Nachdem der österreichische Adelige Georg Christoph Fernberger im Rahmen einer Gesandtschaft an den Osmanischen Hof gelangt war, bereiste er ab 1588 Ägypten, den Sinai und Mesopotamien und erreichte schließlich Hormuz. Hier betrat Fernberger, einer der ersten Touristen der Neuzeit, die Welt des portugiesischen Estado da India, wo er sich zwei Jahre lang aufhalten sollte. Der in diesem Band vorgelegte Teil seines indischen Reiseberichtes behandelt die Reise-Etappe vom Indus bis Malaysia. Verdienstvoll ist besonders die ausführliche Schilderung der portugiesischen Kolonialherrschaft in Goa sowie die detailreiche und kulturhistorisch relevante Beschreibung des bald darauf untergegangenen Reiches Pegu (später Siam)
Aktualisiert: 2023-05-12
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Nachdem der österreichische Adelige Georg Christoph Fernberger im Rahmen einer Gesandtschaft an den Osmanischen Hof gelangt war, bereiste er ab 1588 Ägypten, den Sinai und Mesopotamien und erreichte schließlich Hormuz. Hier betrat Fernberger, einer der ersten Touristen der Neuzeit, die Welt des portugiesischen Estado da India, wo er sich zwei Jahre lang aufhalten sollte. Der in diesem Band vorgelegte Teil seines indischen Reiseberichtes behandelt die Reise-Etappe vom Indus bis Malaysia. Verdienstvoll ist besonders die ausführliche Schilderung der portugiesischen Kolonialherrschaft in Goa sowie die detailreiche und kulturhistorisch relevante Beschreibung des bald darauf untergegangenen Reiches Pegu (später Siam)
Aktualisiert: 2023-05-12
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Für den modernen Leser offenbart die Lektüre von Blefkens Islandia (1607) den Eindruck eines von der Wildheit der fernen Insel positiv beeindruckten Autors. Wunderberichte halten sich bei weitem in den für die Zeit üblichen Grenzen und werden vom Autor immer mit kritischer Distanz vorgestellt. Weniges in Blefkens Bericht, wie z.B. das Grönlandabenteuer oder die Suche nach der Nordostpassage, mag – in heute unklärbarem Ausmaß – aus anderen Erzählungen zur Mehrung der Datendichte übernommen sein. Im wesentlichen aber zeigt sich Blefken sogar als besonders ehrlicher und von Ruhmessucht unberührter Autor, wenn er etwa im letzten Kapitel seines Berichtes das Scheitern der Hekla-Expedition aus jugendlicher Verantwortungslosigkeit schildert und von sich selbst alles andere als ein heroisches Bild zeichnet. Am Ende des Buches steht jedenfalls ein Erlebnis des Autors, in dem sich die magische Atmosphäre des Landes mit dem Hinweis auf eine persönliche Freundschaft Blefkens zu einem Islänger verbindet. Blefken, der deutsche Gelehrte, überlässt dem isländischen Freunde seine Bücher und dieser knüpft dem Fremden magische Knoten ins Taschentuch, die ihm am Meer den rechten Wind zur Heimkehr bescheren sollen. In quälender Flaute löst Blefken die heidnischen Knoten und der Zauber Islands bringt ihn zurück nach Europa.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Der vorliegende kommentierte Katalog der ältesten Buchbestände der „Wiener Sammlung Woldan“ zum Thema Geographica und Reiseliteratur von 1481–1630 umfasst über 250 Titel, die hier der Systematik und Aufstellung der physischen Sammlung folgend in geographisch zusammenhängenden Abschnitten vorgestellt werden.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Für den modernen Leser offenbart die Lektüre von Blefkens Islandia (1607) den Eindruck eines von der Wildheit der fernen Insel positiv beeindruckten Autors. Wunderberichte halten sich bei weitem in den für die Zeit üblichen Grenzen und werden vom Autor immer mit kritischer Distanz vorgestellt. Weniges in Blefkens Bericht, wie z.B. das Grönlandabenteuer oder die Suche nach der Nordostpassage, mag – in heute unklärbarem Ausmaß – aus anderen Erzählungen zur Mehrung der Datendichte übernommen sein. Im wesentlichen aber zeigt sich Blefken sogar als besonders ehrlicher und von Ruhmessucht unberührter Autor, wenn er etwa im letzten Kapitel seines Berichtes das Scheitern der Hekla-Expedition aus jugendlicher Verantwortungslosigkeit schildert und von sich selbst alles andere als ein heroisches Bild zeichnet. Am Ende des Buches steht jedenfalls ein Erlebnis des Autors, in dem sich die magische Atmosphäre des Landes mit dem Hinweis auf eine persönliche Freundschaft Blefkens zu einem Islänger verbindet. Blefken, der deutsche Gelehrte, überlässt dem isländischen Freunde seine Bücher und dieser knüpft dem Fremden magische Knoten ins Taschentuch, die ihm am Meer den rechten Wind zur Heimkehr bescheren sollen. In quälender Flaute löst Blefken die heidnischen Knoten und der Zauber Islands bringt ihn zurück nach Europa.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die Thomas-Christen Südindiens, die ihre Kirche auf den gleichnamigen Apostel zurückführen, kamen um 1500 durch das Auftreten der Portugiesen in Malabar wieder in Kontakt mit ihren Glaubensbrüdern im Westen. Die Begegnung der beiden Kulturen - zunächst beiderseits mit großen Hoffnungen verbunden - sollte durch die portugiesische Politik gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine unglückliche Wendung nehmen. Der Kirchenstaat der Thomas-Christen, die sich durch Jahrhunderte innerhalb eines hinduistisch-muslimischen Umfeldes erhalten hatten, wurde durch den Zugriff der Abendländer in seinem Gleichgewicht erschüttert, gespalten und seiner eigenen Tradition entfremdet. Die Folgen sind in der konfliktreichen Geschichte der syromalabarischen und syromalankarischen Christen Südindiens bis heute erkennbar. Der vorliegende Band enthält die Edition wichtiger Quellentexte zur frühen Begegnung von Thomas-Christen und Europäern aus der Wiener Sammlung Woldan.
…
The Saint Thomas Christians of South India, who claim that their Church was founded by the apostle of that name, came again into contact with the western world when the Portuguese arrived in Malabar in 1500. The encounter of the two cultures - in the beginning considered promising by both sides - was to take a tragic turn when Portuguese political interests in Malabar drove the Europeans to take over the Indian Church. In fact, the special sort of ecclesiastic state, built and maintained by the Saint Thomas Christians throughout the centuries within a largely hinduistic-muslimic world, was now shattered by the European intervention, split apart and alienated of its own traditions. The consequences can be seen in the conflictuous history of the Syromalabar and Syromalankar Churches in South India until today. The present book contains important historical texts from the Viennese Woldan Collection about the encounter of Europeans and Indian Saint Thomas Christians in the early 16th and 17th centuries.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Nachdem der österreichische Adelige Georg Christoph Fernberger im Rahmen einer Gesandtschaft an den Osmanischen Hof gelangt war, bereiste er ab 1588 Ägypten, den Sinai und Mesopotamien und erreichte schließlich Hormuz. Hier betrat Fernberger, einer der ersten Touristen der Neuzeit, die Welt des portugiesischen Estado da India, wo er sich zwei Jahre lang aufhalten sollte. Der in diesem Band vorgelegte Teil seines indischen Reiseberichtes behandelt die Reise-Etappe vom Indus bis Malaysia. Verdienstvoll ist besonders die ausführliche Schilderung der portugiesischen Kolonialherrschaft in Goa sowie die detailreiche und kulturhistorisch relevante Beschreibung des bald darauf untergegangenen Reiches Pegu (später Siam)
Aktualisiert: 2023-05-12
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Amerigo Vespucci, der florentinische Bankier, der sich für die Expeditionen, die er zunächst nur finanzierte, so sehr begeisterte, dass er in seiner zweiten Lebenshälfte Kosmographie und Astronomie studierte, leistete gerade in seiner Rolle als Außenseiter und Amateur einen wesentlichen Beitrag in der Geschichte der frühen Entdeckungen, denn er war einer der ersten wissenschaftlich interessierten Europäer, die ihre sichere Studierstube verließen, um unter Gefahr für Leib und Leben neue Wirklichkeiten vor Ort zu erforschen und zu beschreiben. Amerigos breitgefächerter kultureller Hintergrund, seine Position zwischen der Zivilisation des Florentiner Humanismus und den Erfahrungshorizonten iberischer Seefahrer haben ihn dazu prädestiniert, die authentische Stimme einer neuen Zeit und einer „Neuen Welt“ zu werden, in der man nicht nur weiter reisen konnte und in größeren Zusammenhängen denken musste, sondern auch Geschichten zu erzählen hatte, wie sie noch nie zuvor erzählt worden waren. Vespuccis 1502 erstmals erschienener „Mundus Novus“ markiert daher einen Wendepunkt der europäischen Geistesgeschichte. Der kurze lateinische Text transportiert nicht nur die Idee einer Neuen Welt, sondern formuliert auch die Ablöse der antik-humanistischen Buchwissenschaft durch die Empirie der Entdeckungen. Darüber hinaus stellt Vespuccis Schrift den Prototyp des neuzeitlichen Reise- und Abenteuerromans dar. Die vorliegende Arbeit bietet neben Text und Übersetzung auch einen ausführlichen Kommentar sowie Tafeln zur Bio-Bibliographie Vespuccis und den relevanten Reisedaten. Zwei Essays beleuchten die kulturgeschichtliche Bedeutung von Text und Autor und weisen anhand neuer sprachlicher Untersuchungen die bislang umstrittene Authentizität des Textes nach.
…
Amerigo Vespucci, the Florentine banker who was so filled with enthusiasm for the expeditions he financed that in the second half of his life he started studying cosmography and astronomy, played an important role as outsider and amateur in the history of early discoveries. He was one of the first scientifically interested Europeans to leave the safety of their studies to investigate and describe new and exotic realities at risk of life and limb. Thanks to his rich intellectual background and his position between the culture of Florentine humanism and the experiences of Iberian seafarers he was to become the authentic voice of a new age and a “New World”.
Amerigo Vespucci’s “Mundus Novus”, first published in 1502, thus marks a turning-point in the history of Europe. This short Latin text not only communicated the idea of a “New World” but also put an end to the authority of ancient humanistic book-knowledge by launching the empirical method of discoveries. In addition Vespucci’s text represents the archetype of modern adventure and travel stories. The present edition comprises the Latin text, a German translation and a detailed commentary. Two essays throw new light on the cultural importance of both text and author. New linguistic investigations definitively confirm the hitherto contested authenticity of the text.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Amerigo Vespucci, der florentinische Bankier, der sich für die Expeditionen, die er zunächst nur finanzierte, so sehr begeisterte, dass er in seiner zweiten Lebenshälfte Kosmographie und Astronomie studierte, leistete gerade in seiner Rolle als Außenseiter und Amateur einen wesentlichen Beitrag in der Geschichte der frühen Entdeckungen, denn er war einer der ersten wissenschaftlich interessierten Europäer, die ihre sichere Studierstube verließen, um unter Gefahr für Leib und Leben neue Wirklichkeiten vor Ort zu erforschen und zu beschreiben. Amerigos breitgefächerter kultureller Hintergrund, seine Position zwischen der Zivilisation des Florentiner Humanismus und den Erfahrungshorizonten iberischer Seefahrer haben ihn dazu prädestiniert, die authentische Stimme einer neuen Zeit und einer „Neuen Welt“ zu werden, in der man nicht nur weiter reisen konnte und in größeren Zusammenhängen denken musste, sondern auch Geschichten zu erzählen hatte, wie sie noch nie zuvor erzählt worden waren. Vespuccis 1502 erstmals erschienener „Mundus Novus“ markiert daher einen Wendepunkt der europäischen Geistesgeschichte. Der kurze lateinische Text transportiert nicht nur die Idee einer Neuen Welt, sondern formuliert auch die Ablöse der antik-humanistischen Buchwissenschaft durch die Empirie der Entdeckungen. Darüber hinaus stellt Vespuccis Schrift den Prototyp des neuzeitlichen Reise- und Abenteuerromans dar. Die vorliegende Arbeit bietet neben Text und Übersetzung auch einen ausführlichen Kommentar sowie Tafeln zur Bio-Bibliographie Vespuccis und den relevanten Reisedaten. Zwei Essays beleuchten die kulturgeschichtliche Bedeutung von Text und Autor und weisen anhand neuer sprachlicher Untersuchungen die bislang umstrittene Authentizität des Textes nach.
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Amerigo Vespucci, the Florentine banker who was so filled with enthusiasm for the expeditions he financed that in the second half of his life he started studying cosmography and astronomy, played an important role as outsider and amateur in the history of early discoveries. He was one of the first scientifically interested Europeans to leave the safety of their studies to investigate and describe new and exotic realities at risk of life and limb. Thanks to his rich intellectual background and his position between the culture of Florentine humanism and the experiences of Iberian seafarers he was to become the authentic voice of a new age and a “New World”.
Amerigo Vespucci’s “Mundus Novus”, first published in 1502, thus marks a turning-point in the history of Europe. This short Latin text not only communicated the idea of a “New World” but also put an end to the authority of ancient humanistic book-knowledge by launching the empirical method of discoveries. In addition Vespucci’s text represents the archetype of modern adventure and travel stories. The present edition comprises the Latin text, a German translation and a detailed commentary. Two essays throw new light on the cultural importance of both text and author. New linguistic investigations definitively confirm the hitherto contested authenticity of the text.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die Monsunwinde hielten 1644 den polnischen Chinanmissionar Michal Piotr Boym für einige Monate im südostafrikanischen Mosambik zurück. Sein bisher unedierter Reisebericht über dieses Land der Kaffern ist nicht nur eine wichtige Quelle für die lokale Geschichte des frühneuzeitlichen Mosambik, sondern entfaltet seine Bedeutung vor allem in Byoms ungewöhnlicher Kritik am portugiesischen Kolonialismus, die der Jesuit Boym konsequent aus der Grunhaltung seines Ordens entwickelt hat. Die innereuropäischen Aspekte dieser Kolonialkritik Boyms liefern darüber hinaus auch ein wichtiges Zeugnis für einen Paradigmenwechsel im Abendland des späten sechzehnten und frühen siebzehnten Jahrhunderts, als die Überseereiche der iberischen Entdecker unter dem Druck nordwesteuropäischer Mächte einbrachen und die Führungsrolle des italo-iberischen, mediterranen Kulturraums ihr Ende fand. Die vorliegende Arbeit stellt die erste wissenschaftliche Edition dieses kurzen lateinischen Textes mit Übersetzung und Kommentar zur Verfügung.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Das moderne Bild Magellans als des ersten Weltumseglers ist von aufklärerischen Wunschvorstellungen geprägt, die den portugiesisch-spanischen Conquistador als Helden der Wissenschaft stilisieren. Im Herbst 1522 aber, unmittelbar nach der Rückkehr seines Flaggschiffs, galt der auf der Reise getötete Magellan als eine kritisch zu hinterfragende, vielen als eine zwielichtige Figur. Dies gilt besonders für die ersten gedruckten Berichte über Magellans Fahrt, die noch 1523 in lateinischer Sprache erschienen. Sie kritisieren Magellans Qualifikationen, sprechen seinen problematischen Führungsstil an und lassen seine historische Gestalt hinter dem Ereignis der Weltumsegelung verblassen.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Das moderne Bild Magellans als des ersten Weltumseglers ist von aufklärerischen Wunschvorstellungen geprägt, die den portugiesisch-spanischen Conquistador als Helden der Wissenschaft stilisieren. Im Herbst 1522 aber, unmittelbar nach der Rückkehr seines Flaggschiffs, galt der auf der Reise getötete Magellan als eine kritisch zu hinterfragende, vielen als eine zwielichtige Figur. Dies gilt besonders für die ersten gedruckten Berichte über Magellans Fahrt, die noch 1523 in lateinischer Sprache erschienen. Sie kritisieren Magellans Qualifikationen, sprechen seinen problematischen Führungsstil an und lassen seine historische Gestalt hinter dem Ereignis der Weltumsegelung verblassen.
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Nachdem der österreichische Adelige Georg Christoph Fernberger im Rahmen einer Gesandtschaft an den Osmanischen Hof gelangt war, bereiste er ab 1588 Ägypten, den Sinai und Mesopotamien und erreichte schließlich Hormuz. Hier betrat Fernberger, einer der ersten Touristen der Neuzeit, die Welt des portugiesischen Estado da India, wo er sich zwei Jahre lang aufhalten sollte. Der in diesem Band vorgelegte Teil seines indischen Reiseberichtes behandelt die Reise-Etappe vom Indus bis Malaysia. Verdienstvoll ist besonders die ausführliche Schilderung der portugiesischen Kolonialherrschaft in Goa sowie die detailreiche und kulturhistorisch relevante Beschreibung des bald darauf untergegangenen Reiches Pegu (später Siam)
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der vorliegende kommentierte Katalog der ältesten Buchbestände der „Wiener Sammlung Woldan“ zum Thema Geographica und Reiseliteratur von 1481–1630 umfasst über 250 Titel, die hier der Systematik und Aufstellung der physischen Sammlung folgend in geographisch zusammenhängenden Abschnitten vorgestellt werden.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Amerigo Vespucci, der florentinische Bankier, der sich für die Expeditionen, die er zunächst nur finanzierte, so sehr begeisterte, dass er in seiner zweiten Lebenshälfte Kosmographie und Astronomie studierte, leistete gerade in seiner Rolle als Außenseiter und Amateur einen wesentlichen Beitrag in der Geschichte der frühen Entdeckungen, denn er war einer der ersten wissenschaftlich interessierten Europäer, die ihre sichere Studierstube verließen, um unter Gefahr für Leib und Leben neue Wirklichkeiten vor Ort zu erforschen und zu beschreiben. Amerigos breitgefächerter kultureller Hintergrund, seine Position zwischen der Zivilisation des Florentiner Humanismus und den Erfahrungshorizonten iberischer Seefahrer haben ihn dazu prädestiniert, die authentische Stimme einer neuen Zeit und einer „Neuen Welt“ zu werden, in der man nicht nur weiter reisen konnte und in größeren Zusammenhängen denken musste, sondern auch Geschichten zu erzählen hatte, wie sie noch nie zuvor erzählt worden waren. Vespuccis 1502 erstmals erschienener „Mundus Novus“ markiert daher einen Wendepunkt der europäischen Geistesgeschichte. Der kurze lateinische Text transportiert nicht nur die Idee einer Neuen Welt, sondern formuliert auch die Ablöse der antik-humanistischen Buchwissenschaft durch die Empirie der Entdeckungen. Darüber hinaus stellt Vespuccis Schrift den Prototyp des neuzeitlichen Reise- und Abenteuerromans dar. Die vorliegende Arbeit bietet neben Text und Übersetzung auch einen ausführlichen Kommentar sowie Tafeln zur Bio-Bibliographie Vespuccis und den relevanten Reisedaten. Zwei Essays beleuchten die kulturgeschichtliche Bedeutung von Text und Autor und weisen anhand neuer sprachlicher Untersuchungen die bislang umstrittene Authentizität des Textes nach.
…
Amerigo Vespucci, the Florentine banker who was so filled with enthusiasm for the expeditions he financed that in the second half of his life he started studying cosmography and astronomy, played an important role as outsider and amateur in the history of early discoveries. He was one of the first scientifically interested Europeans to leave the safety of their studies to investigate and describe new and exotic realities at risk of life and limb. Thanks to his rich intellectual background and his position between the culture of Florentine humanism and the experiences of Iberian seafarers he was to become the authentic voice of a new age and a “New World”.
Amerigo Vespucci’s “Mundus Novus”, first published in 1502, thus marks a turning-point in the history of Europe. This short Latin text not only communicated the idea of a “New World” but also put an end to the authority of ancient humanistic book-knowledge by launching the empirical method of discoveries. In addition Vespucci’s text represents the archetype of modern adventure and travel stories. The present edition comprises the Latin text, a German translation and a detailed commentary. Two essays throw new light on the cultural importance of both text and author. New linguistic investigations definitively confirm the hitherto contested authenticity of the text.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Das moderne Bild Magellans als des ersten Weltumseglers ist von aufklärerischen Wunschvorstellungen geprägt, die den portugiesisch-spanischen Conquistador als Helden der Wissenschaft stilisieren. Im Herbst 1522 aber, unmittelbar nach der Rückkehr seines Flaggschiffs, galt der auf der Reise getötete Magellan als eine kritisch zu hinterfragende, vielen als eine zwielichtige Figur. Dies gilt besonders für die ersten gedruckten Berichte über Magellans Fahrt, die noch 1523 in lateinischer Sprache erschienen. Sie kritisieren Magellans Qualifikationen, sprechen seinen problematischen Führungsstil an und lassen seine historische Gestalt hinter dem Ereignis der Weltumsegelung verblassen.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Für den modernen Leser offenbart die Lektüre von Blefkens Islandia (1607) den Eindruck eines von der Wildheit der fernen Insel positiv beeindruckten Autors. Wunderberichte halten sich bei weitem in den für die Zeit üblichen Grenzen und werden vom Autor immer mit kritischer Distanz vorgestellt. Weniges in Blefkens Bericht, wie z.B. das Grönlandabenteuer oder die Suche nach der Nordostpassage, mag – in heute unklärbarem Ausmaß – aus anderen Erzählungen zur Mehrung der Datendichte übernommen sein. Im wesentlichen aber zeigt sich Blefken sogar als besonders ehrlicher und von Ruhmessucht unberührter Autor, wenn er etwa im letzten Kapitel seines Berichtes das Scheitern der Hekla-Expedition aus jugendlicher Verantwortungslosigkeit schildert und von sich selbst alles andere als ein heroisches Bild zeichnet. Am Ende des Buches steht jedenfalls ein Erlebnis des Autors, in dem sich die magische Atmosphäre des Landes mit dem Hinweis auf eine persönliche Freundschaft Blefkens zu einem Islänger verbindet. Blefken, der deutsche Gelehrte, überlässt dem isländischen Freunde seine Bücher und dieser knüpft dem Fremden magische Knoten ins Taschentuch, die ihm am Meer den rechten Wind zur Heimkehr bescheren sollen. In quälender Flaute löst Blefken die heidnischen Knoten und der Zauber Islands bringt ihn zurück nach Europa.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Die Thomas-Christen Südindiens, die ihre Kirche auf den gleichnamigen Apostel zurückführen, kamen um 1500 durch das Auftreten der Portugiesen in Malabar wieder in Kontakt mit ihren Glaubensbrüdern im Westen. Die Begegnung der beiden Kulturen - zunächst beiderseits mit großen Hoffnungen verbunden - sollte durch die portugiesische Politik gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine unglückliche Wendung nehmen. Der Kirchenstaat der Thomas-Christen, die sich durch Jahrhunderte innerhalb eines hinduistisch-muslimischen Umfeldes erhalten hatten, wurde durch den Zugriff der Abendländer in seinem Gleichgewicht erschüttert, gespalten und seiner eigenen Tradition entfremdet. Die Folgen sind in der konfliktreichen Geschichte der syromalabarischen und syromalankarischen Christen Südindiens bis heute erkennbar. Der vorliegende Band enthält die Edition wichtiger Quellentexte zur frühen Begegnung von Thomas-Christen und Europäern aus der Wiener Sammlung Woldan.
…
The Saint Thomas Christians of South India, who claim that their Church was founded by the apostle of that name, came again into contact with the western world when the Portuguese arrived in Malabar in 1500. The encounter of the two cultures - in the beginning considered promising by both sides - was to take a tragic turn when Portuguese political interests in Malabar drove the Europeans to take over the Indian Church. In fact, the special sort of ecclesiastic state, built and maintained by the Saint Thomas Christians throughout the centuries within a largely hinduistic-muslimic world, was now shattered by the European intervention, split apart and alienated of its own traditions. The consequences can be seen in the conflictuous history of the Syromalabar and Syromalankar Churches in South India until today. The present book contains important historical texts from the Viennese Woldan Collection about the encounter of Europeans and Indian Saint Thomas Christians in the early 16th and 17th centuries.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Für den modernen Leser offenbart die Lektüre von Blefkens Islandia (1607) den Eindruck eines von der Wildheit der fernen Insel positiv beeindruckten Autors. Wunderberichte halten sich bei weitem in den für die Zeit üblichen Grenzen und werden vom Autor immer mit kritischer Distanz vorgestellt. Weniges in Blefkens Bericht, wie z.B. das Grönlandabenteuer oder die Suche nach der Nordostpassage, mag – in heute unklärbarem Ausmaß – aus anderen Erzählungen zur Mehrung der Datendichte übernommen sein. Im wesentlichen aber zeigt sich Blefken sogar als besonders ehrlicher und von Ruhmessucht unberührter Autor, wenn er etwa im letzten Kapitel seines Berichtes das Scheitern der Hekla-Expedition aus jugendlicher Verantwortungslosigkeit schildert und von sich selbst alles andere als ein heroisches Bild zeichnet. Am Ende des Buches steht jedenfalls ein Erlebnis des Autors, in dem sich die magische Atmosphäre des Landes mit dem Hinweis auf eine persönliche Freundschaft Blefkens zu einem Islänger verbindet. Blefken, der deutsche Gelehrte, überlässt dem isländischen Freunde seine Bücher und dieser knüpft dem Fremden magische Knoten ins Taschentuch, die ihm am Meer den rechten Wind zur Heimkehr bescheren sollen. In quälender Flaute löst Blefken die heidnischen Knoten und der Zauber Islands bringt ihn zurück nach Europa.
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Die Monsunwinde hielten 1644 den polnischen Chinanmissionar Michal Piotr Boym für einige Monate im südostafrikanischen Mosambik zurück. Sein bisher unedierter Reisebericht über dieses Land der Kaffern ist nicht nur eine wichtige Quelle für die lokale Geschichte des frühneuzeitlichen Mosambik, sondern entfaltet seine Bedeutung vor allem in Byoms ungewöhnlicher Kritik am portugiesischen Kolonialismus, die der Jesuit Boym konsequent aus der Grunhaltung seines Ordens entwickelt hat. Die innereuropäischen Aspekte dieser Kolonialkritik Boyms liefern darüber hinaus auch ein wichtiges Zeugnis für einen Paradigmenwechsel im Abendland des späten sechzehnten und frühen siebzehnten Jahrhunderts, als die Überseereiche der iberischen Entdecker unter dem Druck nordwesteuropäischer Mächte einbrachen und die Führungsrolle des italo-iberischen, mediterranen Kulturraums ihr Ende fand. Die vorliegende Arbeit stellt die erste wissenschaftliche Edition dieses kurzen lateinischen Textes mit Übersetzung und Kommentar zur Verfügung.
Aktualisiert: 2023-02-23
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