Adaptive Wertstrommethodik zur durchgängigen Prozessgestaltung für das Lean Enterprise
David Ebentreich
Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) haben sich als Industriestandard etabliert und werden in einer eigenen VDI-Richtlinie beschrieben. Ausgehend von der Produktion werden in allen Unternehmensbereichen Systeme nach dem Vorbild eines GPS eingeführt, die schließlich in einem Lean Enterprise für das gesamte Unternehmen münden.
Die Wertstrommethode wird im Rahmen GPS erfolgreich zur Verbesserung von Wertströmen in der Produktion eingesetzt. Einzelne Adaptionen für andere Unternehmensbereiche existieren. Zur Implementierung eines Lean Enterprises ist jedoch notwendig, Prozesse durchgängig über alle Bereiche des Unternehmens zu gestalten und zu optimieren. Damit wird eine nachhaltige und abgestimmte Prozessoptimierung im gesamten Unternehmen verfolgt. Eine Methodik, die für diese Zwecke im gesamten Unternehmen eingesetzt werden kann ist bisher jedoch nicht vorhanden. Es fehlt sowohl eine durchgängiges Vorgehen als auch Analyse- und Gestaltungsmöglichkeiten für das gesamte Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen der Dissertation das Ziel verfolgt, eine adaptive Methodik zur durchgängigen Analyse und Gestaltung von Wertströmen im Lean Enterprise zu entwickeln. Dazu wurden zunächst Handlungsfelder zur Umsetzung einer Prozessorientierung und Anforderungen an Unternehmen auf dem Weg zu einem Lean Enterprise analysiert. Auf Basis dieser Anforderungen die adaptive Wertstrommethodik entwickelt. Die adaptive Wertstrommethodik besteht dabei aus den Bausteinen Vorgehensmodell, Modulbaukasten und Auswahlsystematik. Mit Hilfe dieser Bausteine kann eine strukturierte Analyse und Gestaltung von Wertströmen in Unternehmen durchgeführt werden. Die Auswahlsystematik wurde in einem Softwareprototyp zur Unterstützung des Anwenders umgesetzt. In drei Praxisbeispielen wurde die Methodik in Industrieunternehmen validiert.