Akzeptanz für Erneuerbare Energien
Akzeptanz planen, Bürgerbeteiligung gestalten, Legitimität gewinnen
100 prozent erneuerbar stiftung, Stefan Haug, René Mono
Bei der Planung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie (EE) wird häufig nur die „materiell-planerische“ Seite des Projekts (Energieertrag, Abstände, Flächensicherung, etc.) berücksichtigt. Darüber hinausgehende Aspekte, insbesondere die Interessen von Anwohnern und weiterer Stakeholder, werden häufig nur unzureichend und relativ spät bedacht. Dies führt jedoch zu verschiedenen Problemen auf emotionaler, rationaler und normativer Ebene.
Bei der Projektplanung muss künftig nicht nur angestrebt werden, das Projekt rechtlich und wirtschaftlich abzubilden. Das Projekt muss darüber hinaus von der Mehrheit der Bevölkerung als legitim akzeptiert werden. EE-Anlagen werden künftig verstärkt und in wachsender Zahl in das unmittelbare Lebensumfeld der Menschen rücken. Daher ist dieser Aspekt von zunehmender Bedeutung. Zentrale Variable für die Anerkennung der Legitimität von EE-Anlagen ist der systematische Einbezug der Interessen der von den Anlagen Betroffenen. Über unterschiedliche Formen der Beteiligung kann dies erreicht werden. Allerdings führt nicht jeder mögliche Weg der Beteiligung zum Erfolg. Sie muss systematisch erfolgen und in Abhängigkeit des sozialen Kontexts des Projekts ausgestaltet werden. Der Leitfaden zeigt, mit welchen Methoden entschieden werden kann, wann welche Form der Beteiligung sinnvoll ist. Dafür fasst er unterschiedliche Ansätze aus der Wissenschaft und Praxis zusammen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Kommunikation gelegt. Die wesentlichen Empfehlungen dieses Leitfadens wurden mittels Leitfadeninterviews mit den Erfahrungen von Experten aus der Praxis abgeglichen.
Das Ergebnis ist eine Planungs- und Entscheidungshilfe für Praktiker, die einen Grundsatz verdeutlicht: Mit Beteiligung kann frühzeitig erkannt werden, ob ein Projekt gesellschaftlich legitim ist und an welchen Stellen es verändert werden muss, damit es auf Akzeptanz stößt.