Seit den 1970er Jahren haben sowohl die Ausgrabungen wie auch Bohrungen im Umfeld von Belginum hervorragende Ergebnisse zur Entwicklungsgeschichte der Vegetation und Landschaft sowie zur Landwirtschaft und Ernährung in der Eisen- und Römerzeit geliefert. Ausgehend von Belginum und der Kulturlandschaft des mittleren Hunsrücks werden Ergebnisse der Archäobotanik in einem Gesamtüberblick für das linksrheinische Gebiet vom Rhein bis nach Lothringen vorgestellt. Weitere Themen greifen den Handel in der Region bis ins Römische Reich auf, behandeln aber auch die Tisch-, Ess- und Trinksitten der Kelten und Römer. Von einer verhältnismäßig kleinen Region mit Belginum im Zentrum, erfolgt der Blick über die Provinzgrenzen der Gallia Belgica hinaus in das Römische Reich. Es werden einheimische Güter und Importgüter aus dem Römischen Reich vorgestellt.
Aktualisiert: 2020-11-26
Autor:
Roman Auler,
Rosemarie Cordie,
Walter Doerfler,
Niki Gail,
Erasmus Gaß,
Holger Grawe,
Stefan Hänke,
Nadja Haßlinger,
Dirk Heinrich,
Andreas G. Heiss,
Michael Jäckel,
Sabine Karg,
Margarethe König,
Enrico Lehnhardt,
Christoph Schaefer,
Siegfried Schloß,
Gianna Schober,
Lothar Schwinden,
Georg Stettner,
Wolf-Rüdiger Teegen,
Jens Voigt,
Stefan Wenzel,
Lucia Wick,
Julian Wiethold,
Barbara Zach
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Seit 1990 bietet die AG Eisenzeit als Interessensgemeinschaft von Archäologen mit
einem Forschungsschwerpunkt in der mitteleuropäischen Eisenzeit in jährlicher Folge die
Möglichkeit, speziellen Themengebieten und aktuellen Problemstellungen in Vorträgen, Posterpräsentationen und gemeinsamer Diskussion nachzugehen. Die Zusammenkunft im Rahmen von Tagungen der Deutschen Altertumsverbände - in der Regel des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumskunde - wird dabei fast schon traditionell durch Versammlungen an herausragenden Fundorten oder Forschungsinstitutionen ergänzt, die immer auch eine erfreuliche Möglichkeit bieten, Initiativen eisenzeitlicher Archäologie" vor Ort" in Augenschein zu nehmen. Nach der Tagung im Rahmen des 8. Deutschen Archäologiekongresses vom 6.-10. Oktober 2014 in Berlin bot sich 2015 die Möglichkeit, am Fuße der eisenzeitlichen Salzmetropole auf dem Dürrnberg in Österreich ein Treffen abzuhalten. In Zusammenarbeit mit der Dürrnbergforschung am Keltenmuseum Hallein
und dem Salzburg Museum konnten Beirat und Sprecher rund 140 Archäologen aus zahlreichen europäischen Ländern zur Internationalen Jahrestagung der AG Eisenzeit mit dem Schwerpunktthema "Gräberarchäologie" in Hallein begrüßen. Die Tagung mit dem Titel "Übergangswelten - Todesriten. Neue Forschungen zur Bestattungskultur der mitteleuropäischen Eisenzeit" bot mit rund 30 Vorträgen und zahlreichen wissenschaftlichen Postern Gelegenheit, aktuelle Projekte und Forschungsergebnisse vorzustellen und zu diskutieren.
Vorwort
• Zur Dynamik des Todes - Grabrituale als Gegenstand eisenzeitlicher Archäologie
• Der Funeralzyklus und seine archäologischen Manifestationen
• Eisenzeitliche Kannen mit Halsschmuck
• Zur Interpretation von Sonderbeigaben im Totenritual der Laténe-D1-zeitlichen
Brandgräber von Perl-Oberleuken, Lkr. Merzig-Wadern, Saarland
• Überlegungen zu Weinamphoren und Drehmühlen in späteisenzeitlichen Gräbern der Hunsrück-Eifel-Region
• Secondhand für kleine Kinder? Gebrauchsspuren und mehrfach verwendeter Ringschmuck aus dem frühlaténezeitlichen Gräberfeld Werneck-Zeuzleben (Lkr. Schweinfurt)
• Früher Tod. Zur Bestattungskultur von Säuglingen in der frühen Laténezeit
• Tod während Schwangerschaft und Geburt in der Eisenzeit
• "I wish my grave to be dug in the doorway of my fire hall." - 'Unusual' burial practices in Old Germanic traditions
• Rekonstruktion des Bestattungsrituals der Billendorfer Kultur am Beispiel des Gräberfeldes von Niederkaina. Ansatz einer handlungsorientierten Sozialstrukturanalyse
• The Early La Téne burial site at Pierre-de-Bresse "L' Aubépin" (Saone-et-Loire, Burgundy, France) and evidence for atypical burial practices
• Collective memories and burial practice: The Iron Age cemetery at Simonbauernfeld on the Dürrnberg near Hallein
• Gemeinsam bis in den Tod - Eisenzeitliche Nachbestattungen und
Grabmanipulation auf dem Dürrnberg bei Hallein
• Gräberfeldstruktur und Belegungsdynamik hallstattzeitlicher Nekropolen Nordostbayerns
• Betrachtungen auf der ‚Mikro-Ebene‘ - Erste Resultate interdisziplinärer Auswertungen von archäologischen, geoarchäologischen und
archäoanthropologischen Untersuchungen der latenezeitlichen Gräberfelder von Basel-Gasfabrik (Schweiz)
• Tod - Bestattung - Ahnenkult. Zur Interpretation eisenzeitlicher Sakral- und Funeralstrukturen im Bereich des spätkeltischen Oppidums Heidengraben
• Mehrstufige Bestattungsrituale und Übergangsriten in latenezeitlichen
Gräbern und Gräberfeldern Nordostösterreichs
• Gräber - Gräben - Rituale? Forschungen am Glauberg (Wetteraukreis, Hessen)
• Erinnern durch Erzählen - Bestattungen als Kontext von Narration
• Skizze eines Modells der gesellschaftlichen Bedeutung von Tod und
Bestattung in der Eisenzeit (und darüber hinaus)
• Archaeological research at the Alte Burg ne ar Langenenslingen
• Archäologie und Migration: Eisenzeitliche Fallbeispiele zwischen Champagne und Przeworsk
• Fund einer Holsteiner Nadel aus Konin-Grojec. Fragen zur Problematik der Jastorf-Kultur in Großpolen
• Eisenzeitliche Bestattungsplätze im Leipziger Raum - Altgrabungen im Fokus neuer Forschungen
• Lateneeinflüsse in Westfalen - Traditionen, Innovationen und Migration
• All the way to the South? Traces of contact between Jastorf and the La Tene culture periphery of South Pannonia
Impressionen der internationalen Tagung der AG Eisenzeit 2015 in Hallein
Kolloquien und Publikationen der AG Eisenzeit
Aktualisiert: 2020-01-29
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Die 26. Sitzung der AG Eisenzeit fand vom 02. bis 06. Oktober 2013 im kleinen Kurort Nidda - Bad Salzhausen (Wetteraukreis/Hessen) statt. Zwei Jahre vorher war die „Keltenwelt am Glauberg - Museum, Archäologischer Park, Forschungszen-
trum“ , ein Projekt der hessenARCHÄOLOGIE und des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, im 12 km südlich entfernten Glauburg eröffnet worden.
Die Strahlkraft insbesondere der dort präsentierten einzigartigen Grabfunde aus drei keltischen Kriegergräbern am Fuße des Glaubergs inspirierte uns zu dem Tagungsthema "KunstHandWerk". Das Thema wurde in insgesamt 22 Vorträgen aufgegriffen, weitere zwei Vortragende stellten aktuelle Forschungen zur Eisenzeit vor. Zu dem Abendvortrag von Barbara Armbruster (Toulouse) am 3. Oktober "Goldschmiedehandwerk der Eisenzeit - Technik, Ästhetik und Funktion" war auch
die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. Zwei Exkursionen führten die Tagungsteilnehmer zum einen zur Keltenwelt am Glauberg mit Führung über den Glauberg und zum anderen zum Dünsberg mit Besuch des KeltenKellers und zum Heidetränk-Oppidum.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort
BILDER UND ZEICHEN
Vincent Megaw
• Cheshire cats, Mickey mice and Bambi pots: fifty years of living with early Celtic art - an autobiographical sketch
Laurent Olivier
• Les codes de représentation visuelle dans ľ art celtique ancien
Emilie Dubreucq
• Les artisans du métal au Hallstatt D-La Tène Al (600-425 BC) dans les territoires
du Hallstatt centre-occidental. Préfiguration de ľ excellence des artisans laténiens
Ines Beilke-Voigt
• Lossow, Olympia und der Vordere Orient. Zum Fund einer spätgeometrischen Widderfigur im östlichen Brandenburg
Thomas Pabst
• Rezeption und Innovation - Überlegungen zum Verhältnis etruskischer und frühlatènezeitlicher Schnabelkannen
Przemyslaw Harasim
• Metallene Scheiden zweischneidiger Schwerter der Oksywie-Kultur: Erzeugnisse germanischer oder keltischer Werkstätten?
KERAMIK
Melanie Augstein
• Zwischen Funktion und Zeichen - Keramikbeigaben in hallstattzeitliehen Gräbern
Roberto Tarpini
• Hallstattzeitliche Zierstile und Identitäten am Nordostalpenrand
Gadea C. Cabanillas de la Torre
• Stamped decoration in the Iron Age Armorican peninsula: Analysis of an artistic technique and its implications
Attila Molnár, András Márten
• Ein bemerkenswertes Fundstück aus Szombathely-Olad (Ungarn) - Beobachtungen zum Motivschatz der ostkeltischen Stempelkeramik und zur
Iatènezeitlichen Töpferei in Transdanubien
ARCHITEKTUR
Manuel Fernández-Cötz
• Das Tor als Symbol der Gemeinschaft: Architektursoziologische Überlegungen zum Steintor der Heuneburg-Vorburg
Tanja Romankiewicz
• „Kühn im Konzept, phantasievoll mit Resourcen“ - Architektur-archäologische Analyse am Beispiel eisenzeitlicher Rundbauten in Schottland
GRABHÜGEL, GRÄBER UND BEIGABEN
Günter Brücken
• Kunsthandwerk im Gräberfeld Worms-Herrnsheim
AKTUELLE FORSCHUNGEN
Angelika Mecking
• Wahre Größe kommt von innen... Einige Bemerkungen zur Innenbebauung jüngerlatènezeitlicher Wall-Graben-Anlagen aus Süddeutschland
Beat Schweizer
• Dinge in Gräbern - Artefakte als Ressourcen
Claudia Nickel, Regine Müller
• Gräber und Gräberfelder im Bereich des Dünsbergs, Lkr. Gießen
ANHANG
Impressionen zur Tagung und zu der Exkursion
Kolloquien und Publikationen der Arbeitsgemeinschaft Eisenzeit
Aktualisiert: 2020-01-29
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Wie prunkvoll und farbenfreudig die Bewaffnung und die Kleidung keltischer Männer waren, zeigen Originale und Rekonstruktionen von Waffen und Gürteln im Vergleich. Nachgewebte Stoffe spiegeln auch in der Bekleidung die Prachtliebe keltischer Männer wieder. Mit den kunstvoll geschmiedeten Waffen und den bunt gewebten Stoffen wurde der Status des Trägers in der Gesellschaft dokumentiert und hervorgehoben. Beiträge zu ausgewählten Prunkgräbern im Hunsrück (Belginum, Haag, Heinzerath, Hochscheid, Horath, Hundheim, Siesbach, Wintrich) vermitteln die verschiedenen Aspekte archäologischer Forschungen, u.a. auch im textilarchäologischen Bereich.
Aktualisiert: 2020-02-03
Autor:
Rosemarie Cordie,
Alfred Haffner,
Marled Mader,
Torsten Mattern,
Patrick Meyer,
Hans Nortmann,
Nicole Reifarth,
Stefanie Seifert,
Wolf-Rüdiger Teegen,
Elisabeth Völling,
Julian Wiethold
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Drei europäische Museen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam die Ausstellung über die keltische Frau zu gestalten: das Museum von Bibracte in der Nähe von Autun in Burgund, Frankreich, das Nationalmuseum Prag, Tschechien und der Archäologiepark Wederath-Belginum der Gemeinde Morbach im Hunsrück.
Die ausgestellten Objekte kommen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und der Schweiz und damit zum großen Teil aus dem Gebiet, das ehemals von keltischen Volksstämmen bewohnt wurde.
Nach mehr als 150 Jahren Nachforschungen präsentieren Archäologie und Anthropologie ein realistisches Bild der keltischen Frauen in ihrem kulturellen, häuslichen, familiären und wirtschaftlichen Wirkungsfeld.
Aktualisiert: 2020-02-03
Autor:
Rosemarie Cordie,
Miluse Dobisikova,
Vincent Guichard,
Antoine Maillier,
Andrei Miron,
Auguste Miron,
Francoise Paquelot,
Pavel Sankot,
Milan Stloukal,
Wolf R Teegen,
Otto H Urban,
Petr Veleminsky,
Julian Wiethold
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Die 1991 entdeckten und 1994-1995 ergrabenen Reste einer Töpferei mit ungewöhnlich breiter und qualitätvoller Produktpalette aus Gefäßkeramik, Ofenkacheln, Terrakotten und Tonmodeln für Papierreliefs stammen aus einer Planierschicht und einer Kloake, deren hier ebenfalls publizierte botanische Reste die Ernährung eines wohlhabenden Handwerkerhaushalts des 16./17. Jhs. spiegeln. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Erschließung von Archivalien zum historischen Töpfereiwesen in Lüneburg und Umgebung. Die vorgelegte Gefäßkeramik umfasst u.a. Töpfe, Grapen, Krüge, Kannen, Becher, Pokale, Flaschen, Gluthauben, Spardosen, Teller, Durchschläge, Schalen, Pfannen, Backmodel und Deckel. Obwohl die Funde im 13./14. Jh. einsetzen, zeigen Schriftquellen und Fehlbrände, daß die Töpferei vor allem vom 16.-18. Jh. betrieben wurde. Unter den überwiegend auf der schnellrotierenden Töpferscheibe gedrehten Waren stellen Stielgrapen die Hauptmasse dar. Einige Gefäßtypen besitzen Bleiglasur, Besonderheiten sind Schalen mit Palmettengriff, malhornverzierte Gefäße nach Art der “Weserware und Werraware” sowie Spielzeug und glasierte Tonpfeifen. Die Erzeugnisse finden sich in Kloaken der Stadt wieder.
These remains of a potter’s workshop were discovered in 1991 and excavated in 1994-1995 and are remarkable for their unusually wide and high-quality product spectrum including vessels, stove tiles, terracottas, and pottery moulds for paper reliefs. They came from a levelling layer and a cesspit also containing many botanical remains which are published here, too, and reflect the nutrition of a wealthy craftsmen’s household in the 16th-17th century One focus of the study was laid on archive material on the historical craft of pottery. The presented vessels comprise e. g. pots, tripod skillets, tankards, jugs, beakers, goblets, bottles, ember lids, savings boxes, plates, strainers, bowls, pans, baking dishes, and lids. Although finds start in the 13th/14th century, written sources and wasters make quite clear that pottery was mainly practised in the 16th-18th century Amongst the mostly wheel-thrown vessels, tripod skillets with a handle were dominant. Some vessel types possessed a lead glaze, other peculiarities were bowls with a palmetto handle, vessels painted with a painting horn in a style similar to “Weser and Werra ware” as well as toys and glazed clay pipes. The products are found in cesspits all over the city.
Aktualisiert: 2022-09-17
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Aktualisiert: 2008-12-22
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