In der Forschung wenig bis gar nicht bekannt ist die Tatsache, dass die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf – neben ihrem wertvollen Handschriftenbestand – auch über einen großen Fundus an mittelalterlichen Handschriften-Fragmenten verfügt, vom beginnenden achten bis zum sechzehnten Jahrhundert. Es handelt sich um etwa 750 Signaturen mit insgesamt annähernd 1500 Blättern bzw. Blatteilen. Eine inhaltliche und paläographische Bestimmung existierte bisher nicht. Eine grobe Sichtung des reichhaltigen Materials ergab, daß 18 Signaturen des 8. Jahrhunderts zu verzeichnen sind, ca. 30 Signaturen des 9. Jahrhunderts, ca. 35 des 10. Jahrhunderts, ca. 40 des 11. Jahrhunderts, ca. 75 des 12. Jahrhunderts und ca. 90 des 13. Jahrhunderts. Die Addition führt demnach zu knapp 300 früh- und hochmittelalterlichen Zeugnissen, der Rest, etwa 450 Signaturen, verteilt sich auf spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Dokumente.Das erstaunlich breite thematische Spektrum, jetzt nur auf das 8. bis 11. Jahrhundert bezogen, schließt unbekannte Klassikerüberlieferungen (u. a. Cicero, Plinius Maior, Vergil, Terenz, Lukan) genauso ein wie Kirchenväter (u. a. Augustinus, Johannes Chrysostomus, Gregor d. Gr.) und andere spätantike Autoren (u. a. Boethius, Martianus Capella, Maximus Taurinensis, Orosius, Priscianus) sowie Reste von Bibel- (Vulgata), Rechts- (Canonum collectio Quesnelliana) und hagiographischen Handschriften. Da die Existenz dieser Blätter bisher im dunkeln lag, konnten sie für text- und überlieferungsgeschichtliche Forschung noch nicht herangezogen werden.Um diesen Zustand zu ändern, werden die Fragmente nun in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekt erschlossen. Das erste Ergebnis dieser Arbeit liegt mit dem vorliegenden Katalog vor, der nicht nur reich bebildert eine Ausstellung begleitet, sondern auch die Fragmente des 8. und 9. Jahrhunderts erstmals vollständig wissenschaftlich beschreibt.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Zu den herausragenden Zeugnissen des frühen Papsttums gehört das Schreiben des Papstes Siricius an Bischof Himerius von Tarragona vom 10. Februar 385. Es enthält als erster Papstbrief wesentliche Merkmale der päpstlichen Dekretale, wie Siricius Äußerungen über Grundlagen seines Pontifikats im Proömium, seine rechtsauslegenden und rechtsetzenden Antworten auf die Fragen des Bischofs von Tarragona und den Befehl, diese päpstlichen Entscheidungen möglichst weit zu verbreiten. Dass diese Anordnung befolgt wurde, dokumentiert die umfangreiche handschriftliche Verbreitung der Dekretale in fast allen frühmittelalterlichen Kirchenrechtssammlungen historischer Ordnung. Trotz dieser reichen Überlieferung und der Bedeutung des Schreibens fehlte bis heute eine textkritisch zuverlässige Edition. Sie bildet das Kernstück des vorliegenden Bandes und stützt sich auf 20 Sammlungen des 6. bis 9. Jahrhunderts, die von 43 Handschriften überliefert werden. Der Edition voran geht eine Skizzierung der Überlieferung, der Klassifizierung und Wertung der Handschriften und eine Darlegung der Editionsgrundsätze. Dem lateinischen Text ist eine deutsche Übersetzung beigegeben, und somit ist der Band hervorragend geeignet, die umfangreiche inhaltliche Analyse der Siriciusdekretale, die 2011 von Christian Hornung vorgelegt wurde, zu ergänzen.
Aktualisiert: 2020-01-28
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Die Pariser Handschrift des späteren 9. Jahrhunderts enthält als Haupttext Cassiodors weit verbreitete Kirchengeschichte. Bisher unbeachtet blieb eine kanonistisch-patristische Sammlung, die wohl im frühen 10. Jahrhundert auf den üppig dimensionierten Rändern der fol. 15v–24v nachgetragen wurde und jetzt als editio princeps vorliegt. Quellenkritische Analysen, die ein beeindruckendes Arsenal von Vorlagen zutage fördern (u. a. die Collectio Herovalliana, die pseudoisidorischen Dekretalen, Benedictus Levita, Ps.-Cyprians De duodecim abusivis saeculi, Briefe Gregors I. in der zweiteiligen Form des Registrum Hadrianum, Augustins Contra mendacium oder die Mönchsregel des Basilius), kommen zu dem Ergebnis, daß die benutzten Texte nicht über das Jahr 860 (Synode von Tusey) hinausführen. Sowohl überlieferungsgeschichtliche als auch textkritische Spezifika stellen einen Bezug zum Metropolitanverband Reims her, näherhin zum Suffraganbistum Laon. In inhaltlicher Hinsicht spiegelt sich ein Konflikt wider zwischen nachgeordnetem Klerus und einem Bischof, der als criminosus, als falsus testis dei und sacrilegus etikettiert wird. Alle Indizien weisen darauf hin, vorliegendes Kompendium als Polemik gegen Hinkmar von Laon zu begreifen, der seinen Klerus im Jahr 869 mehrfach provoziert und (vermeintliche) Rebellen in seiner Diözese ausgemacht hatte. Doch die „rebellischen Kleriker“ verstanden sich offensichtlich zu wehren ...
Aktualisiert: 2020-01-28
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Man kennt Florus von Lyon gemeinhin als herausragenden spätkarolingischen Wissenschaftler. Erheblich weniger Aufmerksamkeit fand bisher sein kirchenpolitisches Wirken. Vorliegende Studie arbeitet in einem ersten, historisch-chronologischen Kapitel Florus' Anteil an der Kontroverse mit Amalarius (835-838) und im Prädestinationsstreit (851-855) heraus. Ein zweiter, systematischer Hauptteil beleuchtet das quellenkritische Talent und Konfliktverhalten des Diakons. Es zeigt sich, dass die publizistischen Kategorien 'Öffentlichkeitswille' und vor allem 'Beeinflussungswille' geeignet sind, Florus' Handlungsweise zu erklären, so dass die 'graue Eminenz' am Lyoner Metropolitansitz in neum Licht erscheint.
Aktualisiert: 2015-06-24
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https://www.schoeningh.de/978-3-506-77243-5.html
Aktualisiert: 2019-03-15
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In der Forschung wenig bis gar nicht bekannt ist die Tatsache, dass die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf – neben ihrem wertvollen Handschriftenbestand – auch über einen großen Fundus an mittelalterlichen Handschriften-Fragmenten verfügt, vom beginnenden achten bis zum sechzehnten Jahrhundert. Es handelt sich um etwa 750 Signaturen mit insgesamt annähernd 1500 Blättern bzw. Blatteilen. Eine inhaltliche und paläographische Bestimmung existierte bisher nicht. Eine grobe Sichtung des reichhaltigen Materials ergab, daß 18 Signaturen des 8. Jahrhunderts zu verzeichnen sind, ca. 30 Signaturen des 9. Jahrhunderts, ca. 35 des 10. Jahrhunderts, ca. 40 des 11. Jahrhunderts, ca. 75 des 12. Jahrhunderts und ca. 90 des 13. Jahrhunderts. Die Addition führt demnach zu knapp 300 früh- und hochmittelalterlichen Zeugnissen, der Rest, etwa 450 Signaturen, verteilt sich auf spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Dokumente.Das erstaunlich breite thematische Spektrum, jetzt nur auf das 8. bis 11. Jahrhundert bezogen, schließt unbekannte Klassikerüberlieferungen (u. a. Cicero, Plinius Maior, Vergil, Terenz, Lukan) genauso ein wie Kirchenväter (u. a. Augustinus, Johannes Chrysostomus, Gregor d. Gr.) und andere spätantike Autoren (u. a. Boethius, Martianus Capella, Maximus Taurinensis, Orosius, Priscianus) sowie Reste von Bibel- (Vulgata), Rechts- (Canonum collectio Quesnelliana) und hagiographischen Handschriften. Da die Existenz dieser Blätter bisher im dunkeln lag, konnten sie für text- und überlieferungsgeschichtliche Forschung noch nicht herangezogen werden.Um diesen Zustand zu ändern, werden die Fragmente nun in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekt erschlossen. Das erste Ergebnis dieser Arbeit liegt mit dem vorliegenden Katalog vor, der nicht nur reich bebildert eine Ausstellung begleitet, sondern auch die Fragmente des 8. und 9. Jahrhunderts erstmals vollständig wissenschaftlich beschreibt.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Die Admonitio generalis gilt als das erste programmatische Kapitular Karls des Großen. Getragen von religiösem Legitimationswillen, aber auch von populären Impulsen, wurde die hoheitliche Anordnung nach langen Beratungen am 23. März 789 ausgestellt und durch Königsboten vor allem den Bischöfen des Reiches übermittelt, um einer Treueidkampagne den Boden zu bereiten. Die große Bedeutung der admonitio zeigt sich zum einen an der breiten Überlieferung, die mit mehreren ursprungsnahen Strängen einsetzt, zum anderen an ihrem Fortleben unter Karl, ob in weiteren Kapitularien, auf Konzilien oder in Königsboten- und Bischofskapiteln. So konnte sie zum Katalysator, wenn nicht Initiator, zukunftsweisender Entwicklungen werden.
Der von Hubert Mordek († 2006) erstellte kritische Text löst Boretius’ Ausgabe in MGH Capit. 1 von 1883 ab. Klaus Zechiel-Eckes († 2010) konnte die Genese der Überlieferungen auf die Streuwirkung der Königsboten zurückführen. Die Klärung historischer, inhaltlicher und formaler Fragen ermöglicht ein tieferes Verständnis des Textes. Ein umfangreicher Sachapparat und die Übersetzung erleichtern den Zugang zu einer der wichtigsten Verlautbarungen Karls, die in selten ambitioniertem Stil zu überzeugter Kooperation aufrief.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Die Pariser Handschrift des späteren 9. Jahrhunderts enthält als Haupttext Cassiodors weit verbreitete Kirchengeschichte. Bisher unbeachtet blieb eine kanonistisch-patristische Sammlung, die wohl im frühen 10. Jahrhundert auf den üppig dimensionierten Rändern der fol. 15v–24v nachgetragen wurde und jetzt als editio princeps vorliegt. Quellenkritische Analysen, die ein beeindruckendes Arsenal von Vorlagen zutage fördern (u. a. die Collectio Herovalliana, die pseudoisidorischen Dekretalen, Benedictus Levita, Ps.-Cyprians De duodecim abusivis saeculi, Briefe Gregors I. in der zweiteiligen Form des Registrum Hadrianum, Augustins Contra mendacium oder die Mönchsregel des Basilius), kommen zu dem Ergebnis, daß die benutzten Texte nicht über das Jahr 860 (Synode von Tusey) hinausführen. Sowohl überlieferungsgeschichtliche als auch textkritische Spezifika stellen einen Bezug zum Metropolitanverband Reims her, näherhin zum Suffraganbistum Laon. In inhaltlicher Hinsicht spiegelt sich ein Konflikt wider zwischen nachgeordnetem Klerus und einem Bischof, der als criminosus, als falsus testis dei und sacrilegus etikettiert wird. Alle Indizien weisen darauf hin, vorliegendes Kompendium als Polemik gegen Hinkmar von Laon zu begreifen, der seinen Klerus im Jahr 869 mehrfach provoziert und (vermeintliche) Rebellen in seiner Diözese ausgemacht hatte. Doch die „rebellischen Kleriker“ verstanden sich offensichtlich zu wehren ...
Aktualisiert: 2019-04-26
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Zu den herausragenden Zeugnissen des frühen Papsttums gehört das Schreiben des Papstes Siricius an Bischof Himerius von Tarragona vom 10. Februar 385. Es enthält als erster Papstbrief wesentliche Merkmale der päpstlichen Dekretale, wie Siricius Äußerungen über Grundlagen seines Pontifikats im Proömium, seine rechtsauslegenden und rechtsetzenden Antworten auf die Fragen des Bischofs von Tarragona und den Befehl, diese päpstlichen Entscheidungen möglichst weit zu verbreiten. Dass diese Anordnung befolgt wurde, dokumentiert die umfangreiche handschriftliche Verbreitung der Dekretale in fast allen frühmittelalterlichen Kirchenrechtssammlungen historischer Ordnung. Trotz dieser reichen Überlieferung und der Bedeutung des Schreibens fehlte bis heute eine textkritisch zuverlässige Edition. Sie bildet das Kernstück des vorliegenden Bandes und stützt sich auf 20 Sammlungen des 6. bis 9. Jahrhunderts, die von 43 Handschriften überliefert werden. Der Edition voran geht eine Skizzierung der Überlieferung, der Klassifizierung und Wertung der Handschriften und eine Darlegung der Editionsgrundsätze. Dem lateinischen Text ist eine deutsche Übersetzung beigegeben, und somit ist der Band hervorragend geeignet, die umfangreiche inhaltliche Analyse der Siriciusdekretale, die 2011 von Christian Hornung vorgelegt wurde, zu ergänzen.
Aktualisiert: 2019-04-26
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