Das protestantische Franken war während der Weimarer Republik frühzeitig eine Hochburg des Antisemitismus und Nürnberg lief bald München den Rang als „Hauptstadt der Bewegung“ ab. Antijüdische Grundhaltungen waren nicht Gesinnung einer Minderheit, sondern die offen gezeigte Überzeugung des konservativen Mainstreams. Ob in der Schule, dem Krankenhaus, bei Vereinen oder in der Kirche, fast überall grassierte der völkische Antisemitismus, der „den Juden“ für schier alles verantwortlich machte, was als negativ oder bedrohlich empfunden wurde: für Räterevolution, Weltkriegsniederlage, Versailler Friedensvertrag, Kapitalismus oder Kommunismus, für Frauenemanzipation, Charleston-Tanz, Bubikopf oder modernes Theater.
Das Buch „An allem ist Alljuda schuld“ versucht, die strukturellen und personellen Ursachen zu ergründen, wieso gerade in Franken der Antisemitismus so stark ausgeprägt war und stellt dar, welcher Stereotype er sich bediente.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Jüdische Museen in Deutschland und Österreich - Mahnmale, Gedenkstätten oder Ärgernisse? Von Bernhard Purin *** Nachkommen jüdischer Emigranten - Interessenten oder Akteure in Jüdischen Museen? - Das Familientreffen Kunreuther in Fürth 2003
Von Jutta Fleckenstein *** Zur Kultur der Erinnerung: Das NS-Reichsparteitagsgelände in Nürnberg Von Dr. Eckart Dietzfelbinger *** 'Ich hatte nur die Absicht, die Ruhe und die Ordnung aufrecht zu erhalten' - Das Palmsonntagspogrom vom 25. März 1934 in Gunzenhausen - Ein Schulprojekt des Nürnberger Instituts für NS-Forschung Von Heike Scharf *** Fotografie als Quelle der Erinnerung - Zur Rolle von Bildern der NS-Zeit im historischen Diskurs Von Dr. Christian Tagsold *** Die 'Stürmer-Bibliothek' - Vom Umgang mit geraubten Büchern
Von Jim G. Tobias *** 'Sie werden ersucht, den Betrag unter der Bezeichnung ›Judenvermögen‹ baldigst zur Einzahlung zu bringen'
Die Stadtverwaltung Fürth und die Verwertung des Besitzes deportierter Juden Von Monika Berthold-Hilpert *** Der 'Hitlerputsch' und Nürnberg Von Peter Zinke *** Die jüdischen DP-Lager Pürten (Waldkraiburg) und das Kinderlager Aschau
Von Jim G. Tobias *** Die Verbrechen der Pottensteiner SS-Karstwehr in Slowenien und Italien 1943–1945
Von Peter Engelbrecht *** Das Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin
Aktualisiert: 2020-02-12
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In nurinst 2010, dem 5. Jahrbuch des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts präsentiert ein internationales Autorenteam in zwölf Beiträgen ein weites Spektrum der deutschen und jüdischen Geschichte. Anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde als Schwerpunkt das Thema "Leben danach - Jüdischer Neubeginn im Land der Täter" gewählt. Historiker geben u. a. Antworten auf die Fragen: Wie wurden jüdische Remigranten in Deutschland aufgenommen? War es möglich, den traumatisierten jüdischen Waisen ihre Kindheit wiederzugeben? Konnte die Sehnsucht der Überlebenden nach Büchern gestillt werden?
Aktualisiert: 2020-02-12
Autor:
Anna Andlauer,
Elizabeth Anthony,
Esteban Cuya,
Kristina Dietrich,
Jael Geis,
Rainer Huhle,
Andrea Livnat,
Katharina Rauschenberger,
Dirk Rupnow,
Andrea Sinn,
Jim G Tobias,
Peter Zinke
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Wer erinnert sich noch an das Finale der jüdischen Meisterschaft von 1947, bei dem vor 5.000 begeisterten Zuschauern im Grünwalder Stadion Ichud Landsberg auf Hasmonea Zeilsheim traf? Wer kennt noch die Namen der New Yorker Emigrantenvereine wie Bronx Jewish SC, Famee Furlane oder German Jewish Club? Und wer weiß, dass sich sogar im Ghetto Theresienstadt Häftlinge zu
Mannschaften und diese zu Ligen zusammenschlossen? Fußball im
Konzentrationslager, der allerletzte Ort, an dem man sich diesen Sport vorstellen würde.
Solche in Vergessenheit geratene, unliebsame oder gar verdrängte Fakten der Fußballgeschichte stehen im Mittelpunkt des soeben erschienenen Jahrbuchs des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts:
„Klub! besinn dich und wache auf“, mit diesen Worten wandte sich das antisemitische Hetzblatt „Der Stürmer“ 1932 an die Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg und forderte „eine Fahrkarte nach Jerusalem“ für den jüdischen Trainer Jeö Konrad; man gab ihm die Schuld an der verpassten Meisterschaft. In seinem Aufsatz zeigt Bernd Siegler, dass es dem Club nicht nur genügte, die aktiven jüdischen Sportler zu entlassen, sondern auch darum ging, seine von Juden geprägte Vergangenheit auszulöschen. Dass Fußball gleichzeitig Ausdruck von Überlebensmut wie mentale Medizin in einer hoffnungslosen Situation sein konnte, fasst Nicola Schlichting unter dem Titel „Kleiderkammer schlägt Gärtner 9:3“ zusammen. Auch fern der Heimat verlor der Fußball nichts von seiner Faszination: So gründeten aus Deutschland geflüchtete Juden bereits 1938 in New York einen eigenen Fußballverein. Der German Jewish Club, der sich später in New World Club umbenannte, spielte erfolgreich in einer von Auswanderern dominierten Liga. Um die Fußballvereine und -Ligen
der jüdischen Displaced Persons (DPs) im Nachkriegs-Deutschland geht es in einem weiteren Aufsatz von Jim G. Tobias. Denn auch in den Lagern der DPs wurde mit Leidenschaft gekickt. Dass jüdische Sportler auch nach dem Untergang des Hitlerregimes mit Antisemitismus konfrontiert wurden, zeigt die Arbeit von Peter Zinke. Er schildert, mit welchen Problemen sich der von den
Nationalsozialisten verbotene und nach Kriegsende wieder gegründete Verein Hakoah Wien konfrontiert sah. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, wurde auch der Fußball zu einem wichtigen Feld der Propaganda. Eckart Dietzfelbinger beschreibt die Instrumentalisierung dieses Sports und seiner Vereine für die nationalsozialistische Lebensraumpolitik.
Mit der Vermittlung jüdischer Geschichte befassen sich die Aufsätze von Wiebke Kron über das erste jüdische Museum in Wien und von Andreas Brämer über das Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Jutta Fleckenstein gibt einen ersten Einblick in das neu entstehende Münchner Jüdische Museum und Hans-Rainer Hofmann schreibt über das „Lachoudische“, eine aus dem hebräischen abgeleitete Sprache, die hauptsächlich in Schopfloch
gesprochen wurde. Sein Text ist nicht nur eine Reise in eine vergessene Welt, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die fränkisch-jüdische Geschichte. Kurt Schilde zeigt anhand der Akte Erich Frey die Skrupellosigkeit der deutschen Finanzbürokratie bei der Deportation und Ermordung der europäischen Juden auf.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Das Gunzenhausener "Palmsonntagspogrom" vom 25. März 1934 wird von dem renommierten britischen Historiker Ian Kershaw zu Recht als der "schlimmste Auswuchs von Judenhass vor der 'Reichskristallnacht' in Bayern" bezeichnet. Es sorgte für weltweite Schlagzeilen; so berichteten damals u. a. die New York Times und der Manchester Guardian über die Ausschreitungen in Gunzenhausen. Angeführt von der örtlichen SA drang damals der Mob gewaltsam in jüdische Wohnungen ein und verschleppte etwa dreißig Männer und Frauen in das Gefängnis. Hierbei wurden viele der in "Schutzhaft" Genommenen misshandelt; zwei Juden, Max Rosenau und Jakob Rosenfelder, kamen hierbei zu Tode. An diesem Pogrom soll sich bis zu einem Drittel der Gunzenhausener Bevölkerung beteiligt haben.
Die Auswertungen von erst kürzlich aufgefundenen Polizei- und Gerichtsakten lassen einen genaueren Blick auf die Ereignisse des Jahres 1934 zu, als dies bisher der Fall war. In einem Projekt des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts mit Schülern des Ansbacher Platen-Gymnasiums wurden systematisch Aussagen der Opfer, Täter, neutraler Zeugen sowie der Umgang der Justiz mit den Vorfällen analysiert. Gunnar Beutner, einer der Ansbacher Schüler, schrieb seine Facharbeit in Geschichte über die traurigen Geschehnisse in der Altmühlstadt.
Dieser Text steht im Mittelpunkt der Publikation.
Daneben veröffentlichen Mitarbeiter des Nürnberger Instituts Ihre neuesten Forschungsergebnisse: Brisant ist die Untersuchung von Peter Zinke zu den Todesumständen von Max Rosenau und Jakob Rosenfelder, die in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Nürnberger Gerichtsmedizin, Dr. Armin Steinkirchner, durchgeführt wurde. Denn nun scheint die Frage, ob Mord oder Suizid, recht eindeutig beantwortet. Die Herausgeberin Heike Tagsold ordnet den Mord an dem jüdischen Wirt Simon Strauß im Juli 1934 in den Kontext des reichsweiten Machtverfalls der SA ein. Der Gunzenhausener Stadtarchivar Werner Mühlhäußer rundet die Publikation mit einer Beschreibung seiner Archivbestände und einem Abriss über die bisherige Auseinandersetzung der Stadt mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit ab.
Aktualisiert: 2020-12-10
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In Nürnberg und Umgebung grassierte der Antisemitismus schon lange vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten. In den zwanziger Jahren galt manchen Beobachtern Franken als eine Hochburg, wenn nicht sogar das Zentrum der Judenhetze im Deutschen Reich. Aus diesem Grund emigrierten viele Nürnberger Juden noch rechtzeitig und entkamen damit der Vernichtung durch das NS-Regime.
Bei den überwiegend patriotisch gesinnten Nürnberger Juden bildeten die Zionisten jedoch nur eine kleine Minderheit. Hinzu kam, dass die Bedingungen für einen Neuanfang im Palästina der zwanziger und dreißiger Jahre denkbar schlecht waren. Deshalb emigrierte nur weniger als ein Zehntel der jüdischen Bevölkerung aus Nürnberg in das spätere Israel. Die Länder USA, England oder Südamerika erschienen den meisten Juden attraktiver.
Von den ursprünglich rund 400 Nürnberger Jeckes (deutsche Juden in Israel) besuchte Peter Zinke - mehr als ein halbes Jahrhundert nach deren Flucht - etwa 40 und sprach mit ihnen über ihre Erinnerungen an die alte Heimat und den Neubeginn in Palästina. Dabei erfuhr er von - teilweise dramatischen - Lebenswegen, die oft aus gutbürgerlichen Verhältnissen in eine karge Existenz im Wüstensand führten. Doch häufig war der Idealismus und die Einsatzbereitschaft für den Aufbau eines jüdischen Staates bei den jungen Einwanderern beinahe grenzenlos.
Nicht wenige Nürnberger Jeckes träumten von der Zukunft in einer sozialistischen und freien Gesellschaft. Deshalb schlossen sie sich verschiedenen Kibbuzim an, in denen alles inklusive der Unterwäsche Gemeineigentum war. Einige kamen mit dieser Lebensform zurecht und leben heute noch in Kollektivsiedlungen, andere verließen die Gemeinschaften und versuchten ihr individuelles Glück. So kommt die erste aus Deutschland stammende Knessetabgeordnete aus Fürth, der langjährige Leiter der Jerusalemer Erziehungsbehörde und enge Kollege Teddy Kolleks besuchte die Nürnberger Bismarck-Schule, bedeutende israelische Malerinnen wuchsen in der Noris auf und einer der bekannten Fotografen Israels verbrachte seine Kindheit gleichfalls in Franken. Auch die erste Würstchenbude in Tel Aviv wurde von einem Nürnberger Juden betrieben. Andere versuchten sich als Hühnerzüchter oder bauten erfolgreiche Wirtschaftsbetriebe auf. Dennoch hatten manchen Emigranten in Palästina auch herbe Enttäuschungen zu verkraften: Statt sich ihren Lebenstraum vom gutsituierten Arzt oder Rechtsanwalt erfüllen zu können, mussten sie sich als Drucker oder Landwirt verdingen.
Probleme hatten die meisten Neueinwanderer zudem mit der ihnen fremden hebräischen Sprache, den unbekannten Speisen sowie den Vorurteilen der russischen und polnischen Juden, die schon länger im Land waren. Hinzu kamen gewaltsame Auseinandersetzungen mit der arabischen Bevölkerung sowie die vielen Kriege, die der Staat Israel mit seinen Nachbarn führen musste. So vielfältig die einzelnen Lebensgeschichten sind, so unterschiedlich ist auch das jetzige Verhältnis der Jeckes zu Nürnberg - und die politischen Ansichten der Befragten decken das gesamte Parteien-Spektrum in Israel von links bis rechts ab.
Neben den authentischen Erinnerungen, die mit zahlreichen historischen Fotografien illustriert sind, runden Hintergrundkapitel über Antisemitismus in Nürnberg, zionistische Aktivitäten in Franken sowie ein Abriss der Geschichte Palästinas/Israels den Band ab.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Vor hundert Jahren wurde die Zionistische Ortsgruppe Nürnberg/Fürth gegründet. Anlässlich dieses Jahrestages zeichnet die Publikation die Aktivitäten hiesiger Zionisten nach, die von Vorträgen über Hebräisch-Sprachkursen bis hin zu landwirtschaftlichen Praktika reichten. Somit waren die 350 bis 400 Nürnberger Juden, die in den Dreißiger Jahren nach Palästina emigrierten, gut auf ein Leben im Nahen Osten vorbereitet. Zwei biografische Skizzen über die Familien Josephthal und Nussbaum, die im Zentrum der Bewegung standen, runden den Band ab.
Aktualisiert: 2020-12-10
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