65 – Die Entsorgung der Alten
Inge K. Jung
Deutschland in 50 Jahren: Die Entsorgungsanstalten, kurz EGAs genannt, sind die letzte Station der Menschen. 65 Jahre, älter darf keiner werden, dann ist Schluss. Bis dahin muss er sein Leben in den Städten verbringen, – außer er wäre ein Kind von „Erzeugern“. Er muss systemtreu dienen und versuchen, Kinder in die Welt zu setzen, um den demographischen Wandel, um die Katastrophe aufzuhalten.
Lars scheint als 67-jähriger Single einer Verwechslung zu unterliegen: Ihm ist passiert, was völlig ausgeschlossen ist; er wird durch die Untergrundorganisation ‚Die Befreier’ tatsächlich aus der EGA herausgeschmuggelt. Damit beginnt seine scheinbar ausweglose Flucht durch den Großstadtdschungel. Er muss lernen, selbst für sich einzustehen, und er muss Ent-scheidungen treffen, die schmerzlich sind und ihn am Leben und am System zweifeln, fast zerbrechen lassen. Aber so reift er endlich zu einer Persönlichkeit, steht auf gegen das Re-gime und wird vom Antihelden zum Einzelkämpfer.
Doch wer siegt in diesem ungleichen Kampf?
Ein bedrückendes, mitreißender Buch – gefährlich nah an der Gegenwart.