111 Gründe, den SC Freiburg zu lieben
Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt
Clemens Geißler
‚Kommen Sie mir nur nicht auf die Idee, hier aufsteigen zu wollen!‘ Mit dieser Aufforderung des langjährigen Sportclub-Präsidenten Achim Stocker an seinen damaligen Trainer Volker Finke ist das Phänomen Freiburg schon grundsätzlich erklärt. Doch der Aufstieg kam. Und er entfesselte eine geradezu katapultartige sportliche Hausse: Kaum mehr möglicher Klassenerhalt, Siege über Bayern München, UEFA-Cup-Teilnahmen und sogar Freiburger Nationalspieler. Die Euphorie im beschaulichen Breisgau kannte keine Grenzen: An Spieltagen brach regelmäßig der Verkehr zusammen, seriöse Mittelständler kletterten auf Bäume oder bauten sich Pappbecher-Podeste, um im proppevollen Dreisamstadion wenigstens ein paar Spielzügen der ‚Breisgau-Brasilianer‘ beiwohnen zu können. Republikweite Sympathien waren den Freiburgern stets gewiss. 20 Jahre später stellen wir aber auch fest, dass der irgendwie immer noch als etwas exotisch empfundene Freiburger Weg für viele Vereine auch ein Vorbild darstellt: Finanzielle Solidität, intensive Jugendarbeit, regionale Verwurzelung, Zweckpragmatismus und Kollektivdenken. Der Sportclub Freiburg ist zu einer Marke im deutschen Profifußball geworden, hat sich gerade sogar für das internationale Geschäft qualifiziert – und darf trotzdem jederzeit wieder absteigen.