Die Wogen des neuerlichen oder auch "dritten" Methodenstreits haben sich geglättet, der Streit über Sinn und Nutzen der Ordnungsökonomik scheint beigelegt und die Ökonomen-Zunft zum Tagesgeschäft zurückgekehrt zu sein. Von Ruhe kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr hat sich der Schwerpunkt der Debatte verlagert. Ging es zunächst um 'große' und grundsätzliche Fragen, geht es nun um konkrete und praktikable Vorschläge, die dazu beitragen können, jene methodischen Defizite zu überwinden, die der Volkswirtschaftslehre die Erkenntnis der Wirtschaftswirklichkeit erschweren. Wenn es ein einfaches Zurück zur alten Ordnungsökonomik nicht geben kann, wie könnte dann eine Neue Ordnungsökonomik aussehen, die auch explizit an internationale Diskurse anschließt, sich aber gleichzeitig in der Tradition Euckens, Böhms und Röpkes sieht? Dies ist die Frage, die sich die Autoren dieses Bandes gestellt haben.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Russland ist kein weißer, wohl aber ein hellgrauer Fleck im Geschichtsatlas der Wirtschaftswissenschaft. Diese Feststellung gilt nicht nur aus westlicher Sicht, sondern sogar in Russland selbst fehlt es bisher an einer befriedigenden Bestandsaufnahme des russischen ökonomischen Denkens. Zweynerts Studie schließt diese Lücke für das 19. und das frühe 20. Jahrhundert. Dabei wird erstmals auch liberalen Strömungen, wie etwa der Kiewer Schule, über die bis heute auch in Rußland so gut wie nichts bekannt ist, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Der Verfasser, der mehrere Jahre in russischen Bibliotheken und Archiven recherchiert hat, zeigt, daß die wissenschaftliche Originalität der russischen Ökonomen des 19. Jahrhunderts unterschätzt worden ist. So stellt um nur ein Beispiel zu nennen die Lehre von der Produktivität der sogenannten inneren Güter, die für die russische Klassik charakteristisch war, einen wegweisenden Beitrag zur Theorie der wirtschaftlichen und zivilisatorischen Entwicklung dar, der in den Annalen der Theoriegeschichte künftig seinen festen Platz finden dürfte.
Doch Zweynerts Monographie ist mehr als ein Handbuch. Den Ansätzen von Karl Pribram und Mark Perlman/Charles McCann Jr. folgend, fragt der Autor nach dem Zusammenhang zwischen der russischen Geistes- und Kulturgeschichte und den Traditionen des darin eingebetteten ökonomischen Denkens. Die Verbindung entdeckt er im patristischen Vermächtnis der russisch-orthodoxen Weltsicht, in dem sich Holismus und Anthropozentrismus in eigentümlicher Weise verschränken: Der Wunsch, eine umfassende Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit zu gewährleisten, habe die Mehrheit der russischen Denker fordern lassen, die Ganzheitlichkeit der Gesellschaft zu bewahren. Zweynert gelingt der Nachweis, dass ein Zusammenhang zwischen dieser Forderung und der traditionell ablehnenden Einstellung der russischen Intellektuellen zum Kapitalismus bestand und bis auf den heutigen Tag fortbesteht. Insofern vermittelt seine weit über den Tellerrand der reinen Ökonomik hinausweisende Studie auch überraschende Einsichten in die wirtschaftskulturelle Dimension des osteuropäischen Transformationsprozesses.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Finanzmarktkrise und ihr folgend die Staatsschuldenkrise können in letzter Instanz auch als Verantwortungskrise betrachtet werden.
Viele vollhaftende Eigentümer-Unternehmer – wie im Handwerk typisch – sind im Wettbewerb mit haftungsbeschränkten Unternehmen benachteiligt. Denn zahlreiche Akteure auf den Finanzmärkten konnten und können sich vor der Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen drücken. Sie handeln in dem Bewusstsein, dass sie für die Risiken und Kosten ihrer Entscheidungen nicht haften müssen. Da ist ein Nachdenken über gute und brauchbare Ordnungsregeln angesagt.
* Wie kann das Leitbild des persönlich haftenden Unternehmers wieder gestärkt werden?
* Wie kann die Flucht aus der Verantwortung bei Entscheidungsträgern von großen Kapitalgesellschaften gestoppt werden?
* Wie kann die Einheit von Eigentum und Verantwortung als Grundprinzip der Sozialen Marktwirtschaft verankert werden?
Eine spannende und kontroverse Diskussion um die Stärkung der Eigentümerverantwortung und um mögliche Lösungsansätze.
Aktualisiert: 2019-07-12
Autor:
Otto Depenheuer,
Rudolf Hickel,
Toni Hinterdobler,
Thomas Köster,
Gerrit Meijer,
Thomas Minder,
Andreas Möhlenkamp,
Rüdiger Otto,
Wolfgang Schulhoff,
Alfred Schüller,
Holger Steltzner,
Werner Teufelsbauer,
Jörg Thieme,
Erich Weede,
Martin Wilde,
Joachim Zweynert
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Das Interesse an dem Ökonomen, Soziologen und Wirtschaftshistoriker Werner Sombart ist wieder erwacht. Obwohl in den letzten Jahren sowohl seine Biographie als auch sein Werk umfassend untersucht worden sind, ist seine russische Wirkungsgeschichte weitgehend unbekannt geblieben. Dabei gehörte er nicht nur für vier Jahrzehnte zu den in Russland meistgelesenen ausländischen Gelehrten, sondern unternahm auch im Frühjahr 1914 eine vielbeachtete Vortragsreise durch weite Teile des Zarenreichs. Zweynert und Riniker haben sich im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes zum deutsch-russischen Wissenstransfer in der Volkswirtschaftslehre des Themas "Sombart in Russland" angenommen. Ihre Quellenstudien in Russland waren so ergiebig, dass sich Herausgeber und Verleger entschlossen haben, die Ergebnisse nicht in dem Projektband "Deutsche und russische Ökonomen im Dialog Wissenstransfer in historischer Perspektive" zu integrieren, sondern als selbständige Schrift zu publizieren.
Die Autoren analysieren Schritt für Schritt die verschiedenen Phasen der russischen Sombart-Rezeption. So war es bis zur ersten Russischen Revolution 1905 der junge Sozialist Sombart, auf den sich die russischen Marxisten einschließlich Lenin in ihrer Auseinandersetzung mit den sogenannten Volkstümlern beriefen. In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg diskutierte man in der russischen Publizistik auch unter dem Eindruck seiner in verschiedenen Städten des Landes gehaltenen Vorträge über "Liebe und Kapitalismus" und "Die Juden und das Wirtschaftsleben der Völker" intensiv über seine Thesen zur Genese des Kapitalismus wie auch über seine Person, während er in dem Wirtschaftshistoriker Pawel Ljaschenko seinen bedeutendsten wissenschaftlichen Interpreten fand. Hatten Sombarts Schriften in den frühen zwanziger Jahren noch zur Pflichtlektüre des kommunistischen Kadernachwuchses gehört, wurde er im stalinistischen Russland zu einer persona non grata.
Im Anhang der Studie kommt schließlich Sombart selbst zu Wort: In zwei großen Artikeln für das "Berliner Tageblatt" berichtete er über seine russischen Reiseeindrücke. Beide Texte, die in keiner Sombart-Bibliographie verzeichnet sind, werden in diesem Band erstmals nachgedruckt, ebenso in deutscher Übersetzung ein Grußwort Sombarts an die russische Öffentlichkeit und neun Interviews mit ihm, die während seiner Reise in der russischen Tagespresse erschienen sind. Abgerundet wird der Band durch eine vollständige Bibliographie der ins Russische übersetzten Schriften Sombarts.
Aktualisiert: 2018-11-08
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In der Diskussion um die Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft wird zunehmend auf die wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Lehren Wilhelm Röpkes (1899-1966) zurückgegriffen. Der Grund: Er hat bedenkenswerte Antworten auf Fragen gegeben, die heute so aktuell sind wie damals - vor allem die nach der Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft im Sinne einer „civitas humana“, dem moralischen und kulturellen Fundament der Marktwirtschaft „jenseits von Angebot und Nachfrage“, der Vereinbarkeit von ökonomischer Effizienz und sozialer Gerechtigkeit und nicht zuletzt die nach dem „wahren Internationalismus“, der die Vorteile einer globalen Arbeitsteilung nutzt, aber dennoch den einzelnen nicht entwurzelt und ihm einen überschaubaren Lebensbereich erhält. Der Band enthält Beiträge, die im Zusammenhang mit einer Tagung des Wilhelm-Röpke-Instituts in Erfurt im Februar 2008 verfasst worden sind: Inhalt Ministerpräsident a. D. des Freistaates Thüringen Bernhard Vogel Grußwort Joachim Starbatty Wilhelm Röpke-Vorlesung: Was macht die Wirtschaft menschlich? Die Aktualität Wilhelm Röpkes Hans Jörg Hennecke Wissenschaftliche Erkenntnis und politische Verantwortung Wilhelm Röpkes Selbstverständnis und die Lehren für eine praktische Ausrichtung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Alfred Schüller Wilhelm Röpke und die Krise des modernen Wohlfahrtsstaates Nils Goldschmidt Wilhelm Röpke und die Kulturelle Ökonomik Elisabeth Allgoewer Wilhelm Röpke und die moderne Konjunkturtheorie Helge Peukert Wilhelm Röpke als Pionier einer ökologischen Ökonomik Tim Petersen/Michael Wohlgemuth Wilhelm Röpke und die Europäische Integration
Aktualisiert: 2021-09-28
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Die Wogen des neuerlichen oder auch "dritten" Methodenstreits haben sich geglättet, der Streit über Sinn und Nutzen der Ordnungsökonomik scheint beigelegt und die Ökonomen-Zunft zum Tagesgeschäft zurückgekehrt zu sein. Von Ruhe kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr hat sich der Schwerpunkt der Debatte verlagert. Ging es zunächst um 'große' und grundsätzliche Fragen, geht es nun um konkrete und praktikable Vorschläge, die dazu beitragen können, jene methodischen Defizite zu überwinden, die der Volkswirtschaftslehre die Erkenntnis der Wirtschaftswirklichkeit erschweren. Wenn es ein einfaches Zurück zur alten Ordnungsökonomik nicht geben kann, wie könnte dann eine Neue Ordnungsökonomik aussehen, die auch explizit an internationale Diskurse anschließt, sich aber gleichzeitig in der Tradition Euckens, Böhms und Röpkes sieht? Dies ist die Frage, die sich die Autoren dieses Bandes gestellt haben.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Mit diesem Band werden weitere Forschungsbeiträge vorgelegt, die im Rahmen des von Professor Dr. Heinz Rieter (Universität Hamburg) geleiteten Projektes zum deutsch-russischen Wissenstransfer in der Ökonomie entstanden sind. Zuvor sind bereits als Band 19 der Reihe die Studie von Joachim Zweynert und Daniel Riniker über Werner Sombart in Rußland und als Band 20 die Abhandlung von Hauke Janssen über Russische Ökonomen in Deutschland (1910-1933) erschienen.
Autoren aus England, Japan, Deutschland, Russland und der Schweiz schreiben in diesem abschließenden Projektband über die Bedeutung einzelner russischer und deutscher Gelehrter für den wissenschaftlichen Gedankenaustausch zwischen Ost und West sowie über den wechselseitigen Einfluss ökonomischer Schulen.
Inhalt
Leonid Dmitrievi Širokorad
Deutsche Einflüsse auf die russische Wirtschaftswissenschaft im Kontext der russischen Bildungspolitik im 18. und frühen 19. Jahrhundert
Nadežda Nikolaevna Michajlova
Der deutsche Kameralismus und das Staatsverständnis im russischen ökonomischen Denken des 19. Jahrhunderts
Anton Leonidovi Dmitriev
Heinrich von Storchs Werk aus russischer Sicht
N.A. Storch
Biographischer Abriß der wissenschaftlichen und dienstlichen Tätigkeit Andrej Karloviè Storchs
Michail Georgievi Pokidenko
Ivan K. Babst als Pionier der historistischen Ökonomik in Rußland
Irina Nikolaevna Žilinkova
Der Einfluß der deutschen Historischen Schulen auf die russische Diskussion über das Kleingewerbe
Vincent Barnett
D.I. Mendeleev, Russian Protectionism and German Political Economy
Sergej Michajlovi Vinogradov
Iosif Michajlovi Kulišer und die deutschen Historischen Schulen
Sadamu Kojima
Reception of Max Weber's works in early 20th century Russia in relation to the "Max Weber- Renaissance in Russia" at the close of the 20th century
Ulf Beckmann
Der Einfluß von Michail Tugan-Baranowsky auf die deutsche Konjunkturforschung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts
Irina P. Gurova
Russische Übersetzungen deutschsprachiger nationalökonomischer Werke bis zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts
Jurij V. Latov und Daniel Riniker
Eine Bibliographie russischer Übersetzungen deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Monograpien.
Aktualisiert: 2021-10-20
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