Robert Walsers zweiter Roman Robert Walsers zweiter Roman Der Gehülfe wurde 1908 vom Verlag Bruno Cassirer in Berlin verlegt, in dem 1907 bereits Geschwister Tanner erschienen war. Die Kritische Robert Walser-Edition dokumentiert erstmals den Textstand des Erstdrucks des Romans, über den Christian Morgenstern, der Lektor des Verlags, urteilt: «Walser gefällt mir ausgezeichnet. [… ] Es ist etwas breit gewebt, aber die Muster verblüffen immer wieder durch ihre Feinheit. Eine erstaunliche Zucht und Reife erhebt es künstlerisch weit über die Vorgänger.» Die Entstehungs- und Textgeschichte des Romans gibt dabei einige Rätsel auf. Morgenstern lag noch vor dem Erscheinen von Geschwister Tanner, im November 1906, ein neues Manuskript Walsers vor, das in der überlieferten Korrespondenz mit «Gehülfe» betitelt wird, sich aber inhaltlich wesentlich vom vorliegenden Roman unterschieden haben muss. Offenbar wurden also binnen eines Jahres zwei Manuskripte fertiggestellt, wovon aber nur eines zum Druck gelangte. Im Nachwort der KWA werden diese nur lückenhaft zu rekonstruierende Entstehungsgeschichte Des Gehülfen und die dazu erhaltenen Dokumente in Auszügen wiedergegeben. Ein Abriss der frühen Rezeption gibt einen Einblick in die teilweise kontroversen Besprechungen und das breite Echo der Kritik zu Robert Walsers zweitem publizierten Roman. Im philologischen Apparat der Edition wird die Textdifferenz der Buchausgabe gegenüber der Handschrift (KWA IV.2) dargestellt. Die in KWA IV.2 faksimilierte und diplomatisch transkribierte Handschrift ist das einzige erhaltene Romanmanuskript neben demjenigen zu Geschwister Tanner. Die Entstehung des Romans scheint problemlos und rasch vonstatten gegangen zu sein, wie durch Selbstaussagen Walsers gegenüber Carl Seelig und in einem späteren Prosastück nahegelegt wird, worin dem Erzähler «in recht kurzer Zeit ein Roman aus der Feder hervorsproß». Im Vergleich zum ersten Roman weist das Manuskript auch ungleich weniger Bearbeitungsspuren auf. Der gleichmässige und saubere Schriftduktus lassen den Eindruck einer Abschrift entstehen. An den Faksimiles nachvollziehbare handschriftliche Phänomene legen jedoch nahe, dass es sich auch hier um eine Erstniederschrift handelt, die Walser vermutlich in der zweiten Jahreshälfte 1907 angefertigt hat. Auf der beigelegten DVD befindet sich die elektronische Version aller bisher in der KWA edierten Bände, mit Dokumenten und den farbig Handschriftenfaksimiles. Ausserdem enthält die DVD die fortlaufend aktualisierte Version des Findbuchs, mit dem sämtliche Texte Robert Walsers nach den Archivstandorten, Erstdruckorten und den Abdrucken in den wichtigsten späteren Textausgaben identifiziert werden können.
Aktualisiert: 2023-03-07
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Mit den Prager Manuskripten erscheint der erste Band der Abteilung V der Kritischen Robert-Walser-Ausgabe, in der die Manuskripte zur kleinen Form nach Standorten zusammengefasst präsentiert werden. Der vorliegende Band versammelt 103 Reinschriftmanuskripte, die heute im Museum der Tschechischen Literatur bewahrt werden. Sie wurden fast alle in der Prager Presse gedruckt. Die in deutscher Sprache erscheinende tschechische Zeitung veröffentlichte so viele Beiträge Walsers wie kein anderes Blatt; zwischen 1925 und dem 1937 erschienen hier mehr als zweihundert Texte.
Die Handschriften sind in Originalgröße faksimiliert, einer diplomatischen Umschrift gegenübergestellt und mit einem Kommentar zur Entstehung und Datierung versehen. Im Zusammenspiel mit der Edition der Zeitungsdrucke in der Prager Presse (KWA III.4) und der Mikrogramme in der Abteilung VI – zu fast allen der in Prag gedruckten Texte sind mikrographische Aufzeichnungen erhalten – erlaubt dieser Band den Nachvollzug von Walsers Arbeitsweise ab Mitte der 1920er-Jahre und damit einen Einblick in sein spezifisches Schreibverfahren für das Feuilleton.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Band 2 der 6.Abteilung der Kritischen Robert Walser-Ausgabe führt die Erschliessung des mikrografischen Nachlasses von Robert Walser fort: Die Mikrogramme, die in einer schwer zu lesenden Kleinstschrift notiert sind, werden hier erstmals vollständig faksimiliert, transkribiert und ediert. Mit der so begonnenen Neuedition der Mikrogramme wird die konsequente Arbeitstechnik Walsers sowie seine stilistisch und poetologisch singuläre Schreibweise am konkreten Material evident. Die Edition lädt dazu ein, den Kosmos des Walser’schen Spätwerks neu zu entdecken und zu erforschen.
Der vorliegende Band umfasst mikrografische Aufzeichnungen aus dem Jahr 1925.
Die einzelnen Aufzeichnungen sind mit den edierten Reinschriften und Erstdrucken in den anderen Abteilungen der Kritischen Ausgabe verknüpft. In der komplementären elektronischen Edition liegen die Faksimiles in hochaufgelösten, d.h. stark vergrösserbaren Scans vor, die durchgehend mit den Transkriptionen verbunden sind. Sie ermöglichen so ein tiefer gehendes Text- und Handschriftenstudium.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Mit dem ersten Band der sechsten Abteilung der Kritischen Robert Walser-Ausgabe beginnt eine neue Erschließung des mikrographischen Nachlasses von Robert Walser. Das Konvolut der «Mikrogramme» umfasst 526 lose Blätter unterschiedlichen Formats, die aus Walsers Schaffensphase von 1924 bis 1933 stammen. Ein großer Teil seines Spätwerks wurde hier entworfen, aber nur etwas mehr als die Hälfte der mikrographischen Entwürfe hat der Autor selber weiterverwertet.
Die legendären und immer wieder mystifizierten Mikrogramme, die in einer schwer zu lesenden Kleinstschrift notiert sind, werden hier erstmals vollständig faksimiliert, transkribiert und ediert. Editorische Einheit ist das nach einer vermuteten Entstehungschronologie eingeordnete einzelne Blatt (oder der entsprechende Blattverbund). Die Faksimiles in Originalgröße werden zunächst in einer Umschrift zugänglich gemacht, welche die topographischen Verhältnisse der Textverteilung auf dem Blatt anschaulich wiedergibt. In ihr wird die ursprüngliche Konstellation der Aufzeichnungen auf dem Blatt für den Leser unmittelbar sichtbar. In einem zweiten editorischen Schritt werden die verschiedenen Aufzeichnungen aus dem Blattkontext gelöst und als Einzeltexte dargeboten, welche die Entwürfe in ihrem chronologischen Textverlauf und im originalen Zeichenbestand lesbar machen. Dieser Teil der Edition wird in den Marginalien philologisch kommentiert. Die einzelnen Aufzeichnungen sind mit den edierten Reinschriften und Erstdrucken in den andern Abteilungen der Kritischen Ausgabe verknüpft.
In der komplementären elektronischen Edition liegen die Faksimiles in hochaufgelösten, d.h. stark vergrösserbaren Scans vor, die durchgehend mit den Transkriptionen verknüpft sind. Sie ermöglichen so ein tiefergehendes Text- und Handschriftenstudium. Mit der hier begonnenen Neuedition der Mikrogramme wird die konsequente Arbeitstechnik Walsers sowie seine stilistisch und poetologisch singuläre Schreibweise am konkreten Material evident. Die Edition lädt dazu ein, den Kosmos des Walserschen Spätwerks neu zu entdecken und zu erforschen
Aktualisiert: 2022-11-30
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Dieser Band führt die Erschliessung des mikrographischen Nachlasses von Robert Walser fort und enthält 45 Blätter mit Aufzeichnungen aus der zweiten Hälfte des Jahres 1925. Darunter findet sich auch das «Räuber»-Konvolut, der bekannteste und umfangreichste inhaltlich zusammenhängende Textentwurf in Robert Walsers späterem Schaffen. Die elliptische, abschweifende, inter- und intratextuelle Erzählweise, die den «Räuber» auszeichnet, hat ihm zu einem Platz im Kanon der literarischen Moderne verholfen; das und die wiederkehrenden poetologischen Reflexionen machen ihn auch zu einem Schlüsseltext für das Verständnis von Walsers Spätwerk. Der Band liefert eine übersichtliche Darstellung seiner mikrographischen Entstehung.
Er erscheint mit begleitender elektronischer Edition und eingebundenem E-Book.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Dieser Band führt die Erschliessung des mikrographischen Nachlasses von Robert Walser fort und enthält 45 Blätter mit Aufzeichnungen aus der zweiten Hälfte des Jahres 1925. Darunter findet sich auch das «Räuber»-Konvolut, der bekannteste und umfangreichste inhaltlich zusammenhängende Textentwurf in Robert Walsers späterem Schaffen. Die elliptische, abschweifende, inter- und intratextuelle Erzählweise, die den «Räuber» auszeichnet, hat ihm zu einem Platz im Kanon der literarischen Moderne verholfen; das und die wiederkehrenden poetologischen Reflexionen machen ihn auch zu einem Schlüsseltext für das Verständnis von Walsers Spätwerk. Der Band liefert eine übersichtliche Darstellung seiner mikrographischen Entstehung.
Er erscheint mit begleitender elektronischer Edition und eingebundenem E-Book.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Sehr verehrter Herr.
Indem Sie sicher begreifen werden, daß nicht alles,
was aus der Feder eines Vielbeschäftigten springt, abdruckbar
und kunstkritikwiderstandbar sein kann,
schicke ich Ihnen im Drang der Geschäfte, womit ich
mich überhäuft erblicke, vier neue Prosastücke und
grüße Sie eifrig, d.h. aus einem gewissen Eifer heraus,
hochachtungsvollst
Ihr sehr ergebener
Robert Walser [an Otto Pick, 29.11.1926]
»Robert Walsers Prager Reinschriftmanuskripte zum
ersten Mal kritisch ediert«
Mit den Prager Manuskripten erscheint der erste
Band der Abteilung V der Kritischen Robert-Walser-
Ausgabe, in der die Manuskripte zur kleinen Form
nach Standorten zusammengefasst präsentiert werden.
Der vorliegende Band versammelt 103 Reinschriftmanuskripte,
die heute im Museum der Tschechischen
Literatur bewahrt werden. Sie wurden fast
alle in der Prager Presse gedruckt. Die in deutscher
Sprache erscheinende tschechische Zeitung veröffentlichte
so viele Beiträge Walsers wie kein anderes Blatt;
zwischen 1925 und 1937 erschienen hier mehr als zweihundert
Texte.
Die Handschriften sind in Originalgröße faksimiliert,
einer diplomatischen Umschrift gegenübergestellt
und mit einem Kommentar zur Entstehung und
Datierung versehen. Im Zusammenspiel mit der Edition
der Zeitungsdrucke in der Prager Presse (KWA
III 4) und der Mikrogramme in der Abteilung VI – zu
fast allen der in Prag gedruckten Texte sind mikrographische
Aufzeichnungen erhalten – erlaubt dieser
Band den Nachvollzug von Walsers Arbeitsweise ab
Mitte der 1920er-Jahre und damit einen Einblick in
sein spezifisches Schreibverfahren für das Feuilleton.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Band 2 der 6. Abteilung der Kritischen Robert Walser-Ausgabe führt die Erschliessung des mikrografischen Nachlasses von Robert Walser fort: Die Mikrogramme, die in einer schwer zu lesenden Kleinstschrift notiert sind, werden hier erstmals vollständig faksimiliert, transkribiert und ediert. Mit der so begonnenen Neuedition der Mikrogramme wird die konsequente Arbeitstechnik Walsers sowie seine stilistisch und poetologisch singuläre Schreibweise am konkreten Material evident. Die Edition lädt dazu ein, den Kosmos des Walser’schen Spätwerks neu zu entdecken und zu erforschen.
Der vorliegende Band umfasst mikrografische Aufzeichnungen aus dem Jahr 1925.
Die einzelnen Aufzeichnungen sind mit den edierten Reinschriften und Erstdrucken in den anderen Abteilungen der Kritischen Ausgabe verknüpft. In der komplementären elektronischen Edition liegen die Faksimiles in hochaufgelösten, d.h. stark vergrösserbaren Scans vor, die durchgehend mit den Transkriptionen verbunden sind. Sie ermöglichen so ein tiefer gehendes Text- und Handschriftenstudium.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Mit den Prager Manuskripten erscheint der erste Band der Abteilung V der Kritischen Robert-Walser-Ausgabe, in der die Manuskripte zur kleinen Form nach Standorten zusammengefasst präsentiert werden. Der vorliegende Band versammelt 103 Reinschriftmanuskripte, die heute im Museum der Tschechischen Literatur bewahrt werden. Sie wurden fast alle in der Prager Presse gedruckt. Die in deutscher Sprache erscheinende tschechische Zeitung veröffentlichte so viele Beiträge Walsers wie kein anderes Blatt; zwischen 1925 und dem 1937 erschienen hier mehr als zweihundert Texte.
Die Handschriften sind in Originalgröße faksimiliert, einer diplomatischen Umschrift gegenübergestellt und mit einem Kommentar zur Entstehung und Datierung versehen. Im Zusammenspiel mit der Edition der Zeitungsdrucke in der Prager Presse (KWA III.4) und der Mikrogramme in der Abteilung VI – zu fast allen der in Prag gedruckten Texte sind mikrographische Aufzeichnungen erhalten – erlaubt dieser Band den Nachvollzug von Walsers Arbeitsweise ab Mitte der 1920er-Jahre und damit einen Einblick in sein spezifisches Schreibverfahren für das Feuilleton.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Minimalistische Reduktionen des Textes bieten ästhetische und ethische Differenzierungen, die hier in einem weiten kulturgeschichtlichen Rahmen präsentiert werden. Der Spruch im Alten Testament, die Fragmente Heraklits oder die Aphorismen von Kafka, die Maximen der Moralisten und das japanische Haiku – sie alle sind Experimente knappster Verdichtung, die sich gerade deshalb als zeitresistent erwiesen haben. Gleichwohl setzt die Linguistik die Textgröße oftmals erst oberhalb des Einzelsatzes an. Der Band versammelt ein weites Spektrum von Beiträgen aus Philosophie, Theologie, Soziologie, Sprach-, Literatur- und Musikwissenschaft zu einem interdisziplinären, vielstimmigen Gespräch – über die Grenzen der Kulturen wie der Zeiten hinweg. Gebündelt sind diese Beobachtungen im Stichwort der Nanotextualität, um die Effizienz extremer Konzentration in ästhetischen, ethischen und logischen Konsequenzen zu vergleichen.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Tilman Allert,
Thomas Althaus,
Ulrich Beil,
Agnes Bidmon,
Carsten Dutt,
Franz Fromholzer,
Michael Grossheim,
Mechthild Habermann,
Werner Helmich,
Joachim Jacob,
Wolfgang Krohn,
Isabella Kuhn,
Christine Lubkoll,
Mathias Mayer,
Claudia Öhlschläger,
Dorothea Redepenning,
Stefan Wälchli,
Christian Walt,
Julian Werlitz,
Alexander Wöll
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Mit dem ersten Band der sechsten Abteilung der Kritischen Robert Walser-Ausgabe beginnt eine neue Erschließung des mikrographischen Nachlasses von Robert Walser. Das Konvolut der «Mikrogramme» umfasst 526 lose Blätter unterschiedlichen Formats, die aus Walsers Schaffensphase von 1924 bis 1933 stammen. Ein großer Teil seines Spätwerks wurde hier entworfen, aber nur etwas mehr als die Hälfte der mikrographischen Entwürfe hat der Autor selber weiterverwertet.
Die legendären und immer wieder mystifizierten Mikrogramme, die in einer schwer zu lesenden Kleinstschrift notiert sind, werden hier erstmals vollständig faksimiliert, transkribiert und ediert. Editorische Einheit ist das nach einer vermuteten Entstehungschronologie eingeordnete einzelne Blatt (oder der entsprechende Blattverbund). Die Faksimiles in Originalgröße werden zunächst in einer Umschrift zugänglich gemacht, welche die topographischen Verhältnisse der Textverteilung auf dem Blatt anschaulich wiedergibt. In ihr wird die ursprüngliche Konstellation der Aufzeichnungen auf dem Blatt für den Leser unmittelbar sichtbar. In einem zweiten editorischen Schritt werden die verschiedenen Aufzeichnungen aus dem Blattkontext gelöst und als Einzeltexte dargeboten, welche die Entwürfe in ihrem chronologischen Textverlauf und im originalen Zeichenbestand lesbar machen. Dieser Teil der Edition wird in den Marginalien philologisch kommentiert. Die einzelnen Aufzeichnungen sind mit den edierten Reinschriften und Erstdrucken in den andern Abteilungen der Kritischen Ausgabe verknüpft.
In der komplementären elektronischen Edition liegen die Faksimiles in hochaufgelösten, d.h. stark vergrösserbaren Scans vor, die durchgehend mit den Transkriptionen verknüpft sind. Sie ermöglichen so ein tiefergehendes Text- und Handschriftenstudium. Mit der hier begonnenen Neuedition der Mikrogramme wird die konsequente Arbeitstechnik Walsers sowie seine stilistisch und poetologisch singuläre Schreibweise am konkreten Material evident. Die Edition lädt dazu ein, den Kosmos des Walserschen Spätwerks neu zu entdecken und zu erforschen
Aktualisiert: 2022-11-30
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Robert Walsers zweiter Roman
Robert Walsers zweiter Roman Der Gehülfe wurde 1908 vom Verlag Bruno Cassirer in Berlin verlegt, in dem 1907 bereits Geschwister Tanner erschienen war. Die Kritische Robert Walser-Edition dokumentiert erstmals den Textstand des Erstdrucks des Romans, über den Christian Morgenstern, der Lektor des Verlags, urteilt: «Walser gefällt mir ausgezeichnet. [… ] Es ist etwas breit gewebt, aber die Muster verblüffen immer wieder durch ihre Feinheit. Eine erstaunliche Zucht und Reife erhebt es künstlerisch weit über die Vorgänger.»
Die Entstehungs- und Textgeschichte des Romans gibt dabei einige Rätsel auf. Morgenstern lag noch vor dem Erscheinen von Geschwister Tanner, im November 1906, ein neues Manuskript Walsers vor, das in der überlieferten Korrespondenz mit «Gehülfe» betitelt wird, sich aber inhaltlich wesentlich vom vorliegenden Roman unterschieden haben muss. Offenbar wurden also binnen eines Jahres zwei Manuskripte fertiggestellt, wovon aber nur eines zum Druck gelangte. Im Nachwort der KWA werden diese nur lückenhaft zu rekonstruierende Entstehungsgeschichte Des Gehülfen und die dazu erhaltenen Dokumente in Auszügen wiedergegeben. Ein Abriss der frühen Rezeption gibt einen Einblick in die teilweise kontroversen Besprechungen und das breite Echo der Kritik zu Robert Walsers zweitem publizierten Roman. Im philologischen Apparat der Edition wird die Textdifferenz der Buchausgabe gegenüber der Handschrift (KWA IV.2) dargestellt. Die in KWA IV.2 faksimilierte und diplomatisch transkribierte Handschrift ist das einzige erhaltene Romanmanuskript neben demjenigen zu Geschwister Tanner. Die Entstehung des Romans scheint problemlos und rasch vonstatten gegangen zu sein, wie durch Selbstaussagen Walsers gegenüber Carl Seelig und in einem späteren Prosastück nahegelegt wird, worin dem Erzähler «in recht kurzer Zeit ein Roman aus der Feder hervorsproß». Im Vergleich zum ersten Roman weist das Manuskript auch ungleich weniger Bearbeitungsspuren auf. Der gleichmässige und saubere Schriftduktus lassen den Eindruck einer Abschrift entstehen. An den Faksimiles nachvollziehbare handschriftliche Phänomene legen jedoch nahe, dass es sich auch hier um eine Erstniederschrift handelt, die Walser vermutlich in der zweiten Jahreshälfte 1907 angefertigt hat.
Auf der beigelegten DVD befindet sich die elektronische Version aller bisher in der KWA edierten Bände, mit Dokumenten und den farbig Handschriftenfaksimiles. Ausserdem enthält die DVD die fortlaufend aktualisierte Version des Findbuchs, mit dem sämtliche Texte Robert Walsers nach den Archivstandorten, Erstdruckorten und den Abdrucken in den wichtigsten späteren Textausgaben identifiziert werden können.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Robert Walsers zweiter Roman
Robert Walsers zweiter Roman Der Gehülfe wurde 1908 vom Verlag Bruno Cassirer in Berlin verlegt, in dem 1907 bereits Geschwister Tanner erschienen war. Die Kritische Robert Walser-Edition (KWA) dokumentiert erstmals den Textstand des Erstdrucks des Romans, über den Christian Morgenstern, der Lektor des Verlags, urteilt: «Walser gefällt mir ausgezeichnet. […] Es ist etwas breit gewebt, aber die Muster verblüffen immer wieder durch ihre Feinheit. Eine erstaunliche Zucht und Reife erhebt es künstlerisch weit über die Vorgänger.»
Die Entstehungs- und Textgeschichte des Romans gibt dabei einige Rätsel auf. Morgenstern lag noch vor dem Erscheinen von Geschwister Tanner, im November 1906, ein neues Manuskript Walsers vor, das in der überlieferten Korrespondenz mit «Gehülfe» betitelt wird, sich aber inhaltlich wesentlich vom vorliegenden Roman unterschieden haben muss. Offenbar wurden also binnen eines Jahres zwei Manuskripte fertiggestellt, wovon aber nur eines zum Druck gelangte. Im Nachwort der KWA wird diese nur lückenhaft zu rekonstruierende Entstehungsgeschichte Des Gehülfen und die dazu erhaltenen Dokumente in Auszügen wiedergegeben. Ein Abriss der frühen Rezeption gibt einen Einblick in die teilweise kontroversen Besprechungen und das breite Echo der Kritik zu Robert Walsers zweitem publizierten Roman. Im philologischen Apparat der Edition wird die Textdifferenz der Buchausgabe gegenüber der Handschrift (KWA IV 2) dargestellt.
Die in KWA IV.2 faksimilierte und diplomatisch transkribierte Handschrift ist das einzige erhaltene Romanmanuskript neben demjenigen zu Geschwister Tanner. Die Entstehung des Romans scheint problemlos und rasch vonstatten gegangen zu sein, wie durch Selbstaussagen Walsers gegenüber Carl Seelig und in einem späteren Prosastück nahegelegt wird, worin dem Erzähler «in recht kurzer Zeit ein Roman aus der Feder hervorsproß». Im Vergleich zum ersten Roman weist das Manuskript auch ungleich weniger Bearbeitungsspuren auf. Der gleichmässige und saubere Schriftduktus lassen den Eindruck einer Abschrift entstehen. An den Faksimiles nachvollziehbare handschriftliche Phänomene legen jedoch nahe, dass es sich auch hier um eine Erstniederschrift handelt, die Walser vermutlich in der zweiten Jahreshälfte 1907 angefertigt hat.
Auf der beigelegten CD-ROM befindet sich die elektronische Version aller bisher in der KWA edierten Bände, mit Dokumenten und den farbigen Handschriftenfaksimiles. Ausserdem enthält die CD-ROM die fortlaufend aktualisierte Version des Findbuchs, mit dem sämtliche Texte Robert Walsers nach den Archivstandorten, Erstdruckorten und den Abdrucken in den wichtigsten späteren Textausgaben identifiziert werden können.
Aktualisiert: 2023-02-03
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Die in KWA IV.2 faksimilierte und diplomatisch transkribierte
Handschrift ist das einzige erhaltene Romanmanuskript
neben demjenigen zu Geschwister Tanner.
Die Entstehung des Romans scheint problemlos und
rasch vonstatten gegangen zu sein, wie durch Selbstaussagen
Walsers gegenüber Carl Seelig und in einem
späteren Prosastück nahegelegt wird, worin dem Erzähler
'in recht kurzer Zeit ein Roman aus der Feder hervorsproß
'. Im Vergleich zum ersten Roman weist das
Manuskript auch ungleich weniger Bearbeitungsspuren
auf. Der gleichmässige und saubere Schriftduktus
lassen den Eindruck einer Abschrift entstehen. An den
Faksimiles nachvollziehbare handschriftliche Phänomene
legen jedoch nahe, dass es sich auch hier um eine
Erstniederschrift handelt, die Walser vermutlich in der
zweiten Jahreshälfte 1907 angefertigt hat.
Auf der beigelegten CD-ROM befindet sich die elektronische
Version aller bisher in der KWA edierten Bände,
mit Dokumenten und den farbigen Handschriftenfaksimiles.
Ausserdem enthält die CD-ROM die fortlaufend
aktualisierte Version des Findbuchs, mit dem sämtliche
Texte Robert Walsers nach den Archivstandorten, Erstdruckorten
und den Abdrucken in den wichtigsten späteren
Textausgaben identifiziert werden können.
Eine Koproduktion mit Schwabe Verlag, Basel
Aktualisiert: 2019-03-15
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Robert Walsers Mikrogramme sind eine Lektüreherausforderung im doppelten Sinn. Nicht nur, weil die winzige Bleistiftkurrentschrift in der Tat nicht leicht zu lesen ist, sondern weil die Texte der letzten Schaff ensphase Walsers auch im übertragenen Sinn nicht einfach lesbar sind. Die Komplexität der Sinnstruktur, die Kleinheit der Schrift und eine Editionssituation, welche die tatsächliche materiale Gestalt der Manuskripte eher vergessen macht als dokumentiert, haben zu zahlreichen Mystifi kationen der Mikrogramme gefü hrt, die hier aus textkritischer Perspektive relativiert werden. Aufgrund der materialen Beschaff enheit wie auch in Hinblick auf ihre poetische Ausgestaltung lassen sich Robert Walsers späte Texte als 'Improvisationen' verstehen. Der Begriff der Improvisation ermöglicht es, die oft experimentelle und avantgardistische Form der Texte neu und genauer als bisher zu beschreiben.
Die Beobachtung der Improvisation in Walsers Texturen fordert zugleich die Interpretation heraus. Improvisatorische Texte entziehen sich einer Gesamtdeutung:
Sie lassen sich nicht als ›Umsetzung‹ von ›Ideen‹ beschreiben, die durch Interpretation sichtbar gemacht werden könnten. Der Rezeptionsmodus von improvisierten Texten kann nur in und während der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Text gewonnen werden.
Er konzentriert sich vor allem auf den Nachvollzug poetischer Techniken und den Umgang mit Material verschiedenster Art (Texte, Filme, Zeitungsnachrichten, biographische Versatzstücke, Zeitdiskurse, rhetorische Manierismen, Gemeinplätze). Interpretation von improvisatorischen Texten führt zu einer 'Ephexis der Interpretation' (Nietzsche), zur 'Auslegung' im Sinne einer Auslegeordnung.
Der neue Lektürezugang wird an Einzeltexten und an ganzen Blattzusammenhä ngen erprobt: am Prosastück Ottilie Wildermuth, an der Konstellation von Aufzeichnungen auf dem Mikrogrammblatt 482, das zehn Sonette und drei Prosastücke enthält, und an dem umfangreichen sogenannten 'Tagebuch'-Fragment von 1926.
Das Buch will schließlich auch als Einführung in die Kritische Robert Walser-Ausgabe gelesen werden: Es demonstriert, wie sich die Wahrnehmung von Walsers Texten verändert, wenn man sie unter einer neuen editorischen Perspektive betrachtet.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Robert Walsers zweiter Roman Der Gehülfe wurde 1908
vom Verlag Bruno Cassirer in Berlin verlegt, in dem 1907
bereits Geschwister Tanner erschienen war. Die Kritische
Robert Walser-Edition (KWA) dokumentiert erstmals
den Textstand des Erstdrucks des Romans, über
den Christian Morgenstern, der Lektor des Verlags, urteilt:
'Walser gefällt mir ausgezeichnet. […] Es ist etwas
breit gewebt, aber die Muster verblüffen immer wieder
durch ihre Feinheit. Eine erstaunliche Zucht und Reife
erhebt es künstlerisch weit über die Vorgänger.'
Die Entstehungs- und Textgeschichte des Romans gibt
dabei einige Rätsel auf. Morgenstern lag noch vor dem
Erscheinen von Geschwister Tanner, im November 1906,
ein neues Manuskript Walsers vor, das in der überlieferten
Korrespondenz mit 'Gehülfe' betitelt wird, sich
aber inhaltlich wesentlich vom vorliegenden Roman
unterschieden haben muss. Offenbar wurden also binnen
eines Jahres zwei Manuskripte fertiggestellt, wovon
aber nur eines zum Druck gelangte. Im Nachwort der
KWA wird diese nur lückenhaft zu rekonstruierende
Entstehungsgeschichte Des Gehülfen und die dazu erhaltenen
Dokumente in Auszügen wiedergegeben. Ein
Abriss der frühen Rezeption gibt einen Einblick in die
teilweise kontroversen Besprechungen und das breite
Echo der Kritik zu Robert Walsers zweitem publizierten
Roman. Im philologischen Apparat der Edition wird die
Textdifferenz der Buchausgabe gegenüber der Handschrift
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Eine Koproduktion mit Schwabe Verlag, Basel
Aktualisiert: 2019-03-15
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