Abwesende Väter und Kriegskindheit
Alte Verletzungen bewältigen
Hartmut Radebold
Die Schreckenserlebnisse des Zweiten Weltkrieges sowie die Nachkriegszeit prägten die Kindheit von vielen tausend Menschen. Äußerlich meist unversehrt wurden sie mit den tief greifenden familiären Veränderungen konfrontiert, die sich vor allem durch die physische oder psychische Abwesenheit der Väter einstellten. Welche Folgen hatte dies für den Entwicklungsverlauf der Kinder und bis zum heutigen Tag? Auf Basis der Auswertungen von zehn langfristigen Psychoanalysen von heute 65- bis 75-Jährigen vermittelt Hartmut Radebold ein Verständnis für das Ausmaß und die Auswirkungen dieser frühen Belastungen. Vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen seiner Kriegskindheit gelingt es dem Autor, seinen Patienten zu helfen, indem er sich ihrem Leid empathisch öffnete und ihre Gefühle spiegelte. „Das Buch ist sehr lesenswert – ein gelungener Mix zwischen Lehr- und Lebenswissen, und zudem eine Anregung zur stärkeren Hinterfragung der eigenen Wurzeln – und die der Eltern und der Eltern davor.“ Sandy Krammer, Trauma&Gewalt, November 2010