Inhaltsverzeichnis
VORWORT
1 EINLEITUNG
1.1 Fragestellung
1.2 Die Fragestellung im Kontext der Umweltgeschichte
1.3 Quellenlage und offene Fragen
1.4 Forschungsstand
1.5 Aufbau
2 DIE ÜBERSCHWEMMUNGEN VON 1868 IN IHREM KONTEXT
2.1 Naturkatastrophen
2.1.1 Von der "Naturgefahr" zur "Naturkatastrophe" - ein Definitionsversuch
2.1.2 Katastrophenmanagement: Bewältigung und Vorsorge
2.2 Das Wallis im 19. Jahrhundert
2.2.1 Politische und wirtschaftliche Entwicklung des Wallis
2.2.1.1 Die politischen Wirren des 19. Jahrhunderts
2.2.1.2 Die wirtschaftliche Situation im 19. Jahrhundert
2.2.2 Naturgefahren, Naturkatastrophen und deren Bewältigung im Wallis des 19. Jahrhunderts
2.3 Das Ereignisjahr 1868
2.3.1 Die Naturereignisse des Jahres 1868 im Wallis
2.3.2 Die Relevanz der Überschwemmungen von 1868 für die betroffene Bevölkerung in der Schweiz
Teil I: Unmittelbare Reaktion: Spendensammlung & -verteilung
3 SOLIDARITÄT UND INTEGRATION
3.1 Solidarität
3.1.1 Der Begriff "Solidarität"
3.1.2 Definition und Anwendung auf die Hilfsaktionen 1868
3.2 Die drei Ebenen der Integration
3.3 Integration und Solidarität in der Schweiz des 19. Jahrhunderts
3.3.1 Integration im jungen Bundesstaat
3.3.2 Solidarität und Liebesgabensammlungen
4 DIE DARSTELLUNG DER ÜBERSCHWEMMUNGEN IN DER PRESSE UND DIE ORGANISATION DER SPENDENSAMMLUNG
4.1 Die Darstellung der Überschwemmungen von 1868 in der Presse
4.1.1 Die Bedeutung der Medien
4.1.2 Die Berichterstattung in der Schweizer Presse
4.1.3 Die Berichterstattung in der Walliser Presse
4.1.3.1 Einleitende Vorbemerkungen
4.1.3.2 Die Berichterstattung im Walliser Wochenblatt und im Le Confédéré
4.1.4 Differenzen in der Berichterstattung
4.1.4.1 Schweizer Presse versus Walliser Presse
4.1.4.2 Das Walliser Wochenblatt versus Le Confédéré
4.2 Schritte in Richtung organisierte Spendensammlung
4.2.1 Erste Reaktionen der Kantone und des Bundesrates
4.2.2 Die erste Konferenz der Kantonsdelegierten im Oktober 1868
4.2.2.1 Die Einberufung der Konferenz
4.2.2.2 Die Beschlüsse der Konferenz
4.2.3 Parallelen zur Organisation von 1834
4.3 Spendenaufrufe und Spenden
4.3.1 Die Spendenaufrufe und ihre Sprache
4.3.1.1 Die Aufrufe des Bundes und der Kantone
4.3.1.2 Die Aufrufe aus dem Ausland
4.3.2 Die Spenden
4.3.2.1 Methodische Vorbemerkung
4.3.2.2 Spenden und Spendenverlauf
4.3.2.3 Die geographische Herkunft der Spendengelder
4.3.2.4 Initianten und Spender
4.4 Das Eidgenössische Zentralhilfskomitee und seine Aufgaben
4.4.1 Die Instruktionen des Bundesrates
4.4.2 Die Tätigkeit des Eidg. Zentralhilfskomitees
4.4.2.1 Der administrative Aufbau der Hilfsorganisation
4.4.2.2 Die Zusammenarbeit mit den Geberkantonen: Verwaltung der Naturalien
4.4.2.3 Die Zusammenarbeit mit den betroffenen Kantonen
4.4.2.4 Schwierigkeiten im Umgang mit der Spendenflut
5 DIE SCHADENSCHÄTZUNGEN UND DIE VERTEILUNG DER SPENDEN
5.1 Die Erhebung der Schäden durch die Schätzungs- kommission
5.1.1 Die Instruktionen der Schätzungskommission
5.1.2 Die Verteilung der Schäden in den betroffenen Kantonen
5.1.3 Die Schätzungskommission Sektion Wallis und die Schäden im Kanton
5.2 Die Diskussion um die Verwendung der Spenden: Prävention versus Almosen
5.2.1 Die Vorschläge des Zentralhilfskomitees für die Verteilung der Spenden
5.2.1.1 Die Meinungsumschau zur Verteilung der Spenden
5.2.1.2 Die Vorschläge des Zentralkomitees
5.2.2 Die Konferenz vom 4. April 1869 und ihre Beschlüsse
5.2.2.1 Diskussion und Beschlüsse der Konferenz
5.2.2.2 Vergleich mit der Diskussion von 1834
5.2.3 Die Verteilung der Spenden unter den betroffenen Kantonen
5.2.4 Die Verteilung im Kanton Wallis
5.2.4.1 Das Kantonalkomitee und die Lokalkomitees
5.2.4.2 Die Verteilung der Spenden und ihre Verwendung
5.2.5 Beurteilung der Verwendung und Verteilung
6 FAZIT I
6.1 Die Akteure
6.1.1 Nationale Akteure
6.1.2 Betroffene
6.1.3 Nicht-Betroffene
6.2 Die Spendenflut von 1868 als Ausdruck von Solidarität
6.3 Die Spendenaktion als Ausdruck und Verstärkung nationaler Integration
Teil II: Längerfristige Reaktion: Prävention & Zentralisierung
7 LERNPROZESSE IM SCHWEIZERISCHEN HOCHWASSER- SCHUTZ
7.1 Lernen aufgrund von Katastrophen
7.1.1 Lernprozesse und Naturkatastrophen
7.1.2 Der Wandel im Umgang mit Gefahren und Risiken
7.2 Hochwasserschutzkonzepte im Wandel - Flusskorrektionen in der Schweiz
7.2.1 Die Organisation des Hochwasserschutzes bis ins 19. Jahrhundert
7.2.2 Flusskorrektionen in der Schweiz im 19. Jahrhundert
7.2.3 Ausblick: Hochwasserschutzkonzepte im Wandel der Zeit
8 DIE ERSTE RHONEKORREKTION (1860-1887)
8.1 Das Wuhrwesen im Wallis vor der ersten Rhonekorrektion
8.1.1 Die Wuhrbauten an der Rhone vor 1800
8.1.2 Erste Bestrebungen zur einheitlichen Regelung im 19. Jahrhundert
8.1.3 Die Kosten für die Rhonearbeiten in den Gemeinden
8.1.4 Positive und negative Folgen der Bestrebungen
8.2 Die erste Rhonekorrektion (1860-1887)
8.2.1 Die Überschwemmungen von 1860
8.2.2 Das Gesuch des Kantons Wallis und erste Vorschläge für eine einheitliche Rhonekorrektion
8.2.3 Das erste Projekt des Kantons Wallis vom 4. Dezember 1860
8.2.4 Die eidgenössischen Experten und ihre Berichte (1861-1862)
8.2.5 Das zweite Projekt des Kantons Wallis und das Dekret vom 29. November 1862
8.2.6 Die Entscheidung: Kommissionsberichte und Bundesbeschluss (1863)
8.2.7 Die Ausführung der ersten Rhonekorrektion
8.2.7.1 Die Kontrolle der Arbeiten und die finanzielle Belastung der Gemeinden
8.2.7.2 Die erweiterte Bundeshilfe von 1878 und 1884
8.3 Wirkung und Vollendung der ersten Rhonekorrektion
9 DIE URSACHENDISKUSSION VON 1868 UND DIE ENTWICKLUNG DER EIDGENÖSSISCHEN FORST- UND WASSERBAUPOLIZEI-GESETZGEBUNG
9.1 Die Entwicklung des "Abholzungsparadigmas" in der Schweiz
9.2 Die Ursachendiskussion in den 1860er Jahren
9.2.1 Die Berichte über die Hochgebirgswaldungen und die Wildbäche
9.2.1.1 Anregungen für eine Untersuchung
9.2.1.2 Elias Landolts Bericht über die Hochgebirgswaldungen (1862)
9.2.1.3 Carl Culmanns Bericht über die Wildbäche (1864)
9.2.2 Die Frage nach den Ursachen der Überschwemmungen von 1868
9.2.2.1 Die offiziellen Berichte über die Ereignissen von 1868
9.2.2.2 Weitere Beiträge zur Ursachendiskussion
9.2.3 Der Wandel der Forderungen in den 1860er Jahren
9.3 Die Verwendung der Wuhrmillion
9.4 Der Subventionsbeschluss von 1871
9.4.1 Das Ringen um finanzielle Unterstützung in den 1860er Jahren
9.4.2 Der erneute Vorstoss des Schweizerischen Forstvereins
9.4.3 Der Subventionsbeschluss von 1871 als Folge der Überschwemmungen und die Verwendung der Gelder im Kanton Wallis
9.5 Die Entwicklung der eidgenössischen Forst- und Wasserbaupolizeigesetzgebung in den 1870er Jahre
9.5.1 Die veränderte Stellung des Bundes und die Entwicklung, Interpretation und Umsetzung von Artikel 24 der Bundesverfassung
9.5.2 Das eidgenössische Forstpolizeigesetz von 1876
9.5.2.1 Der Inhalt des Forstpolizeigesetzes
9.5.2.2 Die Diskussion um den Geltungsbereich des Gesetzes und die Kompetenz des Bundes
9.5.3 Das eidgenössische Wasserbaupolizeigesetz von 1877
9.5.3.1 Der Inhalt des Wasserbaupolizeigesetzes
9.5.3.2 Die Diskussion um die Kompetenzen des Bundes
9.6 Die Umsetzung der Forderungen und die Wirkung der Gesetzgebung
10 FAZIT II
10.1 Die Akteure
10.1.1 Bundesrat und Parlament
10.1.2 Die Experten und der Schweizerische Forstverein
10.1.3 Kantonale Akteure
10.2 Politische Integration im legislativen Prozess nach 1868
10.3 Lernprozesse im präventiven Umgang mit Überschwemmungen vor und nach 1868
SCHLUSSBETRACHTUNGEN
11.1 Solidarität und die Verstärkung eines nationalen Wir-Bewusstseins
11.2 Der Prozess nach 1868 als Fortschritt in der politischen Integration
11.3 Lernprozesse vor und nach den Überschwemmungen von 1868
11.4 Katastrophenmanagement im 19. Jahrhundert?
VERZEICHNISSE
13 QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
13.1 Quellen
13.2 Literatur
14 ANHANG
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Ein extremes Naturereignis kann in menschlich genutztem Raum eine Katastrophe verursachen, die wiederum Veränderungen anstossen kann. Im Zentrum steht hier deshalb nicht ein Ereignis an sich, sondern dessen Folgen karitativer und präventiver Art: Kann eine Katastrophe für eine Gesellschaft ein verbindendes Ereignis werden? Wie beeinflussen Katastrophen die Umsetzung von Präventivmassnahmen? Wie wird ein Ereignis von Interessengruppen instrumentalisiert, um gewisse Ziele zu erreichen? Diese Fragen werden am Beispiel der Überschwemmungen von 1868 in der Schweiz untersucht, die mit 14 Mio. Fr. Schaden, 55 Todesopfern und mehr als 18'000 Betroffenen als eine der grössten Naturkatastrophen der Geschichte des Bundesstaates gilt.
Die Ereignisse von 1868 verhalfen der Bevölkerung zwanzig Jahre nach der konfliktreichen Entstehung des Bundesstaates zu Erinnerungen, die noch Jahre später Verbundenheit hervorzurufen vermochten. Die ad hoc Hilfe entwickelte sich in den folgenden Jahren zur eidgenössischen Routine in Katastrophenfällen. In Wasserbau und Forstwesen führte die Katastrophe als Ausgangspunkt der Zentralisierung von kantonalen Kompetenzen zu einer dauerhaften politischen Integration.
Rezension in: Berner Zeitschrift für Geschichte, 72. Jahrgang, Nr. 01/10, Seite 117-118.
Aktualisiert: 2019-01-08
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