Abenteuer des Miguel Littin
Gabriel García Márquez
Gabriel García Márquez lässt in dieser spannenden Reportage den chilenischen Filmregisseur Miguel Littín von seinen Abenteuern beim Drehen eines illegalen Films über das Leben unter der Diktatur berichten.
Littín, der zur Zeit der »Unidad Popular«, der Volksfrontregierung von Salvador Allende, eine bekannte Persönlichkeit war, gehört während der Pinochet-Regierung zu den Exilchilenen, denen es verboten ist, in ihr Land zurückzukehren. Doch nach zwölf Jahren im Exil wagt er es. Das Vorhaben wird generalstabsmäßig geplant: Drei internationale Filmteams reisen, unterschiedliche Vorwände angebend, nach Chile ein; Littín legt sich eine neue Identität zu und dreht mit den drei Teams, unterstützt von Widerstandsorganisationen, sogar im Präsidentenpalast, direkt vor Pinochets Tür. In einem aufregenden Katz- und Mausspiel wird die allgegenwärtige Militärpolizei immer wieder an der Nase herumgeführt, das Filmmaterial ins Ausland geschleust. Littíns Plan ist gelungen, eine Fernsehproduktion und ein Kinofilm sind entstanden – »Acte general de Chile«, Generalabrechnung mit Chile.