Abseits ist, wenn keiner pfeift
Queen Bee
»Auf dem Weg zum Entertainment-Gipfel« (AZ München) und kurz vor dem Ende dieses gemeinsamen Weges erscheint mit »Abseits ist, wenn keiner pfeift« das fünfte und auch letzte Programm von Queen Bee auf CD. Nach einer umfangreichen Tournee in 2005 und elf gemeinsamen Jahren löste sich das Duo Ende des Jahres auf: »Lieber jetzt, wo sich Queen Bee noch gut anfühlt, als warten, bis der Beruf nur noch ein Job wird«.
Für ein Best of-Programm und ein Best of-Album wären einfach noch zu viele Fragen offen, finden Ina Müller und Edda Schnittgard. Denn mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl der grundlegenden Fragen weder ab noch die der Antworten zu. Aus jeder gefundenen Antwort ergeben sich ungefähr 12,4 neue Fragen und Queen Bee scheut sich nicht, diese Fragen frontal anzugehen: Landen Frauen deutlich über 25 früher oder später unweigerlich im Abseits? Ist ein jüngerer Lebenspartner schlecht für den Teint? Sind Kinder wichtig für den Fortbestand der Menschheit? Löst die Evian-Flasche mittelfristig das Damenhandtäschchen ab? Und überhaupt: könnte der alte Konflikt zwischen Männern und Frauen nicht im Labor eben so elegant wie endgültig gelöst werden? Die Antworten auf dem Live-Album sind zu einem guten Teil musikalischer Art: Stücke von Bernd Begemann, den Ärzten, Gitte Haenning und Vicky Leandros bis hin zu eigenen Nummern bilden den Rahmen zu einem Queen Bee typischen, erkenntnistheoretischen Diskurs.