70 – DER SPIEGEL 1947–2017: SPIEGEL-Gespräche
Ein SPIEGEL E-Book
Klaus Brinkbäumer
Die SPIEGEL-Gespräche, so beschrieb es SPIEGEL-Gründer Rudolf Augstein, „sollten eine Art Gespräch, notfalls Streitgespräch werden, bei dem sich die Meinung des befragten Fachmanns mit der Fachkenntnis des fragenden Journalisten in einer Art scheinbarer Gleichberechtigung begegnen, umeinander ranken, bei dem sie ein Resultat haben“.
Das erste SPIEGEL-Gespräch erschien 1956, knapp zehn Jahre nach der Geburt des Nachrichtenmagazins 1947. Unter der Überschrift „Wie liquidiert man Stalin?“, befragte der damalige Korrespondent in Paris die Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Ungarns Anna Kethly. Das Gespräch hieß allerdings noch nicht so, die Rubrik lautete „Interview“.
Das erste SPIEGEL-Gespräch, das diesen Namen trug, erschien kurz darauf, Anfang 1957: „Ein SPIEGEL-Gespräch mit dem Bundesminister für Verteidigung Franz Josef Strauß“. „Auch für ein wiedervereinigtes Deutschland gibt es nur eine einzige potentielle Gefahr“, sagte Strauß, „den Osten.“
Und wenige Wochen später, im Februar 1957, findet sich erstmals die Formel „Wir danken Ihnen für dieses Gespräch“, mit der auch heute noch jedes SPIEGEL-Gespräch endet.
Anlässlich des 70. Geburtstag des SPIEGEL 2017 versammelt dieses E-Book 52 wichtige Gespräche aus der Geschichte des Nachrichtenmagazins – ergänzt durch 46 historische Fotos der Unterhaltungen – von Sängerin Maria Callas über Tennisstar Boris Becker bis zu Barack Obama. In seiner Einführung erläutert Chefredakteur Klaus Brinkbäumer die Entstehung und Form des SPIEGEL-Gesprächs.