Der niederländische Karmelit und Philosophieprofessor Titus Brandsma, 1881 in Friesland geboren und 1942 im KZ Dachau ermordet, wird von Kees Waaijman, dem Direktor des Titus-Brandsma-Instituts in Nimwegen, in einem neuen Buch in Wort und Bild vorgestellt. Von der behüteten Kindheit und Jugend auf dem Bauernhof Oegeklooster über seine Tätigkeit als Professor und Journalist bis hin zu seinem Widerstand gegen das Regime der Nationalsozialisten in den besetzten Niederlanden erscheint Titus Brandsma als ein Mensch, der sich auf den unterschiedlichsten Ebenen mit den Problemen seiner Zeit auseinandersetzte. In seinem breiten gesellschaftspolitischen Engagement nahmen die Themen Friede, Journalismus, Schulwesen, Fürsorge für die Armen und auch Tierschutz breiten Raum ein. Wegen seines Einsatzes für die Pressefreiheit in den besetzten Niederlanden und seines Wirkens im katholischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde Titus Brandsma im Januar 1942 von der deutschen Polizei verhaftet und nach fünfmonatiger Haftzeit in das KZ Dachau verschleppt, wo er am 26. Juli 1942 als Märtyrer starb. Am 3. November 1985 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen, wurde er zum Schutzpatron der katholischen Journalisten und – als passionierter Pfeifenraucher – auch der Tabakwarenhändler.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Der niederländische Karmelit und Philosophieprofessor Titus Brandsma, 1881 in Friesland geboren und 1942 im KZ Dachau ermordet, wird von Kees Waaijman, dem Direktor des Titus-Brandsma-Instituts in Nimwegen, in einem neuen Buch in Wort und Bild vorgestellt. Von der behüteten Kindheit und Jugend auf dem Bauernhof Oegeklooster über seine Tätigkeit als Professor und Journalist bis hin zu seinem Widerstand gegen das Regime der Nationalsozialisten in den besetzten Niederlanden erscheint Titus Brandsma als ein Mensch, der sich auf den unterschiedlichsten Ebenen mit den Problemen seiner Zeit auseinandersetzte. In seinem breiten gesellschaftspolitischen Engagement nahmen die Themen Friede, Journalismus, Schulwesen, Fürsorge für die Armen und auch Tierschutz breiten Raum ein. Wegen seines Einsatzes für die Pressefreiheit in den besetzten Niederlanden und seines Wirkens im katholischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde Titus Brandsma im Januar 1942 von der deutschen Polizei verhaftet und nach fünfmonatiger Haftzeit in das KZ Dachau verschleppt, wo er am 26. Juli 1942 als Märtyrer starb. Am 3. November 1985 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen, wurde er zum Schutzpatron der katholischen Journalisten und – als passionierter Pfeifenraucher – auch der Tabakwarenhändler.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Der Begriff 'Laienspiritualität' scheint nicht unproblematisch, hat er doch einen pejorativen Klang, der leicht zu einem eingeengten Verständnis des Phänomens selbst führt. So ergeben sich insbesondere innerkirchlich durch eine vermeintliche Frontstellung (hier die ordinierten Amtsträger, dort diejenigen im Gottesvolk, die keine Kleriker sind) in der Konsequenz zwei gegensätzliche Bewegungen: Entweder entwickeln sich für Nicht-Kleriker Formen von Spiritualität, die aus den offiziellen Schulen von (monastischer oder weltpriesterlicher) Spiritualität abgeleitet werden. Oder aber Laienspiritualität wird zum Kampfbegriff stilisiert, der sich dezidiert gegen diese offiziellen Spiritualitätsformen richtet. Beide Richtungen treffen jedoch nicht den Kern dessen, was Laienspiritualität eigentlich ausmacht. Auch der Begriff 'Laie' selbst, der im säkularen Verständnis den Gegenbegriff zum Spezialisten oder 'Profi' bildet, kann den Blick auf eine grundlegende Einsicht verstellen: Spirituelle Ausdrucksformen und Erfahrungen von Menschen im Vorfeld oder gar außerhalb theologischen Spezialistentums, offizieller Religiosität oder religiöser Gemeinschaften etc. lassen eine eigene Formensprache erkennen, welche nicht aus Büchern gewonnen und nicht standardisiert sind. Laienspiritualität hat so gut wie keine expliziten schriftlichen Zeugnisse hinterlassen. Sie hat keine Bibliotheken, Klöster und tradierte Gebetsformen hervorgebracht und konnte daher leicht übersehen werden. Dennoch ist sie über Jahrtausende hinweg latent präsent in den Kulturen der Religionen.
Das Bewusstsein dafür, dass diese mit dem Begriff Laienspiritualität apostrophierten Erfahrungen und Formen bislang einer wissenschaftlichen Aufarbeitung harren, ist seit wenigen Jahren jedoch gewachsen. Auf Einladung des 'Titus Brandsma Instituut' für Spiritualität an der Radboud-Universität in Nijmegen und der Katholischen Akademie Schwerte trifft sich seit 2004 jährlich eine Fachgruppe zu einem internationalen und interdisziplinären Fachgespräch über Laienspiritualität in Schwerte. Das Treffen bietet ein Forum, in dem die Gesprächsteilnehmer die eigenen Phänomenzugänge miteinander vernetzen und kritisch reflektieren können. Dies ist gerade dann, wenn wissenschaftliches Neuland betreten wird, ebenso fruchtbar wie unerlässlich. So ist der Reflexionsprozess gekennzeichnet durch ein behutsames Sich-Vortasten in ein Feld, das erst noch vermessen werden will.
Das Ganze ist wesentlich als ein Suchprozess zu kennzeichnen. Daher dokumentiert der Reihentitel 'Felderkundungen Laienspiritualität' die Offenheit und den Werkstattcharakter dieses Unternehmens. Es soll darum gehen, Feldbestimmungen vorzunehmen, Spuren in diesem Feld zu suchen und die Charakteristiken dieses Feldes zu bestimmen und so auf seine eigene Formensprache aufmerksam zu werden.
Dieser erste Band greift mit dem Thema 'Beziehung' ein Grundmotiv von Spiritualität überhaupt auf. Die Wahl dieses thematischen Fokus zu Beginn der Reihe ist nicht zufällig. Sie ergab sich äußerlich aus der Feststellung, dass das Thema beinahe wie ein roter Faden in den ersten Gesprächen der Fachgruppe präsent war. Dies ist ein Indiz dafür, dass zum einen Spiritualität in all ihren Formen relational ist, man folglich die Relationalität als ein Moment von Spiritualität ausmachen kann. Darüber hinaus scheint sich abzuzeichnen, dass dauerhafte zwischenmenschliche Beziehungen konstitutiv sind für Laienspiritualität, insofern sie wesentlich geprägt ist durch die Gemeinschaftsformen von Familie, Ehe, Nachbarschaftsbeziehungen, Freundschaft etc. Ein entsprechend weites Spektrum nehmen die hier vorgelegten Beiträge in den Blick.
Aktualisiert: 2022-01-10
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DIE REIHE FELDERKUNDUNGEN LAIENSPIRITUALITÄT:
»Laienspiritualität« richtet sich auf jene Dimension spiritueller Erfahrung, die mit dem Menschsein selbst gegeben ist. Da diese ursprünglich (»primordial«) ist, kann es für sie keine »Spezialisten« geben. Sie fasst etwas von vornherein Eigenständiges, ist weder aus spirituellen Formen institutionalisierter Religion ableitbar noch aus einem Gegensatz zur Spiritualität ordinierter Amtsträger. Die Themen-Bände der Reihe »Felderkundungen Laienspiritualität« nehmen einzelne Bereiche des zu vermessenden Feldes »Laienspiritualität« in den Blick. Die Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen und Praxisbezügen sind suchende Verortungen, die zu weiteren Reflexionen einladen wollen.
ZU DIESEM BAND:
Wir sind umringt von Bildern. In ihnen drücken wir uns selbst aus. Näher ist uns unser Spiegelbild (aber bin ich das wirklich?), noch näher unser Selbstbild, kostbarer Schatz an verborgenem Ort. Am dichtesten auf die Haut aber rückt uns das »Bild Gottes«, das wir sind. Wir können zu ihm nicht auf Abstand gehen, denn das sind wir. Alle anderen Bilder lenken uns im Alltag so sehr ab, dass das »Bild Gottes« darunter begraben wird.
Der Mensch als »Bild Gottes« ist vielleicht das Kernmotiv von Laienspiritualität. Denn hier werden wir fragenderweise zurück¬getrieben ins zutiefst »Eigene«: unser Menschsein selbst im Lichte Gottes. Diese Felderkundung sondiert das Erfahrungsgebiet unserer Bildwerdung, Bildentfaltung, fokussiert auf die grundlegendste primordiale Ebene: Jeder Mensch ist geschaffen als Gottes Bild – kein Exemplar einer Gattung, sondern ein Mensch in seiner Einzigartigkeit. Zeugnisse von unter die Haut gehenden (nicht ganz) alltäglichen und literarischen Begeg¬nungen schärfen die Augen für »einen Menschen«, der nichts anderem gleicht und doch überraschend viel mit mir gemein hat. Der Blick auf die (nach)biblische Tradition wirft ein neues Licht auf ein Grundmotiv der Spiritualität: Die Frage jedes Menschen an sich selbst: »Was ist der Mensch?« öffnet uns stets neu die Augen für seine unersetzbare Begabung und Verantwortung, formt in uns ein tiefes Erspüren Gottes. Dabei schauen wir bei allem, was wir hierüber sagen, immer aus einer bestimmten Perspektive. Menschsein wird für jeden Menschen eine Frage bleiben. Aber innerhalb ihres Horizonts können authentische und ursprüngliche Intuitionen an die Oberfläche kommen, die stärker sind als gewachsene Standpunkte und abgenutzte Schemata.
Mit Beiträgen von:
Inigo Bocken, Ulrich Dickmann, Rianne Jongstra, Burkhard R. Knipping, Wolfgang Christian Schneider, Kees Waaijman
Aktualisiert: 2022-01-10
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