„Der Sturm muss brausen in dieser toten Welt“

„Der Sturm muss brausen in dieser toten Welt“ von Vock,  Petra J
"Kunst und Politik haben nichts miteinander zu tun." (Herwarth Walden) Herwarth Waldens 'Sturm' stand während der Zeit des Ersten Weltkriegs im Zeichen der Wortkunst, einer neuen poetologischen Programmatik, die auf der formal avancierten Lyrik August Stramms basierte. Aufgrund dieser zuallererst kunst- und dichtungstheoretischen Ausrichtung hat man bisher angenommen, der Krieg habe im 'Sturm' keine Rolle gespielt. Eine solche Betrachtung greift jedoch zu kurz. Zum einen nämlich zeigen sich in vielen Essays, Kommentaren und Nachrufen des 'Sturm' der Kriegsjahre Kunstprogrammatik und zeitgeschichtlicher Hintergrund komplex verschränkt. Angesichts der Tatsache, daß Walden, unterstützt von seiner schwedischen Frau Nell sowie seiner aus den Niederlanden stammenden Sekretärin Sophie van Leer, während des Weltkrieges für die Auslandspropaganda der deutschen Regierung tätig war, gewinnt dieser Aspekt zusätzlich an Brisanz. Zum anderen aber war der Krieg ab Herbst 1914 Thema der Lyrik des 'Sturm'. Orientiert an Stramms Wortkunst publizierten zahlreiche junge Autoren, unter ihnen Franz Richard Behrens, Otto Nebel, Wilhelm Runge und Kurt Heynicke, Kriegsdichtung in Waldens Zeitschrift und versuchten, die Erfahrung des modernen Krieges literarisch zu verarbeiten. Unter Einbezug zahlreicher bislang unausgewerteter Archivbestände bietet die vorliegende Studie eine literarhistorische Würdigung der bisher lediglich als 'Stramm-Epigonen' präsenten unbekannteren 'Sturm'-Lyriker. Darüber hinaus aber versteht sie sich als Aufarbeitung der von Widersprüchen durchsetzten Repräsentation des Krieges im Künstlerkreis um Herwarth Walden, scheint doch gerade innerhalb eines interpretatorischen Koordinatensystems, wie es der 'Sturm' der Kriegsjahre mit seinem komplexen historisch-politischen, publizistischen und poetologischen Kontext bietet, eine Annäherung an die Frage nach dem Verhältnis von Ethik und Ästhetik in der Darstellung des modernen Krieges fruchtbar und aussichtsreich.
Aktualisiert: 2020-01-10
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„Das Leben ist ein Kampf“: Marianne Elikan – Verfolgte des Nazi-Regimes

„Das Leben ist ein Kampf“: Marianne Elikan – Verfolgte des Nazi-Regimes von Schnitzler,  Thomas, Vock,  Petra J
Marianne Elikan, 1928 in Durlach geboren und in Wawern an der Saar aufgewachsen, ist die letzte lebende Zeitzeugin der Judenverfolgungen im Regierungsbezirk Trier. Ihre 33 Monate währende Internierung im „Vorzeige-Ghetto“ Theresienstadt überlebte sie nur, weil sie als sogenannter „Mischling“ von den Deportationen in die Vernichtungslager verschont wurde. Ihr Tagebuch aus Theresienstadt ist ein einmaliges Zeitdokument. Zusammen mit ihren in jenen Jahren geschriebenen und gesammelten Gedichten vermittelt es authentische Einblicke in die viel zu lange verschwiegenen Realitäten an den finalen Exekutionsstätten der NS-Gewaltherrschaft. Mit der Veröffentlichung ihrer autobiografischen Aufzeichnungen, zu der sie sich erst kurz vor ihrem 80. Geburtstag entschlossen hat, möchte Marianne Elikan insbesondere der jungen Generation einen umfassenden, ungeschminkten Rückblick auf ihr Leben geben, nicht zuletzt als Beitrag zur Aufklärung und Mahnung, damit sich Verfolgung und Terror gegen unschuldige Opfer nicht mehr wiederholen mögen. Der vorliegende Band gliedert sich in drei Teile: Nach einer kommentierten Darstellung von Marianne Elikans Lebensweg im ersten Teil bietet Teil II die Edition der autobiografischen Dokumente: Marianne Elikans Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, eine Sammlung von Gedichten und weiteren literarischen Texten aus Theresienstadt sowie ihr 1941-1945 in Trier und Theresienstadt geführtes Poesiealbum. Zusätzlich zum üblichen Anmerkungsapparat ist dem Buch als dritter Teil ein umfangreiches Glossar mit Erläuterungen zum historischen Kontext und Erklärungen einschlägiger Sachbegriffe beigegeben, in dem auch die in den Dokumenten genannten Personen, Orte und Ereignisse verzeichnet sind. Zahlreiche Fotografien und Bilddokumente bieten zudem in allen drei Teilen des Buches sowie in einem gesonderten Farbtafel-Teil umfassendes Anschauungsmaterial.
Aktualisiert: 2020-01-10
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„Der Sturm muss brausen in dieser toten Welt“

„Der Sturm muss brausen in dieser toten Welt“ von Vock,  Petra J
"Kunst und Politik haben nichts miteinander zu tun." (Herwarth Walden) Herwarth Waldens 'Sturm' stand während der Zeit des Ersten Weltkriegs im Zeichen der Wortkunst, einer neuen poetologischen Programmatik, die auf der formal avancierten Lyrik August Stramms basierte. Aufgrund dieser zuallererst kunst- und dichtungstheoretischen Ausrichtung hat man bisher angenommen, der Krieg habe im 'Sturm' keine Rolle gespielt. Eine solche Betrachtung greift jedoch zu kurz. Zum einen nämlich zeigen sich in vielen Essays, Kommentaren und Nachrufen des 'Sturm' der Kriegsjahre Kunstprogrammatik und zeitgeschichtlicher Hintergrund komplex verschränkt. Angesichts der Tatsache, daß Walden, unterstützt von seiner schwedischen Frau Nell sowie seiner aus den Niederlanden stammenden Sekretärin Sophie van Leer, während des Weltkrieges für die Auslandspropaganda der deutschen Regierung tätig war, gewinnt dieser Aspekt zusätzlich an Brisanz. Zum anderen aber war der Krieg ab Herbst 1914 Thema der Lyrik des 'Sturm'. Orientiert an Stramms Wortkunst publizierten zahlreiche junge Autoren, unter ihnen Franz Richard Behrens, Otto Nebel, Wilhelm Runge und Kurt Heynicke, Kriegsdichtung in Waldens Zeitschrift und versuchten, die Erfahrung des modernen Krieges literarisch zu verarbeiten. Unter Einbezug zahlreicher bislang unausgewerteter Archivbestände bietet die vorliegende Studie eine literarhistorische Würdigung der bisher lediglich als 'Stramm-Epigonen' präsenten unbekannteren 'Sturm'-Lyriker. Darüber hinaus aber versteht sie sich als Aufarbeitung der von Widersprüchen durchsetzten Repräsentation des Krieges im Künstlerkreis um Herwarth Walden, scheint doch gerade innerhalb eines interpretatorischen Koordinatensystems, wie es der 'Sturm' der Kriegsjahre mit seinem komplexen historisch-politischen, publizistischen und poetologischen Kontext bietet, eine Annäherung an die Frage nach dem Verhältnis von Ethik und Ästhetik in der Darstellung des modernen Krieges fruchtbar und aussichtsreich.
Aktualisiert: 2020-01-10
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