Die Zeiträume zwischen den ökonomischen Krisen werden kürzer, die ökologischen Bedrohungen nehmen zu, die Rhythmen der technologischen Innovationszyklen beschleunigen sich. Der Kapitalismus verändert sich in einem rasanten Tempo. Wohin geht die Reise? Wohin könnte sie gehen? Ist die Richtung vorgegeben oder birgt das vorhandene technologische, organisatorische und soziale Potenzial Alternativen?
Im Jahr 2007 starb der französische Sozialphilosoph André Gorz. So konsequent wie wohl kaum ein anderer Gesellschaftstheoretiker der Nachkriegsgeneration war Gorz auf der Suche nach den ökonomischen Voraussetzungen einer besseren Gesellschaft. Ganz in der Tradition von Marx verstand er Gesellschaftsanalyse und Gesellschaftskritik als Vorbedingung, um sich die historischen Möglichkeiten einer sozialen Welt zu erschließen, in der die Beziehungen der Menschen frei von kapitalistischen Verwertungszwängen und Subjektivierungsimperativen zu denken wären. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen ökonomischen Krisen, ökologischen Bedrohungen und technologischen Herausforderungen ist das Denken von André Gorz aktueller denn je. Das Anliegen des vorliegenden Bandes ist es, mit dem theoretischen Rüstzeug von André Gorz im Gepäck den Versuch zu unternehmen, zur Diskussion dieser großen Fragen ein paar kritische Ansätze und vorsichtige Hinweise beizusteuern.
Aktualisiert: 2021-11-28
Autor:
Klaus Doerre,
Adrienne Goehler,
André Gorz,
Pierre L. Ibisch,
Otto Kallscheuer,
Claus Leggewie,
Arno Münster,
Andreas Poltermann,
Mathias Richter,
Wolfgang Schroeder,
Welf Schröter,
Inka Thunecke
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Es wird anders. Die Welt befindet sich im Umbruch. Neue Technologien, neue Lebensweisen, neue Erfahrungswelten, aber auch neue Konfliktformationen. Die Zukunft ist offen. Aber sie ist nicht zufällig. Sie wird bedingt durch die ungleichzeitigen Dynamiken der Vergangenheit und die Ansprüche und Forderungen einer vielschichtigen Gegenwart. Der Philosoph Ernst Bloch sprach einst von der Front des historischen Prozesses, an der sich eine „objektiv-reale Möglichkeit“ ablesen lassen müsse: „Dann eben, wenn Front den vordersten Abschnitt jener Zeit darstellt, in der es so wie bisher nicht weitergehen kann, und worin der nachfolgende Zustand, im Sprung stehend, auf der Kippe stehend, entschieden wird oder nicht. An unserem Jetztsein aber, es klärend, sein Gesicht aufschlagend, hat die Front sich letzthin zu bewähren.“
Aktualisiert: 2021-11-28
Autor:
Étienne Balibar,
Hans-Ernst Böttcher,
Reinhard Bütikofer,
Luca Di Blasi,
Beat Dietschy,
Andrea Gabler,
Ulrike Guérot,
Agnes Heller,
Elat Lapidot,
Matthias Mayer,
Ulrich Müller-Schöll,
Arno Münster,
Sigmund Pfender,
Mathias Richter,
Claus-Artur Scheier,
Irene Scherer,
Welf Schröter,
Yves Sintomer,
Inka Thunecke,
Mohamed Turki,
Gianni Vattimo,
Harald Wolf
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Europa verändert sich. Das gemeinsame Haus Europa wird größer. 2004 sind zehn Länder der Europäischen Union beigetreten. Die meisten davon bringen als ehemalige Warschauer-Pakt-Staaten die besondere historische Erfahrung des Widerstandes und der Befreiung von einem staatssozialistischen Herrschaftsmodell mit. Sie bringen aber auch besondere kulturelle Traditionslinien Europas zurück, die mit dem Zweiten Weltkrieg und der darauf folgenden Teilung der Welt abgerissen sind. Europa erhält damit nicht nur geografisch, sondern auch kulturell eine neue Dimension. Die Europäische Union hört auf, ein allein westeuropäisches Projekt der Nachkriegsgeschichte zu sein. Mit den osteuropäischen Beitrittsländern kommen nicht nur neue Staaten, Märkte und Bürger in die EU. Mit ihnen kommen Weltanschauungen, Mentalitäten, kulturelle Identitäten, geschichtliche Erfahrungen und nicht zuletzt Werte, politische Zielvorstellungen und Utopien, die sich von denjenigen der Westeuropäer zum Teil deutlich unterscheiden. Es ist ein neues/altes Stück Europa mit seinen besonderen Brüchen und Widersprüchen, das 1989 in die Geschichte zurückkehrte und nun Teil der EU wird.
Mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach dem Mauerfall sieht es so aus, als ob von den Utopien von damals nicht mehr viel übrig ist. Sind sie tatsächlich auf der Strecke geblieben? Oder sind andere, vielleicht neue an deren Stelle getreten? Welchen Gehalt haben sie heute? Haben sie mit denen von gestern noch etwas zu tun?
Autobiographische Gespräche mit Karol Modzelewski, Dawid Warszawski, Helena Łuczywo, Radoslaw Gawlik, Jan Lityński, Jiří Dienstbier, Petr Uhl, Jiřina Šiklovà, Jaroslav Šabata, Miroslav Kusý, Martin M. Šimečka, György Dalos, János Kis, Gábor Havas, János Vargha und István Eörsi.
Aktualisiert: 2022-11-14
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Mit Beiträgen von Holger-Jens Hoffmann, Thomas Strittmatter, Christoph Backes, Albrecht Göschel, Frank Kober, Matthias Munkwitz, Holger Backhaus-Maul, Andreas Broeckmann, Judith Siegmund, Barbara Steiner, Gerhard Mahnken, Ted Gaier, Wolf Lotter, Matthias Neis, Mercedes Bunz, Marco Mundelius, Dirk Baecker, Ulrich Schötker, Christoph Behnke, Walter Hardt, Bastian Lange, Petra Müller, Susanne Binas-Preisendörfer, Ulrich Fuchs, Christopher Langer, Judith Wilske, Martin Keil, Gotlind Timmermans, Georg Höngdobler, Sigrid Niemer, Katrin Roschig, Jakoba Kracht, Janina Kracht, Arvid Boellert, Nina Meinhold, Klaus Dörre, Inka Thunecke.
Seit jüngster Zeit wird den Beziehungen zwischen Kultur und Wirtschaft erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Der Kreativwirtschaft wird ein großes ökonomisches Potenzial vorausgesagt. Sie erscheint als mögliche Antwort auf industrielle Strukturkrisen und eröffnet neue Wege in der Wissensgesellschaft. Wie lassen sich die Synergien zwischen Kultur, Medien und Wirtschaft gestalten? Was bedeutet dies für Kulturschaffende, Freelancer, Künstlerinnen und Künstler? Welche Chancen ergeben sich für Freiberufler und Kleinbetriebe? - Das von Arvid Boellert und Inka Thunecke für die Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebene Buch „Kultur und Wirtschaft“ entwirft ein neues Bild der Kulturwirtschaft und skizziert regional beispielhaft und übertragbar die Entwicklungsideen der Creative Industries.
Aktualisiert: 2022-11-14
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