„Orient und Okzident / Sind nicht mehr zu trennen.“

„Orient und Okzident / Sind nicht mehr zu trennen.“ von Loquai,  Franz, Rösch,  Gertrud Maria, Schwarz,  Hans-Günther, von Stutterheim,  Christiane, Zhang,  Ruoyu
In der fernöstlichen Metropole Shanghai waren in den 1930er und 1940er Jahren zwei völlig gegensätzliche Gruppen aktiv: Die nach Shanghai entsandten Nationalsozialisten einerseits waren diplomatisch, propagandistisch oder geheimdienstlich für das Nazi-Regime engagiert; andererseits fanden zahlreiche europäische Juden eben dort in Shanghai ihre letzte Zuflucht vor der NS-Diktatur. Vor dem Hintergrund entstand in der Shanghaier Presselandschaft ein außerordentliches Phänomen: Parallel erschienen die NS-Propagandaorgane und die jüdischen Exil-Periodika während derselben Zeitspanne (1939–1945) unter demselben Himmel (Shanghai) und in derselben Sprache (Deutsch), aber dienten unterschiedlichen politischen Zwecken. Das Buch bietet einen Einblick in die Literaturrezeption in der ersten nationalsozialistisch gleichgeschalteten Tageszeitung „Ostasiatischer Lloyd“. Um das geschönte Literaturbild Hitler-Deutschlands zu propagieren, hielt einerseits der „Ostasiatische Lloyd“ trotz der geänderten Ostasienpolitik Hitlers unbeirrt daran fest, die NS-Ideologie im Fernen Osten zu verbreiten, u.a. durch die Inszenierung des Führer-Charismas und die Heroisierung des Soldatengeistes. Andererseits präsentiert sich ein einzigartiges Bild der NS-Literatur in dieser Zeitung im politisch und kulturell spezifischen fernöstlichen Kontext, weil z.B. auch „unerwünschte“ Schriftsteller dort zu Wort kamen.
Aktualisiert: 2023-05-22
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Weltliteratur in der Shanghaier jüdischen Exilpresse (1939–1947)

Weltliteratur in der Shanghaier jüdischen Exilpresse (1939–1947) von Zhang,  Ruoyu
Wie könnte es sein, dass man in der deutschsprachigen Exilpresselandschaft in Shanghai im Zeitraum von 1939 bis 1949 nur die von den jüdischen Flüchtlingen selbst verfassten Zeitungsberichte und -artikel wahrgenommen hätte? Die vorliegende Anthologie zeigt eindrucksvoll, dass die jüdischen Emigranten damals keineswegs auf der „Shanghai-Insel“ isoliert blieben, sondern stets in enger Verbindung mit der Außenwelt standen. Dementsprechend bietet diese Textsammlung nicht nur einen Einblick in die mannigfaltigen rezipierten/nachgedruckten Literaturen sowohl der einflussreichen Exilschriftsteller wie z.B. Bruno Frank, Sigmund Freud, Franz Werfel, Arnold Zweig, Stefan Zweig und der Familie Mann, sondern auch renommierter Autoren aus China, Frankreich, Italien, Norwegen, Russland und anderen Ländern wie etwa Mao Dun, Sigrid Undset, Guy de Maupassant und Anton Tschechow. Daneben kommen auch unbekannte (sogar anonyme) „kleine Leute“, die uns Tatsachenberichte sowie rührende Briefe hinterließen, zu Wort. Die rezipierten Literaturwerke sind stilistisch vielfältig und enthalten je nach Gattung Biographien, Briefe, Erzählungen, Märchen, Nachrufe, Novellen, Prosatexte, Reden, Reminiszenzen, Romane (in Auszügen oder gelegentlich als Fortsetzungsroman), Rundfunkvorträge, Spezialberichte u.a. Nachgedruckt sind in der jüdischen Exilpresselandschaft anhand der vorhandenen Zeitungsmaterialien insgesamt nur 14 Fortsetzungsromane, die wegen des großen Umfangs nicht in diesen Band aufgenommen wurden, sondern im Anhang tabellarisch aufgeführt werden. Es ist dabei unstrittig, dass die Aufnahme von Autoren und Literaturen in die zeitgenössische Exilpresse keineswegs nach Gutdünken gemacht wurde. Die rezipierten Werke standen alle mehr oder weniger in Übereinstimmung mit den Anliegen, Exilerfahrungen, Erwartungen, dem seelischen Verlust und den sozialen Problemen der jüdischen Emigranten in Shanghai. Die deutschsprachigen jüdischen Exilperiodika in Shanghai gelten gegenwärtig als wertvolle historische Materialien, die uns Lesern die Gefühlswelt und die geistige Haltung der Schriftstellerinnen und Schriftsteller während und nach dem Zweiten Weltkrieg etwas näherbringen können. Dementsprechend sind insgesamt 96 literarische Zeugnisse in diesem Band gesammelt und in fünf Themen eingeteilt: „Anti-Hitler und Anti-Krieg“, „Suche nach jüdischer Identität“, „Ost und West, ein Gegensatz?“, „Erinnerung an die prägenden Persönlichkeiten“ und „Soziales“.
Aktualisiert: 2022-09-22
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„Wir in Shanghai“

„Wir in Shanghai“ von Zhang,  Ruoyu
In der Shanghaier Presselandschaft existierte ein Jahrzehnt lang ein beispielloses Phänomen. Für dessen Beginn stand der 30. März 1939, denn an diesem Tag erschien die erste von dem jüdischen Emigranten Wolfgang Fischer redigierte Ausgabe der deutschsprachigen Zeitschrift "Shanghai-Woche". Von Fischers Großtat inspiriert, gründeten andere jüdische Exiljournalisten in dieser fernöstlichen Metropole zwölf weitere Periodika in deutscher Sprache wie beispielsweise "Gelbe Post", "Shanghai Jewish Chronicle", "Jüdisches Nachrichtenblatt". Da die ca. 18.000 jüdischen Exilanten in Shanghai größtenteils aus dem deutschsprachigen Literatur- und Kulturbetrieb stammten, waren ihre deutschsprachigen Exilperiodika von großer Bedeutung für die Gründung eines „muttersprachlichen“ Kultur- und Lebensraumes. Die vorliegende Anthologie bietet einen Einblick in die Pressetexte zwanzig einflussreicher repräsentativer Exiljournalisten, die einen Mikrokosmos des jüdischen Exillebens in politischer, wirtschaftlicher, kultureller, familiärer, religiöser und erzieherischer Hinsicht während und nach dem Zweiten-Weltkrieg in Shanghai widerspiegeln. Der alphabetischen Reihenfolge nach stehen die 20 Journalisten (mit Biographien im Anhang) aufeinander folgend, deren Zeitungs- und Zeitschriftenartikel von insgesamt 200 Beiträgen chronologisch angeordnet worden sind.
Aktualisiert: 2021-06-03
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„Orient und Okzident / Sind nicht mehr zu trennen.“

„Orient und Okzident / Sind nicht mehr zu trennen.“ von Loquai,  Franz, Rösch,  Gertrud M, Schwarz,  Hans-Günther, von Stutterheim,  Christiane, Zhang,  Ruoyu
In der fernöstlichen Metropole Shanghai waren in den 1930er und 1940er Jahren zwei völlig gegensätzliche Gruppen aktiv: Die nach Shanghai entsandten Nationalsozialisten einerseits waren diplomatisch, propagandistisch oder geheimdienstlich für das Nazi-Regime engagiert; andererseits fanden zahlreiche europäische Juden eben dort in Shanghai ihre letzte Zuflucht vor der NS-Diktatur. Vor dem Hintergrund entstand in der Shanghaier Presselandschaft ein außerordentliches Phänomen: Parallel erschienen die NS-Propagandaorgane und die jüdischen Exil-Periodika während derselben Zeitspanne (1939–1945) unter demselben Himmel (Shanghai) und in derselben Sprache (Deutsch), aber dienten unterschiedlichen politischen Zwecken. Das Buch bietet einen Einblick in die Literaturrezeption in der ersten nationalsozialistisch gleichgeschalteten Tageszeitung „Ostasiatischer Lloyd“. Um das geschönte Literaturbild Hitler-Deutschlands zu propagieren, hielt einerseits der „Ostasiatische Lloyd“ trotz der geänderten Ostasienpolitik Hitlers unbeirrt daran fest, die NS-Ideologie im Fernen Osten zu verbreiten, u.a. durch die Inszenierung des Führer-Charismas und die Heroisierung des Soldatengeistes. Andererseits präsentiert sich ein einzigartiges Bild der NS-Literatur in dieser Zeitung im politisch und kulturell spezifischen fernöstlichen Kontext, weil z.B. auch „unerwünschte“ Schriftsteller dort zu Wort kamen.
Aktualisiert: 2020-04-30
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