After Sales Service Geschäftsfeldentwicklung für die Elektromobilität in der Automobilindustrie
Christian Engel
In den vergangenen Jahren wurde der After Sales Service (ASS) als wichtige Ertragsquelle für die Automobilhersteller erkannt. Gleichzeitig ist der automobile ASS ein dynamischer Markt, der von vielfältigen Faktoren beeinflusst wird. Der Wandel von klassischer Mobilität mit Fahrzeugen mit fossiler Verbrennungstechnik (ICE) hin zu Fahrzeugen mit Elektromotoren (BEV) stellt eine der wesentlichen Veränderung im ASS dar. Einhergehend mit der Veränderung der Antriebstechnologie wird sich die Automobilindustrie wandeln und die Machtverhältnisse sowie Kernkompetenzen werden sich verschieben. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Konstruktionsbedingt reduziert sich das Ersatzteilspektrum für BEV gegenüber ICE deutlich, wodurch der Ersatzteilabsatz schrumpfen wird. Ebenso bedingen neue Werkstoffe wie z.B. CFK-Werkstoffe neue Reparaturverfahren. Außerdem führt das veränderte Teilespektrum zu neuen Herausforderungen bezüglich des Teiledienstes sowie der Ersatzteillogistik. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit des ASS-Geschäftsfeldes für die OEM gefährdet. Die Aufgabe der Geschäftsfeldentwicklung ist es, Strategien zur Bewältigung solcher Herausforderungen zu entwickeln.
Ziel der Dissertation ist die Identifizierung der Haupteinflüsse der Elektromobilität auf den ASS und die Entwicklung einer Methodik zur Bewertung und Auswahl von Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung dieser. Mit der Methodik sollen ASS-Strategien für die relevanten Stakeholder unter der Berücksichtigung des steigenden Elektromobilitätsanteils hinterfragt und neue Strategien in umsetzbare Lösungen überführt werden. Auf dieser Basis werden Lösungsmöglichkeiten zur strategiekonformen Konfiguration des automobilen ASS anwenderspezifisch identifiziert. Als Ergebnis der Methodik werden konkrete Lösungen vorgeschlagen.