1914/18 – revisited
Judit Acsády, Stefania Bartoloni, Helena da Silva, Alison S. Fell, Benno Gammerl, Christa Hämmerle, Margaret R. Higonnet, Fátima Mariano, Zsolt Mészáros, Maria Rösslhumer, Angelika Schaser, Ingrid Sharp, Heidrun Zettelbauer, Benjamin Ziemann, Máté Zombory
Diese Ausgabe von „L’Homme. Z. F. G.“ widmet sich einem kritischen Rückblick auf nationale Erinnerungs- und Wissenschaftskulturen zum Ersten Weltkrieg. Dabei geht es primär um die Frage, inwieweit im schon 2012 einsetzenden Boom der darauf bezogenen wissenschaftlichen wie medial-öffentlichen Aktivitäten frauen- und geschlechtergeschichtliche Zugänge eine Rolle gespielt haben. Die Bilanzen der Fallstudien zu Deutschland/Österreich, Frankreich/Großbritannien, Italien, Portugal und Ungarn fallen unterschiedlich aus. In allen Beispielen zeigt sich aber, dass – wenn überhaupt – vor allem frauengeschichtliche Themen integriert wurden beziehungsweise das analytische Potenzial der Kategorie Geschlecht kaum ausgeschöpft wurde, um überkommene historiografische Konzepte oder Narrative zum Ersten Weltkrieg zu dezentralisieren und neu auszurichten.
Aus dem Inhalt: Der Erste Weltkrieg in Deutschland und Österreich in frauen- und geschlechtergeschichtlicher Perspektive / Visual Representations of Women’s Contribution to the First World War in France and Britain / Remembering the Great War in Portugal and Gender Perspectives / Commemoration Projects and Historiography in Hungary / Geschlechterspezifische Erinnerungsdiskurse in Italien / Gedenken an den Kriegswiderstand in Großbritannien / Im Gespräch mit Margaret R. Higonnet / Geschlechterbilder und -praktiken in der kaiserlichen Marine am Beispiel von Martin Niemöller.
This issue of “L’Homme. Z. F. G.” addresses a critical retro-perspective on national memory and academic cultures of the First World War. It specially focuses on the question of how far female and gender historical approaches played a role in the emerging boom in 2012 concerning the scientific and, media-public activities. The conclusions of the surveys regarding Germany/Austria, France/UK, Italy, Portugal and Hungary are various. However, in all examples it becomes clear that – if considered at all – especially female historical subjects were integrated or the analytical potential of the category gender was merely taken into consideration in order to decentralise and reshape historiographical concepts or narratives of the First Wold War.