und 2018, wie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen durch kooperative Netzwerke in Gang gesetzt und optimiert werden kann. Über den Einbezug der jeweiligen baulichen, technischen, räumlichen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Komponenten sollten die Projekte einen geteilten Mehrwert für die Nutzenden schaffen.
Der vorliegende Herausgeberband stellt die Ergebnisse dieser Forschung und Entwicklung vor. Beschrieben werden Projekte, die aus dem Interdisziplinären Schwerpunkt Kooperation Bau und Raum heraus entstanden sind, sowie weitere Projekte, die unabhängig zu einem der Themenfelder des Interdisziplinären Schwerpunkts gearbeitet haben. Die drei Kapitel des Bandes sind entlang dieser Themenfelder strukturiert:
KAPITEL 1: Neue Planungsprozesse in Städten und Gemeinden
KAPITEL 2: Kooperative Gebäudesanierung und Energieplanung
KAPITEL 3: Sozialer Wandel und Lebensgestaltung
Aktualisiert: 2019-02-14
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Das modulare Bausystem Living Shell wurde mit dem Ziel entwickelt, die Vorteile der Standardisierung mit dem Wunsch nach einer Vielfalt an Lösungen in Übereinstimmung zu bringen. Das Ziel der Standardisierung in der Bauindustrie ist ein hoher Vorfertigungsgrad bei limitierter Produktpalette.
Dies führt zu Zeit- und Kostenersparnis. Bei dem modularen Bausystem Living Shell werden diese Vorteile mit einer hohen Variabilität verbunden, um unterschiedlichen Nutzerwünschen entgegenzukommen, auf unterschiedliche Anforderungen zu reagieren und Gebäudeerweiterungen dem jeweiligen baulichen Kontext anpassen zu können.
Aktualisiert: 2018-07-18
Autor:
Simon Brombacher,
Aleksis Dind,
Doris Ehrbar,
Maik Hömke,
Jasmin Jung Blattmann,
Tanja Lütolf,
Colette Peter,
Emmanuel Rey,
Raphaela Schmickl,
Joerg Schumacher,
Peter Schwehr,
Ulrike Sturm
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Zur Qualität städtischer Freiräume gehört auch ein guter Klang. Doch das Wissen darüber, wie Stadtklang im Hinblick auf eine gute Qualität gestaltet werden kann,
ist gering. Die Publikation «Stadtklang – Wege zu einer hörenswerten Stadt» leistet
als erster Band einer Reihe einen Beitrag dazu, Klang als gestaltbare qualitative Dimension von Schall zu begreifen und stärker ins Bewusstsein der Fachöffentlichkeit zu rücken. Sie sensibilisiert für die zu lösenden Aufgaben und bietet einen Einblick
in mögliche Lösungsansätze.
Das Thema Stadtklang wird aus diversen Perspektiven beleuchtet, denn mit Wahrneh-
mung und Gestaltung der akustischen Umwelt beschäftigen sich etliche Disziplinen. Hier vertreten sind Beiträge der Klangraumkunst, Urbanistik, Sozialwissenschaften und Architektur. Exemplarische Beispiele hörenswerter städtischer Räume veran-
schaulichen die Textbeiträge, wobei sie darlegen, dass akustische Qualität nicht mit
Ruhe oder gar Stille gleichzusetzen ist. Schliesslich zeigt die Perspektive Forschung, wie die Wissenslücken zu schliessen sind, damit der Praxis künftig verlässliche und Erfolg versprechende Handlungsanweisungen zur Verfügung stehen. Ergebnisse dieser Forschung werden in weiteren Bänden der Reihe «Stadtklang» publiziert.
Aktualisiert: 2018-07-18
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Gelebte Zusammenarbeit durch Interdisziplinarität
– Vorwort von Gabriela Christen
Die Hochschule Luzern hat 2009 beschlossen, sich mit vier Interdisziplinären
Schwerpunkten 01 ] zu profilieren und die Zusammenarbeit
der Departemente 02 ] mit ihrer grossen Spanne von Fachbereichen
zu unterstützen und nach aussen sichtbar zu machen. Diese
Strategie beruht auf der Einsicht, dass die Lösung unserer aktu-
ellen Probleme in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur nur
mit interdisziplinärem Denken und Handeln möglich ist, da die Zusammenhänge
immer komplexer und herausfordernder werden.
Für die junge – 1997 gegründete – Zentralschweizer Fachhochschule
mit ihren traditionsreichen Departementen war dieses Vorgehen
sehr sinnvoll: Durch die Interdisziplinären Schwerpunkte
konnte das Potenzial der Diversität der einzelnen Departemente in
gemeinsame neue Projekte einfliessen. Der Wissenskanon in der
jungen Institution war in der neu konturierten Hochschullandschaft
noch zu bilden, und anders als an den Universitäten mussten und
müssen sich die Fachbereiche vor allem auch im neuen Auftrag
der Forschung ihre spezifischen, anwendungsorientierten Themen
und Projekte erst erschliessen. Gerade der Auftrag der Fachhochschulen,
praxis- und anwendungsorientiert sowohl zu lehren als
auch zu forschen, macht den Fokus auf die Interdisziplinarität unabdingbar.
Gleichzeitig stand hinter der Strategie, der Hochschule mit den Interdisziplinären
Schwerpunkten Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit
zu sichern, eine Utopie. Um eine solche Initiative zu starten und
zu finanzieren, gehört der Glaube, dass Neues und Relevantes entsteht,
wenn sich die Technikerin mit dem Künstler zusammensetzt
oder wenn der Wirtschaftsspezialist mit der Sozialwissenschaftlerin
und dem Designer forscht. Die Kultur der Hochschule Luzern
als einer mittelgrossen Fachhochschule begünstigt diese Formen
der Zusammenarbeit, und die Interdisziplinären Schwerpunkte haben
in den letzten Jahren massgeblich dazu beigetragen, dass das
Netzwerk zwischen den Forschenden und den Dozierenden in interdisziplinären
Projekten noch dichter geworden ist.
Der Interdisziplinäre Schwerpunkt 'Gebäude als System' unter der
Leitung von Elena Wilhelm hat diesen Glauben an die Kultur der
Interdisziplinarität verstärkt: Neue Netzwerke mit Forschenden aus
den verschiedenen Fachbereichen haben zu einer Vielzahl von Projekten
geführt, die in der vorliegenden Publikation dokumentiert
01 ] Die vier Interdisziplinären Schwerpunkte der Hochschule Luzern sind: Gesellschaftliche
Sicherheit und Sozialversicherungen, Tourismus und nachhaltige Entwicklung, Gebäude als
System und Creative Living Lab.
02 ] Die fünf Departemente der Hochschule Luzern sind: Technik & Architektur, Wirtschaft,
Soziale Arbeit, Design & Kunst, Musik.
Leseprobe aus: Elena Wilhelm, Ulrike Sturm (Hrsg.), Gebäude als System © vdf Hochschulverlag 2012
6 Vorwort
sind. Es sind vielfach Projekte, die sich in die neuen und neuesten
Forschungsgebiete hineinwagen, um herauszufinden, wie die Gesellschaft
und das Wissen von morgen zu gestalten sind.
Das inhaltliche Spektrum des Schwerpunkts 'Gebäude als System'
ist dabei weit gefasst: Es reicht von Städtebau, Siedlungsentwicklung,
Energiefragen und den Problemen der alternden Gesellschaft
bis hin zu Fragen der Visualisierungsmöglichkeiten, die uns die
neuen Technologien bieten. Die Themen wurden in regionalen Kontexten
angesiedelt oder beschäftigen sich mit den rasant wachsenden
Städten in China. Dass die Themen auch bei den nationalen
Institutionen der Forschungsförderung Anklang gefunden haben,
indem viele dieser Projekte mitfinanziert wurden, ist erfreulich.
Viel wichtiger jedoch sind die Signale, die gerade der Interdisziplinäre
Schwerpunkt 'Gebäude als System' an die jungen Studierenden
und Forschenden der Hochschule Luzern aussendet: Neue
Forschungsfelder und innovative Zugänge zu den aktuellen Problemen
entstehen häufig durch interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Die Kompetenz der Vernetzung über die eigene Disziplin hinaus
und der Wille zu aufwendigeren Formen der Zusammenarbeit lohnt
sich für alle, die die Zukunft unserer (Wissens-)Gesellschaften mitprägen
wollen.
Aktualisiert: 2018-07-09
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