"Statt belastender Lektüre, Materialerdrückung oder Theoretisierung (Möglichkeiten, die das Thema erwarten ließe), deutet bereits das Vorwort eine Morallehre an, die das Werk durchzieht. Szittya spricht von Geheimnissen, die den Menschen umgeben und deren Undurchschaubarkeit das Mysterium seines Lebens bildet, von Freitod, Selbstentleibung und Selbstmord als Symbol, sowie von der Absicht, einen Beitrag zur Kulturgeschichte aller Zeiten und Völker zu leisten, durch Extrakte von interessanten, aufzeichnungswerten Selbstmordfällen´. Er agiert als Sammler, der durch seine Schatzräume führt und den Leser einweihen möchte, nicht als Wissenschaftler, der zu analysieren versucht."
Robert Fleck, DIE PRESSE
Aktualisiert: 2021-10-07
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Emil Szittya, sensible Doppelbegabung für Literatur und Malerei, entschließt sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, die Menschen, die ihm begegnen, nicht nur nach ihren Verhältnissen, sondern vor allem nach ihren Träumen zu befragen. Das für Frankreich seltsam ruhige erste Kriegsjahr, danach die deutsche Invasion mit den Fluchtbewegungen, die Tricks auf allen Straßen in den Süden und die Versuche, sich in andere Länder zu retten, das alles sind Verhältnisse, die in einem alten Land die angestammten Ordnungen aufgelöst haben, die Menschen zusammenbringen, die einander sonst nie kennengelernt hätten, Menschen, die mit dieser Veränderung ihrer Lebensbedingungen und Familienverhältnisse oft gar nicht mehr gerechnet hatten. Die auf diese Weise entstandene besondere Lage ist von den großen Schriftstellern der Emigration wiederholt geschildert worden. Aber Szittyas Aufzeichnungen der Träume, die diese Unglücklichen und Entwurzelten ihm erzählen, schaffen für die neue chaotische Wirklichkeit eine zweite Ebene; in den Träumen kommen das Entsetzen und die Ängste, der Haß und die Hoffnungen ungeschminkt und grell zum Vorschein, und es entsteht ein faszinierendes, wenn auch oft alphaft-erschreckendes neues Bild einer Zeit, die wir zu kennen meinten. Da Szittya aber auch die Menschen schildert, die ihm diese Träume erzählen, und die Verhältnisse charakterisiert, erhalten wir ein verblüffendes und zugleich instruktives Gesamtbild der Kriegsjahre und blicken tief hinein in die Seelen von deutschen und französischen Soldaten und Offizieren, von Flüchtlingen, ihren Frauen und Kindern, von Künstlern und Gleichgültigen. Ein originelles, aber ernsthaftes, ein unverwechselbares und notwendiges Buch, ein Stück Seelengeschichte des alten Europa in seiner schwersten Stunde.
Aktualisiert: 2021-10-06
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Dieser in den Jahren 1931-32 verfaßte Roman aus dem Nachlass Emil Szittyas ist eine gleichermaßen drastische wie hellsichtige Analyse der Entwicklung der Welt in diesem Jahrhundert: Nämlich eine Vorwegnahme der Aufteilung unseres Planeten in zwei verfeindete Lager, die ewig unversöhnt bloß ihr ideologisches Süppchen kochen, das u.a. die Europäer ungefragt auszulöffeln haben. Vor diesem Hintergrund inszeniert Szittya politisches Welt-Theater, einfallsreiche Schmierenkomödien, in denen von Korruption bis zur Kriegshetze alles abgespult wird. Und auch die Akteure sind bekannt: Amerikanisches Großkapital (und wen erinnert der Name ´Bockteller´nicht an den amerikanischen Ölmagnaten und großzügigen Mäzen Rockefeller?), Sowjet-Funktionäre, Via und KGB, die, im Widerstreit mit religiösen Sekten und Vereinen, Europa und die Dritte Welt als unfreiwillige Gastgeber ihrer abenteuerlichen Interventionen benutzen. In diesem Chaos politischer Umtriebe kommt das Leseerlebnis dennoch nicht zu kurz: Eine spannende Geschichte zwischen Liebe und Tod, die ihren Helden hat, der sich in allen Lagern zu behaupten weiß, ob in den Zimmern amerikanischer Chefetagen, oder den Folterkammern des KGB. Dieser Held ist tatsächlich ´Der Mann der immer dabei war´, und das vor allem zur Unterhaltung des Lesers.
Aktualisiert: 2021-10-06
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Aktualisiert: 2022-12-31
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Der 1886 in Budapest geborene Vagabund, Schriftsteller, Journalist, Kunstkritiker und Maler Emil Szittya war ein unermüdlicher Schreiber. Er hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, von dem zu Lebzeiten nur ein Teil, gut zwei Dutzend Bücher und eine Vielzahl von Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen, publiziert wurde.
Die hier vorgelegte Auswahl präsentiert Texte aus fünf Jahrzehnten. Es sind literarische Prosastücke, die zwischen den 1910er und den frühen 1960er Jahren verfasst wurden. Diese 45 jeweils in sich abgeschlossenen Texte stammen aus seinen frühen Erzählbänden mit so seltsamen Titeln wie Die Haschischfilms des Zöllners Henri Rousseau Und Tatjana Joukoff mischt die Karten, andere erschienen in Zeitungen und Zeitschriften oder es sind Erstveröffentlichungen aus dem Nachlass.
Zu diesem Buch
Herr Außerhalb – das ist eine Figur, die in Emil Szittyas Texten herumgeistert. Sie ist sein Alter Ego. „Außerhalb“ taucht hier und dort auf, meistens nur en passant, verwandelt sich des Öfteren in andere Figuren, in den Vagabunden, den Bohemien, den deklassierten Künstlern und, auffällig häufig, in die Figur des Ahasver als Sinnbild ewiger Wanderschaft. Szittya markiert damit einen Standort, eine Art archimedischen Punkt, von dem aus die Welt aus den Angeln gehoben und gleichsam neu entworfen werden soll. Wie illusionär auch immer – dies ist Teil jenes avantgardistischen Projektes, das im 20. Jahrhundert die Welt verändert wollte.
Der 1886 in Budapest geborene Vagabund, Schriftsteller, Journalist, Kunstkritiker und Maler Emil Szittya war ein unermüdlicher Schreiber, er hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, von dem nur der kleinere Teil, gut zwei Dutzend Bücher, publiziert wurde – das erste auf Ungarisch, die folgenden auf Deutsch, die letzten auf Französisch. (Nach Jahren und längerem Aufenthalt in Berlin war Emil Szittya Ende der zwanziger Jahre nach Paris übergesiedelt und dort sesshaft geworden.) Fast die Hälfte seiner Bücher hatten kunsthistorische Themen. Die hier vorgelegte Auswahl berücksichtigt Texte aus fünf Jahrzehnten, es sind literarische Prosastücke von den zehner bis in die frühen sechziger Jahre. Diese 45 jeweils in sich abgeschlossenen Prosatexte entstammen aus seinen Erzählbänden mit so seltsamen Titeln wie Die Haschischfilms des Zöllners Henri Rousseau Und Tatjana Joukoff mischt die Karten oder es sind Erstveröffentlichungen aus dem Nachlass.
Unser Buchtitel Herr Außerhalb illustriert die Welt erinnert nicht zufällig an die Prosasammlung Joe Frank illustriert die Welt von Franz Jung aus dem Jahre 1921, in der über die aktuellen internationalen Klassenkämpfe in der Welt erzählt wird. Franz Jung (mit dem Szittya Kontakte pflegte) legte dabei seine Texte „Joe Frank“ in den Mund, einem seiner Pseudonyme. Szittyas Texte teilen nicht die revolutionäre Zuversicht, mit der Joe Frank die Welt sah – dennoch suchen auch sie neue Perspektiven, um die Welt auf ihre ganz eigene Weise zu „illustrieren“, außerhalb von Norm und Normalität.
Das Spektrum reicht dabei von der frühen experimentellen Prosa, die ihre Volten einer ungebärdigen und ausgelassenen Metaphorik schlägt, bis hin zu den späten, nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Rückblicken auf die frühen Jahre der Vagabondage, die Szittya erkennbar geprägt haben. Es geht um die Erinnerung an die Verschollenen (und an Verschollenes), an Unterdrückte, Ungebärdige und Vergessene, aber auch um die Bekannten und Berühmten, es geht also um neue Blicke auf Künstler und „Revoltierte“. Auffällig oft steht das eigene Ich im Zentrum. Das mag literarische Selbstinszenierung sein, ist aber zugleich Teil der künstlerischen Selbstreflexion, wie sie Avantgarde und Moderne des 20. Jahrhunderts insgesamt charakterisiert. Jedenfalls sind sie authentischer Teil des „Außerhalb“-Projektes. Sie sind durchaus verquer – „weil ich“, so Szittya in seinem frühen, den Ex-Dadaisten Hugo Ball und Emmy Hennings gewidmeten Text Ich, „zu meiner Mission vielwinkeIig sein muß“.
Emil Szittya starb am 26. November 1964 in Paris. Herr Außerhalb illustriert die Welt erinnert an den 50. Todestag des Autors.
Aktualisiert: 2019-01-05
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